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Hintergrund der Erfindung
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Historische Modeformen, so insbesondere Trachtenmode, ist vielfach durch bauschig und breit fallende Röcke gekennzeichnet, die in Kombination mit schürzenartigen Vorsätzen und Accessiores wie Ziergürtel und Charivaris getragen werden. Hinzu kommen meist stark dekolletierte Oberteile, oft mit Schnürungen und Corsagen.
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Solche Oberteile sind leicht auf Standard-Bügeln aufzuhängen, benötigen zwar mit puffigen Armteilen und den Formteilen etwas mehr Platz als übliche Kleider, stellen aber für Transport und Display keine besonderen Ansprüche.
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Anders jedoch die zugehörigen Röcke und bauschige Unterkleider, die meist historischer Schönheitsidealen folgend, der Präsentation mehr Breite abverlangen, die bei einfachem Hängen nicht zur Geltung kommt.
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Zudem Knittern die Unterteile daher bei Transport in normalen Hängern stark und erfordern deshalb für eine gute Warenpräsentation zusätzliche Bügelarbeit.
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Weiter werden Trachtenmoden meist gemäß ihrer Provenienz mit zugehörigen Accessoires verkauft, die zum Ensemble gehörig transportiert und dargestellt werden sollen.
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Dies zusammenzuhalten bedarf bislang meist zahlreicher Steck- und Nadelverbindungen, die neben der Verlust- und Verletzungsgefahr wieder erheblichen Zeitaufwand beim Ver- und Entpacken, sowie Verkäuferhilfe bei Anproben bedingen.
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AUFGABE DER ERFINDUNG
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Es ist daher Aufgabe vorliegender Erfindung, ein System der Aufhängung, Verpackung und Warenpräsentation zu schaffen, das die Ware schonend, wenig personalintensiv und optisch ansprechend vorhält.
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STAND DER TECHNIK
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Es sind schon einige Vorschläge bekannt, die auf dieses Ziel abstellen, es allerdings nur partiell erreichen:
- DE 431 632 29C2
Beschreibt ein Bügelsystem, bei dem ein ausladendes Untergestell die Möglichkeit der Aufhängung entsprechender Röcke bieten würde. Es bezieht sich jedoch nicht darauf, sondern auf die technische und insbesondere drehfeste Verbindung verschiedener Bügelteile miteinander.
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US 2.315 371 beschreibt eine dem vorliegenden Zweck ähnliche (Umter)kleiderform mit Bügel, die aber als Kartonage für den Versand von Damenoberbekleidung gedacht ist.
Hier lässt sich ein oberstes Teil umknicken und als Auflage für einen durch ein Mittelloch durchzusteckenden Drahtbügel als Aufhängung für ein Damenkleid nutzen.
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Die Anwendung für getrennte Ober- und Unterteile ist offenbar nicht vorgesehen.
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US 2008 0217 364 A1 bezieht sich auf ein Bügelsystem zum Dampfbügeln von Damenkleidern und hat nur optische Ähnlichkeiten.
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KR 2020 0054 860A beschreibt ein modulares Bügelsystem, in dem ein Hauptbügel mit entsprechenden Ausformungen Unterbügel tragen kann, in die z.B. Petticoats oder Tatüs - möglicherweise aber auch Trachten-Unterröcke - mit einer regenschirmartigen Aufspreizvorrichtung dargestellt werden können. Es enthält aber auch eine Klammern zur senkrechten Aufbewahrung solche Unterbekleidung oder der traditionellen Schals Koreanischer Traditionsbekleidung.
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Ähnlich könnten auch alpenländische Schnürgürtel oder Charivaris mitarrangiert und versandt werden.
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LÖSUNG
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Die Lösung des der Erfindung zu Grunde liegenden Problems besteht in einem Bügelsystem, das in seinem Oberteil konventionell ausgeführt ist, also mit Standardbügeln kombiniert bzw. gegen diese ausgewechselt werden kann. Die Besonderheit liegt in dem dort einzuhängenden Unterteil für Röcke, Schürzen und Accessoires, die für authentische Trachtenmode je nach regionaler Herkunft in Kombination zusammen gehalten und dargeboten werden sollen.
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Dazu ist dieses Unterteil als flacher Formkörper in Überbreite ausgeführt, so dass der Umfang eines getragenen Rocks etwa der halben Breite des Formkörpers entspricht.
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Damit ist die Anordnung des Rockes bezogen auf die Regalbreite so flach wie möglich und nimmt daher nur minimalen Platz im Regal ein, zudem kann er bei dieser Aufhängung nicht knittern.
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Dabei ist es möglich verschiedene Weiten für verschiedene Kleidergrößen anzufertigen und vorzuhalten. Es ist aber auch möglich, das Unterteil aus zwei gegeneinander verschiebbaren Formteilen zusammen zu fügen, um mit einer Form des Unterteils verschiedene Größen abzudecken.
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AUSFÜHRUNG.
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Die Ausführung des Formteils kann zweckmäßig aus dünnem Sperrholz, Kunststoff, Metall oder einer Kombination dieser Materialien erfolgen.
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Um zwei Formstücke zur Anpassung der Breite gegeneinander zu verschieben, sind überstehende Laschen auf einem Element ausgeführt, und dem entsprechende Ösen auf dem Anderen. Die Laschen werden dann in der gewünschten Breitenposition durch die Ösen geführt und dahinter fixiert.
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Die gleiche Technik wird auch zur Höhenanpassung gegenüber dem tragenden Bügel verwendet. Zwei stufenlos verstellbare Bänder sind am gemeinsamen Formteil für den Rock befestigt, in geeigneter Länge über die stabförmige Traverse des tragenden Bügels gelegt und dahinter zusammengefügt.
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Zur passgenauen Einstellung der gewünschten Breite des Formteils befinden sich auf den Laschen Angaben zur Konfektionsgröße und an geeigneter Stelle des Formteils ein Sichtfenster.
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Figurenliste
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- 1 zeigt das Bügelsystem (1), bestehend aus dem Bügel (2) und dem linken (3) und rechten Formbügel-Unterteil (4).
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Die Formbügel-Unterteile (3, 4) sind mit in der Länge verstellbaren Bändern (5, 6) am Bügel (2) aufgehängt.
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Die Formbügel-Unterteile (3, 4) sind über zwei in Einschüben (7, 8) bewegliche Laschen (9, 10) zur Regulierung des Abstandes verbunden. Eine Lasche (9) verfügt über aufgedruckte Konfektionsgrößen (11).
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Das linke Formbügel-Unterteil (3) verfügt über ein Sichtfenster (12) mit dem die aktuell eingestellte Konfektionsgröße (11) angezeigt wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 43163229 C2 [0008]
- US 2315371 [0009]
- US 20080217364 A1 [0011]
- KR 20200054860 A [0012]