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Stand der Technik
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Auf vielen befestigten Gartenflächen werden mobile Haltevorrichtungen für Gartenutensilien, wie beispielweise Sonnenschirme oder Stehtische verwendet, die durch ihr Gewicht und wenige Greifmöglichkeiten schwer verschiebbar sind. Zu kleine Rollen, falsches Rollenmaterial sowie die harten Kanten der Stein-, Metall- oder Kunststoffständer erzeugen beim Verschieben Markierungen auf den Stein-, Holz- oder Kunststoffoberflächen.
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Die unterschiedlichen Gebrauchsgegenstände sind in den meisten Fällen zusammen mit einer stabilen Haltevorrichtung aufgebaut, sodass die kompletten Gartenutensilien große Außenmaße haben und viel Stauraum bei Nichtverwendung am Lagerungsort einnehmen. Für ergänzende Funktionen sind die meisten Vorrichtungen nicht ausgelegt.
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Bei vielen Standard-Haltevorrichtungen, beispielweise für Sonnenschirme, passen die Oberflächen, wie zum Beispiel geschliffener Granit oder UV-Licht empfindlicher Kunststoff, optisch nicht zum Terrassen Belag und können nur aufwendig angepasst werden.
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Um die Haltevorrichtung in der Position zu verschieben, sind mehrere Möglichkeiten bekannt:
So wird in der Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2012 011 595 U1 ein rollbarer Ständer beschrieben, dessen Kunststoffrollen außerhalb der Ständerfläche liegen und somit viel Grundfläche benötigen. Gleichzeitig können diese von der Witterung angegriffen werden und ihre Rollfunktion nach kurzer Zeit verlieren.
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In den Gebrauchsmusterschriften
DE000007423304U und
DE20200647U1 werden bepflanzbarer Ständer mit einfachen Rollen unterhalb der Grundfläche beschrieben, die nur einen Stangendurchmesser halten können. Durch die geringe Dichte der befüllten trockenen Blumenerde hat der Ständer nur ein geringes Gewicht. Erst mit der Aufnahme von Wasser steigt das Gewicht des Ständers, was aber bei Undichtigkeiten in Kombination mit einem Holzaufbau zu Korrosion führen kann.
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Offenbarung der Erfindung
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Die erfindungsgemäße mobile Haltevorrichtung zur Verwendung von Gartenutensilien weist demgegenüber eine vereinfachte Montage bei verbesserter Funktionalität auf. Weiterhin ist die Vorrichtung sehr flexibel und leicht zu transportieren.
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Dazu weist die Haltevorrichtung einen Ausrichtungszylinder mit einer Spannvorrichtung zur Befestigung einer Vielzahl von Gartenutensilienaufsätzen auf, der mit einem Behälter verschraubt ist. Die Spannvorrichtung wiederum weist Spannelemente mit gefalteten Blechen und Schrauben mit geriffeltem Kunststoffkopf zur Verspannung der Kupplungsstange auf. Die Haltevorrichtung weist weiter ein Gewicht auf, das in mehrere Elemente aufgeteilt ist. Die Gewichtelemente sind im Behälter auf beiden Seiten der Spannvorrichtung angeordnet. Der Behälter weist weiter ein Gerüst auf, an dem Verschraubungspunkte für die Spannvorrichtung, optische Verblendungsleisten und Rollelemente angebracht werden.
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Die Gewichtelemente, beispielsweise ausgeführt als Natur- oder Pflastersteine, haben vorzugsweise ein Gesamtgewicht zwischen 30 kg bis 90 kg (optimal 60 kg) und sind auf das Material des Gerüsts abgestimmt. Zusätzlich kann die Anzahl der Gewichtselemente in dem Gerüst flexibel angepasst werden. Somit verhindert das Gewicht in der Haltevorrichtung, dass die Gartenutensilie vom Wind umkippt oder wegrollt.
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Dadurch ist die Haltevorrichtung sehr kompakt und flexibel gestaltet und kann einfach an beliebige Stellen der Gartenfläche verschoben werden. Für den Transport können die Steine durch Demontage einer Verblendungsleiste entnommen werden. Die Steine sind vorzugsweise aus Beton und haben eine rechteckige oder sechseckige Form.
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Die Spannvorrichtung stellt eine flexible Haltevorrichtung für eine Vielzahl von Gartenutensilienaufsätze dar. Aufgrund der Spannvorrichtung kann eine Kupplungsstange bevorzugt an der Unterseiten des Gartenutensilienaufsatzes befestigt und einfach ausgetauscht werden. Die Gartenutensilienaufsätze mit Kupplungstangen benötigen aufgrund ihrer geringen Bauhöhe nur wenig Lagerplatz.
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Die Gartenutensilienaufsätze haben vorteilhafterweise eine angeschraubte Kupplungsstange mit einem Durchmesser zwischen 20 mm bis 60 mm (optimal 40 mm) und besteht vorzugsweise aus Aluminium, Edelstahl oder verzinktem Stahl. Die Kupplungsstange wird beispielsweise mit einem Sonnenschirm-, Stehtisch-, Sonnensegelhaken-, Grill- oder Vogelhäuschenaufsatz kombiniert.
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In vorteilhafter Ausführung weist das Gerüst des Behälters Durchführungen im Bodenbereich für das Abführen der Feuchtigkeit und zur Belüftung auf. Weiter weist das Gerüst Bereiche mit Rippen für die Aufnahme der Gewichtelemente auf. Dadurch können die Gewichtelemente im Innenraum stabil positioniert werden. Weiter weist das Gerüst die Verschraubungspunkte für die Spannvorrichtung, die optischen Verblendungsleisten und die Rollelemente auf. Das Material für das Gerüst ist vorzugsweise witterungsbeständiger Kunststoff oder imprägniertes Holz.
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Bevorzugt haben der Ausrichtungszylinder und die Spannvorrichtung im Kupplungsbereich einen Innendurchmesser von 70 mm. Durch die Schraubelemente mit einem gefalteten Blech kann die Spannvorrichtung auf einen Innendurchmesser von 20 mm reduziert werden. Die Einzelkomponenten bestehen vorzugsweise aus Aluminium, Edelstahl oder verzinktem Stahl.
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In dem Behälter weist die mittlere Verblendungsleiste eine konisch zulaufende Bohrung auf, in die die Spannvorrichtung eingesetzt wird. Weiter weist das Gerüst in der Bodenfläche eine Bohrung oder Nut auf, in der das Unterteil der Spannvorrichtung gegen eine konische Spannfläche verschraubt wird.
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Die Verblendungsleisten werden in vorteilhafter Ausführung mit einem Abstand zwischen 2 mm bis 8 mm (optimal 5 mm) zueinander an das Gerüst angeschraubt. Dadurch wird der Innenraum optimal belüftet und Feuchtigkeit kann entweichen. Die Verblendungsleisten, beispielsweise ausgeführt als Holz-, Stein- oder Kunststoffleisten, haben vorzugsweise eine Dicke zwischen 10 mm bis 28 mm (optimal 20 mm) und werden auf die Art und Farbe der Terrassenoberfläche angepasst.
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Sofern die Verblendungsleisten aus Holz sind, sind sie vorteilhafterweise mit einem Holzschutzlack umhüllt. Dadurch wird zum einen Korrosion vermieden, zum anderen sind sie der Farbe der Umgebung angepasst.
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Der Behälter weist vorzugsweise zwei fixierbare Rollelemente und zwei lenkbare Rollelemente unterhalb der Bodenfläche auf. Davon sind vorzugsweise zwei Rollelemente mit jeweils einem Kunststoffhebel feststellbar. Es sind auch vier lenkbare Rollelemente möglich. Die Rollelemente sind an den Ecken der Bodenfläche verschraubt. Die Oberflächen der Rollelemente weisen eine antihaftende Kunststoffoberfläche auf und haben in vorteilhafter Ausführung einen Durchmesser zwischen 40 mm bis 80 mm (optimal 60 mm).
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Zusätzlich weist die Haltevorrichtung einen gebogenen Griff auf der Oberseite des Behälters auf. Der Griff ist auf der Seite der Lenkrollelemente angeordnet. In vorteilhafter Ausführung besteht der Griff aus Aluminium, Edelstahl oder verzinktem Stahl.
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Auf der Gegenseite ist ein Becher für Gegenstände, wie beispielweise Getränkeflaschen angeschraubt. Dadurch wird das Herunterfallen eines Gegenstandes beim Verschieben verhindert und die Haltevorrichtung kann als Beistelltisch verwendet werden. In vorteilhafter Ausführung weist der Becher Durchführungen auf, durch die Feuchtigkeit entweichen kann.
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An den seitlichen Verblendungsleisten der Haltevorrichtung sind Haken eingeklemmt, die durch die Verschraubung der oberen Verblendungsleisten fixiert werden. Daran werden Gegenstände mit Durchbrüchen, wie beispielsweise Flaschenverschlüsse gehängt. Weiter weist die Stirnseite des Behälters einen angeschraubten Flaschenöffner auf. Der Becher, die seitlichen Haken und der Flaschenöffner bestehen vorzugsweise aus Aluminium, Edelstahl oder verzinktem Stahl.
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In vorteilhafter Ausführung hat der Behälter eine Länge zwischen 500 mm und 800 mm (optimal 600 mm), eine Breite zwischen 300 mm bis 600 mm (optimal 400 mm) und eine Höhe zwischen 200 mm bis 500 mm (optimal 300 mm).
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Weitere optionale Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele, welche in den Figuren schematisch dargestellt sind.
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Es zeigen:
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1 schematisch eine erfindungsgemäße mobile Haltevorrichtung im Schnitt, wobei nur die wesentlichen Bereiche dargestellt sind,
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2 schematisch die erfindungsgemäße Haltevorrichtung in der Draufsicht,
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3 schematische Darstellung des Gerüstes aus Kunststoff gemäß der Erfindung,
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4 schematische Darstellung des Gerüstes aus Holz gemäß der Erfindung,
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5 schematische Darstellung der Gewichtselemente im Holzgerüst und
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6 schematisch mehrere Beispiele für erfindungsgemäße Gartenutensilienaufsätze.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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1 zeigt eine erfindungsgemäße mobile Haltevorrichtung 1, wobei nur die wesentlichen Bereiche dargestellt sind. Die Haltevorrichtung 1 umfasst eine Spannvorrichtung 2 zur Befestigung des Gartenutensilienaufsatzes 9. Der Gartenutensilienaufsatz 9 wird mit der Kupplungsstange 91 in den Ausrichtungszylinder 3 geschoben und mit den Spannelementen 4 fixiert.
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Die Spannvorrichtung 2 umfasst den Ausrichtungszylinder 3 und vier gleiche Spannelemente 4 zur Verspannung des Gartenutensilienaufsatzes 9. Die Spannelemente 4 weisen je eine Schraube mit geriffeltem Kunststoffkopf 41 und je ein gefaltetes Blech 42 auf. An jedem Blech 42 ist eine Spannfläche 42a ausgebildet. Die Spannflächen 42a, werden durch die Spannelemente 4 gegeneinander gedrückt, in der Verwendung der Haltevorrichtung 1 mit Zwischenlage der Kupplungsstange 91, welche üblicherweise aus einem dünnwandigen Rohr besteht.
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In der Ausführung der 1 ist die Spannvorrichtung 2 in den Behälter 6 durch eine konische Spannfläche 61a in den oberen Verblendungsleiste 61 eingesetzt und mit einer Durchführungsschraube 32 in einer konischen Spannfläche 53a in der Bodenfläche 53 von einem Gerüst 5 angeschraubt.
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Das Gerüst 5 des Behälters 6 positioniert das Gewicht 7 gleichmäßig um die Spannvorrichtung 2. Das Gewicht 7 umfasst dabei Gewichtselemente 71, welche zwischen Gerüstrippen 51 angeordnet sind. Dadurch wird ein Umkippen oder Wegrollen der gesamten Haltevorrichtung 1 vermieden. Das Gerüst 5 weist auf den Gerüstaußenseiten 52 Bohrungen auf, in denen die Verblendungsleisten 61 und 62 in einem definierten Spaltabstand angeschraubt sind. Weiter weist das Gerüst 5 an den Ecken der Unterseite 53 Bohrungen auf, in denen Rollelemente 8 angeschraubt sind.
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Die Rollelemente 8 weisen jeweils eine Halterung auf, die an der Unterseite 53 vom Gerüst 5 angeschraubt ist. Auf der einen Seite sind die Rollelemente 8 als lenkbare Rollen 81 ausgeführt und auf der anderen Seite als feststellbare feststehende Rollen 82 ausgeführt. In einer weiterbildenden Ausführung können alternativ die lenkbaren Rollen 81 feststellbar und die feststehende Rollen 82 nicht feststellbar ausgeführt sein. Ebenfalls können alle vier Rollen als lenkbare Rollen 81 ausgeführt sein.
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Auf den oberen Verblendungsleisten 61 ist ein gebogener Griff 12 auf der Seite der lenkbaren Rollen 81 angeordnet. Dadurch kann die mobile Haltevorrichtung 1 nach dem Lösen der feststellbaren Rollen 82 mit geringem Krafteintrag in eine nächste Position gezogen werden.
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Ein Becher mit Durchführungen 10 ist auf den oberen Verblendungsleisten 61 auf der Seite der feststehenden Rollen 82 angeordnet.
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An den Verblendungsleisten 62 sind seitliche Haken 11 eingesetzt, die durch die Verschraubung mit den oberen Verblendungsleisten 61 befestigt werden und Halteelemente für kleine Hilfsmittel bilden. An der Verblendungsleiste 62 am Behälter 6 ist ein Flaschenöffner 13 angeordnet.
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2 zeigt die erfindungsgemäße mobile Haltevorrichtung 1 in der Draufsicht. Erkennbar sind die oberen Verblendungsleisten 61 mit dem Ausrichtungszylinder 3 und den Spannelementen 4 im Behälter 6. Im Schnitt ist das dünnwandige Rohr der Kupplungsstange 91 mit den Spannflächen 42a im Ausrichtungszylinder 3 angeordnet.
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Der Becher mit Durchführungen 10 und der gebogene Griff 12 sind an den oberen Verblendungsleisten 61 angeordnet.
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3 illustriert ein Gerüst 5 aus Kunststoff für den Behälter 6 der erfindungsgemäßen mobile Haltevorrichtung 1 mit angeformten Gerüstrippen 51 und konischer Spannfläche 53a in der Bodenfläche 53 mit Durchführungen 56. 4 zeigt das Gerüst 5 aus Holz mit angeschraubten Gerüstrippen 54 und konischer Spannfläche 53a in der Bodenfläche 53. Auf den Gerüstaußenseiten 52 sind Bohrungen 55 für die Verblendungsleisten 61 und 62 angeordnet.
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5 zeigt das Gerüst 5 aus Holz mit angeschraubten Gerüstrippen 54 im Schnitt. Die sechseckigen Gewichtelemente 72 sind freiliegend auf den Gerüstrippen 54 angeordnet. Die großen Durchführungen 56 in der Bodenfläche 53 ermöglicht das Entweichen von Feuchtigkeit und ermöglicht gute Belüftung.
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6 zeigt schematisch mehrere Beispiele für erfindungsgemäße Gartenutensilienaufsätze 9 jeweils mit einer Kupplungsstange 91. Das Gartenutensil Sonnenschirm hat ein aufspannbares Gewebedach 92 an der Kupplungsstange 91. Das Gartenutensil Sonnensegelhalter hat eine Ringschraube 93 für die Befestigung eines Seils oder Karabiners an der Kupplungsstange 91. Das Gartenutensil Stehtisch hat eine Tischplatte 94 an der Kupplungsstange 91. Das Gartenutensil Vogelfütterung hat ein Vogelhaus 95 an der Kupplungsstange 91. Das Gartenutensil Grill hat eine Metallschale 96 mit einem Grillrost 96a an der Kupplungsstange 91.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202012011595 U1 [0004]
- DE 000007423304 U [0005]
- DE 20200647 U1 [0005]