DE202018106541U1

DE202018106541U1 - Führungsvorrichtung für Schiebetüren

Info

Publication number: DE202018106541U1
Application number: DE202018106541.6U
Authority: DE
Original assignee: RENNERICH GmbH
Current assignee: RENNERICH GmbH
Priority date: 2018-11-19
Filing date: 2018-11-19
Publication date: 2018-12-06
Anticipated expiration: 2028-11-20

Abstract

Führungsvorrichtung für Schiebetüren mit einem langgestreckten ersten Führungselement (5) und mit einem in Verlängerung desselben langgestreckten zweiten Führungselement (6) zur Bildung einer Führungsbahn (11), entlang derer ein Verfahrelement (8, 8') geführt bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest zwei Verfahrelemente (8, 8') in Richtung der Führungsbahn (11) in einem solchen Mindestabstand (a) starr zueinander angeordnet sind, dass stets mindestens eines der Verfahrelemente (8, 8') beim Überfahren einer in einem Übergangsabschnitt (14) zwischen zueinander gekehrten Stirnseiten (15, 16) des ersten Führungselementes (5) und des zweiten Führungselementes (6) vorliegenden Mulde (13) Kontakt mit der Führungsbahn (11) des ersten Führungselementes (5) oder des zweiten Führungselementes (6) hat.

Description

Die Erfindung betrifft eine Führungsvorrichtung für mit einem langgestreckten ersten Führungselement und mit einem in Verlängerung desselben langgestreckten zweiten Führungselement zur Bildung einer Führungsbahn, entlang derer ein Verfahrelement geführt bewegbar ist.
Aus der WO 2015/132245 A1 ist eine Führungsvorrichtung für Schiebetüren bekannt, die ein schienenförmiges erstes Führungselement und ein schienenförmiges zweites Führungselement aufweist. Zur Verringerung des Verpackungsaufwandes wird eine Führungsbahn der Führungsvorrichtung mittels mehrerer solcher schienenförmiger Führungselemente zusammengesetzt. Hierfür sind Befestigungsmittel vorgesehen. Um eine Sprungkante im Verbindungsbereich zwischen den benachbarten Führungselementen zu vermeiden, weist die Führungsvorrichtung ein Einsetzteil aus einem biegsamen Material auf. Dieses Einsetzteil wird in einer Ausnehmung der Führungselemente eingesetzt und bildet eine durchgehende Führungsfläche von einem Ende der Führungsvorrichtung zu dem gegenüberliegenden Ende derselben. Nachteilig an der bekannten Führungsvorrichtung ist, dass ein relativ großer Materialaufwand zur Vermeidung einer Sprungkante in der Führungsbahn vorgesehen sein muss.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Führungsvorrichtung derart weiterzubilden, dass auf einfache Weise eine von einer Stoßkante zwischen benachbarten Führungselementen bewirkten Stoßkraft auf ein entlang der Führungsbahn zu verschiebendes Verfahrelement vermieden wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Erfindung in Verbindung mit dem Oberbegriff des Schutzanspruchs 1 dadurch gekennzeichnet, dass zumindest zwei Verfahrelemente in Richtung der Führungsbahn in einem solchen Mindestabstand starr zueinander angeordnet sind, dass stets mindestens eines der Verfahrelemente beim Überfahren einer in einem Übergangsabschnitt zwischen zueinander gekehrten Stirnseitendes ersten Führungselementes und des zweiten Führungselementes vorliegenden Mulde Kontakt mit der Führungsbahn des ersten Führungselementes oder des zweiten Führungselementes hat.
Der besondere Vorteil der Erfindung besteht darin, dass unabhängig von einer Konturierung eines Übergangsbereichs zwischen einem langgestreckten ersten Führungselement und einem langgestreckten zweiten Führungselement stets die Einleitung einer Kraft auf ein Verfahrelement aufgrund einer Sprungkante vermieden werden kann. Durch eine starre Kopplung von mindestens zwei in Richtung der Führungsbahn beabstandeten Verfahrelementen ist stets sichergestellt, dass zumindest eine der Verfahrelemente auf einer Führungsfläche des ersten oder des zweiten Führungselementes aufliegt. Das andere Führungselement kann in dem Übergangsbereich beispielsweise oberhalb einer Mulde „in der Luft hängen“. Vorteilhaft verbleibt das mit den Verfahrelementen verbundene Verfahrteil stets in der gleichen Höhe, da stets einer der beiden Verfahrelemente Kontakt mit dem ersten Führungselement bzw. zweiten Führungselement hat, während das andere Verfahrelement kontaktlos angeordnet ist. Nur außerhalb des Übergangsbereichs haben die mindestens zwei Verfahrelemente Kontakt mit demselben Führungselement.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Verfahrelement als eine Laufrolle ausgebildet. Es sind mindestens zwei Laufrollen vorgesehen, die über ein starres Koppelelement miteinander verbunden sind. Das Koppelelement verläuft parallel zu der Führungsbahn und ist vorzugsweise mit Achsen der beiden Laufrollen fest verbunden. Vorteilhaft weist die Führungsvorrichtung einen relativ einfachen Aufbau auf, da zur Vermeidung der Aufnahme von Krafteinleitungen im Übergangsbereich zwischen zwei Führungselementen lediglich eine zusätzliche Laufrolle und eine Koppelstange vorgesehen sein müssen.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist der Mindestabstand zwischen zwei Verfahrelementen größer gewählt als eine Länge einer sich im Übergangsbereich ausbildenden Mulde. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass stets eine der beiden Laufrollen Kontakt mit einer Führungsfläche des ersten oder zweiten Führungselementes aufweist.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:

1 eine perspektivische Darstellung eines Schiebetürschrankes,
2 eine schematische Seitenansicht der Führungsvorrichtung in einem Übergangsbereich zwischen einem ersten Führungselement und einem zweiten Führungselement, wobei sich ein Paar von Laufrollen in Verfahrrichtung hinter einem Übergangsabschnitt zwischen einer ersten und zweiten Führungsfläche befindet,
3 eine schematische Seitenansicht der Führungsvorrichtung in dem Übergangsbereich zwischen dem ersten Führungselement und dem zweiten Führungselement, wobei sich eine in Verfahrrichtung vordere Laufrolle in dem Übergangsabschnitt befindet und
4 eine schematische Seitenansicht der Führungsvorrichtung in dem Übergangsbereich zwischen dem ersten Führungselement und dem zweiten Führungselement, wobei sich die in Verfahrrichtung vordere Laufrolle vor dem Übergangsabschnitt befindet.

Eine erfindungsgemäße Vorrichtung findet vorzugsweise bei Schiebetürschränken 1 Anwendung, wobei eine Schiebetür 2 entlang eines Verfahrweges 3 in eine Öffnungs- und Schließstellung bezüglich eines ortsfesten Korpus' 4 verbringbar ist. Entlang des Verfahrweges 3 ist eine Führungsvorrichtung angeordnet, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel aus einem ersten Führungselement 5 und einem in Verlängerung desselben angeordneten zweiten Führungselement 6 besteht. Über nicht dargestellte Befestigungsmittel ist das erste Führungselement 5 mit dem zweiten Führungselement 6 vorzugsweise lösbar verbunden.
Das erste Führungselement 5 und das zweite Führungselement 6 sind jeweils profiliert ausgebildet unter Bildung einer Führungsschiene 7, auf der als Verfahrelement eine mit der Schiebetür 2 fest verbundene Anzahl von Laufrollen 8 bewegbar angeordnet sind. Zumindest in Eckbereichen 9 der Schiebetür 2 ist ein Paar 10 von Laufrollen 8, 8' angeordnet.
Das Paar 10 von Laufrollen 8, 8' dient als Zwillingslaufrolle, die entlang einer durch die Führungsschiene 7 vorgegebene Führungsbahn 11 rollbar angeordnet ist. Die eine Laufrolle 8 ist mit der anderen Laufrolle 8' über ein starres Koppelelement 12 fest verbunden. Das Koppelelement 12 ist als eine Koppelstange ausgebildet, die an einem Ende mit einer Achse A der einen Laufrolle 8 und mit einer Achse A der anderen Laufrolle 8' fest verbunden ist. Die Laufrollen 8, 8' sind gleich ausgebildet. Die Koppelstange 12 weist eine Länge a auf, die größer ist als eine in Richtung der Führungsbahn 11 verlaufende Länge l_M einer Mulde 13, die sich in einem Übergangsabschnitt 14 zwischen dem ersten Führungselement 5 und dem zweiten Führungselement 6 erstreckt. Der Übergangsabschnitt 14 ist definiert durch den Abstand einer Stirnseite 15 des ersten Führungselementes 5 zu einer Stirnseite 16 des zweiten Führungselementes 6.
Im Folgenden wird anhand der 2 bis 4 erläutert, wie das Laufrollenpaar 10 beim Übertritt von dem ersten Führungselement 5 auf das zweite Führungselement 6 bewegt wird, ohne dass von den Laufrollenpaar 8 bzw. Schiebetür 2 eine Stoßkraft aufnehmbar ist durch infolge der sich aufgrund der Befestigung zwischen dem ersten Führungselement 5 und dem zweiten Führungselement 6 ausbildenden Mulde 13. Die Mulde 13 hat einen Boden 17, der um eine Tiefe t versetzt zu der durch die Führungsschiene 7 vorgegebenen Führungsbahn 11 angeordnet ist. Befindet sich das Laufrollenpaar 10 noch auf der Führungsbahn 11 des ersten Führungselementes 5, s. 2, haben beide Laufrollen 8, 8' Kontakt zu der Führungsbahn 11 des ersten Führungselementes 5. Wird die Schiebetür 2 in Verfahrrichtung 18 weiter bewegt, verliert die vordere Laufrolle 8' den Kontakt zu der Führungsbahn 11, wobei sie in einem Abstand zu dem Boden 17 der Mulde 13 einnimmt. Ein Absinken der vorderen Laufrolle 8' wird durch die starre Kopplung mit der hinteren Laufrolle 8 verhindert. Bei weiterer Bewegung des Laufrollenpaares 10 erreicht die vordere Laufrolle 8' die Führungsbahn 11 des zweiten Führungselementes 6, die das gleiche Höhenniveau hat wie die Führungsbahn 11 des ersten Führungselementes 5. Das Laufrollenpaar 10 stützt sich somit über die vordere Laufrolle 8' auf der Führungsbahn 11 des zweiten Führungselementes 6 und über die hintere Laufrolle 8 auf der Führungsbahn 11 des ersten Führungselementes 5 ab. Bei weiterem Verfahren des Laufpaares 10 entsprechend der Verfahrrichtung 18 bewirkt die Koppelstange 12, dass die hintere Laufrolle 8 im Bereich der Mulde 13 über den Boden 17 derselben angeordnet ist, bis sie die Führungsbahn 11 des zweiten Führungselementes 6 erreicht hat. Die Koppelstange 12 ist derart starr an der Achse A der ersten Laufrolle 8 und der zweiten Laufrolle 8' befestigt, dass sie stets im rechten Winkel zu einer Lotrichtung 19 der Achse A einnimmt. Die Lotrichtung 19 verläuft senkrecht zu der Führungsbahn 11 des ersten Führungselementes 5 bzw. zweiten Führungselementes 6.
Nach einer nicht dargestellten alternativen Ausführungsform der Erfindung können auch mehr als zwei Laufrollen 8, 8' vorgesehen sein. Beispielsweise könnten drei Laufrollen in Verfahrrichtung 18 hintereinander und beabstandet zueinander angeordnet sein. Auf diese Weise würden stets zwei von drei Laufrollen Kontakt mit dem ersten Führungselement 5 oder dem zweiten Führungselement 6 oder dem ersten und dem zweiten Führungselement 5, 6 aufweisen.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel der Erfindung beträgt die Länge a des Koppelelementes 12 eins bis fünf Zentimeter, vorzugsweise zwei bis drei Zentimeter.
Es versteht sich, dass der Abstand a als Mindestabstand so groß sein muss, dass beim Überfahren des Laufrollenpaares 10 von der Führungsbahn 11 des ersten Führungselementes 5 auf die Führungsbahn 11 des zweiten Führungselementes 6 und umgekehrt stets eines der Laufrollen 8, 8' Kontakt mit einer der Führungsbahnen 11 des ersten Führungselementes 5 oder des zweiten Führungselementes 6 hat. Vorzugsweise ist der Mindestabstand a größer als die Länge l_M der Mulde 13.
Das Koppelelement 12 ist an den Achsen A der Laufrollen 8, 8' derart befestigt, dass es stets parallel zur Führungsbahn 11 des ersten Führungselementes 5 bzw. zweiten Führungselementes 6 orientiert ist. Ein Absenken lediglich eines der Laufrollen 8 wird somit verhindert. Die Laufrollen 8, 8' können somit nur gemeinsam in einer Führungsbahn 11 gleicher Höhe verfahren werden.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel entsteht die Mulde 13 durch Befestigungsmittel, die als Zwischenstück zwischen den Stirnseiten 15, 16 des ersten Führungselementes 5 bzw. zweiten Führungselementes 6 angeordnet sind.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

WO 2015/132245 A1 [0002]

Claims

Führungsvorrichtung für Schiebetüren mit einem langgestreckten ersten Führungselement (5) und mit einem in Verlängerung desselben langgestreckten zweiten Führungselement (6) zur Bildung einer Führungsbahn (11), entlang derer ein Verfahrelement (8, 8') geführt bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest zwei Verfahrelemente (8, 8') in Richtung der Führungsbahn (11) in einem solchen Mindestabstand (a) starr zueinander angeordnet sind, dass stets mindestens eines der Verfahrelemente (8, 8') beim Überfahren einer in einem Übergangsabschnitt (14) zwischen zueinander gekehrten Stirnseiten (15, 16) des ersten Führungselementes (5) und des zweiten Führungselementes (6) vorliegenden Mulde (13) Kontakt mit der Führungsbahn (11) des ersten Führungselementes (5) oder des zweiten Führungselementes (6) hat.
Führungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahrelement als eine Laufrolle (8, 8') ausgebildet ist und dass mindestens eine erste Laufrolle (8) und eine zweite Laufrolle (8') über eines starres Koppelelement (12) miteinander verbunden sind.
Führungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das starre Koppelelement (12) derart an Achsen (A) der ersten Laufrolle (8) und der zweiten Laufrolle (8') befestigt ist, dass sie einen rechten Winkel zu einer Lotrichtung (19) der Achse (A) zu der Führungsbahn (11) einnimmt.
Führungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Mindestabstand (a) zwischen den Achsen (A) der einen Laufrolle (8) und der anderen Laufrolle (8') größer ist als eine in Richtung der Führungsbahn (11) verlaufende Länge (l_M) der Mulde (13).
Führungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Mindestabstand (a) in einem Bereich zwischen eins bis fünf Zentimeter, vorzugsweise zwei bis drei Zentimeter, liegt.
Führungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Führungselement (5) über Befestigungsmittel mit dem zweiten Führungselement (6) verbunden ist.
Führungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Laufrolle (8) und die zweite Laufrolle (8') gleich ausgebildet sind.