-
Ständer zur Montage und Reparatur von Fahrrädern
-
Die Erfindung betrifft einen Ständer zur Montage und Reparatur von Fahrrädern, umfassend eine im Wesentlichen senkrecht ausgerichtete Hubsäule, einen parallel zur Längsachse der Hubsäule bewegbaren ersten Hubschlitten und eine Antriebsvorrichtung zur Bewegung des ersten Hubschlittens entlang der Hubsäule gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
-
Stand der Technik:
-
Aus der
DE 20 2017 000 395 U1 und der
DE 2 2019 003 660 U1 sind bereits Fahrradmontageständer bekannt, mit denen sich motorgetrieben Fahrräder zur Montage oder Reparatur anheben und wieder absenken lassen, zum Teil ohne dass Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden. Dabei hat sich bei derartigen Montageständern ohne Sicherheitsvorkehrung immer wieder gezeigt, dass ein Fahrrad beim Absenken beschädigt werden kann: Wird ein Fahrrad über den Punkt hinaus abgesenkt, bei dem es Kontakt mit dem Boden hat, so wird auf das Fahrrad Druck ausgeübt, der zu Beschädigungen im am Montageständer fixierten Rahmen führen kann.
-
Bekannt sind aus dem Stand der Technik weiter Fahrradmontageständer, welche über Drucksensoren oder andere elektronischen Sensoren eine zu große Druckausübung auf das Fahrrad vermeiden können. Bei einem Ausfall dieser Elektronik wird aus Sicherheitsgründen oft die gesamte Steuerung des Montageständers blockiert, sodass dieser bis zur Ersetzung der kaputten Teile nicht verwendet werden kann.
-
Aufgabe und Vorteile der Erfindung:
-
Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, einen Ständer zur Montage und Reparatur von Fahrrädern, umfassend eine im Wesentlichen senkrecht ausgerichtete Hubsäule, einen parallel zur Längsachse der Hubsäule bewegbaren ersten Hubschlitten und eine Antriebsvorrichtung zur Bewegung des ersten Hubschlittens entlang der Hubsäule, vorzuschlagen, bei dem die Gefahr von Beschädigungen am Fahrrad verringert, während die Zeitspanne, in der die Vorrichtung ohne Instandsetzung arbeitet, erhöht werden kann.
-
Diese Aufgabe wird, ausgehend von einem Ständer zur Montage und Reparatur von Fahrrädern der einleitend genannten Art, durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Durch die in den Unteransprüchen genannten Maßnahmen sind vorteilhafte Ausführungen und Weiterbildungen der Erfindung möglich.
-
Der erste Hubschlitten wird von einer Antriebsvorrichtung entlang der Hubsäule bewegt. Ein zweiter Hubschlitten ist im Bereich zwischen der Position des ersten Hubschlittens und dem oberen Ende der Linearführungsschiene frei beweglich gelagert. Bei einer Aufwärtsbewegung des ersten Hubschlittens wird der zweite Hubschlitten durch Kontakt mit einem Anschlag spiel- und verkantungsfrei an der Säule entlang auf und ab mitbewegt. Mit der Abwärtsbewegung des ersten Hubschlittens ist der zweite Hubschlitten infolge der Schwerkraft mit dem ersten Hubschlitten absenkbar.
-
Wird der zweite Hubschlitten soweit abgesenkt, dass ein an ihm angeordnetes Fahrrad den Boden berührt, ist die Schwerkraft nicht ausreichend stark, um den zweiten Hubschlitten weiter abzusenken, auch wenn der erste Hubschlitten weiter von der Antriebsvorrichtung verfahren wird; der Kontakt zwischen erstem und zweiten Hubschlitten löst sich und der zweite Hubschlitten bleibt stehen. Dieser Punkt an dem der Kontakt zwischen erstem und zweitem Hubschlitten eintritt und wieder gelöst wird, der je nach angeordnetem Fahrrad in seiner Position variieren kann, wird im weiteren Teil als Kontaktpunkt bezeichnet.
-
So wird verhindert, dass während der Abwärtsbewegung auf das Fahrrad eine Kraft ausgeübt wird, die zu Schäden am Fahrrad führen könnte. Da lediglich die Gewichtskraft des zweiten Hubschlittens auf das Fahrrad wirkt, wenn das Fahrrad am Boden aufsetzt, ist die wirkende Kraft ausreichend gering um keine Schäden am Fahrrad zu bewirken.
-
Für eine solche Ausfertigung kann auf elektronische Bauteile wie Kraft- oder Drucksensoren verzichtet werden. Diese Bauteile sind grundsätzlich störungsanfällig und wartungsintensiv. Bei einem Ausfall eines einzelnen Sensors kann oft der .gesamte Montageständer nicht weiter betrieben werden. Je nach Bauart kann ein Sensor auch nicht einfach ausgebaut oder ersetzt werden. Da ausschließlich mechanische Bauteile verwendet werden, ist ein solcher Ständer zur Montage und Reparatur für Fahrräder
-
Eine solche Ausführung erhöht zum einen die Langlebigkeit der Säule und verringert zum anderen sowohl das Risiko von Beschädigungen an den Fahrrädern als auch die Haltungskosten der Säule, da das System sehr wartungsarm ausgebildet ist.
-
Vorzugsweise ist die Antriebsvorrichtung eine Hubspindel mit einem Außengewinde und der erste Hubschlitten eine Aufnahmevorrichtung zur Aufnahme der Hubspindel mit einem Innengewinde umfasst, wobei das Innengewinde komplementär zu Außengewinde der Hubspindel ausgestaltet. Das starr angeordnete Außengewinde dreht sich nicht in der Aufnahmevorrichtung, sodass der erste Hubschlitten durch das Drehen der Hubspindel gleichmäßig nach oben und unten geführt wird. Der erste Hubschlitten kann auf diese Wiese stufenlos in der Höhe positioniert werden. Der zweite Hubschlitten wird zusammen mit einem an ihm angeordneten Fahrrad mit dem ersten Hubschlitten in der Höhe mittels eines Anschlags verfahren, solange der erste Hubschlitten den Kontaktpunkt überschritten hat. Dadurch kann eine Montage oder Reparatur in einer idealen Höhe ermöglicht werden: Ein Fahrradmonteur kann so die aus gesundheitlichen und arbeitstechnischen Gründen bestmöglichen Höhenpositionen der beiden Hubschlitten und damit auch die Höhenposition des Fahrrads einstellen, in der er daran arbeiten möchte.
-
Bevorzugt sind die als Hohlprofil ausgebildeten Hubschlitten um die Hubsäule herum angeordnet, wobei die Hubsäule mit einem mehreckigen, insbesondere rechteckigen Profil im Querschnitt ausgebildet ist. Die Gefahr, dass die beiden Hubschlitten beim Bewegen verkanten, wird weiter verringert, während gleichzeitig die Stabilität der Hubschlitten erhöht wird.
-
In einer vorteilhaften Ausführung sind Führungswagen, Linearführungsschiene, Hubsäule und Hubspindel im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet. Die durch das Gewicht des Fahrrads resultierende Kraft kann so bestmöglich auf die verschiedenen Bauteile verteilt werden, wodurch die Belastung der Bauteile weitestgehend reduziert wird, was sich vorteilhaft auf die Langlebigkeit des Ständers auswirkt.
-
Die Linearführungsschiene kann zur Stabilisierung des Aufbaus als Profilschiene ausgebildet sein. Profilschienen geben den Führungswagen zusätzlichen Halt, sodass die Möglichkeit des Verkantens noch weiter verringert wird. Gleichzeitig werden auch Verschleiß, Vibrationen und Geräuschentwicklung reduziert.
-
Bevorzugt ist die Antriebsvorrichtung als Niederspannungsantrieb ausgebildet. So kann die Säule auch über einen Akkumulator und dadurch mobil und ortsunabhängig betrieben werden
-
Vorteilhafterweise ist am zweiten Hubschlitten ein Trägerelement zum Tragen von Fahrrädern, insbesondere ein als Klemmelement zum klemmbaren Halten von Fahrradrahmen ausgebildetes Trägerelement, vorgesehen. So kann ein Fahrrad sicher mit dem Hubschlitten auf- und abgefahren werden, ohne dass das Risiko besteht, dass es herunter fällt.
-
Denkbar ist, dass die Hubsäule drehbar gelagert ist, wobei die Drehachse lotrecht ausgebildet ist und/oder die Drehachse wenigstens teilweise in der Hubsäule verläuft und/oder die Drehung durch ein lös- und feststellbares Arretierelement blockierbar ist. Die Hubsäule kann dann insbesondere in kleineren oder schmalen Werkstätten genutzt werden, da bei Bedarf das Fahrrad kurzzeitig schnell und einfach beiseite gedreht werden kann, wenn beispielsweise Material aus einem sich hinter dem Ständer befindlichen Regal geholt werden muss.
-
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels:
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand der Figur nachfolgend näher erläutert.
-
Im Einzelnen zeigt:
- 1 einen schematischen Aufbau eines Ständers gemäß der Erfindung bei der erster und zweiter Hubschlitten in Kontakt stehen und
- 2 ein schematischen Aufbau eines Ständers gemäß 1 bei der erster und zweiter Hubschlitten nicht in Kontakt miteinander stehen.
-
In 1 ist ein Ständer gemäß der Erfindung schematisch dargestellt. Der Ständer 1 aus einer im Wesentlichen senkrecht ausgerichteten Hubsäule 2, die in diesem Fall mit einem rechteckigen Profil ausgebildet ist. An einer Seite der Hubsäule 2 ist in senkrechter Ausrichtung eine Linearführungsschiene 3 angeordnet. Um die Hubsäule 2 herum ist ein erster Hubschlitten 4 angeordnet, welcher sich an der Hubsäule 2 entlang nach oben und unten bewegen lässt. Zur Führung des Hubschlittens 4 ist am ersten Hubschlitten 4 ein zur Linearführungsschiene 3 passender Führungswagen angeordnet. Die Linearführungsschiene 3 und Führungswagen können als Profilführungssystem ausgebildet sein, aber auch andere Linearführungssysteme sind hier denkbar.
-
Durch die zusätzliche Führung über das Linearführungssystem wird die Gefahr eines Verkantens des ersten Hubschlittens 4 weitestgehend reduziert, so dass der Betrieb des Ständers 1 störungsfrei erfolgen kann.
-
Eine Hubspindel 5 ist ebenfalls parallel zur Hubsäule 2 angeordnet. Die Hubspindel 5 ist um ihre im Wesentlichen senkrecht ausgerichtete Längsachse rotierbar gelagert und über eine am ersten Hubschlitten 4 angeordnete Aufnahmevorrichtung mit dem ersten Hubschlitten 4 verbunden. Die Aufnahmevorrichtung weist ein zum Außengewinde der Hubspindel 5 komplementäres Innengewinde auf. Dreht sich die Hubspindel 5 in eine Richtung, so wird der erste Hubschlitten 4 aufgrund des sich nicht drehenden Innengewindes entlang der Hubsäule 2 nach oben bewegt. Dreht sich die Hubspindel 5 in die entgegengesetzte Richtung, so wird der erste Hubschlitten 4 entsprechend nach unten bewegt.
Denkbar sind auch andere, seitlich versetzt oder im Winkel angeordnete Anordnungen, jedoch wird eine in Flucht liegende Anordnung der Bauteile Linearführungsschiene 3, Hubsäule 2 und Hubspindel 5 bevorzugt. Auch Ausführungen mit mehreren Hubspindeln 5 oder mehreren Linearführungssystemen sind denkbar.
-
Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel wird die Hubspindel 5 von einem nicht dargestellten Antrieb mit einer Kette über ein an der Hubspindel 5 angeordnetes, ebenfalls nicht weiter dargestelltes Zahnrad angetrieben und in Rotation versetzt. Über die Antriebssteuerung kann so sowohl die Drehrichtung der Hubspindel als auch die Dauer des Antriebs gesteuert werden, und darüber wie weit und in welche Richtung sich der erste Hubschlitten 4 bewegt. Bei einem Stopp des Antriebs verbleibt die Hubspindel in ihrer Position, sodass sich auch der erste Hubschlitten 4 nicht weiter nach oben oder unten bewegt.
-
Oberhalb des ersten Hubschlittens 5 ist ein zweiter Hubschlitten 6 mit einem Führungswagen an der Linearführungsschiene 3 angeordnet. Dieser zweite Hubschlitten 6 ist zwischen dem oberen Ende der Linearführungsschiene 3 und dem ersten Hubschlitten 4 entlang der Linearführungsschiene frei beweglich.
-
Wenn der erste Hubschlitten 4 von der Antriebsvorrichtung nach oben bewegt wird, wird der zweite Hubschlitten 6 bei Kontakt mit dem ersten Hubschlitten 4 zusammen verfahren.
-
Aufgrund der Schwerkraft wird der zweite Hubschlitten 6 bei einer Abwärtsbewegung des ersten Hubschlittens 4 ebenfalls abwärts bewegt.
-
Am zweiten Hubschlitten 6 ist weiter noch ein Trägerelement 7 angeordnet, an welchem das zu montierende oder zu reparierende Fahrrad befestigt aufgenommen werden kann. Denkbar ist hier auch ein Klemmelement, mit welchem ein Teil des Fahrradrahmens eingeklemmt oder eingespannt werden kann, damit das Fahrrad gegen Herunterfallen gesichert ist, aber auch Module zum Einhängen des Rahmens wie Haken sind möglich.
-
Zur Montierung oder Reparatur eines Fahrrads wird dieses an dem Trägerelement 7 angeordnet. Die Antriebsvorrichtung bewegt über die rotierende Hubspindel den ersten Hubschlitten 4 nach oben, der durch Kontakt am Anschlag den zweiten Hubschlitten 6 mitsamt Trägerelement 7 und Fahrrad ebenfalls bis zur gewünschten Höhe nach oben bewegt.
-
Beim Absenken des ersten Hubschlittens 4 verfährt der zweite Hubschlitten 6 mit Trägerelement und daran angeordnetem Fahrrad aufgrund der Schwerkraft solange mit dem ersten Hubschlitten 4 mit, bis das Fahrrad den Boden berührt und so ein weiteres Absenken des zweiten Hubschlittens 6 verhindert.
-
Wird der erste Hubschlitten 4 über den Punkt, an dem da's Fahrrad den Boden berührt weiter abwärts bewegt, so löst si6h der Kontakt zwischen erstem Hubschlitten 4 und zweitem Hubschlitten 6, wie es in 4 dargestellt ist.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Ständer
- 2
- Hubsäule
- 3
- Linearlaufwagen
- 4
- erster Hubschlitten
- 5
- Hubspindel
- 6
- zweiter Hubschlitten
- 7
- Trägerelement
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 202017000395 U1 [0002]
- DE 22019003660 U1 [0002]