-
Die Neuerung betrifft einen Windschutz, auch Poppschutz oder Ploppschutz genannt, zur Montage auf einem gegebenen (vorliegenden, bestehenden) Mikrofon, entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1 und der
US 2009/0169043 .
-
Mikrofone, die im Freien verwendet werden, werden vielfach mit einem sogenannten Windschutz ausgerüstet, der die Übertragung von Windgeräuschen mittels des Mikrofons möglichst verhindern soll. Zumeist handelt es sich dabei um Schaumstoffkappen die formschlüssig über das Mikrofon bzw. seine Schalleinlassöffnungen gestülpt werden und zumeist durch Reibschluss dort halten. In der genannten
US 2009/0169043 besteht der Windschutz aus einem „Korb“ der im Axialschnitt den Querschnitt eines umgekehrten „U“ hat, aus steifem, offenporigem Aluminiumschaum. Dieser Korb ist entlang seines Umfangs mit dem Körper des Mikrofons in Kontakt, der Wandler selbst befindet sich oberhalb des Mikrofonkörpers im ansonsten leeren Inneren des Korbes, ohne mechanischen Kontakt mit ihm. Sekundäre Schalleintrittsöffnungen sind nicht vorgesehen. Der Korb liefert neben dem Windschutz auch elektrischen Schutz, mechanischen Schutz und Poppschutz.
-
Als Poppschutz, auch Ploppschutz genannt, verwendet man eine Vorrichtung, die auch im Studio verwendet wird, wobei zwischen dem Mikrofon, damit ist hier und im Folgenden immer speziell die Schalleintrittsöffnung bzw. sind die Schalleintrittsöffnungen gemeint, und einem Sprecher oder Sänger gehalten wird und die bei verschiedenen Popplauten wie B, P, G, K, T die Überlastung beim Poppen durch eine gewisse Intensitätsmilderung abfangen soll.
-
Diese Vorrichtungen sind zum Teil auch zwei- oder mehrlagig ausgeführt und haben trotz ihrer Wirksamkeit den Nachtteil, dass sie zufolge ihrer Filterwirkung in allen auftretenden Frequenzbereichen einen nicht unerheblichen Teil der Empfindlichkeit die unter großem Aufwand den Mikrofonen beigebracht wurde, wieder zunichtemachen.
-
Es besteht somit ein Bedarf an einem Windschutz oder Poppschutz, der diese Nachteile nicht aufweist und zuverlässig, mechanisch robust und kostengünstig Wind- und Poppgeräusche weitgehend eliminiert, ohne die Aufnahmequalität von Gespräch oder Gesang merklich zu beeinträchtigen.
-
Dabei wird unter einem „gegebenen Mikrofon“ verstanden, dass der Windschutz, wie er im Folgenden der Einfachheit halber nur mehr genannt wird, für ein bereits bestehendes Mikrofon ausgelegt, konstruiert und hergestellt wird, das Mikrofon selbst ist nicht Teil der Neuerung, für die Schutz beansprucht wird, sondern die Bezugsgröße, an die der Windschutz (geometrisch und akustisch) anzupassen ist. Das Mikrofon ist diesbezüglich nur insofern bedeutsam, als es eine geometrisch beliebig ausgestaltete Frontfläche aufweist, die im Betrieb der Schallquelle (zB der sprechenden Person) zugewandt ist und in der mindestens eine primäre Schalleintrittsöffnung vorgesehen ist. Weitere, sekundäre Schalleintrittsöffnungen an anderer Stelle als der Frontfläche können vorhanden sein.
-
Es ist Ziel und Aufgabe der Neuerung einen solchen Windschutz zur Verfügung zu stellen.
-
Neuerungsgemäß werden diese Ziele durch einen Windschutz erreicht, der die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 angegebenen Merkmale aufweist; mit anderen Worten, es weist der Windschutz kegelige und/oder kegelstumpfförmige und/oder pyramidische und/oder pyramidenstumpfförmige (insgesamt mit „konisch“ zusammengefasst) Außenkontur auf und ist am Mikrofon so angeordnet, dass seine Basisfläche die Schalleinlassöffnungen auf der Frontseite umgibt; mit wieder anderen Worten, er ist wie ein Zelt über der/den frontalen Schalleinlassöffnung(en) ausgebildet, wobei bevorzugt zwischen dem Windschutz, bzw. dessen Material, und dem Mikrofon zumindest eine geschlossene Berührungslinie, eigentlich ringförmige Berührungsfläche, besteht.
-
Durch diese Maßnahme wird überraschend erreicht, dass die durch die Filterwand gelangenden Schallwellen und hier besonders die übersteuernden Windgeräusche bzw. Poppgeräusche einer Interferenz unterliegen, durch die sie weitgehend eliminiert werden, während die Sprechgeräusche bzw. Singgeräusche weitaus weniger beeinträchtigt werden. Dies liegt vermutlich daran, dass die zu filternden Geräusche wie singuläre Zacken ausgebildet sind, die beim Durchtritt durch das Material des Windschutzes nach Art einer Fourierzerlegung in Einzelwellen zerfallen, die einer auslöschenden Superposition stärker unterliegen als zeitlich länger andauernde Sinuswellen des Sprechens oder Singens.
-
Die Neuerung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt bzw. zeigen
- die 1 und 2 zwei Windfilter entsprechend dem Stand der Technik und die 3 bis 10 verschiedene Ausbildungen neuerungsgemäßer Windfilter.
-
In allen Figuren werden die primären und die sekundären Schalleintrittsöffnungen 2, 3; 12, 13 durch die entsprechenden Pfeile nur ganz grob lokalisiert und nicht näher spezifiziert, insbesondere wird nicht darauf eingegangen ob eine oder mehrere oder - bei den sekundären Schalleinlässen überhaupt welche vorhanden sind.
-
Die 1 zeigt, rein schematisch, eine Mikrofonkapsel 1 mit einem vorderen Schalleinlass 2 und zumindest einem hinteren Schalleinlass 3. Von einer nicht näher dargestellten Schallquelle aus gelangen Schallwellen 4 zu einem Windschutz 5, der auf herkömmliche Weise scheibenförmig ausgebildet ist. Er besteht aus einer dünnen Schichte Schaum, aus gesintertem Material, aus mehreren Lagen eines Gespinstes oder ähnlichem, was auch für den neuerungsgemäßen Windschutz verwendet werden kann. Die schwächer eingezeichneten Schallwellen 6 „hinter“ dem Windschutz 5 deuten seine Wirksamkeit an.
-
Die 2 zeigt insofern eine Ausgestaltung, als ein weiterer Windschutz 5a vorgesehen ist, der topfförmig auch die Seiten des Mikrofons 1 umgibt und so auch einen Schutz für die hinteren Schalleinlässe 3 zur Verfügung stellt. Die innerhalb dieses topfförmigen Windschutzes 5a nochmals geschwächt eingezeichneten Schallwellen deuten die weitere und damit auch die Qualität der eigentlichen Aufnahme beeinträchtigende Abschirmung dieses Windschutzes entsprechend dem Stand der Technik an.
-
Die 3 zeigt bei gleicher schematischer Ansicht des Mikrofons 11 einen rings um die vorderen Schalleinlassöffnungen 12 angeordneten, neuerungsgemäßen Windschutz 15, der kegelförmig, nach Art eines Zeltes, ausgebildet ist. Der Rand des Kegels steht, entsprechend einer bevorzugten Ausbildung, entlang einer geschlossenen Linie, eigentlich eines schmalen, ringförmigen, aber nicht notwendigerweise kreisförmigen Streifens, in Kontakt mit dem Mikrofon 11. Dargestellt ist ein Kontakt auf der Stirnfläche 16, dies muss aber nicht sein und hängt von der Philosophie des Konstrukteurs und gegebenenfalls der Art der Befestigung ab. Die wurmartig dargestellten reduzierten Schallwellen entlang und im Inneren dieses Schutzzeltes deuten die Wirksamkeit an.
-
Die 4 bis 10 stellen nun Abwandlungen dar, die im Folgenden nur soweit beschrieben werden, wie die Abwandlungen es erforderlich machen.
-
4 zeigt eine Variante, bei der im Inneren des Zeltes 15 eine scheibenförmige Filterschicht 15a (Filterplatte, Filterscheibe) im Abstand vom Mikrofon und im Abstand von der Spitze des zeltförmigen Filters 15 vorgesehen ist, die mit ihrer Peripherie ringförmig an der Innenseite des äußeren Filters anliegt, ohne dass Unterbrechungen vorgesehen sind. Damit kann speziell für Popgeräusche die aus der Frontrichtung kommen, eine gute Filterung erreicht werden.
-
Die 5 zeigt ebenfalls eine zweite Filterschichte, auch hier in Form einer ebenen Scheibe, doch ist diese direkt am oder unmittelbar vor den vorderen Schalleintrittsöffnungen 12 vorgesehen und wirkt daher auch bei schräg einfallenden Poppgeräuschen, hat somit mehr omnidirektionalen Charakter.
-
Die 6 zeigt eine Ausgestaltung, bei der der Windschutz 15 wie bei der Grundausführung nach 3 an der Peripherie der Fläche mit den vorderen Schalleintrittsöffnungen 12 im Kontakt mit der Mikrofonkapsel anliegt, sodann aber über diesen Rand nach Art eines Daches vorsteht und so auch die hinteren Schalleintrittsöffnungen 13 der Mikrofonkapsel 11 zumindest vor direktem Auftreffen poppender Schallwellen schützt, eine in vielen Fällen insbesondere bei Nahbesprechungen günstige Wirkung entfaltend.
-
Die 7 zeigt eine Variante, bei der zwei konische Filter 15, 15b vorgesehen sind, die beide mit ihrer unteren Peripherie außerhalb der Schalleintrittsöffnungen 12 der Mikrofonkapsel an dieser anliegen und im dargestellten Beispiel eine gemeinsame Spitze aufweisen. Dies bringt eine Verstärkung des Poppschutzes mit sich, wobei durch die unterschiedliche Neigung und die gegebenenfalls unterschiedliche Ausbildung der Filter selbst (unterschiedliche Dicke, unterschiedliches Material) die Nachteile im Stand der Technik trotz der verstärkten Dämpfung für Popgeräusche vermieden werden. Es soll hier schon darauf hingewiesen werden, dass das Ausmünden in einer gemeinsamen Spitze nicht notwendig ist, es kann hier auch der innere Kegel im Abstand vom äußeren enden, doch unterschiedliche Neigungen haben sich sehr bewährt.
-
Die 8 zeigt schließlich eine Art Kombination der Ausführungen der 3 und der 6, wobei die äußere Lage im hier gezeigten Beispiel nicht soweit über den Rand der Kapsel 11 ragt, selbstverständlich ist es möglich, hier tatsächlich eine Verlängerung wie in 6 vorzusehen.
-
Die 9 schließlich zeigt eine Kombination der Ausführungsformen der 5 und der 7, hier gilt für jede der drei vorgesehenen Teilfiltervorrichtungen das, was bei den einzelnen Figuren gesagt wurde, sie können unabhängig voneinander die verschiedensten Ausgestaltungen annehmen und Details kombinieren.
-
Die 10 schließlich zeigt eine Art Grenzfall, da hier der Windschutz 15d von seiner bisher dargestellten flächigen Form zu einer körperlichen Form mutiert, er besteht aus einem Kegel aus geschäumten oder gesintertem Material, das entweder, wie durch die ausgeführte Punktierung angedeutet, homogen ausgebildet ist, oder auch aus unterschiedlichen Bereichen besteht, die sodann bevorzugt wiederum von Kegelflächen begrenzt sind, die mit dem äußeren Kegel die Achse gemein haben.
-
Als Material für den Windschutz bzw. den Filter in seinen unterschiedlichen Ausführungsformen kann alles verwendet werden, was im Stand der Technik verwendet wird, somit besonders offenporige Schaumstoffe aus organischem oder metallischem Grundstoff, Gespinste und Vliese, gesinterte Gebilde und jede beliebige Kombination daraus.
-
Die Befestigung des Windschutzes am Mikrofon kann mittels Klammern, Befestigungsringen, Klettbändern (dann ist der Rand des Windschutzes entsprechend mit Haken oder Ösen versehen), doppelseitigen Klebebändern, oder ähnlichem erfolgen. Es können Teile des Windschutzes, die dann nicht zum akustisch wirksamen Teil gerechnet werden, elastisch um die Frontseite des Mikrofons „greifen“ und dort durch elastische Deformation halten, etc..
-
Das zwischen der Außenkontur und der Basisfläche liegende Innere des Windschutzes 15 kann entweder (10) zu über 60 Vol.-%, bevorzugt zu über 90 Vol.-% mit dem oder einem anderen Material gefüllt sein, oder zu weniger als 15 Vol.-%, wie 3 zeigt. Wenn „diskrete“ Filterscheiben (4, 5) oder Filterzelte (7) vorgesehen sind, werden deren Volumina nicht mitgerechnet.
-
Die Neuerung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern kann vielfach abgewandelt werden. So ist es insbesondere möglich, Teilaspekte der dargestellten Ausführungsformen beliebig zu kombinieren und/oder zu vervielfachen.
-
In der Beschreibung und den Ansprüchen werden die Begriffe „vorne“, „hinten“, „oben“, „unten“ und so weiter in der landläufigen Form und unter Bezugnahme auf den Gegenstand in seiner üblichen Gebrauchslage, gebraucht. Das heißt, dass beim Mikrofon die Schalleintrittsöffnung(en) „vorne“ ist/sind, etc..
-
Es soll noch darauf hingewiesen werden, dass in der Beschreibung und den Ansprüchen Angaben wie „unterer Bereich“ eines Gegenstandes, die untere Hälfte und insbesondere das untere Viertel der Gesamthöhe bedeutet, „unterster Bereich“ das unterste Viertel und insbesondere einen noch kleineren Teil; während „mittlerer Bereich“ das mittlere Drittel der Gesamthöhe (Breite - Länge) meint. All diese Angaben haben ihre landläufige Bedeutung, angewandt auf die bestimmungsgemäße Position des betrachteten Gegenstandes.
-
In der Beschreibung und den Ansprüchen bedeutet „im Wesentlichen“ eine Abweichung von bis zu 10 % des angegebenen Wertes, wenn es physikalisch möglich ist, sowohl nach unten als auch nach oben, ansonsten nur in die sinnvolle Richtung, bei Gradangaben (Winkel und Temperatur) sind damit ± 10° gemeint.
-
Alle Mengenangaben und Anteilsangaben, insbesondere solche zur Abgrenzung der Neuerung, soweit sie nicht die konkreten Beispiele betreffen, sind mit ± 10 % Toleranz zu verstehen, somit beispielsweise: 11 % bedeutet: von 9,9 % bis 12,1%. Bei Bezeichnungen wie bei: „ein Lösungsmittel“ ist das Wort „ein“ nicht als Zahlwort, sondern als unbestimmter Artikel oder als Fürwort anzusehen, wenn nicht aus dem Zusammenhang etwas anderes hervorgeht.
-
Der Begriff: „Kombination“ bzw. „Kombinationen“ steht, soferne nichts anderes angegeben, für alle Arten von Kombinationen, ausgehend von zwei der betreffenden Bestandteile bis zu einer Vielzahl oder aller derartiger Bestandteile, der Begriff: „enthaltend“ steht auch für „bestehend aus“.
-
Die in den einzelnen Ausgestaltungen und Beispielen angegebenen Merkmale und Varianten können mit denen der anderen Beispiele und Ausgestaltungen frei kombiniert und insbesondere zur Kennzeichnung der Neuerung in den Ansprüchen ohne zwangläufige Mitnahme der anderen Details der jeweiligen Ausgestaltung bzw. des jeweiligen Beispiels verwendet werden
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Mikrofon
- 2
- Vordere Schalleinlassöffnung
- 3
- Hintere Schalleinlassöffnung
- 4
- Auftreffende Schallwellen
- 5
- Windschutz
- 5a
- topfförmiger Windschutz
- 6
- Abgeschwächte Schallwellen
- 7
- freigelassen
- 8
- freigelassen
- 9
- freigelassen
- 10
- freigelassen
- 11
- Mikrofon, Mikrofonkapsel
- 12
- Vordere Schalleinlassöffnung
- 13
- Hintere Schalleinlassöffnung
- 14
- freigelassen
- 15
- Windschutz
- 15a
- (ebene) Filterschicht
- 15b,c
- konischer Filter
- 16
- Stirnfläche
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- US 2009/0169043 [0001, 0002]