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Die Erfindung betrifft einen Tretroller mit einer klappbaren Lenkachse gemäß der im Oberbegriff des Schutzanspruches 1 angegebenen Art.
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Zusammenklappbare Tretroller sind hinreichend bekannt. Sie haben sich auf Grund ihrer Kompaktheit zu einer beliebten Transportform entwickelt. Es gibt verschiedene Möglichkeiten die Lenkachse klappbar auszubilden, siehe
DE 200 08 653 U1 ,
DE 201 08 067 U1 und
DE 10 2011 107 219 A1 .
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In bekannter Weise umfasst ein Tretroller ein Trittbrett und eine Lenkachse, die an ihrem unteren Ende ein Vorderrad an einer Vorderradgabel und an ihrem gegenüberliegenden oberen Ende eine Lenkstange aufweist. Am hinteren Ende des Trittbretts ist ein Hinterrad an einer Hinterradgabel des Trittbretts gelagert. Das Trittbrett und die Lenkachse sind über einen Lenkachsenhalter verbunden. Der Lenkachsenhalter weist ein Führungsrohr auf, das zur Führung der Lenkachse dient und sich auf die Vorderradgabel abstützt. Am vorderen Ende des Trittbretts ist der Lenkachsenhalter drehbar an einem Gelenk angeordnet, das zwei zueinander beabstandete Laschen aufweist. Das Gelenk hat eine Rotationsachse und kennt zwei Positionen: einmal eine ausgeklappte, aufgebaute Betriebsposition und eine zusammengeklappte Klappposition. Diese beiden Positionen werden mittels eines am Gelenk angeordneten Verriegelungsmechanismus gesichert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Klappanordnung für einen Tretroller bereitzustellen, die einfach zu handhaben ist und den Tretroller in seiner Betriebsposition und seiner Klappposition gegenüber dem Stand der Technik mit größerer Sicherheit verriegelt.
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Erfindungsgemäß ist der Tretroller mit einem Gelenk für die Lenkachse klappbar ausgebildet, wobei das Gelenk mit einem Verriegelungsmechanismus ausgebildet ist, der ausschließlich über eine Sicherungseinrichtung betätigbar ist. Die Sicherungseinrichtung blockiert den Verriegelungsmechanismus in der Betriebsposition und der Klappposition muss zuerst gelöst werden, bevor der Verriegelungsmechanismus gelöst wird. Hierdurch ist gewährleistet, dass der Tretroller in seiner Betriebsposition und seiner Klappposition sicher verriegelt ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Gelenk einen ersten Teil auf, der mit dem vorderen Bereich des Trittbretts kraft-, form- oder stoffschlüssig verbunden ist. Der erste Teil des Gelenks kann beispielsweise mittels einer Schraub- oder Nietverbindung mit dem Trittbrett verbunden sein. Das hat den Vorteil, dass der statische erste Teil des Gelenks kräftig ausgebildet sein kann, so dass die Gewichtskräfte auf das Vorder- und Hinterrad verteilt sind.
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Vorzugsweise ist der erste Teil des Gelenks als ein Gehäuse ausgebildet. Das verleiht dem Gelenk eine erhöhte Stabilität. Das Gehäuse kann aus Aluminium und / oder Kunststoff angefertigt sein, dadurch ist das Gewicht des Tretrollers gering genug, um leicht transportierbar zu sein.
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Das Gehäuse weist eine Lagerbohrung zur Aufnahme eines weiteren Gelenkteils auf.
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Bevorzugt bildet der Lenkachsenhalter einen zweiten Teil des Gelenks. Der Lenkachsenhalter ist mit einem Lagerbolzen verbunden, der in die Lagerbohrung des ersten Teils des Gelenks eingreift. Dadurch sind das Gehäuse und der Lenkachsenhalter beweglich, insbesondere rotierbar, zueinander verbunden, wodurch der Tretroller klappbar ist.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist das Gehäuse durch das Laschenpaar und eine das Laschenpaar verbindende Führungswand gebildet. Die geschlossene Form des Gehäuses trägt zur Stabilität des statischen Teils des Gelenks bei.
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Bevorzugt weist das Gehäuse Eingriffe auf, in die der Verriegelungsmechanismus eingreifen und einrasten kann. Das gewährleistet, dass der Tretroller in der aufrechten Betriebsposition und / oder in der zusammengeklappten Klappposition der Lenkachse gesichert ist.
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In einer weiteren Ausführungsform definiert das Laschenpaar des Gehäuses einen bogenförmigen Schlitz. Der Schlitz kann als Führung für das bewegliche zweite Teil des Gelenks dienen.
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Bevorzugt ist der Lenkachsenhalter an seinem unteren Ende in Richtung Trittbrett als Gabel ausgebildet, die einen verbindenden Führungsbolzen aufweist. Der gabelförmige Bereich des Lenkachsenhalters umgreift das Gehäuse. So ist eine stabile Führung des Lenkachsenhalters in seiner Rotation um das Gehäuse möglich.
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Vorzugsweise durchsetzt der die Gabel des Lenkachsenhalters verbindende Führungsbolzen den bogenförmigen Schlitz des Gehäuses. Der Schlitz und der Führungsbolzen bilden zusammen eine stabile Führung für die Klappbewegung des Lenkachsenhalters von der aufrechten Betriebsposition in die zusammengeklappte Klappposition und umgekehrt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist am Lenkachsenhalter ein Verriegelungsmechanismus angeordnet mittels dem die Lenkachse in der Betriebsposition und / oder der Klappposition gesichert ist.
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Vorzugsweise weist der Verriegelungsmechanismus einen Drehschaft auf, der den Lenkachsenhalter oberhalb des Laschenpaars durchsetzt. Der Drehschaft weist an einem freien Ende einen Flansch auf und am anderen freien Ende ist er mit einer Handhabe verbunden. In vorteilhafter Weise ist der Verriegelungsmechanismus über die Handhabe betätigbar.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist am Drehschaft ein Wippenelement angeordnet. Das Wippenelement ist an einem Ende zu einem der Sicherungseinrichtung zugeordneten Haltemittel ausgebildet. Am anderen Ende ist das Wippenelement zu einer Klinke ausgebildet, die in der Betriebsposition und in der Klappposition in die jeweiligen Eingriffe des Gehäuses greift. Hierdurch ist die jeweilige Position des Lenkachsenhalters gesichert.
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In einer weiteren Ausführungsform ist das Wippenelement mit einer Feder kombiniert. Die Rückstellkraft der vorgespannten Feder presst die Klinke in Richtung Eingriff in dem Gehäuse. So verbleibt die Klinke des Wippenelements in einer eingerasteten Position und gewährleistet die sichere Position der Lenkachse in der jeweiligen Klapp- oder Betriebsposition.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist am Lenkachsenhalter eine Sicherungsvorrichtung angeordnet, die ein Verschiebeelement aufweist. In der Ausgangsposition blockiert das Verschiebeelement das Haltemittel des Wippenelements und gewährleistet so, dass die Klinke des Wippenelements unverrutschbar im Eingriff des Gehäuses eingeklemmt ist. Durch Lösen des Verschiebeelements entsteht ein Spielraum für das Haltemittel. So ist es möglich, die Klinke des Wippenelements über die Handhabe des Verriegelungsmechanismus aus dem jeweiligen Eingriff zu lösen. Die gelöste Klinke kann somit über die Führungswand gleiten, um im jeweils anderen Eingriff einzurasten, wobei das Verschiebelement ein seine Ausgangposition zurückkehrt und das Haltemittel des Wippenelements wieder blockiert. Das hat zur Folge, dass die Klinke unverrutschbar im Eingriff des Gehäuses eingeklemmt ist. So sichert der blockierte Verriegelungsmechanismus die Position der Lenkachse sowohl in der Klappposition als auch in der Betriebsposition. Die Klappbewegung des Lenkachsenhalters ist nur möglich indem zuerst das Verschiebelement der Sicherungseinrichtung gelöst wird, und dann die Klinke des Verriegelungsmechanismus aus dem Eingriff gelöst wird. So ist gewährleistet, dass der Tretroller in der Betriebsposition und in der Klappposition sicher verriegelt ist.
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Vorzugsweise ist das Verschiebeelement mit einer Feder eingebaut. Die Rückstellkraft der Feder wirkt in Richtung Blockierposition des Wippenelements. Durch das Verschieben des Verschiebeelements gegen die Kraft der Feder, entsteht ein Spielraum für das Haltemittel des Wippenelements. Das wiederum ermöglicht, dass die Klinke mittels Handhabe aus dem Eingriff des Gehäuses lösbar ist und über die Führungswand von der Betriebsposition in die Klappposition und umgekehrt gleiten kann. Wird das Verschiebeelement losgelassen, schiebt die Feder es zurück in seine Ausgangsposition und blockiert das Halteelement, so dass die Klinke im jeweiligen Eingriff fixiert ist und die Stellung der Lenkachse auch sicher fixiert ist.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit den in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen.
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In der Beschreibung, in den Ansprüchen und in der Zeichnung werden die in der unten aufgeführten Liste der Bezugszeichen verwendeten Begriffe und zugeordneten Bezugszeichen verwendet. In der Zeichnung bedeutet:
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1 eine Darstellung eines erfindungsgemäßen klappbaren Tretrollers;
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2 eine seitliche Draufsicht auf das Gelenk des Tretrollers in ausgeklappter Betriebsposition; und
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3 eine seitliche Draufsicht auf das Gelenk des Tretrollers in zusammengeklappter Klappposition.
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1 zeigt eine erfindungsgemäße Ausführungsform eines Tretrollers 10, umfassend ein Trittbrett 12 und eine Lenkachse 14, die einen Lenkachsenhalter 16 aufweist. Die Lenkachse 14 ist über den Lenkachsenhalter 16 mit dem Trittbrett 12 verbunden. Der Lenkachsenhalter 16 ist an seinem oberen Ende mit einem Führungsrohr 18 ausgebildet, in dem die Lenkachse 14 geführt ist. Das Führungsrohr 18 stützt sich auf die Vorderradgabel 20 ab. An seinem zweiten Ende ist der Lenkachsenhalter 16 über ein Gelenk 22 am Trittbrett 12 arretierbar befestigt. Das Gelenk 22 hat eine Rotationsachse R um die der Lenkachsenhalter 16 drehbar gelagert ist. Die Lenkachse 14 kann zwei Stellungen einnehmen: Eine ausgeklappte, aufgebaute Betriebsposition und eine Klappposition. Diese beiden Stellungen sind über einen Verriegelungsmechanismus 24 im Gelenk 22 gesichert. Der Verriegelungsmechanismus 24 des Gelenks 22 ist ausschließlich über eine Sicherungseinrichtung 50 betätigbar, wie nachfolgend beschrieben ist.
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In 2 ist die aufgebaute Betriebsposition des Gelenks 22 des Tretrollers 10 dargestellt. Das Gelenk 22 weist ein Gehäuse 26 auf, das am vorderen Ende des Trittbretts 12 befestigt ist. Das Gehäuse 26 ist mit einem Laschenpaar 28 ausgebildet, bestehend aus zwei zueinander beabstandeten Laschen 28. Vorliegend ist aus Gründen der Übersichtlichkeit nur eine Lasche 28 des Laschenpaars 28 dargestellt. Das Laschenpaar 28 ist beispielsweise mittels einer Schraub- oder Nietverbindung am Trittbrett 12 befestigt. Vorderradseitig verbindet ein Frontblech 32 die beiden Laschen 28 und auf der oberen Seite sind sie über eine Führungswand 34 miteinander verbunden. Die Führungswand 34 weist zwei beabstandete Eingriffe 36a, 36b auf, wobei der erste Eingriff 36a die ausgeklappte, aufgebaute Stellung des Tretrollers 10 sichert und der zweite Eingriff 36b die zusammengeklappte Klappposition des Tretrollers 10 sichert, wie in 3 dargestellt ist. Das Laschenpaar 28 definiert unterhalb ihrer oberen Kante einen gebogenen Schlitz 38, und oberhalb des Trittbretts 12 eine Lagerbohrung.
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Der Lenkachsenhalter 16 ist an seinem trittbrettseitigen Ende zu einer Gabel ausgebildet, die über einen Führungsbolzen 42 verbunden ist. Das gabelförmige Ende des Lenkachsenhalters 16 umgreift das Gehäuse 26, wobei der Führungsbolzen 42 auf gleitende Weise den gebogenen Schlitz 38 des Laschenpaars 28 durchsetzt. Ein mit der Gabel des Lenkachsenhalters 16 verbundener Lagerbolzen 40 greift in die Lagerbohrung des Gehäuses 26 ein.
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Der Verriegelungsmechanismus 24 weist einen Drehschaft 44 auf, der eine Bohrung des Lenkachsenhalters 16 oberhalb des Laschenpaars 28 durchsetzt. An einem freien Ende weist der Drehschaft 44 einen Flansch auf und am anderen freien Ende weist er eine Handhabe 54 auf. Am Drehschaft 44 ist ein Wippenelement 46 angeordnet, das an einem Ende zu einer Klinke 47 ausgebildet ist und am anderen Ende ein Haltemittel 48 aufweist. Die Klinke 47 kann in die Eingriffe 36a, 36b des Gehäuses 26 eingreifen, wobei sie die Betriebsposition oder die Klappposition des Tretrollers 10 sichert. Vorliegend weist der Tretroller 10 die aufgeklappte Betriebsposition auf, wobei die Klinke 47 in den vorderradseitigen Eingriff 36a eingreift. Eine gespannte Feder 52 ist an der Klinke 47 angeordnet und presst die Klinke 47 in den Eingriff 36a, um die aufrechte Stellung der Lenkachse 14 zu sichern.
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Das Haltemittel 48 des Verriegelungsmechanismus 24 wirkt mit einer Sicherungsvorrichtung 50 zusammen, die eine Feder 56, deren Spannkraft auf ein Verschiebeelement 60 wirkt, umfasst. Das Verschiebeelement 60 ist vorliegend über einen am Lenkachsenhalter 16 angebrachten Griff 62 gegen die Federkraft verschiebbar. Das Haltemittel 48 des Verriegelungsmechanismus 24 liegt auf dem Verschiebeelement 60. Diese Anordnung sperrt die Drehbewegung der Handhabe 54 und arretiert die Klinke 47 im Eingriff 36a. Durch ein Verschieben des Griffs 62 und somit des Verschiebeelements 60 gegen die Federkraft, entsteht ein Spielraum zwischen dem Lenkachsenhalter 16 und dem Haltemittel 48. Hierdurch ist es möglich die Handhabe 54 gegen die Kraft der Feder 52 zu drehen, um die Klinke 47 aus dem Eingriff 36a zu lösen. Eine Drehbewegung der Handhabe 54 ist nur möglich, wenn vorher das Verschiebeelement 60 der Sicherungsvorrichtung 50 gelöst wird. Das Herausheben der Klinke 47 aus dem Eingriff 36a ermöglicht, dass der Lenkachsenhalter 16 sich um die Rotationsachse R des Gelenks 22 drehen kann, wobei die Klinke 47 über die Führungswand 34 gleitet bis sie in den jeweils anderen Eingriff 36b eingreift, um die Klappposition des Tretrollers 10 zu sichern, wie in 3 dargestellt ist.
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3 stellt die zusammengeklappte Klappposition des Gelenks 22 des Tretrollers 10 dar, die mittels einer Klappbewegung des Lenkachsenhalters 16 erreicht wird. Die Lenkachse 14 ist von einer aufrechten Betriebsposition in eine zusammengeklappte Klappposition und umgekehrt klappbar. Durch das Lösen des Verschiebeelements 60 der Sicherungseinrichtung 50 gegen die Kraft der Feder 56 entsteht ein Spielraum für das Haltemittel 48 des Verriegelungsmechanismus 24. Das wiederum ermöglicht, dass die Klinke 47 des Verriegelungsmechanismus 24 mittels der Handhabe 54 aus dem Eingriff 36a, 36b des Gehäuses 26 lösbar ist. So kann die Klinke 47 über die Führungswand 34 des Gehäuses 26 zwischen den Eingriffen 36a, 36b hin und her gleiten, um den Tretroller 10 in einer Klappbewegung von der Betriebsposition in die Klappposition und umgekehrt zu klappen. Wird der Griff 62 des Verschiebeelements 60 losgelassen, schiebt die Feder das Verschiebeelement 60 zurück in seine Ausgangsposition, wobei das Halteelement 48 blockiert wird, so dass die Klinke 47 im jeweiligen Eingriff 36a, 36b fixiert ist und die jeweilige Stellung der Lenkachse 14 sicher fixiert ist.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Tretroller
- 12
- Trittbrett
- 14
- Lenkachse
- 16
- Lenkachsenhalter
- 18
- Führungsrohr
- 20
- Vorderradgabel
- 22
- Gelenk
- 24
- Verriegelungsmechanismus
- 26
- Gehäuse
- 28
- Laschenpaar
- 32
- Frontblech
- 34
- Führungswand
- 36a
- erster Eingriff
- 36b
- zweiter Eingriff
- 38
- gebogener Schlitz
- 40
- Lagerbolzen
- 42
- Führungsbolzen
- 44
- Drehschaft
- 46
- Wippenelement
- 47
- Einrastklinke
- 48
- Haltemittel
- 50
- Sicherungsvorrichtung
- 52
- Feder Wippenelement
- 54
- Handhabe
- 56
- Feder Verschiebeelement
- 60
- Verschiebeelement
- 62
- Griff
- R
- Rotationsachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 20008653 U1 [0002]
- DE 20108067 U1 [0002]
- DE 102011107219 A1 [0002]