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Die Erfindung betrifft eine Maurerkelle mit einem Kellenblatt, an dem eine Angel angeordnet ist, wobei an der Angel ein Griff befestigt ist, wofür in dem Griff ein Aufnahmeloch eingebracht ist, in das ein sich in einer Befestigungsachse erstreckendes Endstück der Angel eingeführt ist. Die Maurerkelle kann auch als Maurerspachtel ausgeführt sein und soll zur Vereinfachung nachfolgend als mitbenannt gelten.
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STAND DER TECHNIK
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Eine gattungsgemäße Maurerkelle ist beispielsweise aus der
DE 20 2006 015 025 U1 bekannt. Die Maurerkelle weist ein Kellenblatt auf, an dem eine Angel angeordnet ist, wobei an der Angel ein Griff befestigt ist, und in dem Griff ist ein Aufnahmeloch eingebracht, in das ein Endstück der Angel eingepresst ist.
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Beispielsweise zeigt die
DE 83 06 307 U1 eine Maurerkelle mit einer Verbindung zwischen dem Kellenblatt und der Angel, wobei die Verbindung als Schweißverbindung ausgebildet ist. Üblicherweise wird die Angel mit dem Kellenblatt verschweißt, wobei eine Schweißverbindung zwischen der Angel und dem Griff insofern nicht möglich ist, als der Griff üblicherweise aus Holz oder aus Kunststoff hergestellt ist.
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Die
DE 297 16 350 U1 zeigt eine Verbindung zwischen der Angel und dem Griff einer Maurerkelle, wobei das Endstück der Angel mit sich gegenüberliegend ausgebildeten Flügeln ausgeführt ist, und die Flügel können in voreingebrachte Nuten innenseitig im Aufnahmeloch eingeschoben werden, wodurch ein Pressverband gebildet wird, um den Griff an dem Endstück der Angel zu befestigen. Die Flügel werden üblicherweise durch ein Anstauchen eines Teilquerschnittes der zumeist aus einem Metalldraht gebildeten Angel hergestellt, sodass die so gebildeten Flügel oder Rippen in die Nuten eingeschoben werden können, die im Aufnahmeloch des Griffes vorbereitet sind. Dieses Prinzip funktioniert meist bei Griffen aus Kunststoff, sodass die Kontur des Aufnahmeloches mit den Nuten im Spritzguss bereits erzeugt werden kann. Ist der Griff aus Holz, so schneiden sich die Flügel beim Einführen des Endstückes der Angel in das Aufnahmeloch zumeist in dessen Innenwand hinein.
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Dabei hat sich gezeigt, dass insbesondere bei Griffen aus Holz, jedoch auch bei Kunststoffgriffen oder bei Griffen aus verschiedenen Komponenten, insbesondere Mehrkomponenten-Kunststoffgriffe, die Verbindung zwischen dem Endstück der Angel und dem Griff nur begrenzte Haltekräfte aufweist und über einen längeren Gebrauchszeitraum der Maurerkelle kann es zu einem Ablösen des Griffes von der Angel kommen. Die durch das Querstauchen erzeugten Flügel weisen dabei zumeist eine weiche, kanten- und hinterschneidungsfreie Kontur auf, und gerade durch regelmäßige Feuchtigkeitseinwirkung auf das Holz im Gebrauch der Maurerkelle, jedoch vereinzelt auch bei Kunststoffgriffen, kann sich der Längspressverband zwischen dem Endstück der Angel und dem Griff lockern oder sogar lösen.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Die Aufgabe der Erfindung ist die Verbesserung der Verbindung zwischen der Angel und dem Griff einer Maurerkelle bzw. Spachtel.
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Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Maurerkelle gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 in Verbindung mit den kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass das Endstück der Angel axial angestaucht ist und einen Stauchkragen aufweist, mit dem das Endstück im Aufnahmeloch des Griffes eingepresst ist.
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Kerngedanke der Erfindung ist die Bildung einer verbesserten Formschlussgeometrie zwischen dem Endstück der Angel und dem Griff, indem mittels des an das Endstück angeformten Stauchkragens eine Hinterschneidung im Endstück der Angel geschaffen wird, mit der sich das Endstück verbessert im Material des Griffes verankern kann. Der Stauchkragen kann mit einer entsprechend scharfen Kragenkante ausgebildet werden, die sich so in das Material des Griffes eindrückt, dass die Abzugskräfte zwischen dem Griff und der Angel wesentlich größer ausfallen können als die Abzugskräfte mit an sich bekannten Flügeln, die im Außenumfang der Angel seitlich eingeprägt werden und gewissermaßen lediglich eine Kreiskontur aufweisen, ohne dass ein tatsächliches Verkrallen zwischen der Kontur der Flügel und dem Material des Griffes erreicht wird. Durch den Stauchkragen hingegen wird insbesondere über dem gesamten Umfang der in der Regel mit einem runden Draht bereitgestellten Angel und damit des Endstücks der Angel eine Formschlussgeometrie geschaffen, indem eine zumindest lokale plastische Verformung des Werkstoffes des Griffes um die umlaufende Kragenkante herum erreicht wird, und sich die Kragenkante des Stauchkragens in das Material des Griffes eindrückt. Im Ergebnis wird eine deutliche Verbesserung der Verbindung zwischen der Angel und dem Griff geschaffen. Die Maurerkelle kann auch als Maurerspachtel oder einfach als universeller Spachtel ausgeführt sein und soll zur Vereinfachung nachfolgend als mitbenannt gelten. Insofern kann das Kellenblatt auch ein Spachtelblatt sein.
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Vorteilhafterweise ist der Stauchkragen um die Befestigungsachse umlaufend und insbesondere rotationssymmetrisch ausgebildet, wobei es auch denkbar ist, dass der Stauchkragen in seinem Querschnitt eine Ellipse bildet, um beispielsweise ein unerwünschtes Verdrehen des Griffes um die Befestigungsachse zu vermeiden, besonders dann, wenn der Stauchkragen und insbesondere auch der Querschnitt der Angel rotationssymmetrisch um die Befestigungsachse ausgebildet sind. In der Regel ist der zwischen der Angel und dem Griff gebildete Längspressverband jedoch so fest, dass ein Verdrehen des Griffes um die Befestigungsachse der Angel vermieden wird.
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Mit weiterem Vorteil weist der Stauchkragen im Querschnitt eine Trapezform auf. Die Trapezform bildet dabei einen Trapezkegel, der mit seiner Kegelöffnung vom freien Ende der Angel weg weist. Insofern zeigt die geschlossene, kleinere Seite des Trapezkegels zum freien Endstück der Angel hin und geht in das hintere Endstück über.
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Beispielsweise ist der Griff der Maurerkelle aus Holz gebildet. Das Aufnahmeloch ist durch eine Bohrung in dem Holzgriff gebildet, die sich entlang der Befestigungsachse erstreckt. Das Aufnahmeloch weist beispielsweise einen Innendurchmesser auf, der mit dem Außendurchmesser des Querschnittes der Angel im Wesentlichen übereinstimmt, insbesondere identisch ist. Dabei ist es auch denkbar, dass das Aufnahmeloch im Griff einen Innendurchmesser aufweist, der 5 % bis 20 % kleiner ist als der Außendurchmesser des runden Querschnittes der Angel, sodass das Endstück der Angel somit in das Aufnahmeloch eingepresst werden muss. Insbesondere weist der Stauchkragen einen Stauchkragendurchmesser auf, der 110 % bis 150 % des Durchmessers des runden Querschnitts der Angel beträgt. So erfolgt beim Einpressen des Endstückes der Angel eine Verankerung der Kragenkante des Stauchkragens in der Innenwandung des Aufnahmeloches im Griff.
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Die Angel weist einen runden Drahtquerschnitt mit einem Durchmesser von 7 mm bis 10 mm auf, wodurch eine vorteilhafte Ausführung der Angel gebildet ist, wobei nicht ausgeschlossen ist, dass die Angel nicht beispielhaft auch einen rechteckigen oder polygonalen Querschnitt aufweisen kann, an oder in dem ebenfalls ein Stauchkragen eingebracht werden kann. Bei einem runden Drahtquerschnitt der Angel hat sich ein Durchmesser von beispielsweise 7 mm bis 10 mm als vorteilhaft erwiesen, wobei bezogen auf diesen Durchmesser der Stauchkragen beispielsweise einen Durchmesser von 8 mm bis 12 mm aufweisen kann. Mit diesen beispielhaft aufgeführten Abmessungen kann ein Längspressverband gebildet werden, der hinreichend belastbar ist, sodass für den normalen Gebrauch der Maurerkelle ein Ablösen des Griffes von der Angel sicher vermieden ist. Zum Längspressverband ist noch die hinterschneidende Wirkung der Kragenkante im Material des Griffes zu nennen, durch die die eigentliche Abzugskraft aufgenommen werden kann.
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Alternativ zu einem Griff aus Holz kann der Griff der Maurerkelle auch aus einem Kunststoff gebildet sein, insbesondere aus einem 2-Komponentenkunststoffverbund oder aus einem 3-Komponentenkunststoffverbund. Beispielsweise kann ein innerer Teil des Griffes aus einem Hartplastik ausgebildet sein, der von einem weichen Kunststoff umspritzt ist, um eine verbesserte Haptik des Griffes der Maurerkelle für den Benutzer zu erzielen. Die Angel wird dabei in das innen liegende Hartplastik eingepresst, was im Verbund mit dem erfindungsgemäßen Stauchkragen zu besonders hohen Haltegriffen führen kann. Der Innenbereich des Plastikkörpers kann Lamellen aufweisen, beispielsweise gleich verteilt auf einem Umfang um die Befestigungsachse herum, sodass der Stauchkragen auf dem Umfang verteilt in mehrere Lamellen eingedrückt werden kann, und sich in diesen verhakt bzw. verankert.
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Der Stauchkragen ist hierfür insbesondere scharfkantig ausgebildet und weist eine umlaufende Kragenkante auf, die sich in das Holz oder in dem Kunststoff des Griffes einschneidet und die Angel sicher im Aufnahmeloch des Griffes hält.
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BEVORZUGTES AUSFÜHRUNGSBEISPIEL DER ERFINDUNG
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Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigt:
- 1 eine Maurerkelle mit einer Angel und einem Griff, wobei die Verbindung zwischen der Angel und dem Griff gemäß dem Stand der Technik ausgeführt ist,
- 2 die Maurerkelle mit einer Angel und einem Griff, wobei die Verbindung zwischen der Angel und dem Griff erfindungsgemäß ausgeführt ist und
- 3 eine vergrößerte Ansicht des Endstückes der Angel mit dem erfindungsgemäßen eingebrachten Stauchkragen,
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1 zeigt eine Maurerkelle 1 mit einem Kellenblatt 10, wobei die Maurerkelle 1 im Querschnitt dargestellt ist und das Kellenblatt 10 mit einer flächigen Erstreckung lediglich seitlich gezeigt ist. Die Angel 11 ist mittels einer Schweißverbindung 18 am Kellenblatt 10 angeordnet, wobei die Angel 11 beispielsweise aus einem Normalstahl oder Edelstahl ausgebildet ist. Das Kellenblatt 10 selbst ist aus Normalstahl oder Edelstahl ausgebildet.
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Die Angel 11 weist einen Drahtkörper auf, der etwa S - förmig gebogen ist, und gegenüber der Anordnung des Kellenblattes 10 ein freies Endstück 15 aufweist, auf das der Griff 12 aufgebracht ist. Hierfür ist in dem Griff 12 ein Aufnahmeloch 13 eingebracht, in das das Endstück 15 entlang einer Befestigungsachse 14 eingepresst wurde.
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Um eine haltende Verbindung zwischen der Angel 11 und dem Griff 12 zu schaffen, sind gemäß dem Stand der Technik in dem Außenumfang der Angel Flügel 21 eingestanzt, die sich in die Wandung des Aufnahmeloches 13 eindrücken, um daraus folgend eine haltende Verbindung zwischen der Angel 11 und dem Griff 12 zu bilden. Nachteilhafterweise ist diese Verbindung jedoch nicht besonders haltbar, da die Flügel 21 in an sich bekannter Weise lediglich eine Radiuskontur bilden und der Griff 12 in der Befestigungsachse 14 leicht abgezogen werden kann.
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2 zeigt die Maurerkelle 1 mit dem Kellenblatt 10 und der mittels der Schweißverbindung 18 angeordneten Angel 11, wobei auf dem Endstück 15 der Angel 11 der Griff 12 aufgebracht ist, indem das Endstück 15 entlang der Befestigungsachse 14 in das Aufnahmeloch 13 eingeführt wurde. Am Endstück 15 der Angel 11 ist ein Stauchkragen 16 eingebracht, der sich voll umfänglich um die Befestigungsachse 14 herum erstreckt und mittels eines axialen Anstauchens an das Endstück 15 hergestellt ist. Der Stauchkragen 16 befindet sich vollständig im Aufnahmeloch 13 des Griffes 12 und verankert das Endstück 15 der Angel 11 im Griff 12.
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3 zeigt in einer vergrößerten Ansicht das Endstück 15 der Angel 11 mit dem ausgebildeten Stauchkragen 16, der im Querschnitt eine Trapezform 17 bildet. Dabei weist der Stauchkragen 16 eine Kragenkante 20 auf, die um die Befestigungsachse 14 umlaufend ausgeführt ist, und die Kragenkante 20 bildet den äußeren Stauchkragendurchmesser S. Der Stauchkragendurchmesser S weist einen Wert auf, der beispielsweise zwischen 110 % bis 150 % vom Außendurchmesser A der Angel 11 beträgt, wobei die Angel 11 aus einem Draht mit einem runden Querschnitt gebildet ist. Endseitig weist das Endstück 15 eine Fase 19 auf, um das Einführen des Endstückes 15 in das Aufnahmeloch 13 des Griffes 12 zu verbessern.
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Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf das vorstehend angegebene bevorzugte Ausführungsbeispiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen Gebrauch macht. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung oder den Zeichnungen hervorgehenden Merkmale und/oder Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten oder räumlicher Anordnungen, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein. Insbesondere kann der Werkstoff des Griffes 12 ein Holzwerkstoff oder ein Kunststoffwerkstoff betreffen, wobei auch eine Kombination verschiedener Werkstoffe denkbar ist. Der Stauchkragen 16 befindet sich dabei in einer gewissen Entfernung vom freien Ende des Endstückes 15 der Angel 11, um die Stabilität des Griffes 12 in Anordnung an der Angel 11 weiter zu verbessern. Insbesondere ist es denkbar, dass auch mehr als ein Stauchkragen 16 im Endstück 15 oder im Bereich des Endstückes 15 an der Angel 11 angebracht ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Maurerkelle
- 10
- Kellenblatt
- 11
- Angel
- 12
- Griff
- 13
- Aufnahmeloch
- 14
- Befestigungsachse
- 15
- Endstück
- 16
- Stauchkragen
- 17
- Trapezform
- 18
- Schweißverbindung
- 19
- Fase
- 20
- Kragenkante
- 21
- Flügel
- A
- Außendurchmesser
- S
- Stauchkragendurchmesser
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202006015025 U1 [0002]
- DE 8306307 U1 [0003]
- DE 29716350 U1 [0004]