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Mobile Schlachtanlagen spielen bisher sozusagen in der allgemeinen Praxis noch keine große Rolle, im Bezug auf die Schlachtung von Nutztieren. Diese werden in der Regel immer noch ausschließlich, in großen stationären Schlachthöfen geschlachtet. Es gibt in der Praxis bisher lediglich ein paar wenige mobile Schlachtanlagen, die aber vorwiegend nur im Bereich der Haus-Schlachtungen Anwendung finden. Dieses ist vorwiegend, auf die hohen hygienischen Anforderungen der EU zurück zu führen, welche für Haus-Schlachtungen sozusagen etwas mehr abgemildert sind.
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Trotz der aktuellen Situation, besteht in der Praxis für mobile Schlachtanlagen eigentlich ein recht hoher Bedarf. Dieses ist dem Umstand geschuldet, daß die Verbraucher (Fleischkäufer) aktuell verstärkt hohe Anforderungen im Bezug auf Tierwohl und Fleischqualität stellen (Stichwort -BIO). Und diese Anforderungen der Verbraucher, lassen sich zum Beispiel durch den Wegfall der langen Tiertransporte zum Schlachthof und ein streßfreies Schlachten der Tiere erreichen. Die Möglichkeit einer Hof-nahen-Schlachtung, bzw. einer Weide-Schlachtung, erhöht nachweislich die Fleischqualität und den Tierschutz, gegenüber der bisherigen Schlachtung im Schlachthof. Da stellt sich doch die Frage, warum in der Praxis nicht bereits in hohem Maße mit mobilen Schlachtanlagen gearbeitet wird?
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Der im Schutzanspruch 1. angegebenen Erfindung, liegen unter anderem nachfolgende Probleme und Anforderungen zugrunde, welche bisher bestehende mobile Schlachtanlagen in ihrer Gesamtheit nicht erfüllen können.
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Anforderung/Problem Nr. 01):
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Um eine EU-Zulassung für eine mobile Schlachtanlage zu erhalten, muß sich die mobile Schlachtanlage in einem geschlossenem Raum befinden. Diese EU-Anforderung können einige bisher bestehende mobile Schlachtanlagen leider nicht erfüllen.
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Lösung:
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Diese Anforderung wird mit den im Schutzanspruch 1. aufgeführten Merkmalen gelöst.
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Mit der Erfindung wird erreicht, daß die mobile Schlachtanlage im Kipp-Koffer-Modul (1), einen geschlossenem Raum bildet.
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Anforderung/Problem Nr. 02):
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In der EU (Europäische Union), müssen Schlachttiere - sowohl in eine stationäre als auch eine mobile Schlachtanlage - lebend gebracht werden, bevor diese darin dann geschlachtet werden dürfen. Und diese Schlachtanlage muß sich in einem geschlossenem Raum befinden. Diese EU-Anforderung können einige bisher bestehende mobile Schlachtanlagen leider nicht erfüllen.
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Lösung:
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Auch diese Anforderung wird mit den im Schutzanspruch 1. aufgeführten Merkmalen gelöst.
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Mit der Erfindung wird erreicht, daß die mobile Schlachtanlage im Kipp-Koffer-Modul (1), einen geschlossenem Raum bildet.
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Anforderung/Problem Nr. 03):
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Um in der EU, in einer mobilen Schlachtanlage große und schwere Tiere wie Rinder und Pferde nach hygienerechtlichen Vorschriften verarbeiten zu können, sind optimale Arbeitshöhen im Schlachtraum von ca. fünf Metern (oder höher) nötig, damit die Tierkörper bei der Bearbeitung sozusagen nicht auf dem Boden schleifen und eventuell dadurch verunreinigt werden können.
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Des weiteren sind gleichzeitig starre und feste Außenwände und Decken für den Schlachtraum nötig, damit die eingebaute Schlachttechnik auch die hohen Gewichte der Tierkörper tragen kann. Aus Sicherheitsgründen müssen also Traglasten von ein bis zwei Tonnen (oder mehr) erreicht werden.
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Diese Anforderungen kann bisher jedoch keine bestehende mobile Schlachtanlage erfüllen, da bisher die mögliche Schlachtraumhöhe durch die Vorschriften im § 32 StVZO begrenzt wird. Der § 32 StVZO erlaubt nur eine Gesamt-Fahrzeughöhe von maximal vier Metern, inklusive nötiges Fahrgestell. Selbst der naheliegende Einsatz von Hubdächern kann diese Anforderungen nicht komplett erfüllen, da dadurch keine durchgängig stabilen und starren Außenwände mehr möglich sind und mit Hubdächern in der Regel nicht mehr die nötigen Traglasten von ein bis zwei Tonnen (oder mehr) erreicht werden können.
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Lösung:
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Diese Anforderungen werden mit den im Schutzanspruch 1. aufgeführten Merkmalen gelöst.
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Mit der Erfindung wird erreicht, daß die mobile Schlachtanlage im Kipp-Koffer-Modul (1) sowohl über einen festen und starren Stahlrahmen, inklusive sechs fester und starrer Außenwände verfügt, welche einen geschlossenen Raum ergeben, als auch, im aufgestellten Zustand, über eine Kofferhöhe von minimal vier Metern und maximal zehn Metern.
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Der im Schutzanspruch 2. angegebenen Erfindung, liegt unter anderem nachfolgendes Problem zugrunde.
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Anforderung/Problem Nr. 04):
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Mit den im Schutzanspruch 1. angegebenen Erfindungen, wurden alle darin benannten Probleme und Anforderungen gelöst, um eine EU-Zulassung für die mobile Schlachtanlage im Kipp-Koffer-Modul (1) zu erreichen.
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Für die Schlachtanlage im Kipp-Koffer-Modul (1), die bisher ja sozusagen nur eine Schlachtanlage im Hochkoffer-Modul war, mußte nun Erfinder-technisch eine neue Lösung gefunden werden, um eben diese Schlachtanlage im Hochkoffer-Modul auch mobil zu gestalten. Denn bereits bestehende Lösungen, sind nach dem aktuellen Stand der Technik bisher nicht vorhanden. Erschwerend kommt hinzu, daß die gesuchte Lösung auch den Vorschriften des § 32 StVZO entsprechen muß.
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Lösung:
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Diese Anforderungen werden mit den im Schutzanspruch 2. aufgeführten Merkmalen gelöst.
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Mit der Erfindung wird erreicht, daß die mobile Schlachtanlage im Kipp-Koffer-Modul (1), ihrem Namen und damit allen ihren Anforderungen gerecht werden kann.
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Erreicht wird dieses Ergebnis dadurch, daß eine Kombination aus Schlachtanlage im Kipp-Koffer-Modul (1), mit einer Kippvorrichtung (2), mit einem Hydraulik-Element (4) und mit einem Fahrgestell (3) erstellt wird.
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Um den Vorschriften im § 32 StVZO zu entsprechen, werden im Transportmodus (1), alle Außenmaße der mobilen Schlachtanlage im Kipp-Koffer-Modul (1) (Länge, Breite, Höhe), den Vorschriften im § 32 StVZO angepaßt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der 1 bis 3 erläutert. Es zeigen:
- 1 - die mobile Schlachtanlage im Kipp-Koffer-Modul (1), im Transport-Modus
- 2 - die mobile Schlachtanlage im Kipp-Koffer-Modul (1), im aufgestellten Modus
- 3 - die mobile Schlachtanlage im Kipp-Koffer-Modul (1), im Arbeits-Modus
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- - Die mobile Schlachtanlage im Kipp-Koffer-Modul (1), wird im Transportmodus (1) an den Schlachtort gefahren. Der Schlachtort muß von den entsprechenden Behörden genehmigt worden sein und kann z.B. ein Bauernhof oder auch ein vorbereiteter Platz auf einer Weide sein.
- - Die mobile Schlachtanlage im Kipp-Koffer-Modul (1), wird am Schlachtort abgestellt. Dann wird das Kipp-Koffer-Modul (1), mit einer Kippvorrichtung (2) und mit einem Hydraulik-Element (4) aus der liegenden Position auf dem Fahrgestell (3), in eine senkrechte Position gebracht (2).
- - Anschließend werden nun an das senkrecht stehende Kipp-Koffer-Modul (1), alle weiteren benötigten Zusatzmodule angebracht, wie zum Beispiel das Vorzelt-Modul. (3). Sobald alle benötigten Zusatzmodule angeschlossen wurden, ist die mobile Schlachtanlage im Kipp-Koffer-Modul (1) einsatzbereit.
- - In der Regel werden nun die Schlachttiere (zum Beispiel Rinder), mit Hilfe eines mobilen Transport - und Betäubungs-Moduls lebend in das geschlossene Vorzelt-Modul, bzw. in das geschlossene Kipp-Koffer-Modul (1) gefahren. Dort werden die Schlachttiere dann mittels Bolzenschussapparat betäubt und dann umgehend durch Blutentzug getötet.
- - Alle anderen nun folgenden Arbeitsschritte, sind im Prinzip die gleichen, wie in einem stationären Schlachthof. Alle Arbeitsschritte können so oft wie nötig und hintereinander wiederholt werden, wie Schlachttiere geschlachtet werden sollen.
- - Nach Abschluß der Schlachtarbeiten, werden alle verwendeten Module entsprechend der Hygienevorschriften gereinigt und vom Kipp-Koffer-Modul (1) wieder getrennt. Danach wird das Kipp-Koffer-Modul (1), mit einer Kippvorrichtung (2) und mit einem Hydraulik-Element (4) wieder in die liegende Position auf dem Fahrgestell (3) gebracht und somit der Transportmodus (1) wieder hergestellt.
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Bezugszeichenliste
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- (1)
- Kipp-Koffer-Modul
- (2)
- Kippvorrichtung
- (3)
- Fahrgestell
- (4)
- Hydraulik-Element
- (5)
- großer und im aufgestellten Zustand, ebenerdiger Zugang (abschließbares Eingangstor)
- (6)
- Vorzelt-Modul