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Die Erfindung betrifft einen Stehtisch nach dem Oberbegriff des Schutzanspruches 1.
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Derartige Stehtische sind in vielfältigen Ausführungsvarianten bereits bekannt und insbesondere im Gastronomiebereich beliebt. Zur Verlängerung der Aufenthaltsmöglichkeiten im Freien werden Stehtische teilweise mit Heizeinrichtungen ausgestattet, wobei zum Beispiel die in den Druckschriften
DE 20 2013 101 106 U1 ,
DE 20 2018 001 501 U1 oder
AT 13790 U1 beschriebenen Lösungen Brennstoffe erfordern, die in hierfür geeigneten Brennkammern des Stehtisches verbrannt werden. Derartige Lösungen sind verhältnismäßig aufwendig, da ein entsprechender Brandschutz vorgesehen und zudem die Verbrennungsluft abgeführt werden muss, um Verletzungen oder Beeinträchtigungen der an dem Stehtisch stehenden Personen zu vermeiden.
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Aus der
DE 20 2009 008 599 U1 und der
DE 20 2013 005 561 U1 sind darüber hinaus Lösungen bekannt, die Infrarot-Heizstrahler verwenden, um die um den Stehtisch herumstehenden Personen zumindest im Bereich der unteren Extremitäten zu erwärmen. Auch hierbei müssen jedoch entsprechende Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden, damit Verbrennungen vermieden werden. Die ausschließlich für längliche Stehtische beschriebene Lösung in der
DE 20 2013 005 561 U1 schlägt hierfür beispielsweise vor, den Infrarot-Heizstrahler mit einem speziellen Filterglas zu ergänzen, um das vom Infrarot-Heizstrahler erzeugte Blendlicht zu reduzieren. Darüber hinaus wird bei dieser Lösung ein zusätzliches Runddrahtgitter erforderlich, um Verbrennungen der um den Stehtisch herumstehenden Personen zu vermeiden. Bei derartigen Infrarot-Heizstrahlern ist ein Nachteil auch darin zu sehen, dass diese die Wärme über Widerstandsdrähte erzeugen, sodass hier ein hoher Stromverbrauch bei einer im Verhältnis hierzu verhältnismäßig geringen Wärmeleistung zu verzeichnen ist. Bei derartigen Infrarot-Heizstrahlern wird nur 20 % Strahlungswärme erzeugt. Dies ist insofern ungünstig, da die Strahlungswärme sich auch in kalter Luft fortpflanzt, während die über Widerstandsdrähte erzeugte Wärme lediglich den näheren Umgebungsbereich erhitzt und daher die zuvor beschriebenen Maßnahmen des Verbrennungsschutzes erforderlich werden.
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Gemäß dem Offenbarungsgehalt der
DE 20 2009 008 599 U1 wird im Bereich der Säule des Stehtisches lediglich ein einzelnes Infrarot-Heizelement verwendet, sodass die damit einhergehende Wärmestrahlung zu gering ist, um eine gleichmäßige Erwärmung der unteren Extremitäten sämtlicher, um den Stehtisch herum stehender Personen zu erreichen. Insofern ist auch diese Lösung als nachteilig zu betrachten.
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Der Erfindung liegt die technische Problemstellung zugrunde, einen Stehtisch bereitzustellen, der eine gleichmäßige Erwärmung der unteren Extremitäten von sämtlichen, um den Stehtisch herumstehenden Personen ermöglicht und dabei Energie sparend ausgeführt ist.
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Die Erfindung löst diese Problemstellung mit den Merkmalen des Schutzanspruches 1. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der sich anschließenden Unteransprüche.
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Ein Stehtisch mit einer Tischplatte, einem Fußelement und einer Säule, die das Fußelement und die Tischplatte verbindet, wurde erfindungsgemäß dahingehend weitergebildet, dass die Mantelfläche der Säule mehrere, in einem Rahmengestell aufgenommene Heizplatten aufweist, wobei diese Heizplatten auf ihrer von außen nicht sichtbaren Innenseite mit Infrarotstrahlung abgebenden und mit elektrischem Strom betriebenen Nano-Heizelementen ausgestattet sind.
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Der wesentliche Vorteil der erfindungsgemäßen Ausführung eines Stehtisches besteht insbesondere darin, dass hier die Säule aus entlang ihrer Mantelfläche umlaufend angeordneten Heizplatten besteht, die eine sich über die gesamte Fläche der Säule erstreckende, gleichmäßige Wärmeabgabe ermöglichen. Dabei hat es sich als ein wesentlicher Vorteil herausgestellt, dass die Heizplatten indirekt, also von ihrer Innenseite her, mittels der Nano-Heizelemente erwärmt werden. Einerseits sind derartige Nano-Heizelemente nämlich extrem energiesparend. Andererseits können Verbrennungen und andere Beeinträchtigungen der um den Stehtisch herumstehenden Personen gänzlich ausgeschlossen werden, da Nano-Heizelemente zudem lediglich Strahlungswärme erzeugen, die keine Verbrennungen ermöglicht. Die erzeugte Strahlungswärme beträgt 75 %, was derartige Nano-Heizelemente wesentlich effektiver macht, als herkömmliche Infrarot-Heizstrahler. Ein weiterer Vorteil besteht darüber hinaus auch darin, dass die Heizplatten erwärmt werden und so die Nano-Heizelemente die Wärme mittelbar an die umstehenden Personen abgeben. Diese indirekte Wärme wird als sehr wohltuend sowie angenehm empfunden und verteilt sich zudem sehr gleichmäßig. Es entstehen keine Abgase und darüber hinaus fallen keine Abfallprodukte, wie zum Beispiel Verbrennungsrückstände, an. Das Rahmengestell des Stehtisches kann beispielsweise aus Winkelprofilen bestehen, in die die Heizplatten eingesetzt sind. Bevorzugt werden für das Rahmengestell Materialien verwendet, die ein geringes Gewicht aufweisen. Gedacht ist hierbei zum Beispiel an Aluminium.
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Eine erste Ausgestaltung der Erfindung geht dahin, dass die Stromquelle des elektrischen Stromes ein landesspezifisches Spannungsnetz, eine Batterie oder ein Akkumulator ist. Unter dem erwähnten „landesspezifischen Spannungsnetz“ wird dabei die Möglichkeit verstanden, den erfindungsgemäßen Stehtisch beispielsweise mit einem 110 V-Netz oder auch mit einem 220 Volt-Netz zu betreiben. Die Betriebsmöglichkeiten der Nano-Heizelemente sind jedoch noch wesentlich vielfältiger. So kann beispielsweise die Speisespannung auch 12 V oder 24 V betragen, wobei jeweils sowohl Gleichstrom, als auch Wechselstrom zum Einsatz kommen können. Damit sind die verwendeten Nano-Heizelemente sehr flexibel und der Stehtisch kann in jedem beliebigen Land und an jedem Ort Verwendung finden.
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Um beispielsweise eine Reinigung des Innenraumes der Säule zu ermöglichen oder einzelne Heizplatten reparieren beziehungsweise austauschen zu können, wird weiterhin vorgeschlagen, dass zumindest einzelne Heizplatten herausnehmbar in das Rahmengestell eingesetzt sind. Die lösbare Befestigung der Heizplatten hat zudem den Vorteil, dass diese ausgetauscht werden können, um beispielsweise die äußere Gestaltung des Stehtisches zu verändern. Dies kann der Fall sein, wenn die vorhandenen Heizplatten durch anders farbige Heizplatten ersetzt werden sollen.
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Da die Nano-Heizelemente mit elektrischem Strom betrieben werden, ist es von Vorteil, wenn der Stromleitungsanschluss gegen Feuchtigkeit geschützt im Innenraum der Säule untergebracht ist und ein Höhenniveau aufweist, das mehr als 30 cm über dem Grund beträgt. Das damit gegebene Höhenniveau des Stromleitungsanschlusses ist beispielsweise erforderlich, um dem Einfluss von stehendem Wasser oder Hochwasser zu begegnen, falls der Stehtisch in einem derartigen Gefährdungsbereich zum Einsatz kommt und nicht rechtzeitig entfernt werden kann.
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Ein ganz wesentlicher Vorteil der bei dem Stehtisch zum Einsatz kommenden Nano-Heizelemente besteht zudem auch darin, dass diese über die Änderung der Spannung regelbar sind. Auf diese Art kann die Wärmeabgabe bedarfsgerecht von den um den Stehtisch herumstehenden Personen geregelt werden, sodass weder zu viel Wärme erzeugt wird, noch zu wenig. Die Anwendung des Stehtisches lässt sich damit beliebig optimieren und es wird keine Energie verschwendet. Zum Zwecke der Regelung der Nano-Heizelemente weist der erfindungsgemäße Stehtisch eine Regeleinheit auf. Hierbei kann es sich um einen einfachen Drehregler, also beispielsweise um ein Potentiometer handeln.
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Wie eingangs bereits ausgeführt wurde, werden die Nano-Heizelemente an der nicht sichtbaren Innenseite der Heizplatten angeordnet, wobei sie in besonders bevorzugter Weise in eine Kunststofffolie einlaminiert und stoffschlüssig mit der Rückseite der Heizplatten verbunden sind. Durch die Einlaminierung in eine Kunststofffolie kann ein extrem hoher Feuchtigkeitsschutz erreicht werden, was einen zusätzlichen Beitrag zur Sicherheit der Nano-Heizelemente und eines damit ausgestatteten Stehtisches leistet. Durch die Laminierung mit einem Kunststoff kann ein hoher Feuchtigkeitsschutz von beispielsweise IP 54 erreicht werden. Dabei bestehen die zum Einsatz kommenden Nano-Heizelemente aus einem mit einer stromleitenden Dispersionsbeschichtung versehenen Vlies oder Glasfasergewebe, das mit Carbonanteilen in Form von Carbontubes, also Kohlenstoffanteilen in Röhrchenform im Nanometerbereich, beschichtet ist. Die Verbindung zu den Heizplatten kann beispielsweise durch ein Epoxidharz oder einen anderen, geeigneten Klebstoff erfolgen.
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Eine weitere, sehr vorteilhafte Ausgestaltung des Stehtisches nach der Erfindung ist darüber hinaus darin zu sehen, dass im Übergangsbereich zwischen Säule und Tischplatte Öffnungen vorhanden sind, über die im Innenraum entstehende Wärme abgeführt wird, die für eine gleichmäßige Erwärmung der Tischplatte und der Umgebung nutzbar ist. Die Öffnungen können dabei einfache, schlitzförmige Ausnehmungen sein.
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Hinsichtlich der optisch ansprechenden Gestaltung aber auch zur Verbesserung der Wärmestrahlung des erfindungsgemäßen Stehtisches wird entsprechend einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung vorgeschlagen, dass die Heizplatten Steingutplatten oder Fliesen sind. Steingutplatten oder Fliesen sind in der Lage, die eingebrachte Wärme über einen langen Zeitraum hinweg zu speichern, was erfindungsgemäß genutzt wird. Es können Fliesen oder Steingutplatten jeglicher Form, Farbe und Gestalt zum Einsatz kommen, sodass der Stehtisch insgesamt auch optisch ansprechend gestaltet werden kann.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Das gezeigte Ausführungsbeispiel stellt dabei keine Einschränkung auf die dargestellte Variante dar, sondern dient lediglich der Erläuterung eines Prinzips der Erfindung.
Gleiche oder gleichartige Bauteile werden stets mit denselben Bezugsziffern bezeichnet. Um die erfindungsgemäße Funktionsweise veranschaulichen zu können, sind in den Figuren nur stark vereinfachte Prinzipdarstellungen gezeigt, bei denen auf die für die Erfindung nicht wesentlichen Bauteile verzichtet wurde. Dies bedeutet jedoch nicht, dass derartige Bauteile bei einer erfindungsgemäßen Lösung nicht vorhanden sind.
Es zeigt:
- 1: einen Stehtisch in einer perspektivischen Ansicht und
- 2: den Stehtisch aus 1 mit einem teilweisen Blick in den Innenraum der Säule.
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Der in 1 gezeigte Stehtisch 1 besteht aus einer Tischplatte 2 und einem der Tischplatte 2 gegenüberliegenden Fußelement 3 zum Aufstellen des Stehtisches 1 auf einem Untergrund. Das Fußelement 3 sorgt dabei für die erforderliche Standfestigkeit, wofür hierfür unterhalb des Fußelements 3 Gummifüße fixiert sind. Diese Gummifüße sind in der 1 jedoch nicht erkennbar. Anstelle der Gummifüße können selbstverständlich auch Rollen vorgesehen werden, um den Tisch beispielsweise leichter bewegen zu können. Zwischen der Tischplatte 2 und dem Fußelement 3 ist eine diese verbindende Säule 4 vorhanden, die bei diesem Stehtisch 1 aus einem Rahmengestell 5 besteht. Das Rahmengestell 5 weist mehrere Winkelprofile auf, die geeignet sind, großflächige Heizplatten 6 aufzunehmen, bei denen es sich im vorliegenden Fall um feinkeramische Fliesen handelt.
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Im Zusammenhang mit der Darstellung in 2 wird deutlich, dass der Stehtisch 1 in dem Innenraum 8 der Säule 4 einen Stromleitungsanschluss 7 aufweist, bei dem es sich im einfachsten Fall um eine Abzweigdose handelt. Von diesem Stromleitungsanschluss 7 aus werden die einzelnen, auf der von außen nicht sichtbaren Innenseite der Heizplatten 6 angeordneten Nano-Heizelemente mit Strom versorgt. In dem Innenraum 8 der Säule 4 befinden sich zudem weitere, für den Betrieb der Nano-Heizelemente erforderliche Anschlüsse und Zuleitungen. Zur Verbindung des Stromleitungsanschlusses 7 mit einem Stromnetz dient dabei ein Elektrokabel 9, welches endseitig über einen Stecker 10 verfügt, der in eine herkömmliche Steckdose eingeführt werden kann. Zur Regelung der Intensität der Wärmeabstrahlung kann der Stehtisch 1 darüber hinaus eine Regeleinheit aufweisen, die jedoch in den 1 und 2 nicht dargestellt ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Stehtisch
- 2
- Tischplatte
- 3
- Fußelement
- 4
- Säule
- 5
- Rahmengestell
- 6
- Heizplatte(n)
- 7
- Stromleitungsanschluss
- 8
- Innenraum
- 9
- Elektrokabel
- 10
- Stecker
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202013101106 U1 [0002]
- DE 202018001501 U1 [0002]
- AT 13790 U1 [0002]
- DE 202009008599 U1 [0003, 0004]
- DE 202013005561 U1 [0003]