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Die Erfindung betrifft einen Trinkhalm zum Trinken von Flüssigkeiten, wie Getränken.
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Trinkhalme, die auch als Strohhalme bezeichnet werden, sind allgemein bekannt und dienen vor allem zum Trinken von Flüssigkeiten aus Flaschen, Gläsern oder dergleichen durch Ansaugen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Trinkhalm bereitzustellen, der zum einen besonders nachhaltig und zum anderen äußerst benutzerfreundlich ist bzw. einen hohen Trinkkomfort bietet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in dem Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Der Kern der Erfindung liegt darin, dass der Trinkhalm Faserstoff umfasst und gleichzeitig knickbar ist.
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Der Trinkhalm, der somit ein Knick-Trinkhalm ist, begrenzt einen inneren Flüssigkeits-Leitungsraum und ist im Querschnitt bevorzugt kreisringförmig.
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Vorzugsweise umfasst der Trinkhalm zumindest größtenteils Faserstoff. Er besteht günstigerweise vollständig aus Faserstoff, wobei weitere kleinere mögliche Bestandteile, wie Klebstoff/Leim, Bindemittel, Farbstoff, Bleichmittel oder dergleichen, sofern vorhanden, unberücksichtigt bleiben. Ressourcen werden so geschützt. Der Trinkhalm ist besonders ökologisch. Er ist insbesondere als Bio-Trinkhalm bzw. nachhaltiger Trinkhalm ausgeführt und bevorzugt plastikfrei, was sehr umweltfreundlich ist.
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Es ist zweckmäßig, wenn die mindestens eine Knickzone derart ausgebildet ist, dass ein eingestellter Trinkhalm-Knickwinkel im Wesentlichen bestehen bleibt, wenn keine Verstellkräfte von außen, wie von einem Benutzer, auf den Trinkhalm wirken. Günstigerweise ist der Trinkhalm in der Knickzone um maximal 180° knickbar. Der Trinkhalm ist in der mindestens einen Knickzone vorzugsweise wiederholt knickbar.
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Es ist von Vorteil, wenn in der mindestens einen Knickzone im Vergleich mit dem übrigen Trinkhalm ein Querschnitt bzw. eine Leitungsfläche des Trinkhalmes im Wesentlichen unverändert ist, was im Wesentlichen eine ungehinderte Durchströmung des Trinkhalmes erlaubt.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die Ausgestaltung des Unteranspruchs 2 führt zu einem besonders nachhaltigen Trinkhalm. Der Faserstoff stammt günstigerweise aus nachwachsendem Material.
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Die Ausführungen zu dem Unteranspruch 2 gelten im Wesentlichen analog zu dem Unteranspruch 3. Der Zellstoff besteht bevorzugt aus Pflanzenfasern. Der Holzstoff ist aus Holz gewonnen.
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Das Papier gemäß dem Unteranspruch 4 ist vorzugsweise aus Holz hergestellt, das aus verantwortungsvoller, wie umweltgerechter, sozialverträglicher bzw. wirtschaftlich tragfähiger, Waldwirtschaft stammt. Es ist zweckmäßig, wenn das Papier FSC-zertifiziert ist.
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Die Ausgestaltung gemäß dem Unteranspruch 5 führt zu einem Trinkhalm, der besonders benutzerfreundlich ist und im Einsatz einem Aufweichen lange widersteht. Der Trinkhalm ist bevorzugt mindestens 30 Minuten in Flüssigkeit einsetzbar. Seine Wandung ist über diesen Zeitraum flüssigkeitsdicht. Es ist zweckmäßig, wenn der Trinkhalm zwischen 2 und 8, bevorzugt zwischen 2 und 6, Papierlagen aufweist. Günstigerweise sind übereinander angeordnete Papierlagen mindestens bereichsweise durch Klebstoff miteinander verklebt. Der Klebstoff ist dann bevorzugt im Lebensmittelbereich einsetzbar. Es ist zweckmäßig, wenn der Klebstoff umweltverträglich bzw. umweltfreundlich ist.
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Der Trinkhalm gemäß Unteranspruch 7 ist bevorzugt, insbesondere vollständig, kompostierbar.
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Die Ausgestaltungen gemäß den Unteransprüchen 8, 9 führen zu einem Trinkhalm mit einem äußerst hohen Trinkkomfort. Der Trinkhalm ist so besonders gut individuell anpassbar. Beispielsweise ist der Trinkhalm im Bereich der Flüssigkeits-Ansaugöffnung abgeschrägt, was dann zum Beispiel ein einfacheres Durchstoßen eines Verschlusselementes eines Flüssigkeitsbehältnisses erlaubt. Alternativ ist der Trinkhalm im Bereich der Flüssigkeits-Ansaugöffnung nicht abgeschrägt. Sein Ende liegt somit in einer Ebene, die senkrecht zu einer Längsachse bzw. Mittelachse des Trinkhalmes verläuft.
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Die mindestens eine Knickrille gemäß dem Unteranspruch 10 bildet bevorzugt eine Soll-Knickstelle, was besonders benutzerfreundlich ist. Es ist zweckmäßig, wenn jede Knickzone zwischen 5 und 30, bevorzugt zwischen 10 und 15, Knickrillen umfasst. Günstigerweise erstreckt sich die mindestens eine Knickrille in Umfangsrichtung des Trinkhalmes bzw. senkrecht zu einer Längsrichtung desselben.
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Die mindestens eine Knickrille gemäß dem Unteranspruch 11 ist von außen in den Trinkhalm bzw. dessen Material eingedrückt. Günstigerweise befindet sich der Trinkhalm beim Eindrücken der mindestens einen Knickrille auf einem Dorn.
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Die mindestens eine Knickrille gemäß dem Unteranspruch 12 ist vorzugsweise endlos. Sie ist bevorzugt als Ring-Knickrille ausgeführt. Ein derartiger Trinkhalm ist besonders gut in verschiedene Richtungen knickbar.
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Die Ausgestaltung gemäß dem Unteranspruch 13 führt zu einem Trinkhalm, der besonders benutzerfreundlich ist. Er hat mindestens eine definierte Knickzone und weist insgesamt eine vergleichsweise hohe Formstabilität auf.
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Die Ausgestaltung gemäß dem Unteranspruch 14 ergibt einen Trinkhalm, der bei der Herstellung gestaucht und bevorzugt so auch bereitgestellt wird. Ein solcher Trinkhalm ist im späteren Einsatz besonders gut verstellbar. Es ist von Vorteil, wenn der Trinkhalm in der mindestens einen Knickzone längenveränderlich ist. Er ist vorzugsweise als Teleskop-Trinkhalm ausgebildet.
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Der Trinkhalm hat vorzugsweise eine insgesamt Länge zwischen 10 cm und 30 cm, bevorzugt zwischen 15 cm und 25 cm. Es ist von Vorteil, wenn der Trinkhalm einen Durchmesser zwischen 4 mm und 10 mm, bevorzugt zwischen 5 mm und 9 mm, aufweist.
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Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung beispielhaft beschrieben. Dabei zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Trinkhalmes in ungeknicktem, geradem Zustand,
- 2 eine Seitenansicht des in 1 gezeigten Trinkhalmes in geknicktem Zustand, und
- 3 einen Längsschnitt durch den in 1, 2 gezeigten Trinkhalm im Bereich seiner Knickzone
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Ein in den 1, 2 im Ganzen gezeigter Trinkhalm umfasst einen länglichen rohrförmigen Grundkörper, der im Querschnitt kreisringförmig ist und einen Flüssigkeits-Leitungsraum seitlich räumlich begrenzt. Der Grundkörper ist als Hohlkörper ausgebildet.
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Der Trinkhalm hat an einem ersten, im Einsatz unteren Ende eine Flüssigkeits-Ansaugöffnung 1 und an einem zweiten gegenüberliegenden, im Einsatz oberen Ende eine Flüssigkeits-Abgabeöffnung 2. Die Flüssigkeits-Ansaugöffnung 1 und Flüssigkeits-Abgabeöffnung 2 liegen jeweils in einer Ebene, die senkrecht zu einer Längsrichtung des Trinkhalmes verläuft. Der Flüssigkeits-Leitungsraum erstreckt sich zwischen der Flüssigkeits-Ansaugöffnung 1 und der Flüssigkeits-Abgabeöffnung 2. Der Trinkhalm hat eine axiale Gesamtlänge LG in der Längsrichtung des Trinkhalmes.
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Der Trinkhalm hat eine Knickzone 3, die sich zwischen der Flüssigkeits-Ansaugöffnung 1 und der Flüssigkeits-Abgabeöffnung 2 befindet und beabstandet zu diesen angeordnet ist. Der Abstand der Knickzone 3 zu der Flüssigkeits-Ansaugöffnung 2 ist kleiner, insbesondere wesentlich kleiner, als zu der Flüssigkeits-Ansaugöffnung 1. Die Knickzone 3 weist eine axiale Länge LK auf, die wesentlich kürzer als die Gesamtlänge LG ist.
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Die Knickzone 3 weist eine Vielzahl von Knickrillen 4 auf, die sich in umgeknicktem Zustand des Trinkhalmes parallel zueinander erstrecken und gleichmäßig beabstandet zueinander verlaufen. Jede Knickrille 4 läuft um eine zentrale Längsachse bzw. Mittelachse des Grundkörpers und ist umfangsseitig geschlossen. Die Knickrillen 4 sind voneinander getrennt. In der Knickzone 3 ist der Trinkhalm flexibel und abwinkelbar. Der Grundkörper ist in der Knickzone 3 innenseitig und außenseitig wellenartig ausgebildet.
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Der Trinkhalm ist außerhalb der Knickzone 3 jeweils hohlzylindrisch und ist dort vergleichsweise steif bzw. starr.
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Der Grundkörper bzw. Trinkhalm wird aus FSC-zertifiziertem Papier gewickelt. Das Papier wird dazu in mehreren Lagen um einen Wickeldorn unter Bildung einer Trinkhalm-Wandung bzw. des Trinkhalmes gewickelt. Die einzelnen übereinander angeordneten Papierlagen sind miteinander klebend verbunden.
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Anschließend werden dann von außen die Knickrillen 4 in den Grundkörper bzw. das diesen bildende Papier unter plastischer Verformung desselben gedrückt. Dazu werden profilierte Rillräder eingesetzt. Die Rillräder werden bei Erzeugung der Knickzone 3 um den Trinkhalm bewegt. Alternativ oder zusätzlich wird der Trinkhalm bei Erzeugung der Knickzone 3 um seine Längsachse gedreht. Der Grundkörper befindet sich dabei auf einem Dorn. Dieser Dorn ist beispielsweise der Wickeldorn, auf welchen das Papier zur Bildung des Grundkörpers bzw. Trinkhalmes gewickelt worden ist. Alternativ wird ein anderer Dorn verwendet.
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Nach Einbringen der Knickrillen 4 wird der Trinkhalm axial gestaucht.
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Mithilfe des Trinkhalmes sind Flüssigkeiten ansaugbar. Dazu wird die Flüssigkeits-Ansaugöffnung 1 in die anzusaugende Flüssigkeit eingeführt und die Flüssigkeits-Abgabeöffnung 2 in dem Mund eines Benutzers aufgenommen. Beim Ansaugen der Flüssigkeit tritt diese unten über die Flüssigkeits-Ansaugöffnung 1 in den Trinkhalm ein und verlässt den Trinkhalm über die Flüssigkeits-Abgabeöffnung 2 wieder, von wo sie in den Mund des Benutzers gelangt. Dabei passiert die in dem Trinkhalm bzw. Flüssigkeits-Leitungsraum strömende Flüssigkeit die Knickzone 3.
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Zum Knicken des Trinkhalmes wird von außen manuell eine Knickkraft auf den Trinkhalm, insbesondere senkrecht zu der zentralen Mittelachse des Trinkhalmes, aufgebracht. Beispielsweise ist ein im Einsatz oberer Bereich des Trinkhalmes aus der in 1 gezeigten, geraden Stellung in die in 2 dargestellte Stellung auslenkbar. Der obere Bereich wird beispielsweise zwischen 5° und 90°, bevorzugt zwischen 10° und 80°, kontrolliert geknickt. Eine stufenlose Einstellung ist möglich. Der obere Bereich des Trinkhalmes ist anschließend, falls gewünscht, in die gerade Stellung des Trinkhalmes gemäß 1 manuell zurückführbar oder in eine andere Knickstellung knickbar.
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Der Trinkhalm steht herkömmlichen Trinkhalmen aus Kunststoff in Sachen Trinkkomfort und Haltbarkeit in nichts nach.