-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Heizgerät zum gleichzeitigen Erwärmen von Handschuhen und Händen.
-
Beim Betreiben verschiedener Wintersportarten und allgemein beim Aufenthalt im Freien bei winterlichen Bedingungen tritt häufig das Problem auf, dass die Hände auskühlen. Auch die Verwendung von Handschuhen schafft nicht immer Abhilfe, da von außen in die Handschuhe eindringende Feuchtigkeit (Eis, Schnee) oder auch vom Körper abgegebene Feuchtigkeit (bspw. durch Schwitzen) die Isoliereigenschaften eines Handschuhes beeinträchtigen. Umso wichtiger ist es, sowohl die Hände, als auch die Handschuhe nach erfolgter Abkühlung oder Durchfeuchtung wieder schnell und einfach erwärmen bzw. trocknen zu können.
-
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Heizgerät nach Anspruch 1. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
-
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass Hände und Handschuhe auf einfache Weise gemeinsam durch ein Heizgerät erwärmt bzw. getrocknet werden können, welches genau an dieses Erfordernis angepasst ist.
-
Das erfindungsgemäße Heizgerät sieht dazu ein Gehäuse vor, wobei aus dem Gehäuse wenigstens eine Heizkammer zum Aufstecken eines Handschuhs herausgeführt ist (der Begriff „Heizkammer“ betrifft hier allgemein ein Element, welches innenseitig mit Wärme beaufschlagbar ist, um die Wärme außenseitig abzugeben, wobei es insbesondere eine stab- bzw. rohrförmige Gestalt haben kann). Die Heizkammer ist zur Abgabe von Wärmeenergie an den aufgesteckten Handschuh ausgebildet. Gleichzeitig umfasst das Gehäuse eine Handerwärmungszone, um eine Hand zu erwärmen durch von Wärmemitteln (W) abgegebene Wärme.
-
Je nach Intensität der einer Hand oder einem Handschuh zugeführten Wärme wird die Erwärmung bzw. Trocknung vorteilhaft schnell erreicht, sodass der Benutzer nach vergleichsweise kurzem Aufenthalt am Heizgerät die trockenen Handschuhe wieder über die gewärmten Hände überstreifen kann.
-
Zweckmäßigerweise umfasst das Heizgerät zwei Heizkammern zum Aufstecken je eines Handschuhs, wobei jede Heizkammer vorzugsweise rohrförmig ausgebildet ist. Insbesondere kann es sich um senkrecht aus einer Gehäuseoberseite frei nach oben herausragende rohrförmige Abschnitte handeln, auf die sich jeweils ein Handschuh, mit der Einführöffnung nach unten, aufstecken lässt.
-
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass jede Heizkammer mit speziell geformten Heizkammerabschnitten nach dem Vorbild einer menschlichen Hand ausgebildet ist, sodass je ein Heizkammerabschnitt in je einen Fingerbereich eines aufgesteckten Handschuhs hineinreichen kann. Dadurch wird die Zufuhr von Wärmeenergie in jeden einzelnen Fingerbereich des Handschuhs sichergestellt, was dessen Erwärmung und Trocknung vorteilhaft beschleunigt.
-
Die Wärmeenergie zur Trocknung bzw. Erwärmung des Handschuhs kann der jeweiligen Heizkammer zugeführt werden durch elektrische Energie, bspw. durch einen in der Heizkammer oder sogar in jedem Heizkammerabschnitt angeordneten elektrischen Heizwiderstand. Die zuzuführende Heizenergie lässt sich so genau regeln, wobei unterschiedliche Bereiche des Handschuhs bei Anordnung mehrerer elektrischer Heizwiderstände auch unterschiedlich stark beheizbar sind.
-
Alternativ oder ergänzend kann jede Heizkammer durch einen im Gehäuse erzeugten erwärmten Gasstrom beheizt werden, der aus dem Gehäuse in die jeweilige Heizkammer bzw. in deren Heizkammerabschnitte einleitbar ist. Ein solcher erwärmter Gasstrom vereinfacht den Aufbau des Heizgeräts, da die aufwendige und kostspielige Anordnung von einzelnen elektrischen Heizwiderständen in den Heizkammern vermieden wird. Besonders vorteilhaft sind die mit einem erwärmten Gasstrom betriebenen Heizkammern jeweils mit einer Anzahl von Öffnungen durchsetzt, um den Ausstritt des Gasstroms aus der jeweiligen Heizkammer oder einzelnen Heizkammerabschnitten zu ermöglichen. Dadurch kann das Material des Handschuhs unmittelbar in Kontakt mit dem erwärmten Gasstrom gebracht werden, was den Wärmeübertrag deutlich verbessert und darüber hinaus den Abtransport von Feuchtigkeit aus dem Handschuh verbessert. Das erwärmte Gas kann so durch das Material des Handschuhs hindurchströmen und/oder aus der Einfuhröffnung des Handschuhs heraus ins Freie geleitet werden.
-
Zur Erwärmung einer menschlichen Hand in der Handerwärmungszone sind ebenfalls unterschiedliche Wärmemittel dankbar. Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht als Wärmemittel eine Infrarot-Wärmequelle vor. Deren Leistung ist vorteilhaft leicht regelbar. Zudem erzeugt ein bspw. verwendetes Infrarot-Halogen-Leuchtmittel eine besonders tiefenwirksame Wärme, die zur schnellen Erwärmung einer ausgekühlten Hand besonders dienlich ist.
-
Die Handerwärmungszone kann bevorzugt unterhalb des Gehäuses angeordnet sein. Dazu können Wärmemittel wie bspw. Infrarot-Wärmequellen an einer Unterseite des Gehäuses Strahlungswärme an die unter das Gehäuse gehaltenen Hände abgeben und diese trocknen bzw. wärmen. Alternativ oder ergänzend kann zu diesem Zweck auch warme Luft – bevorzugt an der Gehäuseunterseite – aus dem Gehäuse herausgeleitet werden, so dass die Hände im Luftstrom platziert werden können.
-
Alternativ kann die Handerwärmungszone auch in einer Ausnehmung des Gehäuses vorgesehen sein, wobei gewärmte Luft und/oder Wärmestrahlungsmittel wie Infrarot-Leuchten in der Ausnehmung die dort eingeführten Hände zum Erwärmen bestrahlen und/oder trocknen blasen kann. Vorteilhafterweise kann ein erwärmter Gasstrom auch eine eventuell an den Händen anhaftende Restfeuchtigkeit gut abtransportieren, was die Trocknung und Erwärmung beschleunigt.
-
Eine besonders zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass sowohl die Heizkammern zur Trocknung der Handschuhe als auch die Handerwärmungszone zur Erwärmung der Hände mit einem erwärmten Gasstrom versorgt werden, der von einer gemeinsamen Wärmequelle innerhalb des Gehäuses erzeugt und durch geeignete Strömungsmittel auf die Heizkammern und in die Handerwärmungszone aufgeteilt wird. Dies vereinfacht den Aufbau des Heizgeräts, da auf unterschiedliche Wärmeerzeugungsmittel für die Heizkammern einerseits und die Handerwärmungszone andererseits verzichtet werden kann. Der Gasstrom könnte bspw. durch einen elektrisch betriebenen Heizdraht erwärmt werden.
-
Der Betrieb des Heizgeräts kann durch einen Schalter oder geeignete Sensoren gestartet werden, die das Aufstecken eines Handschuhs auf eine Heizkammer oder das Einführen einer Hand in die Handerwärmungszone erkennen und über eine zugehörige Steuereinheit die Erzeugung eines erwärmten Gasstroms, den Betrieb eines elektrischen Heizwiderstandes oder die Zuschaltung einer Infrarot-Quelle auslösen. Je nach Ausführungsart kann der Betrieb dabei beschränkt werden auf die Trocknung von Handschuhen mittels Heizkammern oder die Erwärmung einer Hand in der Handerwärmungszone.
-
Selbstverständlich kann die Handerwärmungszone so ausgebildet sein, dass gleichzeitig auch zwei oder sogar mehr Hände in die Ausnehmung eingeführt und dort getrocknet werden können. Auch die Anzahl der Heizkammern ist nicht beschränkt, um bspw. mehr als nur ein Paar Handschuhe gleichzeitig trocknen zu können.
-
Auch die Abschaltung des Heizgerätes kann über eine Zeitsteuerung oder über geeignete Sensoren erfolgen, die etwa nach Entnahme der Handschuhe von den Heizkammern oder nach Herausziehen der Hände aus der Handerwärmungszone den jeweiligen Heizbetrieb oder das gesamte Heizgerät mit Hilfe einer geeigneten Steuerung abschalten.
-
Nachfolgend soll eine Ausführungsform der Erfindung anhand eines Figurenbeispiels näher erläutert werden. Dabei zeigt die einzige 1 eine schematische vereinfachte perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Heizgerätes H.
-
Das Heizgerät H umfasst ein quaderförmiges Gehäuse G, welches insbesondere zur Befestigung an einer vertikalen Wand ausgebildet ist.
-
Aus der Oberseite des Gehäuses G ragen zwei rohrförmige Heizkammern (K1, K2) hervor, die sich in einem Abstand zueinander parallel aufrecht erstrecken. Die Heizkammern sind mit Öffnungen O durchsetzt, von denen der Übersichtlichkeit wegen nur eine Öffnung bezeichnet ist. An ihrem oberen freien Ende sind die rohrförmigen Heizkammern geschlossen, wobei auch dort kleinere Öffnungen vorgesehen sind. Die Heizkammern sind durch die obere Gehäuseseite mit einer innerhalb des Gehäuses G angeordneten Wärmeerzeugungsvorrichtung Q verbunden, die einen erwärmten Gasstrom bereitstellt. Der erwärmte Gasstrom wird über einen Verteiler den beiden Heizkammern (K1, K2) zugeführt. Durch die Öffnungen O kann der erwärmte Gasstrom aus den Heizkammern heraus ins Freie geführt werden.
-
Die beiden Heizkammern sind zum Aufstecken je eines Handschuhs vorgesehen. Zweckmäßigerweise ragen die Heizkammern so weit über die Gehäuseoberseite des Gehäuses G hinaus, dass ein aufgesteckter Handschuh alleine von den Heizkammern getragen wird und nicht auf der Gehäuseoberseite aufliegt. Der aus den Öffnungen O heraustretende erwärmte Gasstrom kann die aufgesteckten Handschuhe so unmittelbar auf deren Innenseite erwärmen und zum Zweck des Trocknens die Feuchtigkeit abführen.
-
Auf der Gehäuseunterseite ist eine Handerwärmungszone Z vorgesehen, die zum Trocknen und Erwärmen von Händen ausgebildet ist. Dazu sind im unteren Bereich des Gehäuses G Wärmemittel W angeordnet, die im Ausführungsbeispiel als Infrarot-Wärmequellen ausgebildet sind. Die Wärmemittel (W) geben Strahlungswärme nach unten ab, durch welche die in der Handerwärmungszone Z angeordneten Hände erwärmt und getrocknet werden können.
-
Die Infrarotwärmequellen können zur Gehäuseinnenseite hin durch eine Schutzabdeckung S abgedeckt sein, um Wärmeeinstrahlung ins Gehäuse zu vermeiden. Die Schutzabdeckung S kann gleichzeitig als Reflektor ausgebildet sein, um Wärmestrahlung nach unten in die Handerwärmungszone zu reflektieren. Ferner ist es denkbar, die Infrarot-Wärmequellen auch nach unten durch eine wärmestrahlendurchlässige Abdeckung abzudecken, um einerseits die Wärmequellen vor Beschädigung, andererseits die Hand vor unmittelbarer Berührung der Infrarotwärmequellen zu schützen.
-
Nicht dargestellt ist in 1 eine alternative Ausführungsform, bei der ein Teil des im Gehäuse erzeugten erwärmten Gasstroms aus der Unterseite des Gehäuses heraus in die Handerwärmungszone geleitet wird. Die Infrarotwärmequellen können dabei entfallen oder zusätzlich vorhanden sein.