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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Aufzugsanlage zum Transport von Personen und/oder Transportgut, aufweisend zumindest einen Aufzugsschacht, zumindest einen entlang des Aufzugsschachts mittels eines Antriebs verfahrbaren Fahrkorb, zumindest einer Haltposition für den Fahrkorb und zumindest eine an der Halteposition in einer Wandung des Aufzugsschachts angeordnete Schachttür zum Trennen des Aufzugsschachts von einem Landungsbereich. Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin einen Seitenpfosten einer Schachttür für eine solche Aufzugsanlage sowie eine Schachttür mit einem solchen Seitenpfosten.
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Hintergrund der Erfindung
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Aufzugsanlagen für den vertikalen und/oder horizontalen Transport von Personen und/oder Transportgut sind ein integraler Bestandteil moderner Wohn- und Geschäftsgebäude. Eine typisches Aufzugsanlage umfasst einen oder mehrere Aufzugsschächte, in denen ein oder mehrere Fahrkörbe mittels Antrieben zwischen Haltepositionen verfahren werden. Als Antrieb wird beispielsweise eine angetriebenen Treibscheibe, über die ein oder mehrere Tragmittel angetrieben werden, oder ein Linearantrieb verwendet.
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Solche Aufzugsanlagen benötigen in der Regel viel Platz in einem Gebäude, insbesondere für den Aufzugsschacht aber auch für den Antrieb, weitere mechanische Komponenten, die Elektronik und für eine Aufzugssteuerung. Diese Elemente sollten bevorzugt so im Gebäude platziert werden, dass der Platzbedarf möglichst weit minimiert wird und, dass sie nicht stören, z. B. in Bezug auf die Inneneinrichtung. Weiterhin müssen die Elemente zur Wartung möglichst einfach zugänglich sein. Durch diese Anforderungen entsteht ein hoher Aufwand bei der Planung eines Gebäudes bzw. der Aufzugsanlage.
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Es ist aus dem Stand der Technik bekannt, die Aufzugssteuerung in einen Seitenpfosten einer Schachttür der Aufzugsanlage zu integrieren, sodass kein weiterer Steuerschrank im Gebäude platziert werden muss und der Platzbedarf der Aufzugsanlage ebenso wie entsprechend der Planungsbedarf insgesamt reduziert werden können. In einem solchen Seitenpfosten ist die Aufzugssteuerung jedoch dann unter sehr stark beengten Raumbedingungen untergebracht, sodass die Montage und die Wartung der Komponenten der Aufzugssteuerung und weiterer in dem Seitenpfosten angeordneter Komponenten nachteilig erschwert ist und die Komponenten schlecht zugänglich sind.
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Eine Schachttür mit einem Seitenpfosten, der eine Steuereinheit in einem Schiebeschlitten aufnimmt, ist beispielsweise in
CN 201793289 U offenbart. Nachteilig ist dieser Seitenpfosten relativ schwer ausgebildet.
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Beschreibung der Erfindung
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Ausgehend von dieser Situation ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Aufzugsanlage mit einer in einem Seitenpfosten einer Schachttür angeordneten Aufzugssteuerung vorzuschlagen, wobei Komponenten in dem Seitenpfosten einfach zu montieren und gut zugänglich sind.
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Die Aufgabe der Erfindung wird durch die Merkmale der unabhängigen Hauptansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben. Sofern technisch möglich, können die Lehren der Unteransprüche beliebig mit den Lehren der Haupt- und Unteransprüche kombiniert werden.
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Insbesondere wird die Aufgabe demnach gelöst durch eine Aufzugsanlage zum Transport von Personen und/oder Transportgut, aufweisend zumindest einen Aufzugsschacht, zumindest einen entlang des Aufzugsschachts mittels eines Antriebs verfahrbaren Fahrkorb, zumindest einer Haltposition für den Fahrkorb und zumindest eine an der Halteposition in einer Wandung des Aufzugsschachts angeordnete Schachttür zum Trennen des Aufzugsschachts von einem Landungsbereich, wobei die Schachttür zumindest ein Türblatt und zumindest einen Seitenpfosten aufweist, wobei der Seitenpfosten ein Gehäuse für die Aufnahme einer Aufzugssteuerung ausbildet, wobei in dem Gehäuse zumindest eine auf einem Montageblech angeordnete Bedieneinheit zum manuellen Verfahren des Fahrkorbs angeordnet ist und wobei das Montageblech in dem Gehäuse formschlüssig gehalten ist.
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Nachfolgend werden vorteilige Aspekte der beanspruchten Erfindung erläutert und weiter nachfolgend bevorzugte modifizierte Ausführungsformen der Erfindung beschrieben. Erläuterungen, insbesondere zu Vorteilen und Definitionen von Merkmalen, sind dem Grunde nach beschreibende und bevorzugte, jedoch nicht limitierende Beispiele. Sofern eine Erläuterung limitierend ist, wird dies ausdrücklich erwähnt.
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Ein Aufzugsschacht der Aufzugsanlage kann sich in vertikaler und/oder in horizontaler Richtung erstrecken. In einer Ausführungsform erstreckt sich der Aufzugsschacht nur in vertikaler oder nur in horizontaler Richtung. In einer Ausführungsform weist die Aufzugsanlage zumindest einen Teilabschnitt des Aufzugsschachts auf, in dem sich dieser vertikal erstreckt und zumindest einen Teilabschnitt, in dem sich der Aufzugsschacht horizontal erstreckt, wobei der Fahrkorb von dem sich vertikal erstreckenden Abschnitt in den sich horizontal erstreckenden Abschnitt gelangen kann.
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Ein Antrieb ist insbesondere durch eine mittels einer Antriebsvorrichtung angetriebenen Treibscheibe gebildet, wobei ein Tragmittel des Fahrkorbs an der Treibscheibe unter ausreichender Haftreibung anliegt, um ein Antriebsmoment auf das Tragmittel aufzubringen. Die Antriebsvorrichtung ist beispielsweise eine elektrische Maschine, ein Pneumatikmotor oder ein Hydraulikmotor und wirkt direkt oder über ein Getriebe auf die Treibscheibe bzw. den Fahrkorb. Ein Tragmittel ist insbesondere als Seil, Gurt oder Kette ausgebildet und trägt Zuglasten in Richtung seiner Längserstreckung.
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Ein Antrieb ist alternativ als Linearantrieb ausgebildet, der aus einem sich entlang des Aufzugsschachts erstreckenden Primärteil und einem an dem Fahrkorb befindlichen Sekundärteil gebildet ist. Das Primärteil ist etwa aus hintereinander auf einer Linie angeordneten Spulen gebildet, denen jeweils ein Umrichter zugeordnet ist, wobei eine Bestromung der Spule zum Erzeugen eines Magnetfelds erfolgt, wenn sich der Fahrkorb im Bereich der jeweiligen Spule befindet. Dabei wird das Magnetfeld so erzeugt, dass der Fahrkorb entsprechend seines vorgesehenen Fahrwegs durch das Magnetfeld angezogen oder abgestoßen wird. Der Sekundärteil ist durch einen Permanent- oder Elektromagneten gebildet, der mit den Magnetfeldern der Spule wechselwirkt.
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Ein Fahrkorb ist bevorzugt als nach oben und unten geschlossener Raum mit beispielsweise zwei oder drei feststehenden seitlichen Wandelementen und einer oder zwei Fahrkorbtür an der vierten Seite bzw. der dritten Seite und der vierten Seite ausgebildet. Dabei ist der Innenraum des Fahrkorbs bei geschlossener Fahrkorbtür bzw. geschlossenen Fahrkorbtüren insgesamt geschlossen, wobei die Fahrkorbtür/en zum Öffnen in einer Halteposition vorgesehen ist/sind, wenn eine Fahrkorbtür einer Schachttür gegenüberliegt bzw. mit der Schachttür fluchtet.
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Eine Halteposition wird durch eine Öffnung in einer Wandung des Aufzugsschachts, beispielsweise in einem bestimmten Stockwerk eines Gebäudes, definiert, wobei die Öffnung durch eine Schachttür gebildet wird, bzw. wobei die Schachttür die Öffnung verdeckt. Der Fahrkorb weist vorzugsweise eine Fahrkorbtür auf, die mit der Schachttür an der Halteposition fluchtet und synchron mit der Schachttür geöffnet wird. Vorzugsweise weist der Fahrkorb an der Fahrkorbtür einen Antrieb auf, der mit der Schachttür an der Halteposition koppelt und sowohl die Fahrkorbtür als auch die Schachttür synchron öffnet/schließt. Als Landungsbereich wird der gebäudeseitige Bereich vor einer Schachttür der Aufzugsanlage an einer Halteposition verstanden. Insbesondere ist in dem Landungsbereich ausreichend Platz zum Zugang und Ausgang in bzw. aus dem Fahrkorb sowie ausreichend Platz für auf einen Fahrkorb wartende Personen vorgesehen.
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Die Schachttür kann eine Schiebetür, eine schwenkbare Tür oder eine Falttür sein, wobei sie ein oder mehrere Türblätter aufweisen kann. Vorzugsweise öffnet sich das Türblatt oder öffnen sich die Türblätter zu einer Seite der Schachttür. Es ist auch möglich, dass die Schachttür zwei oder mehr Türblätter aufweist, die beispielsweise teleskopartig zur gleichen Seite oder zu verschiedenen Seiten der Schachttür öffnen.
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Die Schachttür weist zumindest einen seitlich des Türblatts bzw. der Türblätter angeordneten Seitenpfosten auf, vorzugsweise zwei Seitenpfosten an je einer Seite des Türblatts bzw. der Türblätter, und vorzugsweise einen kopfseitig des Türblatts bzw. der Türblätter angeordneten Sturz. Ein durch die Seitenpfosten und den Sturz gebildeter Türrahmen bildet insbesondere eine Verbindung zwischen der Schachttür und einer die Schachttür umgebenden Wandung des Aufzugsschachts aus und deckt mechanische Teile der Schachttür ab, z. B. den Antrieb der Türen oder Führungsschienen. Der Türrahmen, insbesondere ein Seitenpfosten, beherbergt ferner Bedienelemente, beispielsweise zum Rufen eines Fahrkorbs und/oder zur Identifizierung eines Benutzers, und/oder ein Informationselement wie ein Display oder ein Lichtelement. Die Bedienelemente und das Informationselement können mit der Aufzugssteuerung interagieren, insbesondere Befehle und/oder Informationen von der Aufzugssteuerung empfangen oder Befehle und/oder Informationen an die Aufzugssteuerung senden.
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Die Aufzugssteuerung, die insbesondere zur Steuerung des Betriebs der Aufzugsanlage ausgebildet ist, umfasst mindestens einen Prozessor zur Verarbeitung von Befehlen von Nutzern und/oder eines Zustands der Aufzugsanlage und zur Steuerung des Antriebs und ggf. einer Bremseinrichtung der Aufzugsanlage entsprechend den verarbeiteten Befehlen und/oder dem Zustand der Aufzugsanlage. Die Aufzugssteuerung weist zudem eine Reihe von elektronischen Komponenten wie Leiterplatinen, Prozessoren, Mikrocontroller, Schalter, Anschlüssen und Steuerelementen und dergleichen auf. Es ist eine grundlegende Konstruktionsanforderung, dass diese Komponenten für die Wartung und insbesondere für den Austausch zugänglich sind. Der Seitenpfosten bzw. das Gehäuse muss daher genügend Platz für diese Arbeiten bieten. Die Wartung umfasst insbesondere die Sichtkontrolle der Bauteile, das Anschließen von Kabeln oder die Anwendung von Messwerkzeugen an den Bauteilen und/oder den Austausch von Komponenten. Die Bedieneinheit zum manuellen Verfahren des Fahrkorbs wird als von der Aufzugssteuerung separate Komponente verstanden, die mit der Aufzugssteuerung in dem Gehäuse angeordnet ist und insbesondere zum Austausch von Steuerbefehlen und/oder Informationen mit der Aufzugssteuerung zusammenwirkt bzw. zusammenwirken kann. Die Bedieneinheit umfasst beispielsweise Schalter zum Aktivieren eines Wartungsmodus oder eines Evakuierungsmodus und/oder Schalter zum Aufwärts- und zum Abwärtsbewegen des Fahrkorbs in dem Wartungsmodus oder dem Evakuierungsmodus.
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Ein Montageblech kann etwa aus einem Metallwerkstoff oder einem Kunststoff ausgebildet sein und trägt einerseits die Bedieneinheit und ist andererseits dazu vorgesehen, in dem Gehäuse angeordnet zu werden. Das Montageblech stellt insofern ein Zwischenstück zwischen Bedieneinheit und Gehäuse dar. Insofern das Verfahren dabei manuell erfolgt, wird die Beschleunigung und das Bremsen des Fahrkorbs einzig durch die Bedieneinheit bestimmt und hängt unmittelbar von der Eingabe an der Bedieneinheit ab. Es erfolgt insofern keine automatisierte Ansteuerung des Antriebs beim manuellen Verfahren.
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Die Lösung der vorstehenden Aufgabe mit einer Aufzugsanlage umfasst nun die Lehre, dass neben der Aufzugssteuerung eine Bedieneinheit zum manuellen Verfahren des Fahrkorbs in dem Gehäuse angeordnet ist. Eine solche wird insbesondere bei der Wartung, bei der regelmäßig auch ein Zugang zu der Aufzugssteuerung erfolgt, benötigt, um den Fahrkorb so zu verfahren, dass bestimmte Komponenten des Fahrkorbs von dem Landungsbereich aus zugänglich sind oder der Fahrkorb aus bestimmten Bereichen des Aufzugsschachts herausgefahren wird. Alternativ oder ergänzend wird die Bedieneinheit zum Verfahren des Fahrkorbs zu einer nächstgelegenen Halteposition oberhalb oder unterhalb seiner aktuellen Position im Zuge einer Evakuierung von in dem Fahrkorb befindlichen Personen eingesetzt. Die Bedieneinheit ist gemäß der vorliegenden Lehre in dem Gehäuse besonders günstig für die Wartung der Aufzugsanlage und/oder die Evakuierung von Personen positioniert. Weiterhin umfasst die Lösung die Lehre, dass die Bedieneinheit mittels eines Montageblechs in dem Gehäuse positioniert und gehalten wird. Durch das Vorsehen des Montageblechs sind insbesondere zwei Vorteile zu erreichen. Einerseits kann mittels des Montagebleches die Bedieneinheit derart in dem Gehäuse positioniert werden, dass sie komfortabel zum Betätigen von einer Öffnung des Gehäuses aus zugänglich ist. Andererseits ist durch den Formschluss des Montagebleches mit dem Gehäuse eine besonders einfache Montage des Montageblechs in dem Gehäuse ermöglicht. Besonders bevorzugt ist die Montage werkzeuglos möglich. Ferner besteht mit dem Montageblech der Vorteil, dass es andere Komponenten, beispielsweise Komponenten der Aufzugssteuerung, umgreifen kann und so deren Anordnung in dem Gehäuse nicht be- bzw. verhindert.
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In einer Ausführungsform weist das Montageblech zumindest eine Ausnehmung zum Hintergriff eines in dem Gehäuse angeordneten Halteelements auf. Das Halteelement ist beispielsweise ein entsprechend geformter Vorsprung, ein Bolzen oder eine Schraube. Das Montageblech ist dann durch Einfügen der Ausnehmung in den Hintergriff mit dem Halteelement an dem Gehäuse einfach und sicher befestigbar. Alternativ weist das Gehäuse zumindest eine Ausnehmung zum Hintergriff eines an dem Montageblech angeordneten Halteelements auf. Der Formschluss zwischen Montageblech und Halteelement wird dann entsprechend ausgebildet und ist ebenfalls einfach und sicher herstellbar. Beim Herstellen des Formschlusses ist ein Verkabeln der Bedieneinheit beispielsweise nach der Positionierung des Montageblechs an dem Gehäuse durch ein entsprechend dann freiliegenden Anschluss möglich oder die Verkabelung erfolgt vor dem Herstellen des Formschlusses über ein Kabel, das beim Herstellen des Formschlusses beispielsweise in das Gehäuse hinein verstaut wird.
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In einer Ausgestaltung der vorgenannten Ausführungsform ist das Montageblech zum Herstellen eines Formschlusses auf das Halteelement aufschiebbar oder aufsteckbar ausgebildet. Die Montage des Montageblechs in dem Gehäuse ist dann besonders einfach ermöglicht, indem das Montageblech gegenüber dem Halteelement positioniert und dann aufgeschoben oder aufgesteckt wird. Besonders bevorzugt ist die Ausnehmung als Schlitz und das Halteelement als mit dem Schlitz kompatible Kontur ausgebildet. Das Montageblech ist dann zum Anschlagen an dem Boden des Gehäuses ausbildbar wobei sich der Schlitz parallel zu einer entsprechenden Anschlagfläche des Montageblechs erstreckt und dann nach dem Anschlagen entlang dem Anschlag seitlich auf das Halteelement zum sicheren Formschluss mit dem Gehäuse aufgeschoben wird. Durch den Schlitz und die entsprechende kompatible Kontur ist zudem ein Verdrehen des Montageblechs an dem Halteelement verhindert.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Montageblech U-förmig ausgebildet, sodass die Bedieneinheit gegenüber einem Boden des Gehäuses angehoben angeordnet ist. Die Ausnehmungen zum Herstellen des Formschlusses mit dem Gehäuse sind dann also insbesondere an seitlichen Schenkeln des U-förmigen Montageblechs angeordnet, sodass das Montageblech bogenförmig auf dem Boden des Gehäuses aufsteht, wobei die Bedieneinheit an einer dem Boden abgewandten Seite eines die seitlichen Schenkel verbindenden Mittelbogen angeordnet ist. Durch das Abheben der Bedieneinheit von dem Boden ist eine verbesserte Zugänglichkeit der Bedieneinheit in dem Gehäuse erreicht, insbesondere wenn die Bedieneinheit hin zu einer Öffnung des Gehäuses von dem Boden abgehoben ist.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der vorgenannten Ausführungsform ist in einem Innenraum des Montagblechs zumindest eine Komponente der Aufzugssteuerung oder der Bedieneinheit angeordnet. Als Innenraum wird dabei der zwischen dem Mittelbogen des U-förmigen Montageblechs und dem Boden ausgebildeter Raum verstanden, der durch die seitlichen Schenkel zu Seiten hin begrenzt ist. Es ist dann gleichzeitig der Vorteil erreicht, dass die Bedieneinheit zur verbesserten Zugänglichkeit von dem Boden abgehoben ist und, dass der darunter zur Verfügung stehende Raum ausgenutzt wird. Auf diese Weise wird ein insgesamt kompakter Seitenpfosten bzw. eine insgesamt kompakte Schachttür geschaffen. Die zumindest eine Komponente ist bevorzugt ein Steuerelement der Bedieneinheit und kann ferner einen nach der Montage des Montageblechs freiliegenden und zugänglichen Anschluss zum Verkabeln der Bedieneinheit mit der Aufzugssteuerung aufweisen.
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In einer Ausführungsform der Aufzugsanlage weist das Gehäuse genau eine dem Landungsbereich zugewandte Öffnung auf. Besonders bevorzugt ist die Öffnung mittels einer schwenkbaren Klappe verschließbar. Der Seitenpfosten muss dann den zum Vorsehen der Öffnung notwendigen Raum wie etwa den Platz für Scharniere der Klappe und den Platz zum Schwenken der Klappe nur einmal vorsehen. Der Seitenpfosten ist so kleiner ausgebildet als ein Seitenpfosten, der zwei Öffnungen mit zwei Klappen aufweist, etwa eine von dem Landungsbereich aus zugängliche Öffnung/Klappe und eine vom Aufzugsschacht aus zugängliche Öffnung/Klappe. Vorteilhafterweise sind bei nur einer Öffnung/Klappe alle Komponenten der Steuereinheit von der einen Öffnung aus zugänglich, sodass die gesamte Aufzugssteuerung von einer einzigen Position aus zugänglich ist. Es ist daher von Vorteil, wenn sich die Öffnung/Klapp über einen wesentlichen Teil der Höhe des Seitenpfosten, vorzugsweise über die gesamte Höhe des Seitenpfostens, erstreckt, damit das Gehäuse über diesen Teil der Höhe Bauteile aufnehmen kann, die dann durch die Öffnung/Klappe zugänglich sind. Das Gehäuse kann auch Komponenten der Aufzugssteuerung in einem Teil des Gehäuses aufnehmen, in den die Öffnung nicht hineinreicht, etwa wenn diese Komponenten nicht gewartet werden müssen.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der vorgenannten Ausführungsform ist der Boden des Gehäuses der Öffnung gegenüberliegend ausgebildet, wobei die Aufzugssteuerung an dem Boden angeordnet ist. Der in dem Gehäuse verfügbare Platz ist dann besonders günstig ausnutzbar, insbesondere können sich die in dem Gehäuse angeordneten Komponenten zwischen dem Boden und der Öffnung durch den gesamten in dem Gehäuse verfügbaren Raum erstrecken. Dabei ist insbesondere bevorzugt die Bedieneinheit formschlüssig an dem Boden gehalten. Die Bedieneinheit ist dann durch das Montageblech hin zu der Öffnung von dem Boden abgehoben, sodass die Bedieneinheit im Bereich der Öffnung besonders komfortabel zugänglich ist. Zudem ist der Formschluss zwischen Montageblech und Boden von der Öffnung aus einfach herstellbar, etwa im Zuge der Montage des Seitenpfostens oder bei der Wartung der Aufzugssteuerung.
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In einer weiteren Ausführungsform ist das zumindest eine Türblatt zu einer dem das Gehäuse ausbildenden Seitenpfosten gegenüberliegenden Seite aufschiebbar. Auf der Seite des das Gehäuse bildenden Seitenpfostens muss dann kein Platz für das Einziehen des Türblatts vorgesehen sein und der gesamte Raum des Seitenpfostens ist durch die Aufzugssteuerung und weitere in dem Gehäuse angeordnete Komponenten nutzbar, sodass eine bequem zugängliche Anordnung der Aufzugssteuerung und der weiteren Komponenten ermöglicht wird. Bei einer Ausführungsform mit mehr als einem verschiebbaren Türblatt sind vorzugsweise alle Türblätter auf der Seite der Schachttür verschiebbar, die dem das Gehäuse bildenden Seitenpfosten gegenüberliegt.
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In noch einer weiteren Ausführungsform der Aufzugsanlage verläuft der Aufzugsschacht vertikal und weist zumindest zwei Haltepositionen für den Fahrkorb auf, wobei die Schachttür mit dem das Gehäuse ausbildenden Seitenpfosten an einer obersten Halteposition angeordnet ist. An der obersten Halteposition werden regelmäßig die meisten Wartungsarbeiten an der Aufzugsanlage durchgeführt. Durch die Unterbringung der Aufzugssteuerung in diesem Bereich wird die Notwendigkeit eines Ortswechsels während der Wartungsarbeiten und somit der Aufwand für die Wartung verringert. Da sich die Maschinen der Aufzugsanlage, insbesondere ein Antrieb der Aufzugsanlage, bei einem rein vertikalen Aufzugsschacht in der Regel am oberen Ende des Aufzugsschachts befinden, sind die Aufzugssteuerung und der Antrieb nahe beieinander angeordnet, was ferner den Bedarf an Verkabelung oder anderen Verbindungsmitteln verringert. Insbesondere können auch drahtlose Verbindungsmittel aufgrund des geringen Abstands zwischen der Aufzugssteuerung und dem Antrieb eingesetzt werden.
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Die Aufgabe wird weiterhin gelöst durch einen Seitenpfosten einer Schachttür für eine vorbeschriebene Aufzugsanlage, aufweisend zumindest ein Gehäuse für die Aufnahme einer Aufzugssteuerung, wobei in dem Gehäuse zumindest eine auf einem Montageblech angeordnete Bedieneinheit zum manuellen Verfahren des Fahrkorbs angeordnet ist und wobei das Montageblech in dem Gehäuse formschlüssig gehalten ist. Mit dem Seitenpfosten sind die bezüglich der Aufzugsanlage vorbeschriebenen Vorteile in entsprechender Weise zu erreichen. Insbesondere ist ein kompakter Seitenpfosten mit einer integrierten Aufzugssteuerung geschaffen, bei dem die Bedieneinheit einfach zu montieren und zudem gut zugänglich angeordnet ist.
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Die Aufgabe wird zudem auch gelöst durch eine Schachttür für eine vorbeschriebene Aufzugsanlage, aufweisend zumindest einen vorbeschriebenen Seitenpfosten. Mit der Schachttür werden die bezüglich der Aufzugsanlage bzw. bezüglich des Seitenpfostens vorbeschriebenen Vorteile entsprechend erreicht.
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Figurenliste
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Die Formulierung Figur ist in den Zeichnungen mit Fig. abgekürzt.
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In den Zeichnungen zeigen
- 1a eine schematische Seitenansicht eines Ausschnitts einer Aufzugsanlage nach einem Aspekt der Erfindung;
- 1b eine schematische Ansicht einer Halteposition der Aufzugsanlage aus einem Landungsbereich heraus;
- 2a eine perspektivische Ansicht eines Seitenpfostens für eine Aufzugsanlage nach einem Aspekt der Erfindung;
- 2b eine Vorderansicht eines geöffneten Seitenpfostens gemäß 2a; und
- 3 eine perspektivische Detailansicht einer in einem Seitenpfoste anordnenbaren Bedieneinheit zum manuellen Verfahren des Fahrkorbs.
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Detaillierte Beschreibung der Zeichnungen
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Die beschriebenen Ausführungsbeispiele sind lediglich Beispiele, die im Rahmen der Ansprüche auf vielfältige Weise modifiziert und/oder ergänzt werden können. Jedes Merkmal, das für ein bestimmtes Ausführungsbeispiel beschrieben wird, kann eigenständig oder in Kombination mit anderen Merkmalen in einem beliebigen anderen Ausführungsbeispiel genutzt werden. Jedes Merkmal, das für ein Ausführungsbeispiel einer bestimmten Anspruchskategorie beschrieben wird, kann auch in entsprechender Weise in einem Ausführungsbeispiel einer anderen Anspruchskategorie eingesetzt werden.
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Gemäß den 1a und 1b weist eine Aufzugsanlage 1 einen sich in einer vertikalen Richtung V erstreckenden Aufzugsschacht 2 auf, der durch Schachtwände 2.1, 2.2 begrenzt ist, und einen Fahrkorb 3, der in dem Aufzugsschacht 2 durch ein Tragmittel 4 in der vertikalen Richtung V bewegt werden kann und der dazu durch einen in den Figuren nicht dargestellten Antrieb angetrieben wird. Der Fahrkorb 3 befindet sich in der 1a an einer Halteposition 5 der Aufzugsanlage 1, die z.B. eine Stockwerksebene eines Gebäudes ist. An der Halteposition 5 weist die Schachtwand 2.2 einen Wanddurchbruch auf, in dem eine Schachttür 6 angeordnet ist, die den Aufzugsschacht 2 von einem Landungsbereich 5.1 trennt. Die Schachttür 6, von der 1b eine aus dem Landungsbereich 5.1 betrachtete Vorderansicht zeigt, weist an einem Türrahmen 7 einen ersten Seitenpfosten 7.1, einen zweiten Seitenpfosten 7.2, einen Sturz 7.3 und ein Fußelement 7.4 auf. Die Schachttür 6 weist ferner zwei Türblätter 8.1, 8.2 auf, die entlang von nicht dargestellten Führungsschienen in dem Sturz 7.3 und/oder dem Fußelement 7.4 verschiebbar sind, etwa durch einen Antrieb in dem Sturz 7.3 oder einen fahrkorbseitigen Antrieb. An dem zweiten Seitenpfosten 7.2 befindet sich ferner ein Bedienelement 9, beispielsweise zum Rufen eines Fahrkorbes 3 aus dem Landungsbereich 5.1. Das Bedienelement 9 kann z.B. durch eine Taste oder ein berührungsempfindliches Display gebildet sein und kann darüber hinaus ein Informationselement wie z.B. ein Leuchtelement umfassen.
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Wenn sich der Fahrkorb 3 an der Halteposition 5 befindet, fluchtet eine nicht näher dargestellte Fahrkorbtür mit der Schachttür 6 und ein Antrieb der Fahrkorbtür öffnet/schließt synchron die Fahrkorbtür und die Schachttür 6, wobei die Türblätter 8.1, 8.2 seitlich hinter/in den zweiten Seitenpfosten 7.2 gleiten.
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Gemäß den 2a und 2b weist der erste Seitenpfosten 7.1 ein Gehäuse 10 auf, das in dem ersten Seitenpfosten 7.1 derart integriert ist, dass eine Klappe 11 mit dem ersten Seitenpfosten 7.1 eine plane Oberfläche an dem Landungsbereich 5.1 bildet. Die Klappe 11 ist über eine entsprechende Scharniere verschwenkbar ausgebildet und in 2a geöffnet dargestellt. Dabei ist die Klappe 11 mittels zwei Schlössern 12.1, 12.2 gegenüber dem Gehäuse 10 verschließbar ausgebildet.
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Mittels der Klappe 11 ist eine Öffnung 13 des Gehäuses 10 verschließbar, über die ein Innenraum 14 des Gehäuses 10 und eine darin angeordnete Aufzugssteuerung 15 zugänglich sind. Das Gehäuse 10 weist dabei zwei seitliche Wandungen 10.1, 10.2 sowie einen Boden 10.3 auf, wobei Komponenten 15.1, 15.2, 15.3 der Aufzugssteuerung 15 am Boden 10.3 des Gehäuses 10 angeordnet sind.
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In dem Gehäuse 10 ist weiterhin, ebenfalls an dem Boden 10.3, eine Bedieneinheit 16 zum manuellen Verfahren des Fahrkorbs 3 angeordnet, die in 3 im Detail dargestellt ist. Die Bedieneinheit 16 umfasst einen ersten Schalter 16.1, beispielsweise zum Aktivieren eines Wartungsmodus und/oder zum wahlweisen Aufwärts- oder Abwärtsfahren des Fahrkorbs in dem Wartungsmodus, einen zweiten Schalter 16.2, beispielsweise zum Aktivieren eines Evakuierungsmodus und/oder zum wahlweisen Aufwärts- oder Abwärtsfahren des Fahrkorbs in dem Evakuierungsmodus, sowie Steuerelemente 16.3, mittels denen Signale der Schalter 16.1, 16.2 verarbeitet und übertragen werden. Dabei ist die Bedieneinheit 16 an einem Montageblech 17 aufgenommen. Das Montageblech 17 ist U-förmig ausgebildet und weist insofern einen ersten seitlichen Schenkel 17.1, einen zweiten seitlichen Schenkel 17.2 und einen Mittelbogen 17.3 auf. Der Mittelbogen 17.3 trägt die Schalter 16.1, 16.2 und überspannt die Steuerelemente 16.3. An den seitlichen Schenkeln 17.1, 17.2 sind Anschläge 18 zum Anschlagen des Montageblechs 17 an den Boden 10.3 bei der Montage des Montageblechs 17 in dem Gehäuse 10 angeordnet. Parallel zu den Anschlägen 18 erstrecken sind zu einer Seite hin offene Schlitze 19 an den seitlichen Schenkeln 17.1, 17.2, die zum Hintergriff von nicht näher dargestellten, mit den Schlitzen 19 kompatibel konturierten Halteelementen in dem Gehäuse 10 zum Herstellen eines Formschlusses zwischen dem Montageblech 17 und dem Gehäuse 10 ausgebildet sind. Bei der Montage des Montageblechs 17 in dem Gehäuse 10 werden also zunächst die Anschläge 18 an dem Boden 10.3 oberhalb der Halteelemente angelegt und dann nach unten mit den Schlitzen 19 auf die Halteelemente aufgeschoben. Anschließend oder im Vorfeld werden die Steuerelemente 16.3 mit der Aufzugssteuerung 15 verkabelt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Aufzugsanlage
- 2
- Aufzugsschacht
- 2.1
- Wandung des Aufzugsschachts
- 2.2
- Wandung des Aufzugsschachts
- 3
- Fahrkorb
- 4
- Tragmittel
- 5
- Halteposition
- 5.1
- Landungsbereich
- 6
- Schachttür
- 7
- Türrahmen
- 7.1
- erster Seitenpfosten des Türrahmens
- 7.2
- zweiter Seitenpfosten des Türrahmens
- 7.3
- Sturz des Türrahmens
- 7.4
- Fußelement des Türrahmens
- 8.1
- erstes Türblatt
- 8.2
- zweites Türblatt
- 9
- Bedienelement
- 10
- Gehäuse
- 10.1
- seitliche Wandung des Gehäuses
- 10.2
- seitliche Wandung des Gehäuses
- 10.3
- Boden des Gehäuses
- 11
- Klappe
- 12.1
- Schloss
- 12.2
- Schloss
- 13
- Öffnung des Gehäuses
- 14
- Innenraum des Gehäuses
- 15
- Aufzugssteuerung
- 15.1
- Komponente der Aufzugssteuerung
- 15.2
- Komponente der Aufzugssteuerung
- 15.3
- Komponente der Aufzugssteuerung
- 16
- Bedieneinheit
- 16.1
- erster Schalter der Bedieneinheit
- 16.2
- zweiter Schalter der Bedieneinheit
- 16.3
- Steuerelement der Bedieneinheit
- 17
- Montageblech
- 17.1
- erster seitlicher Schenkel des Montageblechs
- 17.2
- zweiter seitlicher Schenkel des Montageblechs
- 17.3
- Mittelbogen des Montageblechs
- 18
- Anschlag
- 19
- Schlitz
- V
- vertikale Richtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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