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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Fahrzeug mit kippbarer Ladeplattform,
- - die von einer Bordwand umlaufen ist, welche im Bereich einer Ladekante der Ladeplattform eine Ladeklappe aufweist, die um eine entlang ihrer Oberkante erstreckte, erste Klappenachse schwenkbar ist,
- - und die um eine zur Ladekante parallele, in Kipprichtung hinter der Ladekante liegende Kippachse zwischen einer horizontalen Ladestellung und einer schrägen Kippstellung gegenüber einem Fahrzeugrahmen kippbar ist.
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Die Erfindung bezieht sich weiter auf einen Nachrüstbausatz zum Nachrüsten eines derartigen Fahrzeugs.
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Die Erfindung bezieht sich schließlich auf eine Ladeklappe für die kippbare Ladeplattform eines solchen Fahrzeugs.
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Stand der Technik
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Fahrzeuge mit kippbarer Ladeplattform sind allgemein bekannt. Es kann sich hierbei um Fahrzeuge mit eigenem Antrieb, wie bspw. Kipplaster, handeln. Ebenso kann es sich um Fahrzeuge ohne eigenen Antrieb, bspw. Kippanhänger, handeln. Bei derartigen Fahrzeugen ist die Ladeplattform relativ zu einem Fahrzeugrahmen zwischen einer hier als Ladestellung bezeichneten Horizontalstellung und einer hier als Kippstellung bezeichneten Schrägstellung kippbar. Je nach Ausführungsform kann die Verkippung manuell oder mittels eines Antriebs erfolgen. Die Verkippung dient typischerweise dem erleichterten Abladen von auf der Ladeplattform geladenem Schüttgut. Um eine große Ladekapazität zu gewährleisten ist die Ladeplattform typischerweise von einer Bordwand umlaufen, welche geladenes Schüttgut auf der Ladeplattform einschließt. Zum Abladen wird die Ladeplattform von ihrer Ladestellung in die Kippstellung überführt, wobei geladenes Schüttgut schwerkraftgetrieben auf eine Ladekante zuströmt. Um über die Ladekante von der Ladeplattform herabströmen zu können muss die Bordwand in diesem Bereich temporär entfernt werden. Hierzu ist häufig eine Ladeklappe vorgesehen. Dies entspricht im Wesentlichen einem Abschnitt der Bordwand, der entlang seiner Oberkante an benachbarten Bordwandabschnitten (einschließlich eventueller Stützpfosten) schwenkbar angelenkt ist. Eine solch schwenkbare Ladeklappe kann durch das gegen sie anströmende Schüttgut aufgedrückt werden, sodass das Schüttgut über die Ladekante von der Ladeplattform strömen kann. Um ein Verlieren des Schüttguts während des Transportes zu verhindern, muss die grundsätzlich schwenkbare Ladeklappe während solcher Transportphasen verriegelbar sein. Üblicherweise finden sich hierfür seitlich der Ladeklappe manuell betätigbare Verriegelungshebel.
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Nachteilig bei derartigen Fahrzeugen ist, dass der Fahrzeugführer vor jedem Abladevorgang die Fahrerkabine verlassen und die manuelle Verriegelung öffnen und nach dem Abladevorgang, für den er ggf. wieder in die Fahrerkabine einzusteigen hat, wieder verschließen muss. Dies ist zeitaufwändig und insofern unsicher, als die Gefahr besteht, dass Fahrzeugführer unter Zeitdruck die korrekte Wieder-Verriegelung nach dem Abladen unterlassen.
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Aus der
DE 2 248 561 A ist eine hydraulisch betätigbare Ladeklappe bekannt. Der Einsatz einer solchen Ladeklappe bei gattungsgemäßen Fahrzeugen löst zwar das oben geschilderte Problem, ist jedoch technisch sehr aufwändig und damit teuer. Es stellt keine wirtschaftliche Option bspw. für kleinere Anhänger dar, wie sie etwa im Garten- und Landschaftsbau verwendet werden.
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Aufgabenstellung
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, gattungsgemäße Fahrzeuge derart weiterzubilden, dass ein manuelles Ent- und Wiederverriegeln vor bzw. nach einem Abkippvorgang überflüssig wird und zugleich gewährleistet ist, dass die Ladeklappe während Transportphasen zuverlässig verriegelt ist. Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung einen Nachrüstbausatz zur Verfügung zu stellen, um gattungsgemäße Fahrzeuge entsprechend nachzurüsten. Es ist schließlich eine Aufgabe der Erfindung eine in diesem Kontext einsetzbare, besonders vorteilhafte Ladeklappe zur Verfügung zu stellen.
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Darlegung der Erfindung
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Die oben erstgenannte Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1 dadurch gelöst, dass am Unterboden der Ladeplattform ein um eine parallel zur Kippachse liegende Schwenkachse schwenkbeweglicher, auf einem Auflagebock des Fahrzeugrahmens aufliegender Verriegelungshebel angelenkt ist, der in der Ladestellung in Kipprichtung über die Ladekante übersteht und mit einem nach oben gerichteten Riegelhaken die Unterkante der Ladeklappe hintergreift.
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Die oben zweitgenannte Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 11 dadurch gelöst, dass ein erfindungsgemäßer Nachrüstbausatz folgende Elemente umfasst:
- - ein am Unterboden der Ladeplattform mit parallel zur Kippachse liegender Schwenkachse fixierbares Schwenkgelenk,
- - einen schwenkbeweglich in dem Schwenkgelenk lagerbaren oder gelagerten Verriegelungshebel mit seinem an seinem freien Ende angeordneten Riegelhaken,
- - einen am Fahrzeugrahmen fixierbaren Auflagebock, auf welchem der in dem am Unterboden fixierten Schwenkgelenk gelagerte Verriegelungshebel in der Ladestellung der Ladeplattform aufliegt und in Kipprichtung über die Ladeplattform übersteht, sodass sein nach oben gerichteter Riegelhaken die Unterkante der Ladeklappe hintergreift.
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Die oben letztgenannte Aufgabe wird schließlich durch eine Ladeklappe mit den Merkmalen von Anspruch 14 gelöst, d. h. durch eine Ladeklappe für eine kippbare Ladeplattform eines Fahrzeugs, die sich dadurch auszeichnet, dass sie einen Klappenrahmen und eine Klappenfüllung aufweist, wobei der Klappenrahmen um eine entlang seiner Oberkante erstreckte erste Klappenachse schwenkbar an einer korrespondierenden Aufnahme einer die Ladeplattform umlaufenden Bordwand anlenkbar und die Klappenfüllung um eine entlang ihrer Unterkante erstreckte, zweite Klappenachse schwenkbar am Klappenrahmen angelenkt ist.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Kern der Erfindung ist ein am Unterboden der Ladeplattform angebrachtes Hebelwerk, welches in der Ladestellung durch das Gewicht der auf ihm ruhenden Ladeplattform fixiert ist und in dieser fixierten Stellung ein Aufschwingen der Ladeklappe durch einen die Unterkante der Ladeplatte hintergreifenden Riegelhaken verhindert. Beim Verkippen der Ladeplattform hebt sich deren Unterboden im Bereich der Anlenkstelle des Verriegelungshebels, sodass diese angehoben wird. Im Bereich seines freien Endes liegt der Verriegelungshebel jedoch weiter auf dem Fahrzeugrahmen, insbesondere auf dessen Auflagebock auf. Im üblichen Fall, dass die Kippachse in Kipprichtung hinter der Ladekante und bevorzugt zusätzlich tiefer als die Ladekante gelegen ist, führt die Verkippung zu einem Anheben auch der Ladekante und der in ihrer unmittelbaren Nähe positionierten Unterkante der Ladeklappe. Ladeklappenunterkante und freies Ende des Verriegelungshebels entfernen sich also in vertikaler Richtung voneinander, sodass bei hinreichender Entfernung die Ladeklappenunterkante von dem Riegelhaken am freien Ende des Verriegelungshebels frei kommt. Damit kann die Ladeklappe aufschwingen, bzw. von dem gegen sie anströmenden Schüttgut aufgedrückt werden.
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Nach dem Abladen bei Rücküberführung der Ladeplattform von ihrer Kippstellung in ihre Ladestellung schwingt die Ladeklappe schwerkraftgetrieben in ihre Verschlussstellung zurück. Zugleich nähert sich ihre Unterkante in vertikaler Richtung dem nach wie vor auf dem Auflagebock aufliegenden Ende des Verriegelungshebels an, um spätestens bei Erreichen der Ladestellung wieder vom Riegelhaken hintergriffen zu werden.
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Somit erfolgt beim Überführen der Ladeplattform von der Lade- in die Kippstellung eine automatische Entriegelung und bei der Rücküberführung von der Kipp- in die Ladestellung eine automatische Wiederverriegelung der Ladeklappe, ohne dass es irgendwelchen manuellen Eingreifens des Fahrzeugführers oder eines aufwändigen hydraulischen oder motorischen Systems bedürfte.
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Der Verriegelungshebel ist bevorzugt mittels einer Feder in Auflagerichtung gegen den Auflagebock kraftbeaufschlagt. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass der Endbereich des Verriegelungshebels beim Verkippen nicht vom Auflagebock abheben kann, was die oben beschriebene Entriegelung verhindern würde. Die Gefahr eines solchen Abhebens besteht bspw. wenn hoch geladenes Schüttgut bereits in der Ladestellung der Ladeplattform gegen die Ladeklappe drückt und deren Unterkante fest an den Riegelhaken presst. Die Reibung an dieser Kontaktstelle könnte ohne die geschilderte Tiefhaltung des Verriegelungshebels zu dessen Abheben vom Auflagebock beim Verkippen führen. Die genannte Tiefhaltung durch Federkraft ist besonders bevorzugt, weil technisch besonders einfach. Andere Lösungen, bspw. eine Zwangsführung durch ein den Verriegelungshebel axial beweglich auf dem Auflagebock fixierendes Joch sind selbstverständlich ebenfalls realisierbar.
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Wenn ein erfindungsgemäßes Fahrzeug nicht ausschließlich zum Abkippen von Schüttgut verwendet werden soll, kann die erfindungsgemäße Zwangsverriegelung der Ladeklappe in der Ladestellung unter Umständen hinderlich werden. Bspw. wenn Langmaterial, welches länger als die Ladeplattform ist, geladen werden soll. Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist daher vorgesehen, dass die Ladeklappe einen Klappenrahmen und eine Klappenfüllung aufweist, wobei die Klappenfüllung um eine entlang ihrer Unterkante erstreckte, zweite Klappenachse gegenüber dem Klappenrahmen schwenkbar ist. Eine derartige Ladeklappe stellt einen eigenständigen erfinderischen Gegenstand dar. Wenn, wie bevorzugt vorgesehen, der Riegelhaken so dimensioniert ist, dass er in der Ladestellung der Ladeplattform den unteren Querholm des Klappenrahmens nach oben hin nicht überragt, kann die Klappenfüllung gegenüber dem nach wie vor verriegelten Klappenrahmen geöffnet werden, sodass zu ladendes Material nicht über die Bordwand oder die Ladeklappen gehoben werden muss. Eine selbstverständlich erforderliche Verriegelung der Klappenfüllung gegenüber dem Klappenrahmen wird in der Regel manuell erfolgen.
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Besonders bevorzugt ist der Auflagebock gegenüber dem Fahrzeugrahmen in Vertikalrichtung federgelagert. Diese Weiterbildung der Erfindung bietet zwei Vorteile. Denkbar ist, dass die Ladeklappe, bspw. durch unglückliche Schrägstellung des Fahrzeugs, bei der Rücküberführung in die Ladestellung nicht vollständig schließt und der Riegelhaken unter die Klappenunterkante gerät, anstatt diese zu hintergreifen. Ein weiteres Absenken der Ladeplattform in dieser Situation würde zur Beschädigung der Ladeklappe und/oder des Verriegelungshebel und/oder des Auflagebocks führen. Durch die genannte Federlagerung des Auflagebocks kann dieser in der geschilderten Situation nach unten ausweichen. Manuelles Zustoßen der Ladeklappe führt dann zu einem federgetriebenen Einschnappen des Riegelhakens in seine bestimmungsgemäße Stellung.
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Ein zweiter Vorteil der genannten Weiterbildung liegt in der Möglichkeit einer manuellen Entriegelung. So kann der Verriegelungshebel und/oder der Auflagebock entgegen der Federkraft der Federlagerung niedergedrückt werden, sodass die Ladeklappe auch ohne Verkippung der Ladeplattform freigegeben wird. Um dies zu erleichtern, weisen der Auflagebock und/oder der Verriegelungshebel bevorzugt einen Betätigungshebel oder eine Angriffsstelle für einen Betätigungshebel auf, mittels dessen sie entgegen der Federkraft der Federlagerung niederdrückbar sind.
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Ganz besonders macht sich dieser Vorteil bei einer bevorzugten Weiterbildung der Ladeklappe bemerkbar. Dann nämlich, wenn die Ladeklappe zusätzlich um eine in Ladestellung der Ladeplattform vertikale, dritte Klappenachse schwenkbar ist. Ladeklappen mit mehreren, durch Umstellung verschiedener Riegelelemente auswählbaren Schwenkachsen sind dem Fachmann grundsätzlich bekannt. Insbesondere sind Ladeklappen bekannt, die zum einen klappenartig um eine horizontale (erste) Klappenachse und nach entsprechender Umstellung der Riegelelemente alternativ um eine vertikale, typischerweise randständig angeordnete (dritte) Klappenachse klappbar sind und dann türartig geöffnet bzw. geschlossen werden können. Für eine solche türartige Betätigung der (gesamten) Ladeklappe ist eine vorherige Entriegelung erforderlich. Dies kann bei der geschilderten Weiterbildung der Erfindung, wie erläutert, manuell erfolgen.
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Insbesondere bei türartig geöffneter Ladeklappe steht das freie Ende des Verriegelungshebels deutlich über die Ladekante über. Durch schweres, von der Ladekante abrutschendes Stückgut könnte es beschädigt werden. Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht daher vor, dass an der Ladeplattform vertikal zwischen deren Ladekante und dem freien Ende des Verriegelungshebels ein dieses überspannendes, in Ladestellung von dem Riegelhaken hintergriffenes Schutzdach befestigt ist. Herabrutschendes Stückgut kann daher nur den Riegelhaken treffen, der auf Grund der oben erläuterten Federlagerung des Auflagebocks einen vorgegebenen Weg ausweichen kann. Vor Erreichen des Wegendes stößt das Stückgut jedoch auf besagtes Schutzdach und findet hier einen starren Anschlag. Eine ernsthafte Beschädigung von Verriegelungshebel und/oder Auflagebock wird zuverlässig vermieden.
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Günstiger Weise liegt die Ladeklappe in Ladestellung der Ladeplattform auf einem in Kipprichtung hinter und unterhalb der ersten Klappenachse angeordneten Anschlag auf. Mit anderen Worten ist die Ladeklappe in ihrer Verschlussstellung (und Ladestellung der Ladeplattform) in Kipprichtung nach schräg unten abfallend orientiert. Dies kann bspw. mit einer zwickelartigen Verlängerung der quer zur Ladeklappe stehenden Bordwände erreicht werden. Anders als bei einer in ihrer Verschlussstellung exakt senkrecht ausgerichteten Ladeklappe ist die beschriebene Ladeklappe auch in ihrer Verschlussstellung in Verschlussrichtung schwerkraftbeaufschlagt, was zu einem sichereren Schließen der Klappe bei Rücküberführung der Ladeplattform in die Ladestellung beiträgt.
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Mittels des oben bereits beschriebenen Nachrüstbausatzes sind gattungsgemäße Fahrzeuge in erfindungsgemäße Fahrzeuge umrüstbar. Ein derartiger Bausatz stellt ein wichtiges merkantiles Produkt des After-Sales-Marktes dar. Er ist vorteilhafterweise zusätzlich ergänzt durch ein Federanordnung zur Kraftbeaufschlagung des in dem am Unterboden fixierten Schwenkgelenk gelagerten Verriegelungshebels in Auflagerichtung gegen den am Fahrzeugrahmen fixierten Auflagebock. Auch eine Federanordnung zur Federlagerung des Auflagebocks am Fahrzeugrahmen ist vorzugsweise Bestandteil des erfindungsgemäßen Nachrüstbausatzes.
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Obgleich die obige Erläuterung nur Bezug auf lediglich einen Verriegelungshebel nimmt, wird der Fachmann verstehen, dass im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch mehrere Verriegelungshebel zum Einsatz kommen können. Besonders bevorzugt finden zwei parallele und voneinander beabstandete, im Wesentlichen baugleiche Verriegelungshebel Einsatz, um eine auch bei asymmetrischer Belastung zuverlässige Verriegelung der Ladeklappe zu bewirken. Die parallelen Verriegelungshebel können mittels eines gemeinsamen Schwenkgelenks am Unterboden der Ladeplattform angelenkt sein.
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In den meisten Fällen werden sich der oder die Verriegelungshebel parallel zur Fahrzeugachse erstrecken, d. h. in den meisten Fällen wird die Ladeklappe am Heck des Fahrzeugs angeordnet sein. Ausführungsformen der Erfindung mit seitlicher Ladeklappe, d. h. mit quer zur Fahrzeugachse angeordnetem oder angeordneten Verriegelungshebeln, sind von der vorliegenden Erfindung jedoch ebenfalls umfasst.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden speziellen Beschreibung und den Zeichnungen.
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Schließlich sei darauf hingewiesen, dass der Begriff der „Achse“ im Kontext der vorliegenden Beschreibung primär funktional zu verstehen ist. In Einzelfällen kann die Schwenk-, Kipp- oder Klappenachse zwar auch als räumlich-körperliche Achse ausgebildet werden sein, der hier verwendete Begriff bezieht sich jedoch auf jede Art von (virtuellen) Drehachsen.
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Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden, speziellen Beschreibung und den Zeichnungen.
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Figurenliste
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Es zeigen:
- 1: einen erfindungsgemäßen Kippanhänger in Ladestellung,
- 2: den Kippanhänger von 1 in Kippstellung,
- 3: den Kippanhänger von 1 in Ladestellung mit geöffneter Klappenfüllung sowie
- 4: den Kippanhänger von 1 mit manuell entriegelter, türartig geöffneter Ladeklappe.
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Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
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Gleiche Bezugszeichen in den Figuren deuten auf gleiche oder analoge Elemente hin.
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Sämtliche Figuren zeigen ein als Kippanhänger ausgebildetes, erfindungsgemäßes Fahrzeug 10. Die Darstellungen sind grob schematisiert und dienen allein der Veranschaulichung der erfindungsgemäßen Prinzipien. Eine konstruktive Detailtreue ist nicht beabsichtigt.
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Der Kippanhänger 10 weist einen Fahrzeugrahmen 12 auf, an welchem die Räder 14 gelagert sind. Auf dem Fahrzeugrahmen 12 ist eine Ladeplattform 16 gelagert. Diese weist bei der dargestellten Ausführungsform einen Boden 161 auf, an deren Ecken Pfosten 162 befestigt sind, zwischen denen Abschnitte einer Bordwand 163 fixiert sind. Am hinteren Ende ist die Bordwand 163 als Ladeklappe 100 ausgebildet.
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Die Kippachse 18, um welche die Ladeplattform 16 relativ zum Fahrzeugrahmen 12 kippbar gelagert ist, liegt unterhalb und hinter der Ladekante 164 der Ladeplattform 16. In ihrem vorderen Bereich ist die Ladeplattform 16 von einem hydraulisch betriebenen Teleskoparm 20 abgestützt, welcher zum Überführen der Ladeplattform 16 von ihrer in 1 gezeigten Ladestellung in ihre in 2 gezeigte Kippstellung ausfahrbar ist.
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Die Ladeklappe 100 besteht bei der gezeigten Ausführungsform aus einem Klappenrahmen 110 und einer Klappenfüllung 120. Der Klappenrahmen ist an zwei an seinen oberen Ecken angeordneten Anlenkpunkten 111 um eine sich entlang seiner Oberkante erstreckende, erste Klappenachse schwenkbar an den rückwärtigen Pfosten 162 gelagert. Die Klappenfüllung 120 ist an zwei an ihren unteren Ecken angeordneten Anlenkpunkten 112 um eine sich entlang ihrer Unterkante erstreckende, zweite Klappenachse schwenkbar am Klappenrahmen 110 gelagert. Bei der dargestellten Ausführungsform ist der Klappenrahmen 110 zusätzlich an zwei an seinen in den Teilfiguren b rechten Ecken angeordneten Anlenkpunkten 113 um eine vertikale, dritte Klappenachse am hinteren rechten Pfosten 162 gelagert.
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Etwa mittig unten am Boden 161 der Ladeplattform 16 sind zwei Schwenkgelenke 20 fixiert, in welchen jeweils ein Verriegelungshebel 22 schwenkbar gelagert ist. Die Schwenkachsen der Verriegelungshebel 22 sind miteinander identisch und liegen parallel zur Schwenkachse der Ladeplattform 16 bzw. zur ersten und zweiten Klappenachse der Ladeklappe 100.
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Die Verriegelungshebel 22 erstrecken sich parallel zur Fahrzeuglängsachse nach hinten, wo sie über die Ladekante 164 hinausragen. In der in 1 gezeigten Ladestellung der Ladeplattform 16 liegen die Verriegelungshebel 22 im Wesentlichen parallel zum Boden 161 der Ladeplattform 16, da sie im Bereich ihres freien Endes auf einem gemeinsamen Auflagebock 24 aufliegen. Der Auflagebock 24 ist über eine Federanordnung 26 gegen den Fahrzeugrahmen 12 federgelagert.
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In der in 1 gezeigten Stellung erstrecken sich die Verriegelungshebel 22 im Wesentlichen parallel zum Rahmen bzw. zum Boden 161 der Ladeplattform 16. In ihrem über die Ladekante 164 hinausragenden, freien Endbereich tragen die Verriegelungshebel 22 je einen nach oben gerichteten Riegelhaken 221. Dieser überragt in der in 1 gezeigten Ladestellung die Ladekante in vertikaler Richtung und hintergreift damit die Unterkante der Ladeklappe 100, insbesondere den unteren Bereich des unteren Querholmes von deren Klappenrahmen 110. Ein Aufschwingen der Ladeklappe 110 nach außen ist in diesem Zustand unmöglich. Ein Aufschwingen nach innen wird durch nicht dargestellte Anschläge verhindert. Die Ladeklappe 100 ist daher in der in 1 gezeigten Ladestellung zuverlässig verriegelt.
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Bei Überführung in die in 2 dargestellte Kippstellung wird der vordere Bereich der Ladeplattform 16 angehoben. Durch die Positionierung der Kippachse 18 hinter und bei der gezeigten Ausführungsform zudem unter der Ladekante 164 hebt sich letztere während des Kippvorgangs an. Dadurch vergrößert sich der vertikale Abstand zwischen dem Auflagebock 24 und der Ladekante 164. Die einerseits an den Schwenkgelenken 20 angelenkten und andererseits auf dem Auflagebock 24 aufliegenden Verriegelungshebel 22 bleiben daher nicht parallel zum Boden 161 der Ladeplattform 16. Vielmehr vergrößert sich auch der Abstand ihrer freien Enden gegenüber der Ladekante 164. Die Riegelhaken 221 senken sich daher relativ zur Unterkante der Ladeklappe 100 ab und geben diese frei, sodass sie schwerkraftgetrieben oder von ausströmenden Schüttgut gedrückt aufschwingen kann.
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Bei den dargestellten Ausführungsformen sind die Verriegelungshebel 22 mittels Federn 28 nach unten, d. h. in Auflagerichtung gegen den Auflagebock 24 vorgespannt. Bei der gezeigten Ausführungsform sind die Federn 28 einerseits an den Verriegelungshebeln 22 und andererseits an einer tiefliegenden Position der Ladeplattform 16 angelenkt. Eine Anlenkung am Fahrzeugrahmen 12 oder am Auflagebock 24 ist jedoch ebenso denkbar. Denkbar ist auch eine federlose Zwangsführung. Auf diese Weise werden die Verriegelungshebel 22 auch bei gegen die Riegelhaken 221 gepresster Ladeklappenunterkante zuverlässig in Kontakt zum Auflagebock 24 gehalten.
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3 zeigt den Kippanhänger 10 erneut in Ladestellung. Hier ist die Klappenfüllung 120 um die zweite Klappenachse 112 gegen den Klappenrahmen 110 verschwenkt und wird durch Stützseile 122 in waagerechter Position gehalten. Diese Stellung ermöglicht das Laden von Langmaterial bei nach wie vor verriegelter Ladeklappe, insbesondere verriegeltem Klappenrahmen 110.
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4 zeigt den Kippanhänger 10 erneut in Grundstellung. Hier ist die Ladeklappe 100 türartig um die senkrechte, dritte Klappenachse 113 aufgeschwenkt. Insbesondere ist der Klappenrahmen 110 verschwenkt. Dies wird ermöglicht, indem zuvor die Verriegelungshebel 22 manuell gegen die Federkraft der Federlagerung 26 nach unten gepresst werden, sodass die Riegelhaken 221 die Klappenunterkante freigeben. Die hierfür erforderlichen, nicht unerheblichen Kräfte können durch einen nicht dargestellten Betätigungshebel bewirkt werden.
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Natürlich stellen die in der speziellen Beschreibung diskutierten und in den Figuren gezeigten Ausführungsformen nur illustrative Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung dar. Dem Fachmann ist im Lichte der hiesigen Offenbarung ein breites Spektrum von Variationsmöglichkeiten an die Hand gegeben. Insbesondere ist der Fachmann frei, die Erfindung auf selbstfahrenden oder gezogenen Fahrzeugen einzusetzen. Auch die Orientierung der Kippachse der Ladeplattform 16 spielt für die vorliegende Erfindung keine Rolle.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Fahrzeug/Kippanhänger
- 12
- Fahrzeugrahmen
- 14
- Rad
- 16
- Ladeplattform
- 161
- Boden von 16
- 162
- Pfosten von 16
- 163
- Bordwand von 16
- 164
- Ladekante von 16
- 18
- Anlenkpunkt/Kippachse
- 20
- Schwenkgelenk/Schwenkachse
- 22
- Verriegelungshebel
- 221
- Riegelhaken
- 24
- Auflagebock
- 26
- Federlagerung
- 28
- Feder
- 100
- Ladeklappe
- 110
- Klappenrahmen
- 111
- Anlenkpunkt/erste Klappenachse
- 112
- Anlenkpunkt/zweite Klappenachse
- 113
- Anlenkpunkt/dritte Klappenachse
- 120
- Klappenfüllung
- 122
- Stützseil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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