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Die Erfindung betrifft eine Bohreinheit zum Anbringen einer Reihe von Löchern in längliche Werkstücke nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Um in Rohre oder Stangen, die beispielsweise als Handlauf für ein Geländer dienen sollen, gleichmäßig voneinander beabstandete Bohrungen einzubringen, ist es bekannt, an einem Ständer eine herkömmliche Bohrmaschine vertikal verfahrbar festzuspannen. Die Rohre oder Stangen werden hierbei durch zwei Klemmorgane gehalten, die nach Art eines Schraubstocks ausgebildet sind, von denen einer auf einer Grundplatte fixiert wird, während der andere relativ dazu verschiebbar ist. Um die Löcher in einem vorbestimmten Abstand in die Stange zu bohren, ist ein verstellbarer Anschlag auf der Grundplatte befestigt.
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Wenn die Rohre oder Stangen für den Obergurt und den Untergurt eines Geländers verwendet werden sollen, ist es erforderlich, die Löcher in gleichbleibenden Abständen voneinander einzubringen, damit die darin gehaltenen, vertikalen Füllstäbe ebenfalls gleichmäßig voneinander beabstandet sind. Diese Forderung lässt sich bei horizontalen Geländern oder Zäunen problemlos erfüllen.
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Schwierigkeiten ergeben sich dann, wenn die Rohre oder Stangen für ein Treppengeländer verwendet werden sollen, bei dem der Obergurt und der Untergurt nicht waagrecht, sondern schräg ausgerichtet sind. Um die hierbei auftretenden Schwierigkeiten zu lösen, werden nach dem Stand der Technik getrennte Vorrichtungen verwendet, und zwar einmal für horizontale und einmal für schräge Geländergurte. In diese werden die Löcher in einer Werksmontage gebohrt, für die zwei verhältnismäßige große Maschinen erforderlich sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bohreinheit nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 so auszubilden, dass mit dieser sowohl vertikale als auch schräge Bohrungen eingebracht werden können. Die damit geschaffene Bohreinheit soll dabei flexibel direkt an der Baustelle einsetzbar sein und eine präzise Bearbeitung ermöglichen.
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Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des Anspruchs 1. Danach hat die Bohreinheit einen auf einer Grundplatte montierten Ständer, an dessen Halterung eine handelsübliche Bohrmaschine befestigt werden kann. Die Werkstücke wie Rohre, Stangen oder Flachleisten werden an zwei Klemmorganen gehalten, die relativ zueinander beweglich auf der Grundplatte befestigt sind. Zur Lösung der genannten Aufgabe ist der Ständer für die Halterung der Bohrmaschine um eine horizontale Schwenkachse winkelverstellbar auf der Grundplatte angebracht. Mit dieser Lösung steht eine universell einsetzbare und tragbare Bohreinheit zur Verfügung, mit der aufgrund der Winkelverstellbarkeit sowohl horizontal ausgerichtete als auch schräge Rohre oder Stangen gebohrt werden können.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist der Ständer auf einer Trägerplatte fixiert, von der zwei vertikale Füße parallel nach unten abstehen, die mit Abstand zueinander an zwei teilkreisförmigen Stützelementen winkelverstellbar befestigt sind. Die Winkelverstellbarkeit erlaubt sowohl das Bohren von senkrechten als auch von schrägen Löchern.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist eines der beiden Klemmorgane, welches das Werkstück intermittierend erfassende Greifer hat und relativ zu dem anderen Klemmorgan einerseits gegen dieses in einer fixierten Stellung und andererseits gegen einen gegenüberliegenden, auf der Grundplatte feststellbaren Anschlag verfahrbar. Da der Anschlag auf der Grundplatte einstellbar ist, erlaubt die Bohreinheit, in die Werkstücke Löcher mit jedem beliebig vorgegebenen Abstand einzubringen. Durch den einstellbaren Anschlag kann jedes beliebige Lochraster gewählt werden.
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Da eines der beiden Klemmorgane das Werkstück intermittierend erfasst, um es gegen den Anschlag zu verfahren, ist eine Arbeitsweise nach dem Push-Pull-Prinzip möglich, was die Bearbeitung wesentlich erleichtert.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Schutzansprüchen und aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, das in der Zeichnung dargestellt ist. In dieser zeigen
- 1 die perspektivische Ansicht einer Bohreinheit gemäß der Erfindung,
- 2 eine Seitenansicht des Ständers mit einem vor diesem montierten Klemmorgan,
- 3 eine der 1 entsprechende schematische Ansicht der Bohreinheit ähnlich 1,
- 4 eine Seitenansicht der Bohreinheit der 3,
- 5 eine Draufsicht auf die Bohreinheit,
- 6 eine Vorderansicht der Bohreinheit mit Ständer und Bohrmaschine und
- 7 eine Rückansicht des Ständers der 6.
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Wie die Figuren zeigen, hat die insgesamt mit 10 bezeichnete Bohreinheit eine einteilige oder mehrteilige Grundplatte 12, in die gleichmäßig voneinander beabstandete Längsnuten 14 angebracht sind. Diese können in bekannter Weise einen T-förmigen Querschnitt haben und erlauben die verstellbare Befestigung einzelner Komponenten.
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Eine von diesen Komponenten ist ein Ständer 16, an dem eine Halterung 18 für eine herkömmliche Bohrmaschine 20 vertikal verstellbar festgeklemmt ist. Zur Höhenverstellung der Halterung 14 an dem vertikalen Ständer 16 dient ein in den 1, 2 und 6 gezeigter Drehgriff 22, der von Hand betätigt werden kann. In 1 ist zu erkennen, dass in das Futter der Bohrmaschine 20 ein Bohrer 24 eingespannt werden kann; stattdessen ist es auch möglich, einen Gewindeschneider einzuspannen.
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Seitlich vor dem Ständer 16 ist in den Nuten 14' der Grundplatte 12 die weitere Komponente der Bohreinheit 10 vorgesehen, die aus zwei voneinander beabstandeten Klemmorganen 26 besteht. Diese sind nach Art eines Schraubstocks ausgebildet und relativ zueinander beweglich auf der Grundplatte 12 befestigt. Jedes Klemmorgan 26 hat in bekannter Weise Greifbacken 28, die ein Werkstück 30, im dargestellten Ausführungsbeispiel ein Rohr, erfassen oder freigeben können. Zum Klemmen der Greifbacken 28 hat jedes Klemmorgan 26 in an sich bekannter Weise ein Handrad 32.
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Die beiden Klemmorgan 26 erlauben eine Bearbeitung des Werkstücks 30 im sogenannten Push-Pull-Betrieb, bei dem das Werkstück 30 nach Einbringen eines Loches 34 um einen einstellbaren Abstand vorgeschoben werden kann, um das nächste Loch 34 zu bohren. Hierzu ist das in den Figuren links gezeigte Klemmorgan 26 fest, jedoch lösbar in den Längsnuten 14 der Grundplatte 12 fixiert, während das gegenüberliegende Klemmorgan 26' in den Längsnuten 14 verschiebbar gehalten ist. Dem in den Figuren rechten Klemmorgan 26' ist ein ebenfalls in den Längsnuten 14 feststellbarer Anschlag 36 zugeordnet, zwischen dem und dem gegenüberliegenden Klemmorgan 26 das bewegliche Klemmorgan 26' verfahrbar ist.
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Im Push-Pull-Betrieb kann dadurch das Werkstück 30 schrittweise bewegt werden, um die Löcher 24 in einem wählbaren Raster anzubringen.
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Beim Bohren eines Loches 34 in das Werkstück 30 liegt das in den Figuren rechte Klemmorgan 26' an dem Anschlag 36 an. Beim Bohren des Loches 34 wird das Werkstück 30 von beiden Greifbacken 28 zangenartig gehalten. Nach dem Bohren eines Loches 34 werden die Greifbacken 28 des in den Figuren rechten Klemmorgans 26 gelöst, wonach dieses auf einer horizontalen Führung, beispielsweise in den entsprechenden Längsnuten 14', gegen das gegenüberliegende, feste Klemmorgan 26 fährt, bis es dort zum Anschlag kommt. Danach werden die Greifbacken 28 dieses festen Klemmorgans 26 gelöst, während die Greifbacken 28 des beweglichen Klemmorgans 26' geschlossen werden und das Werkstück 30 erfassen. Dieses kann dann in Richtung auf den Anschlag 36 verfahren werden, so dass auf diese Weise ein gewünschtes Lochraster angebracht werden kann.
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Zum Bohren von schrägen Löchern 34 kann gemäß der Erfindung der Ständer 16 um eine horizontale Schwenkachse 38 nach beiden Seiten um einen gewünschten Winkel verstellt werden. Hierbei hat der Ständer 16 eine Fußplatte 40, die über Quernuten 42 auf einer Trägerplatte 44 parallel zu der Schwenkachse 38 horizontal einstellbar befestigt ist. Von der Trägerplatte 42 stehen zwei vertikale, flache Füße 46 parallel nach unten ab, die mit Abstand zueinander an zwei teilkreisförmigen Stützelementen 48 winkelverstellbar festgeklemmt sind. Einer der beiden Füße 46 trägt einen Zeiger 50, der einer Gradeinteilung 52 auf dem Stützelement 48 zugeordnet ist. Zum Einstellen des Neigungswinkels des Ständers 16 genügt es, eine nicht dargestellte Klemmung für die beiden Füße 46 zu lösen, um die gewünschte Winkeleinstellung herbeizuführen.
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Die 1 und 2 zeigen die Möglichkeit, die Grundplatte 12 mit Rädern oder Rollen 52 zu versehen, so dass die gesamte Bohreinheit 10 am jeweiligen Einsatzort verfahren werden kann.
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Die Bohreinheit 10 gemäß der Erfindung eignet sich vor allem zur Herstellung von Unter- und Obergurten von Geländern und Treppengeländern oder Gartenzäunen mit Füllstäben.