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Die Erfindung betrifft einen Ständer zur Montage und Reparatur von Fahrrädern, umfassend eine im Wesentlichen vertikal ausgerichtete Hubsäule, einen parallel zur Längsachse der Hubsäule bewegbaren Hubschlitten und einen Antrieb zur Bewegung des Hubschlittens entlang der Hubsäule gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus dem Stand der Technik sind bereits Fahrradmontageständer bekannt:
- - Aus der DE 20 2017 000 395 U1 ist beispielsweise ein pneumatischer Fahrradmontageständer bekannt, der jedoch aufgrund seiner Pneumatik und Seilzugtechnik aufwendig und wartungsanfällig ist. Weiter kann eine solche Bauweise kaum mobil genutzt werden.
- - Aus der DE 20 2020 002 518 U1 ist ein Hub- und Montageständer für E-Bikes bekannt, welcher stationär an einer Decke befestigt wird.
- - Die DE 197 39 268 C2 betrifft einen Montage- und Wartungsständer für Fahrräder, wobei bei diesem das Fahrrad nicht höhenverstellbar aufgehängt wird.
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Bisherige Systeme sind demnach vergleichsweise aufwendig und unflexibel.
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Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, einen Ständer zur Montage und Reparatur von Fahrrädern, umfassend eine im Wesentlichen senkrecht ausgerichtete Hubsäule, einen parallel zur Längsachse der Hubsäule bewegbaren Hubschlitten und einen Antrieb zur Bewegung des Hubschlittens entlang der Hubsäule vorzuschlagen, der ein komfortables Arbeiten beim Reparieren oder Montieren eines Fahrrads ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird, ausgehend von einem Ständer der einleitend genannten Art, durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Durch die in den Unteransprüchen genannten Maßnahmen sind vorteilhafte Ausführungen und Weiterbildungen der Erfindung möglich.
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Dementsprechend zeichnet sich ein erfindungsgemäßer Ständer dadurch aus, dass zur Führung des Hubschlittens ein am Hubschlitten angeordneter Führungswagen und eine an der Hubsäule angeordnete Linearführungsschiene vorgesehen sind.
Der Führungswagen kann hier zusammen mit dem Hubschlitten gegen die Linearführungsschiene und damit auch gegen die Hubsäule verschoben werden.
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Durch ein solches Führungselement kann der Hubschlitten spiel- und verkantungsfrei an der Säule entlang auf und ab gefahren werden. Diese Maßnahme erhöht zum einen die Genauigkeit der Säule und gleichzeitig auch deren Langlebigkeit und verringert zum anderen Haltungskosten, da das System sehr wartungsarm ausgebildet ist.
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Idealerweise ist der Ständer derart ausgestaltet, dass parallel zur Hubsäule eine drehbar gelagerte Hubspindel mit einem Außengewinde angeordnet ist und der Hubschlitten eine Aufnahmevorrichtung zur Aufnahme der Hubspindel mit einem Innengewinde umfasst, wobei das Innengewinde komplementär zu Außengewinde der Hubspindel ausgestaltet. Da sich das starr angeordnete Außengewinde in der Aufnahmevorrichtung nicht dreht, kann der Hubschlitten so durch das Drehen der Hubspindel gleichmäßig nach oben und unten geführt werden. Der Hubschlitten kann auf diese Wiese stufenlos in der Höhe positioniert werden, sodass eine Montage oder Reparatur in der jeweils idealen Höhe ermöglicht wird. Ein Fahrradmonteur kann so die aus gesundheitlichen und arbeitstechnischen Gründen bestmöglich einstellen, in welcher Höhe er arbeiten möchte.
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Vorteilhafterweise ist der als Hohlprofil ausgebildete Hubschlitten um die Hubsäule herum angeordnet. Dadurch bekommt der Hubschlitten mehr Stabilität und die Gefahr, dass der Hubschlitten beim Bewegen verkantet, wird weiter verringert.
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Bevorzugt sind Führungswagen, Linearführungsschiene, Hubsäule und Hubspindel in Flucht angeordnet. Hierdurch wird die Kraftverteilung durch das Gewicht eines Fahrrads bestmöglich auf die verschiedenen Bauteile verteilt, sodass die Belastung der Bauteile weitestgehend reduziert wird. Dies ist vorteilhaft für die Langlebigkeit des Ständers.
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Denkbar ist, dass die Linearführungsschiene als Profilschiene ausgebildet ist. Profilschienen geben dem Führungswagen zusätzlichen Halt, sodass die Möglichkeit des Verkantens noch weiter verringert wird. Gleichzeitig werden auch Verschleiß, Vibrationen und Geräuschentwicklung reduziert.
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Vorzugsweise ist wenigstens der das Innengewinde umfassende Teil der Aufnahmevorrichtung aus Messing ausgebildet. Der Gebrauch eines Messinggewindes, insbesondere in Kombination mit einem Außengewinde aus Stahl, hat sich als vorteilig herausgestellt bezüglich der Selbsthemmung durch Haftreibung des Systems Innengewinde-Außengewinde einerseits und andererseits der Gleiteigenschaften des selben Systems.
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Von Vorteil ist, dass die Hubsäule mit einem mehreckigen, insbesondere rechteckigen Profil im Querschnitt ausgebildet ist. Dies begünstigt eine einfache Anschaffung und Verarbeitung der Säule bei höher Qualität.
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Vorzugsweise ist der Antrieb als Niederspannungsantrieb ausgebildet. Dadurch kann die Säule auch über einen Akkumulator und dadurch mobil und ortsunabhängig betrieben werden.
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Bevorzugt ist an der Hubspindel ein Zahnrad vorgesehen, welches über eine Kette mit dem Antrieb verbunden ist, sodass die Hubspindel vom Antrieb über die Kette und das Zahnrad zur Bewegung des Hubschlittens entlang der Hubsäule in Rotation gebracht wird. Eine solche Ausführung ist langlebig, stabil und belastbar, sodass eine sichere Benutzung des Ständers gewährleistet werden kann.
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Idealerweise ist am Hubschlitten ein Trägerelement zum Tragen von Fahrrädern, insbesondere ein als Klemmelement zum klemmbaren Halten von Fahrradrahmen ausgebildetes Trägerelement, vorgesehen. So kann ein Fahrrad sicher mit dem Hubschlitten auf und ab gefahren werden, ohne dass das Risiko besteht, dass es herunter fällt.
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Figurenliste
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand der Figur nachfolgend näher erläutert.
- In 1 ist ein Ständer gemäß der Erfindung schematisch in Draufsicht dargestellt.
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Dabei besteht der Ständer 1 aus einer im Wesentlichen senkrecht ausgerichteten Hubsäule 2, die in diesem Fall mit einem rechteckigen Profil ausgebildet ist. An einer Seite der Hubsäule 2 ist in senkrechter Ausrichtung eine Linearführungsschiene 3 angeordnet.
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Um die Hubsäule 2 herum ist ein Hubschlitten 4 angeordnet, welcher sich an der Hubsäule 2 entlang nach oben und unten bewegen lässt. Zur Führung des Hubschlittens 4 ist am Hubschlitten 4 ein zur Linearführungsschiene 3 passender Führungswagen 5 angeordnet. Die Linearführungsschiene 3 und Führungswagen 5 können als Profilführungssystem ausgebildet sein, aber auch andere Linearführungssysteme sind hier denkbar.
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Eine Hubspindel 6 ist ebenfalls parallel zur Hubsäule 2 angeordnet. Die Hubspindel 6 ist um ihre im Wesentlichen senkrecht ausgerichtete Längsachse rotierbar gelagert und über eine am Hubschlitten 4 angeordnete Aufnahmevorrichtung 7 mit dem Hubschlitten 4 verbunden. Die Aufnahmevorrichtung 7 weist ein zum Außengewinde der Hubspindel 6 komplementäres Innengewinde auf. Dreht sich die Hubspindel 6 in eine Richtung, so wird der Hubschlitten 4 aufgrund des sich nicht drehenden Innengewindes entlang der Hubsäule 2 nach oben bewegt. Dreht sich die Hubspindel 6 in die entgegengesetzte Richtung, so wird der Hubschlitten 4 entsprechend nach unten bewegt. Durch die zusätzliche Führung über das Linearführungssystem wird die Gefahr eines Verkantens des Hubschlittens 4 weitestgehend reduziert, so dass der Betrieb des Ständers 1 störungsfrei erfolgen kann.
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Denkbar sind auch andere, seitlich versetzt oder im Winkel angeordnete Anordnungen, jedoch wird eine in Flucht liegende Anordnung der Bauteile Linearführungsschiene 3,' Hubsäule 2 und Hubspindel 6 bevorzugt. Auch Ausführungen mit mehreren Hubspindeln 6 oder mehreren Linearführungssystemen sind denkbar.
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Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel wird die Hubspindel 6 von einem nicht dargestellten Antrieb mit einer Kette über ein an der Hubspindel 6 angeordnetes, ebenfalls nicht weiter dargestelltes Zahnrad angetrieben und in Rotation versetzt. Über die Antriebssteuerung kann so sowohl die Drehrichtung der Hubspindel 6 als auch die Dauer des Antriebs gesteuert werden, und darüber wie weit und in welche Richtung sich der Hubschlitten 4 bewegt. Bei einem Stopp des Antriebs verbleibt die Hubspindel 6 in ihrer Position, sodass sich auch der Hubschlitten 4 nicht weiter hebt oder senkt, damit das Fahrrad in der gewählten Höhe zur weiteren Montierung oder Reparatur verbleibt.
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Am Hubschlitten 4 ist weiter noch ein Trägerelement 8 angeordnet, an welchem das zu montierende oder zu reparierende Fahrrad befestigt aufgenommen werden kann. Denkbar ist hier auch ein Klemmelement, mit welchem ein Teil des Fahrradrahmens eingeklemmt oder eingespannt werden kann, damit das Fahrrad gegen Herunterfallen gesichert ist, aber auch Module zum Einhängen des Rahmens wie Haken sind möglich.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Ständer
- 2
- Hubsäule
- 3
- Linearführungsschiene
- 4
- Hubschlitten
- 5
- Führungswagen
- 6
- Hubspindel
- 7
- Aufnahmevorrichtung
- 8
- Trägerelement
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202017000395 U1 [0002]
- DE 202020002518 U1 [0002]
- DE 19739268 C2 [0002]