-
Die Erfindung betrifft einen Gewehrlauf mit integrierter Patronenführung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft außerdem ein Repetiergewehr mit einem derartigen Gewehrlauf.
-
Eine störungsfreie Patronenzufuhr in das Patronenlager eines Laufs stellt bei Handfeuerwaffen eine für die ordnungsgemäße Funktion wichtige Voraussetzung dar. Es muss insbesondere sichergestellt werden, dass es beim Laden der Handfeuerwaffe zu keiner durch die Patronen bedingten Ladehemmung oder Fehlfunktion kommt und auch unterschiedliche Munitionstypen ohne Störungen in das Patronenlager gelangen. Um derartige Störungen zu vermeiden, sind bereits Waffen bekannt, in deren Lauf spezielle Patronenzuführungen die Unterstützung der Patronenzufuhr zum Patronenlager vorgesehen sind.
-
Aus der britischen Patentanmeldung
GB 555 265 A ist eine Zuführvorrichtung bekannt, die das Zuführen einer Patrone in das Patronenlager einer automatischen Waffe unterstützt. Die Zuführvorrichtung umfasst dabei einen schwenkbaren, gefederten Zuführhebel der nahe dem Patronenlager der Waffe angeordnet ist. Über den Verschlussblock wird die Patrone dabei in die Richtung des Patronenlagers befördert, wobei die Nase der Patrone zunächst gegen das freie Ende des Zuführhebels drückt. Der schwenkbare Zuführhebel, der die Patrone in das Patronenlager leitet, wird dabei mit zunehmendem Vorschub der Patrone in eine zur Aufnahme des Zuführhebels vorgesehene Aussparung gedrückt. Die für den Zuführhebel vorgesehene Aussparung ist jedoch anfällig für Verschmutzungen, wodurch die Funktionsweise des Zuführhebels und somit ein sicheres Zuführen der Patrone beeinträchtigt werden kann. Außerdem ist die Herstellung sowie ein Austauschen oder Reinigen der Zuführvorrichtung relativ aufwändig.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Gewehrlauf und ein Repetiergewehr mit einem solchen Gewehrlauf zu schaffen, die eine verbesserte Patronenzuführung ermöglichen.
-
Diese Aufgabe wird durch einen Gewehrlauf mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch ein Repetiergewehr mit den Merkmalen des Anspruchs 13 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
-
Bei dem erfindungsgemäßen Gewehrlauf ist das mindestens eine Führungselement in einer parallel zur Laufbohrung verlaufenden Führungsaufnahme im Gewehrlauf verschiebbar geführt. Das Führungselement kann so zwischen einer ausgefahrenen Führungsstellung und einer eingeschobenen Feuerstellung verschoben werden. Über das Führungselement wird die Bewegung der Patrone beim Einführen in das Patronenlager begrenzt und die Patrone geführt. In der Feuerstellung ist das Führungselement in den Lauf eingeschoben und dort gut geschützt.
-
In einer besonders zweckmäßigen Ausführung weist die Patronenführung zwei oberhalb des Patronenlagers angeordnete, zueinander parallele Führungsaufnahmen mit jeweils einem darin parallel zur Laufbohrung verschiebbaren Führungselement auf. Auf diese Weise ist eine besonders einfache und dennoch genaue Führung möglich. Die Führungselemente dienen dabei als Begrenzung, zwischen denen die Patrone, insbesondere das bei der Nachführung aus dem Magazin schräg nach oben ragende Geschoss, geführt und so die Patrone sicher bis in das Patronenlager gefördert werden kann. Anstelle der beiden Führungselemente kann aber auch nur ein, z.B. als Schieber ausgeführtes, einzelnes Führungselement mit einer an die Außenkontur der Patronen angepassten Innenkontur zum Einsatz gelangen.
-
Vorzugsweise sind die mindestens eine Führungsaufnahme und das darin verschiebbare Führungselement oberhalb des Patronenlagers angeordnet. Dadurch können Patronen geführt werden, die von einem unterhalb des Laufs angeordneten Magazin nachgeführt werden.
-
In einer fertigungstechnisch einfachen und dennoch robusten Ausführung können das Führungselement stiftförmig und die zugehörige Führungsaufnahme als Bohrung ausgebildet sein. Das stiftförmige Führungselement kann in der Bohrung passgenau geführt werden und die als Bohrung ausgeführte Führungsaufnahme ist gut vor Verschmutzung und dadurch bedingten Funktionsstörungen geschützt.
-
Vorzugsweise ist das Führungselement innerhalb der Führungsaufnahme zwischen einer eingeschobenen Feuerstellung und einer ausgefahrenen Führungsstellung axial verschiebbar geführt. Das Führungselement wird zweckmäßigerweise durch ein Federelement in die ausgefahrene Führungsstellung gedrückt. Das in einer vorteilhaften Ausführung z.B. als Schraubendruckfeder ausgebildete Federelement kann in der Führungsaufnahme angeordnet sein. Durch ein dem Führungselement zugeordnetes Anschlagelement kann die Verschiebung des Führungselements innerhalb der Führungsaufnahme bei der Bewegung in die ausgefahrene Führungsstellung begrenzt und dadurch ein Herausfallen des Führungselements aus der Führungsaufnahme verhindert werden. Das z.B. als Kopf einer Schraube ausgeführte Anschlagelement kann mit einer Kante bzw. Stufe an dem Führungselement zusammenwirken.
-
In einer weiteren Ausgestaltung kann die Patronenführung ferner eine in der Öffnung des Gewehrlaufs angeordnete Zuführrampe aufweisen. Durch die Zuführrampe wird der Spielraum für die Patrone innerhalb der Öffnung weiter eingeschränkt und somit die Möglichkeiten für ein Verkanten oder Verklemmen weiter verringert. Diese Zuführrampe ist zweckmäßigerweise austauschbar und kann bei Bedarf so an unterschiedliche Patronen angepasst werden. Bevorzugt weist die Zuführrampe dabei eine in Richtung des Patronenlagers ansteigende Einführschräge für das sichere Einführen der Patrone in das Patronenlager auf.
-
Die Erfindung betrifft außerdem ein Repetiergewehr mit einem derartigen Gewehrlauf und einem Verschluss, der eine mit dem Gewehrlauf zusammenwirkende Kammer enthält. Durch die in die Öffnung am hinteren Ende des Gewehrlaufs eingreifende Kammer ist das mindestens eine Führungselement verschiebbar und kann in die Führungsaufnahme eingedrückt werden.
-
Weitere Besonderheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Es zeigen:
- 1 einen hinteren Teil des erfindungsgemäßen Gewehrslaufs mit einer Patronenzuführung in einer Explosionsdarstellung;
- 2 einen Systemkasten eines Repetiergewehrs mit einem erfindungsgemäßen Gewehrlauf in einem Längsschnitt;
- 3 eine Schnittansicht eines Teils des Gewehrlaufs in einer ersten Schnittebene;
- 4 eine Schnittansicht eines Teils des Gewehrlaufs in einer zweiten Schnittebene und
- 5 einen Systemkasten eines Repetiergewehrs mit einem erfindungsgemäßen Gewehrlauf in einer Perspektivansicht.
-
In 1 ist der hintere Teil eines erfindungsgemäßen Gewehrlaufs 1 mit einer integrierten Patronenführung 2 in einer Explosionsdarstellung gezeigt. Die Patronenzuführung 2 umfasst eine Zuführrampe 3 sowie zwei durch jeweils ein stiftförmiges Führungselement 4 und ein zugehöriges Federelement 5 gebildete Führungseinri chtungen.
-
Wie aus 2 hervorgeht, enthält der über bolzenförmige Halteelemente 6 auf einem Systemkasten 7 befestigte Gewehrlauf 1 in an sich bekannter Weise eine Laufbohrung 8 mit einem Patronenlager 9 und eine Öffnung 10 an einem Laufende 11 des Gewehrlaufs 1 zur Aufnahme einer Kammer 12 eines auf dem Systemkasten 7 verschiebbaren Verschlusses 13. In dem Systemkasten 7 ist außerdem eine herausnehmbare Abzugseinheit 14 mit einem Magazin 15 zur Aufnahme mehrerer Patronen angeordnet.
-
In den unterschiedlichen Schnittansichten von 3 und 4 ist erkennbar, dass die beiden stiftförmigen Führungselemente 4 und die hier als Schraubendruckfeder ausgebildeten Federelemente 5 in zwei oberhalb der Laufbohrung 8 angeordneten und zu dieser parallelen Führungsaufnahmen 16 angeordnet sind. Die sowohl zueinander parallelen als auch parallel zu Laufbohrung verlaufenden Führungsaufnahmen 16 sind in dem gezeigten Ausführungsbeispiel als Bohrungen ausgebildet. In den insbesondere als Sacklochbohrungen ausgebildeten Führungsaufnahmen 16 sind die beiden stiftförmigen Führungselemente 4 verschiebbar geführt und werden durch die beiden Federelemente 5 in Richtung des hinteren Endes des Gewehrlaufs 1 gedrückt. Die Führungsaufnahmen 16 sind derart ausgebildet, dass sie die Federelemente 5 und die stiftförmigen Führungselemente 4 vollständig aufnehmen können und die stiftförmigen Führungselemente 4 entgegen der Kraft der Federelemente 5 bis zum Boden 17 der Öffnung 10 am Laufende 11 des Laufs eingedrückt werden können. Die stiftförmigen Führungselemente 4 sind innerhalb der Führungsaufnahmen 16 zwischen einer eingeschobenen Feuerstellung und einer ausgefahrenen Führungsstellung axial verschiebbar geführt.
-
Wie aus 4 hervorgeht, ist in dem Gewehrlauf 1 außerdem ein mit den Führungselementen 4 zusammenwirkendes Anschlagelement 18 zur Begrenzung der Bewegung der stiftförmigen Führungselemente 4 in Richtung der Kammer 12 bzw. des hinteren Endes des Gewehrlaufs 1 angeordnet. Bei der gezeigten Ausführung wird das Anschlagelement 18 durch eine in eine Gewindebohrung 19 im Boden 17 der Öffnung 10 in Axialrichtung des Gewehrlaufs 1 eingeschraubte Halteschraube gebildet.
-
In 1 ist erkennbar, dass das schraubenförmige Anschlagelement 18 mit seinem verbreiterten Kopf 20 in einer Ausfahrstellung der Führungselemente 4 zur Anlage an einer Stufe 21 der Führungselemente 4 gelangt. Die Stufe 21 an den Führungselementen 4 wird bei der gezeigten Ausführung durch seitliche Abflachungen 22 an den Führungselementen 4 gebildet.
-
An dem Laufende 11 ist innerhalb der Öffnung 10 ferner die Zuführrampe 3 für die Zuführung einer Patrone zum Patronenlager 12 angeordnet. Die unterhalb des Patronenlagers 12 angeordnete Zuführrampe 3 ist über eine Schraube 23 fixiert und weist eine in Richtung des Patronenlagers 12 ansteigende Einführschräge 24 mit einer an die Außenkontur der Patrone angepassten halbschalenförmigen Innenkontur auf.
-
5 zeigt die Zuführung einer Patrone in den erfindungsgemäßen Gewehrlauf 1. Über die Kammer 12 des nach der Abgabe eines Schusses zum Repetieren und Auswerfen einer leeren Hülse zurückgezogenen Verschlusses 13 wird eine aus dem Magazin 15 nachgeführte neue Patrone 25 durch erneutes Vorschieben des Verschlusses 13 nach vorne in Richtung des Patronenlagers 9 geschoben. Dabei wird die Patrone 25 über die Zuführrampe 3 zunächst schräg nach oben gelenkt. Wenn das Geschoss 26 der neuen Patrone 25 dabei zur Anlage an der Unterseite der in die Öffnung 10 ragenden Führungselementen 4 gelangt, wird die Patrone 25 umgelenkt und in das Patronenlager 9 geleitet. Durch die Führungselemente 4 wird dabei das sichere Einführen der Patrone 25 in das Patronenlager 9 ohne ein Verklemmen oder Verkanten gewährleistet. Beim weiteren Vorschieben der Verschlusses 13 wird von der Kammer 12 nicht nur die Patrone 25 vollständig in das Patronenlager 9, sondern auch die Führungselemente 4 werden entgegen der Kraft der Federelemente 5 eingedrückt, bis die Kammer 12 zur Anlage am Boden 17 der Öffnung 10 kommt und gegenüber dem Gewehrlauf 1 verriegelt wird. Sobald der Verschluss 13 und damit auch die Kammer 12 wieder zurückgezogen werden, gelangen die stiftförmigen Führungselemente 4 wieder in die in 5 gezeigte Ausgangsposition. Dann kann ein erneuter Nachladevorgang erfolgen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Gewehrlauf
- 2
- Patronenführung
- 3
- Zuführeinrichtung
- 4
- Führungselement
- 5
- Federelement
- 6
- Halteelement
- 7
- Systemkasten
- 8
- Laufbohrung
- 9
- Patronenlager
- 10
- Öffnung
- 11
- Laufende
- 12
- Kammer
- 13
- Verschluss
- 14
- Abzugseinheit
- 15
- Magazin
- 16
- Führungsaufnahme
- 17
- Boden
- 18
- Anschlagelement
- 19
- Gewindebohrung
- 20
- Kopf
- 21
- Stufe
- 22
- Abflachung
- 23
- Schraube
- 24
- Einführschräge
- 25
- Patrone
- 26
- Geschoss
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-