DE202019004502U1

DE202019004502U1 - Verstellbare Antriebseinheit mit Tretantrieb auf dem Unterrohr eines Zweiradrahmens in Verbindung mit spezieller Position zu Vorderrad und R-Punkt

Info

Publication number: DE202019004502U1
Application number: DE202019004502.3U
Authority: DE
Original assignee: Tretolit Ug Haftungsbeschraenkt
Current assignee: Tretolit Ug Haftungsbeschraenkt
Priority date: 2019-11-05
Filing date: 2019-11-05
Publication date: 2020-02-06
Anticipated expiration: 2029-11-06

Abstract

Eine auf dem Unterrohr eines Zweiradrahmens angebrachte verstellbare Antriebseinheit (1) mit Tretantrieb, dadurch gekennzeichnet, dass die verstellbare Antriebseinheit mit Tretantrieb (1) auf dem Rahmen-Unterrohr (6) eines Zweiradrahmens in einer solchen Position lösbar befestigt ist, dass erstens der Mittelpunkt der Tretlagerachse (F) unterhalb der Vorderrad-Oberkante (A) und hinter der Vorderrad-Hinterkante (B) iegt und sich zweitens für den Fahrer ein Sitzwinkel zwischen 14 und 24 Grad ergibt. Dieser Sitzwinkel ergibt sich, wenn einerseits der Mittelpunkt der Tretlagerachse (F) unterhalb des R-Punkts (2) liegt und andererseits der R-Punkt (2) zwischen der Achse D (D) und der Achse E (E) liegt.

Description

Stand der Technik:

A. Verstellbare Antriebseinheiten mit Tretantrieb sind bei Liegerädern bekannt. Hierbei werden diese Antriebseinheiten im Allgemeinen vor der Vorderrad-Hinterkante (A) und über der Vorderrad-Oberkante (B) eingesetzt (vgl. Encycleopedia 94/95, S.39, S. 42 u.a.). Bei Wahl einer Tretlagerposition, die über der Vorderrad-Oberkante bzw. höher als der R-Punkt (F) liegt, ergeben sich drei grundsätzliche Probleme, erstens ist es nicht einfach das Lenken eines solchen Fahrzeugs zu erlernen, zweitens ist die Übersichtlichkeit im Straßenverkehr erschwert, da der Fahrer in eine liegende Position gezwungen wird, die die Sicht nach hinten erschwert. Drittens muss mit den Schuhen ständig gegen die Pedale gedrückt werden, da die Füße sonst vom Pedal abrutschen. Dies ist für den Durchschnittsradfahrer sehr ermüdend. Werden die Schuhe hingegen am Pedal fixiert - bspw. durch Klickpedale - so ist die Beherrschung des Fahrzeugs noch schwieriger zu erlernen.
B. Es sind auch verstellbare Antriebseinheiten mit Tretantrieb bei Liegerädern bekannt, die diese Antriebseinheiten hinter der Vorderrad-Hinterkante (A), einsetzen (vgl. Patent DE 100 27 795 B4 ). Hier liegt aber die Tretlagerachse über der Vorderrad-Oberkante (B) und der Sitzwinkel liegt bei Null Grad oder geht sogar in den negativen Bereich. Wird eine Tretlagerposition gewählt, die zwar hinter der Vorderrad-Hinterkante (B), aber über der Oberkante des Vorderrads (A) liegt, so ergeben sich auch hier Sitzwinkel, die eine stark nach hinten geneigte Fahrerposition ergeben, die die Beherrschung eines Zweirads im Straßenverkehr erschwert und die Beine ohne Nutzung von Klickpedalen schnell ermüden lassen. Durch Verwendung eines kleinen Vorderrads kann zwar der Sitzwinkel über Null Grad gerückt werden, durch Rollwiderstände und Fahrbahnunebenheiten sind einer Verkleinerung des Vorderrads allerdings praktische Grenzen nach unten gesetzt.
C. Bei sogenannten Langliegerädern, die die Antriebseinheiten mit Tretantrieb im Bereich hinter der Vorderrad-Hinterkante (A) und unter der Vorderrad-Oberkante (B) einsetzen (vgl. Encycleopedia 94/95, S.14, S.21, S.33 etc.), sind die Antriebseinheiten fest mit dem Rahmen verbunden und nicht verstellbar. Bei klassischen Langliegerädern ist die Tretlagerachse in einem Tretlagergehäuse angebracht. Das Tretlagergehäuse ist ein tragendes Bauteil der Rohrrahmen von Langliegern, daher wurde es bisher nicht verstellbar ausgeführt, sondern die Anpassung des Fahrrads an den Fahrer erfolgte durch Verschieben des Sitzes.

Aufgabe der verstellbaren Antriebseinheit mit Tretantrieb auf dem Unterrohr:
Die verstellbare Antriebseinheit mit Tretantrieb ermöglicht eine ergonomisch optimale Anpassung des Tretantriebs an die physiologischen Gegebenheiten des Fahrers.
Vorteile der verstellbaren Antriebseinheit mit Tretantrieb auf dem Unterrohr:
Die verstellbare Antriebseinheit mit Tretantrieb ermöglicht es die Anpassung des Tretantriebs an die Fahrerphysiologie durch Verschieben der Antriebseinheit auf dem Unterrohr vorzunehmen. Dadurch kann eine Sitzlehnenkonstruktion verwendet werden, die Bestandteil der tragenden Struktur des Fahrzeugs ist. Außerdem ergibt sich aus einer Positionierung der verstellbaren Antriebseinheit mit Tretantrieb auf dem Unterrohr des Zweirads und einem Sitzwinkel zwischen 14 und 24 Grad ein ermüdungsfreies Pedalieren, auch ohne Klickpedale (Fixierung des Schuhs am Pedal).
Weitere Vorteile ergeben sich in der Produktionstechnik, da Rahmen und Antriebseinheit getrennt voneinander produziert werden können.
Inhalt des Gebrauchsmusters:
Im Gebrauchsmuster wird eine verstellbare Antriebseinheit (1) beschrieben, die einen Tretantrieb besitzt, der mittels Tretkurbeln und Pedalen eine Kraft, die vom Fahrer erzeugt wird, über ein Übertragungselement (Kette, Zahnriemen, Welle) an das Hinterrad überträgt. Die Antriebseinheit mit Tretantrieb (1) ist dabei auf dem Unterrohr (6), verstellbar, kann also in unterschiedlicher Entfernung zur Sitzfläche (3) fixiert werden. Die gedachte Linie zwischen Mittelpunkt der Tretlagerachse (F) und R-Punkt (2), bilden, je nach Position der verstellbaren Antriebseinheit mit Tretantrieb (1) auf dem Unterrohr, einen Sitzwinkel, der in einem Bereich zwischen 14 Grad (D) und 24 Grad (E) liegt. Dies ergibt den schraffierten Bereich auf der Zeichnung, in dem der R-Punkt (2), bei der hier beschriebenen Konstruktion, liegt.
Die Position, der hier beschriebenen verstellbaren Antriebseinheit mit Tretantrieb (1), im Fahrzeug, liegt im Bereich hinter der Vorderrad-Hinterkante (A) und unterhalb der Vorderrad-Oberkante (B).
Die verstellbare Antriebseinheit mit Tretantrieb (1) kann ausgeführt sein als:

- Tretlagereinheit mit Innenlager, Tretkurbeln und Pedalen oder als
- Tretlagereinheit mit Getriebe, Tretkurbeln und Pedalen oder als
- Tretlagereinheit mit Elektromotor und Tretkurbeln und Pedalen.

Zusammenfassung
Das Gebrauchsmuster betrifft eine verstellbare Antriebseinheit mit Tretantrieb (1) für ein Zweirad, wobei die auf dem Rahmen-Unterrohr (6) verstellbare Antriebseinheit entweder aus einer klassischen, vom Fahrrad bekannten Tretlagereinheit mit Innenlager, oder einer Antriebseinheit mit Getriebe oder einer Antriebseinheit mit Elektromotor besteht. Kennzeichen der verstellbaren Antriebseinheit (1) ist aber immer ein Pedalantrieb, der eine Tretlagerwelle, Tretkurbeln und Pedale besitzt, so dass der Fahrer seine Muskelkraft einbringen kann. Ein bisher nicht in der Praxis ausgeführtes Merkmal, ist die Kombination einer verstellbaren Antriebseinheit mit Tretantrieb auf einem profilierten oder doppelten Unterrohr (Doppelschleifen-Rahmen), in einer Position zwischen Vorder- und Hinterrad, die einen Sitzwinkel zwischen 14 und 24 Grad und eine Sitzlehne (5) ermöglichen, die als tragendes Rahmenbauteil ausgeführt ist.
Bezugszeichenliste

(A): Achse A: Vorderrad-Hinterkante
(B): Achse B: Vorderrad-Oberkante
(C): Achse C: Horizontale Achse durch Tretlagerwellenmitte
(D): Achse D: 14 Grad Achse in Bezug zu Achse C
(E): Achse E: 24 Grad Achse in Bezug zu Achse C
(F): Mittelpunkt der Tretlagerachse
(1): Verstellbare Antriebseinheit mit Tretantrieb
(2): R-Punkt (Auflagepunkt eines Sitzbeinhöckers des Fahrers auf dem Sattel - bei Seitenansicht)
(3): Sitzfläche
(4): Rahmen-Oberrohr
(5): Sitzlehne
(6): Rahmen-Unterrohr
(7): Vorderrad
(8): Hinterrad

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 10027795 B4 [0000]

Claims

Eine auf dem Unterrohr eines Zweiradrahmens angebrachte verstellbare Antriebseinheit (1) mit Tretantrieb, dadurch gekennzeichnet, dass die verstellbare Antriebseinheit mit Tretantrieb (1) auf dem Rahmen-Unterrohr (6) eines Zweiradrahmens in einer solchen Position lösbar befestigt ist, dass erstens der Mittelpunkt der Tretlagerachse (F) unterhalb der Vorderrad-Oberkante (A) und hinter der Vorderrad-Hinterkante (B) iegt und sich zweitens für den Fahrer ein Sitzwinkel zwischen 14 und 24 Grad ergibt. Dieser Sitzwinkel ergibt sich, wenn einerseits der Mittelpunkt der Tretlagerachse (F) unterhalb des R-Punkts (2) liegt und andererseits der R-Punkt (2) zwischen der Achse D (D) und der Achse E (E) liegt.
Eine verstellbare Antriebseinheit mit Tretantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die lösbare Verbindung zwischen Unterrohr des Fahrzeugrahmens und der Antriebseinheit ein Profil aufweist, das zur Befestigung auf ein mehreckiges Unterrohrprofil oder ein doppeltes Unterrohr (Doppelschleifenrahmen) ausgelegt ist, um die verdrehsichere Position der Antriebseinheit sicherzustellen.
Eine verstellbare Antriebseinheit mit Tretantrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass diese Antriebseinheit zwischen Tretantrieb und Hinterrad oder einem Zwischengetriebe eine während der Fahrt nicht veränderbare Übersetzung besitzt.
Eine verstellbare Antriebseinheit mit Tretantrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich am Tretantrieb ein Getriebe befindet, das es erlaubt, während der Fahrt die Übersetzung zum Hinterrad oder einem Zwischengetriebe zu verändern.
Eine verstellbare Antriebseinheit mit Tretantrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich am Tretantrieb ein Elektromotor befindet. Solche Antriebseinheiten mit Elektromotor werden auch als Mittelmotorantrieb bezeichnet und sind als Bosch-Motoren aber auch von vielen anderen Herstellern (Bafang, Brose etc.) auf dem Markt.