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Einleitung
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Die Erfindung betrifft einen beheizbaren Stehtisch. Insbesondere betrifft die Erfindung einen mit brennbarem Material beheizbaren Stehtisch.
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Stand der Technik und Nachteile
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Stehtische sind aus dem Stand der Technik wohlbekannt. Ein derartiger Stehtisch weist eine Höhe der Tischplatte auf, die geeignet ist, am Tisch stehenden Personen eine bequem erreichbare Abstellfläche bereitzustellen. Je nach Körpergröße beträgt die Höhe der Tischplatte über dem Boden ca. 100 bis 150 cm.
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Werden Stehtische im Freien verwendet, ist es bei niedrigen Temperaturen, wie sie in der Übergangszeit oder auch an einem frischen sommerlichen Abend herrschen können, die am Tisch stehenden Personen zu wärmen. Dies kann beispielsweise durch einen so genannten Heizpilz erreicht werden, welcher mit Gas oder Strom betrieben wird, und der oberhalb der Tischplatte und der Köpfe der Personen angeordnet ist und nach unten abstrahlt. Nachteilig ist dabei, dass zwar der Kopf warm wird, der Rumpf und die Beine jedoch kalt bleiben, da sie sowohl weit von der Wärmequelle entfernt sind, als auch von der Tischplatte verdeckt werden.
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Aus der Druckschrift
DE 20 2009 008 599 U1 bekannt ist auch ein infrarotbeheizter Stehtisch, der sich aus einer Tischplatte und einem Standsockel zusammensetzt, in welchem ein Infrarot-Heizelement enthalten ist, welches die erzeugte Wärme abgibt. Der Vorteil dieses Stehtischs liegt darin, dass nun die Beine der Personen erwärmt werden; allerdings bleiben Rumpf und Köpfe der Personen kalt.
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Zudem weisen mit Gas oder Strom beheizbare Stehtische den gemeinsamen Nachteil auf, nur bei Vorhandensein ausreichend gefüllter Gaskartuschen bzw. elektrischen Stroms betreibbar zu sein. An abgelegenen Stellen, oder in größerer Entfernung zu einer Steckdose kann sich der dauerhafte bzw. häufige Betrieb daher schwierig gestalten. Nachteilig ist außerdem die Tatsache, dass Strom oder Gas zu entsprechend hohen Betriebskosten des Tisches führen, wenn dieser häufig bzw. länger in Benutzung ist.
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Aufgabe der Erfindung und Lösung
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Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung bereitzustellen, welche die Nachteile des Standes der Technik vermeidet.
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Demnach soll die Erfindung sicherstellen, dass sowohl die unterhalb als auch oberhalb der Tischplatte befindlichen Körperteile von Personen beim Verwenden des Stehtisches ausreichend erwärmt werden. Der Betrieb des Stehtisches soll auch an abgelegenen Orten auf einfache Weise und zu geringen Kosten möglich sein.
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Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind den abhängigen Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den beiden Figuren zu entnehmen.
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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft einen beheizbaren Stehtisch. Dieser ist vorzugsweise bei Winterveranstaltungen oder generell Veranstaltungen im Freien, insbesondere bei niedrigen (z.B. höchstens einstelligen) Temperaturen vorgesehen, und kommt z.B. in der Gastronomie, bei Eventveranstaltungen, auf Weihnachtsmärkten, in Freizeitparks, aber auch im privaten Umfeld, zum Einsatz.
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Der Stehtisch umfasst eine Tischplatte, einen Standsockel, und ein beide Teile verbindendes Mittelteil. Der Standsockel dient dem Aufstellen des Stehtisches auf dem Boden und kann beispielsweise aus einem oder mehreren (z.B. 3 oder 4) Füßen, einer Platte, oder auch einem umlaufenden Ring bestehen.
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Das Mittelteil des Stehtisches ist beheizbar. Das bedeutet, dass es mittels einer Wärmequelle erwärmbar ist, und die Wärme sowohl als Strahlungswärme an die Umgebung und insbesondere die am Stehtisch befindlichen Personen abgegeben wird, als auch die an der Mantelfläche des Mittelteils entlangstreichende Luft erwärmt, welche alsdann aufsteigt.
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Der erfindungsgemäße Stehtisch ist dadurch gekennzeichnet, dass das Mittelteil mit Brennmaterial wie Holz oder Holzkohle befüllbar und zum Erzeugen von Wärme mittels des Brennmaterials eingerichtet ist. Das bedeutet, dass das Mittelteil dazu geeignet ist, nach Art eines Holz- oder Kohleofens bestückt und betrieben zu werden. Es ist klar, dass es hierzu aus entsprechend feuerfestem Material wie Metall, Stein oder Keramik bestehen oder dieses Material umfassen muss. Selbstverständlich sind auch Kombinationen aus derartigen Materialien möglich. Zugleich ist es bevorzugt, wenn das Material die im Inneren des Mittelteils erzeugte Wärme an seine Mantelfläche weiterleitet, um sie von dort aus abstrahlen zu können. Durch den Betrieb mit Holz oder Holzkohle kann der Stehtisch auch an Orten betrieben werden, an denen ein Nachschub an Gaskartuschen oder ein Stromanschluss nicht verfügbar sind; im Freien ist insbesondere Holz hingegen praktisch unbegrenzt verfügbar. Somit werden auch die Betriebskosten des erfindungsgemäßen Stehtischs minimiert.
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Erfindungsgemäß ist außerdem vorgesehen, dass die Tischplatte in ihrem Zentrum einen Abstand vom Mittelteil aufweist, so dass erwärmte Luft zwischen einem Innenrand der Tischplatte und einer Mantelfläche des Mittelteils aufsteigen kann. Das bedeutet, dass Wärme vom Bereich unterhalb der Tischplatte auch in den Bereich oberhalb derselben in Form von warmer Luft aufsteigen kann; auf diese Weise können sich die am Stehtisch stehenden Personen auch die Hände, Arme und Gesichter wärmen. Auch auf dem Tisch in der Nähe des Innenrandes abgestellte Speisen und Getränke bleiben so länger warm.
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Die Erfindung vermeidet die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile. Sie stellt sicher, dass sowohl die unterhalb als auch oberhalb der Tischplatte befindlichen Körperteile von Personen beim Verwenden des Stehtisches ausreichend erwärmt werden. Der Betrieb des Stehtisches ist auch an abgelegenen Orten auf einfache Weise und zu geringsten Kosten möglich, da er unabhängig von Strom oder Gas ist, und Holz häufig kostenlos und in großer Menge verfügbar ist. Die Betriebskosten sind daher äußerst gering.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand von zwei Figuren näher erläutert. Dabei zeigt
- 1 eine Seitenansicht einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung;
- 2 eine dreidimensionale Ansicht dieser Ausführungsform.
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Der beheizbare Stehtisch 1 umfasst eine Tischplatte 2, einen Standsockel 3 und ein beide verbindendes Mittelteil 4, wobei das Mittelteil 4 beheizbar ist. Zu diesem Zweck ist es mit Brennmaterial (nicht gezeigt) befüllbar und zum Erzeugen von Wärme mittels des Brennmaterials eingerichtet. Die Tischplatte 2 weist in ihrem Zentrum 5 einen umlaufenden Abstand D vom Mittelteil 4 auf. Somit kann erwärmte Luft zwischen einem Innenrand 6 der Tischplatte 2 und einer Mantelfläche 7 des Mittelteils 4 aufsteigen. Zugleich wärmt das Mittelteil 4 durch Strahlungswärme die unterhalb der Tischplatte 2 befindlichen Körperteile von am Stehtisch stehenden Personen (nicht gezeigt). Typischerweise befindet sich die Tischplatte 2 in einer Höhe von ca. 100 bis 150 cm.
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Nach der gezeigten Ausführungsform ist das Mittelteil 4 als an seiner Unterseite geschlossener und an seiner Oberseite offener Hohlkörper ausgeführt. Somit kann es auf einfache Weise von oben durch Einwurf von Brennmaterial befüllt und nachgefüllt werden. „Geschlossen“ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass trotzdem durchaus kleinere Öffnungen vorhanden sein können; gemeint ist lediglich, dass das eingefüllte Brennmaterial nicht an der Unterseite herausfällt.
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Optional kann die Unterseite öffenbar ausgestaltet sein, um beispielsweise verbrauchtes oder auch nicht mehr benötigtes Brennmaterial auf einfache Weise entfernen zu können, ohne den Stehtisch auf den Kopf stellen zu müssen.
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Vorzugsweise weist das Mittelteil 4 in seinem unteren Bereich eine verschließbare Öffnung 8 zum Entzünden des Brennmaterials auf. Durch besagte Öffnung 8 kann eine Anzündhilfe wie beispielsweise ein Zündholz oder ein Feuerzeug in das Mittelteil 4 hineingehalten werden, um das dort angesammelte Brennmaterial von unten zu entzünden. Außerdem kann die Öffnung 8 zum Entnehmen von Restmaterial nach dem Betrieb verwendet werden.
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Nach einer anderen, nicht gezeigten Ausführungsform weist das Mittelteil 4 in einem unteren Bereich eine Einrichtung zum Erzeugen einer Flamme auf. Eine solche Einrichtung kann insbesondere eine kleine, gasbetriebene Einrichtung sein, welche nur kurzzeitig, nämlich zum schnellen und einfachen Entzünden des eingefüllten Brennmaterials, in Betrieb ist, und daher nur wenig Gas verbraucht, somit auch über einen langen Zeitraum hinweg betriebsbereit bleibt, ohne nachgefüllt werden zu müssen.
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Selbstverständlich kann der Stehtisch 1 sowohl die Öffnung 8, als auch die Einrichtung zum Erzeugen einer Flamme aufweisen.
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Nach der gezeigten Ausführungsform weist das Mittelteil 4 in seinem unteren Bereich Löcher 9 oder Öffnungen zur Zirkulation von Luft auf. Besagte Löcher 9 oder Öffnungen sind demnach so zu bemessen, dass Brennmaterial nicht hindurchgelangt, jedoch eine ausreichende Durchlässigkeit für Luft gegeben ist.
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Optional kann vor den Löchern 9 ein Gitter oder dergleichen, und/oder unterhalb der Löcher 9 eine Auffangeinrichtung (nicht dargestellt) zum Zurückhalten bzw. Auffangen von versehentlich durch die Löcher 9 herausfallendem Brennmaterial angeordnet sein.
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Nach der gezeigten Ausführungsform ist die Tischplatte 2 mittels einer Mehrzahl von nicht brennbaren Streben 10, welche den Abstand D überbrücken, am Mittelteil 4 befestigt. Vorliegend weist der Stehtisch vier solcher Streben 10 auf; es ist klar, dass auch eine andere Anzahl, oder ein ausreichend tragfähiges Gitter aus nicht brennbarem Material, verwendbar ist.
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Optional sind die Streben 10 bzw. das Gitter abnehmbar, um die Tischplatte 2 vom Mittelteil 4 demontieren zu können.
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Nach der dargestellten Ausführungsform sind Tischplatte 2 und Mittelteil 4 rund ausgeführt. Nach einer nicht gezeigten Ausführungsform sind diese Komponenten 2 und 4 eckig ausgestaltet, und weisen beispielsweise eine quadratische Form bzw. einen quadratischen Querschnitt auf.
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Nach einer ebenfalls nicht gezeigten Ausführungsform umfasst der Stehtisch 1 einen in oder oberhalb der Ebene der Tischplatte 2 anbringbaren Grillrost. Auf diese Weise kann das ohnehin vorhandene Feuer aus dem Mittelteil 4 und die aus seiner Oberseite aufsteigende Wärme zusätzlich zum Grillen von Grillgut verwendet werden. Der Grillrost kann unmittelbar auf die Oberseite des Mittelteils 4 aufgelegt, oder von dieser etwas beabstandet sein, um die Wärme etwas breiter bereitstellen zu können.
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Es ist auch möglich, das Mittelteil 4 im Bereich seiner Oberseite breiter als im übrigen Bereich zu gestalten. Es ist klar, dass dann auch die Aussparung im Zentrum 5 der Tischplatte 2 größer ausfallen sollte. Da die Wärme jedoch vom Zentrum zur Randbereich der Oberseite des Mittelteils 4 hin abnimmt, kann der Abstand D kleiner ausfallen; im Grenzfall wird der Abstand D nahezu zu Null. Ein kleiner Restspalt ist jedoch weiterhin vorteilhaft, um eine übermäßige Wärmeübertragung auf den Innenrand 6 der Tischplatte 2 zu vermeiden.
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Nach einer weiteren, ebenfalls nicht dargestellten Ausführungsform umfasst der Stehtisch 1 eine oberhalb der Ebene der Tischplatte 2 angebrachte Halterung für einen Fonduetopf. Ähnlich zur vorhergehenden Ausführungsform wird so die Möglichkeit eröffnet, ein Käsefondue zuzubereiten, wobei die am Stehtisch 1 stehenden Personen gewärmt werden. Außerdem kommt der Vorteil des erfindungsgemäßen Stehtisches, für den Außeneinsatz konzipiert zu sein, insofern zum Tragen, als dass im Freien die beim Fondue entstehenden Dämpfe etc. unproblematisch sind.
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Nach einer weiteren Ausführungsform ist der Stehtisch 1 zerlegbar ausgestaltet. Insbesondere sind der Standsockel 3 und die Tischplatte 2 vom Mittelteil 4 abnehmbar. Auf diese Weise kann der Stehtisch, wenn er nicht benötigt oder transportiert wird, weniger Platz beanspruchen.
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Nach einer anderen Ausführungsform ist der Stehtisch 1 fahrbar ausgestaltet. Auf diese Weise kann er auch von körperlich weniger starken Personen leicht zu seinem Einsatzort geschoben oder gezogen werden. Dies ist beispielsweise dadurch erreichbar, dass an einer Seite des Standsockels 3 Rollen (nicht gezeigt) angeordnet sind, die abnehmbar sein können, oder die derart seitlich angeordnet sind, dass sie nur dann mit dem Untergrund in Kontakt kommen, wenn der Stehtisch 1 etwas gekippt wird.
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Außerdem kann die Tischplatte 2 in eine vertikale Position abklappbar sein, und/oder, wie in der 2 angedeutet, teilbar sein. Auch auf diese Weise lässt sich der Platzbedarf beim Lagern und Transportieren verringern. Zudem ist die Herstellung einer zweigeteilten Tischplatte 2 aus kleinerem Halbzeug und somit günstiger herstellbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Stehtisch
- 2
- Tischplatte
- 3
- Standsockel
- 4
- Mittelteil
- 5
- Zentrum
- 6
- Innenrand
- 7
- Mantelfläche
- 8
- Öffnung
- 9
- Löcher
- 10
- Streben
- D
- Abstand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202009008599 U1 [0004]