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TECHNISCHES GEBIET
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Dieses Dokument betrifft im Allgemeinen das Gebiet der motorisierten Fahrzeuge und insbesondere ein Gelenkscharniersystem zum unabhängigen Öffnen von Kraftfahrzeugen.
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STAND DER TECHNIK
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Kraftfahrzeuge sind häufig mit mehreren Türen versehen. Typischerweise öffnet sich ein Paar benachbarter Türen an einer gemeinsamen Karosserieseite eines Fahrzeugs nach hinten in Bezug auf das Fahrzeug. Solche nach hinten gerichteten benachbarten Türen sind im Allgemeinen jeweils an einer assoziierten Karosseriesäule angebracht. Daher ist jede Tür mit einer entsprechenden Türöffnung versehen.
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Die Öffnungen für benachbarte Türen können zu einer gemeinsamen „säulenlosen“ Türöffnung kombiniert werden. Um die Fahrzeugkarosserie seitlich abzustützen, sind im Allgemeinen sowohl die vorderen als auch die Hintertüren ineinandergreifend und bilden zusammen seitliche strukturelle Stützung. Da sowohl die Vorder- als auch die Hintertür schwenkbar mit der Fahrzeugkarosserie verbunden sind, sind die Türen typischerweise so bereitgestellt, dass ein Benutzer eine Vordertür öffnen muss, bevor er die Hintertür öffnet oder schließt.
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Eine vorgeschlagene Lösung besteht darin, eine Verbindung zu verwenden, um eine Tür als Teil der Öffnungssequenz von der anderen weg zu bewegen, wie dies in dem in gemeinschaftlicher Inhaberschaft stehenden
US-Patent Nr. 7,488,029 gezeigt ist, wobei deren Offenbarung hierin durch Bezugnahme aufgenommen wird. Während diese Anordnung das Problem löst, dass die Vordertür vor der Hintertür geöffnet werden muss, stellt die Verbindung eine komplizierte Anordnung dar, die mehrere Schwenkachsen erfordert, um die die assoziierte Tür während des Öffnens schwenkt. Dies erhöht nicht nur die Komplexität der Fertigung, sondern auch die daraus resultierenden Wartungskosten.
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Dementsprechend wird ein Bedarf für eine Anordnung identifiziert, die das selektive Öffnen von Türen in einer gemeinsamen Öffnung ermöglichen kann, die die Tür mit einer einzigen Schwenkachse versehen kann und die ansonsten eine vereinfachte Konstruktion aufweist, um eine einfache Fertigung und eine verbesserte Betriebssicherheit zu ermöglichen.
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KURZDARSTELLUNG
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Gemäß den hierin beschriebenen Zwecken und Vorteilen wird ein Kraftfahrzeug offenbart, das eine Karosserie mit einer Öffnung ohne eine Säule aufweist. Das Fahrzeug umfasst erste und zweite Türe zum Abdecken der Öffnung und ein verschiebbares Scharnier (wie z. B. ein Schwanenhalsscharnier) zum Verbinden der ersten Tür mit dem Fahrzeug. Das Scharnier ist dazu ausgelegt, die erste Tür von der zweiten Tür weg (und möglicherweise auch von dem Fahrzeug aus nach außerhalb zu bewegen und ermöglicht, dass sich die Tür durch Schwenken um nur eine einzige Schwenkachse öffnet.
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In einer Ausführungsform ist ein Aktuator bereitgestellt, um das verschiebbare Gelenk in einem linearen Bewegungsweg oder alternativ in einem nichtlinearen (bogenförmigen) Bewegungsweg zu bewegen. Um sicherzustellen, dass die gewünschte Bewegung zuverlässig erreicht wird, kann eine Feder bereitgestellt sein, um das Scharnier in Richtung einer verschobenen Position vorzuspannen. Die erste Tür kann mindestens eine Verriegelung beinhalten und das Fahrzeug kann ferner einen Schließbolzen beinhalten, um zu ermöglichen, dass sich die Verriegelung während des Verschiebens des Scharniers in einem verriegelten Zustand entlang des Schließbolzens bewegt. Der Schließbolzen kann eine langgestreckte Schließbolzenstange zum Eingriff in die Verriegelung umfassen und die abgewinkelt ist, um zu ermöglichen, dass sich die erste Tür sowohl entlang als auch außerhalb der Fahrzeugkarosserie bewegt.
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In einer besonderen Ausführungsform beinhalten die erste Tür eine obere Verriegelung und eine untere Verriegelung. In einem solchen Fall kann das Fahrzeug ferner einen oberen Schließbolzen beinhalten, um zu ermöglichen, dass sich die obere Verriegelung während des Verschiebens des Scharniers in einen verriegelten Zustand entlang des oberen Schließbolzens bewegt, und einen unteren Schließbolzen zum Eingriff in die untere Verriegelung (die automatisch vor dem Türöffnungsvorgang freigegeben werden kann, um zu ermöglichen, dass die obere Verriegelung in den verriegelten Zustand als Ergebnis der Bewegung des Verschiebescharniers verschoben wird) beinhalten. Der obere Schließbolzen kann eine langgestreckte obere Schließbolzenstange zum Eingriff in die obere Verriegelung umfassen, die nach außen abgewinkelt sein kann, um zu ermöglichen, dass sich die erste Tür sowohl entlang als auch außerhalb der Fahrzeugkarosserie bewegt.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Offenbarung wird ein Kraftfahrzeug, das eine Karosserie mit einer Öffnung aufweist, offenbart. Das Fahrzeug umfasst eine erste Tür zum Abdecken der Öffnung, wobei die erste Tür eine Verriegelung beinhaltet. Ein verschiebbares Scharnier ist mit der ersten Tür und dem Fahrzeug verbunden und ist dazu ausgelegt, die Tür relativ zu der Öffnung zu bewegen. Ein Schließbolzen ist bereitgestellt, um zu ermöglichen, dass sich die Verriegelung während des Verschiebens des Scharniers in einen verriegelten Zustand entlang des Schließbolzens bewegt.
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In einer Ausführungsform beinhaltet das Fahrzeug ferner eine zweite Tür zum Abdecken der Öffnung, wobei die erste Tür und die zweite Tür zusammenwirken, um die Öffnung zu schließen, wenn sowohl die erste als auch die zweite Tür in der geschlossenen Position sind. Die erste Tür kann relativ zu dem Fahrzeug auf einem feststehenden Verschiebepfad verschiebbar sein. Die Verriegelung kann sich entlang des Schließbolzens so verschieben, dass die erste Tür von dem Fahrzeug in eine Zwischenposition verschoben wird, um einen Abstand bei der zweiten Tür bereitzustellen, wenn sie sich in der geschlossenen Position befindet. Die Verriegelung ist von dem Schließbolzen abnehmbar, um die erste Tür relativ zu dem Fahrzeug von der Zwischenposition zu einer offenen Position der ersten Tür zu schwenken.
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Bei dieser oder einer anderen Ausführungsform ist ein Aktuator bereitgestellt, um das verschiebbare Scharnier entlang eines linearen oder nichtlinearen Bewegungswegs zu bewegen. Es kann auch eine Feder bereitgestellt sein, um das verschiebbare Scharnier in Richtung einer verschobenen Position vorzuspannen. Der Schließbolzen kann eine langgestreckte Schließbolzenstange zum Eingriff in die Verriegelung umfassen. Die Schließbolzenstange kann abgewinkelt sein, um zu ermöglichen, dass sich die erste Tür sowohl entlang als auch außerhalb der Fahrzeugkarosserie bewegt. Das verschiebbare Scharnier kann so ausgelegt sein, dass es die verbundene erste Tür sowohl außerhalb des Fahrzeugs als auch weg von der zweiten Tür bewegt, und kann eine einzelne Schwenkachse beinhalten.
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Ein weiterer Aspekt der Offenbarung betrifft ein Kraftfahrzeug, das eine Karosserie mit einer Öffnung ohne eine Säule für einen Insassenzugang und -ausgang aufweist. Das Fahrzeug umfasst eine erste Tür mit einem ersten Ende, das mit dem Fahrzeug um eine Achse benachbart zu einem Umfang einer Fahrzeugkarosserieöffnung schwenkbar verbunden ist, und einem zweiten Ende, das sich in einer geschlossenen Position zu einem zentralen Bereich der Öffnung erstreckt und das sich von der Öffnung in eine offene Position erstreckt. Eine zweite Tür beinhaltet ein erstes Ende, das mit dem Fahrzeug benachbart zu dem Umfang der Öffnung beabstandet von dem ersten Ende der ersten Tür verschiebbar verbunden ist, und ein zweites Ende, das in einer geschlossenen Position mit dem Fahrzeug benachbart zu dem zentralen Bereich der Öffnung verschiebbar verbunden ist. Ein feststehender Schließbolzen ist mit einen der zentralen Bereiche der Öffnung und dem Umfang der Öffnung verbunden, der von dem ersten Türende beabstandet ist. Eine Verriegelung ist an einem ersten Ende von einer der zweiten Türe oder einem zweiten Ende von einer der zweiten Türe angebracht, um den Schließbolzen aufzunehmen. Folglich wirken die erste Tür und die zweite Tür zusammen, um die Öffnung zu schließen, wenn sich sowohl die erste Tür als auch die zweite Tür in der geschlossenen Position befinden. Die zweite Tür ist relativ zu dem Fahrzeug auf einem feststehenden Verschiebeweg verschiebbar, so dass sich die Verriegelung entlang des feststehenden Schließbolzens derart bewegt, dass das erste Ende der zweiten Tür und das zweite Ende der zweiten Tür von dem Fahrzeug in eine Zwischenposition verschoben werden, um in der geschlossenen Position einen Abstand von der ersten Tür bereitzustellen. Die Verriegelung ist von dem feststehenden Schließbolzen abnehmbar, um die zweite Tür um das andere des ersten Endes der zweiten Tür und des zweiten Endes der zweiten Tür relativ zu dem Fahrzeug von der Zwischenposition zu einer offenen Position der zweiten Tür zu schwenken.
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In einer Ausführungsform weist der Schließbolzen eine langgestreckte Schließbolzenstange zum Eingriff in die Verriegelung auf. Die Schließbolzenstange ist abgewinkelt, um zu ermöglichen, dass sich die erste Tür sowohl entlang als auch außerhalb der Fahrzeugkarosserie bewegt. Die zweite Tür kann mit einem Schwanenhalsscharnier assoziiert sein, das die Tür mit einer einzigen Schwenkachse bereitstellt. Obere und untere Schließbolzen können auch zur Assoziierung mit entsprechenden Verriegelungen an der zweiten Tür bereitgestellt sein.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGSFIGUREN
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Die beigefügten Zeichnungen, die hierin enthalten sind und einen Teil der Beschreibung bilden, veranschaulichen mehrere Aspekte eines Gelenkscharniersystems zum unabhängigen Öffnen von Kraftfahrzeugtüren und dienen zusammen mit der Beschreibung dazu, bestimmte Prinzipien davon zu erklären. Beschreibung der Zeichnungsfiguren:
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1 ist eine perspektivische Teilansicht eines Kraftfahrzeugs, das mit einer Vordertür und einer Hintertür in einer geschlossenen Position dargestellt ist;
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2 ist eine perspektivische Teilansicht des Kraftfahrzeugs von 1, wobei die Hintertür in einer Zwischenposition dargestellt ist;
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3 ist eine andere perspektivische Teilansicht des Kraftfahrzeugs von 1, das mit der Hintertür in einer offenen Position dargestellt ist;
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4 ist eine weitere perspektivische Teilansicht des Kraftfahrzeugs von 1, das mit der Vordertür und der Hintertür in einer offenen Position dargestellt ist;
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5 und 6 sind Vorder- und Rückansichten einer Verriegelung zum Befestigen und Freigeben einer der Vorder- oder Hintertüren zum Öffnen;
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7 ist eine perspektivische Vorderansicht eines Schließbolzens zur Verwendung in Verbindung mit der Verriegelung aus 5 und 6, um eine Verschiebung der Vorder- oder Hintertür, die mit einem verschiebbaren Scharnier assoziiert ist, zu ermöglichen;
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8–10 sind schematische Ansichten, die den Verlauf des Öffnens einer Tür zeigen, die mit einem verschiebbaren Scharnier assoziiert ist;
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11–12 stellen ein Aktuator für das verschiebbare Scharnier dar;
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13–14 stellen die optionale Verwendung eines Vorspannelements mit dem verschiebbaren Scharnier dar;
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15–16 stellen eine alternative Ausführungsform des Aktuators für das verschiebbare Scharnier dar; und
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17 ist ein schematisches Diagramm, das eine mögliche Steueranordnung zur Verwendung in Verbindung mit dem verschiebbaren Scharnier darstellt.
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Es wird nun im Detail auf die vorliegenden bevorzugten Ausführungsformen eines Gelenkscharniersystems zum unabhängigen Öffnen von Kraftfahrzeugtüren Bezug genommen, von denen Beispiele in den beiliegenden Zeichnungen dargestellt sind.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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Unter Bezugnahme auf die 1–4 ist ein Kraftfahrzeug 20 dargestellt. Das Kraftfahrzeug 20 ist als ein langgestreckter Kabinen-Pickup dargestellt, jedoch ist ein beliebiges Kraftfahrzeug im Geist und Umfang der Offenbarung vorgesehen.
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Das Fahrzeug 20 hat ein Paar Türen an einer lateralen Seite einer Fahrzeugkarosserie 22. Die Türen werden als eine Vordertür 24 und eine Hintertür 26 zum Zweck der Beschreibung der Ausführungsform der 1–4 bezeichnet. Es versteht sich jedoch, dass die hierin erörterten Merkmale der Vordertür 24 in eine Hintertür eingebaut sein können und die Merkmale der Hintertür 26, die hier erörtert werden, in einer Vordertür enthalten sein können. Zusätzlich können die Merkmale der beiden Türen 24, 26 unabhängig von der vorderen, hinteren oder seitlichen räumlichen Beziehung in jede Tür integriert sein. Zum Beispiel kann ein Paar benachbarter Türen an einem hinteren Ende eines Fahrzeugs, wie beispielsweise einem Sport- und Nutzfahrzeug, einem Frachtfahrzeug oder dergleichen, bereitgestellt sein.
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Die Fahrzeugkarosserie 22 beinhaltet eine Türöffnung 28, die gemeinsam durch die Vordertür 24 und die Hintertür 26 geschlossen und abgedichtet ist. Um einen Insassenzugang und – ausgang zu erleichtern, ist die Türöffnung 28 eine säulenlose Türöffnung, ohne dass eine Mittelsäule eine vordere Reihe 30 und eine hintere Reihe 32 des Fahrgastraums teilt. Ohne eine Mittelsäule, die häufig als eine B-Säule bezeichnet wird, sind weniger Hindernisse innerhalb der Türöffnung 28 vorgesehen, um das Ein- und Aussteigen des Fahrzeugs 20 zu erleichtern. Außerdem wird neben Insassen die zweite oder hintere Reihe 32 typischerweise zum Transportieren von anderen Gegenständen verwendet. Dementsprechend ist es üblich, dass die Sitze innerhalb der hinteren Reihe 32 zusammengefaltet werden können, um eine kompakte Fläche zum Transportieren einer Fracht bereitzustellen. Ohne eine Mittelsäule ist eine vergrößerte Türöffnung 28 zum Be- und Entladen von Fracht innerhalb des Fahrgastraums bereitgestellt.
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Die Vordertür 24 ist an dem Fahrzeug in der Nähe eines vorderen Bereichs eines Umfangs der Türöffnung 28 schwenkbar befestigt. Die Vordertür 24 ist an der Fahrzeugkarosserie 22 um eine im Allgemeinen vertikale Achse 34 schwenkbar befestigt, so dass sich die Vordertür von der in den 1 bis 4 dargestellten geschlossenen Position in die in 5 dargestellte offene Position nach hinten gewandt öffnen kann. Die Vordertür 24 kann eine herkömmliche Verriegelung zum Verriegeln der Tür in der geschlossenen Position beinhalten. Die Vordertür 24 beinhaltet einen Außentürgriff 36 und einen Innentürgriff zum Betätigen der Verriegelung, die ein hinteres Ende 38 der Vordertür 24 von der Fahrzeugkarosserie außer Eingriff bringt. Sobald sie entriegelt ist, kann das hintere Ende 38 der Vordertür 24 von der Fahrzeugkarosserie 22 weggeschwenkt werden, wenn die Vordertür 24 um die erste Scharnierachse 34 in der Nähe eines vorderen Endes 40 schwenkt.
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Die Vordertür 24 und die Hintertür 26 treffen sich gemeinsam in einem zentralen Bereich 42 der Türöffnung 28 zum Verschließen und Abdichten der Türöffnung 28. Die Hintertür 26 beinhaltet ein vorderes Ende 44, das in dem hinteren Ende 38 der Vordertür im zentralen Bereich 42 der Türöffnung 28 eingreift. Die Hintertür 26 weist ein hinteres Ende 46 auf, das in einem hinteren Bereich, der üblicherweise als C-Säule bezeichnet wird, in den Umfang der Türöffnung 28 eingreift. Die Hintertür 26 schwenkt um eine allgemein vertikale Achse 48, um die in den 3 und 4 dargestellte offene Position zu erreichen. Da das hintere Ende 38 der Vordertür und das vordere Ende 44 der Hintertür im zentralen Bereich 42 der Türöffnung 28 eingreifen, ist eine Interferenz vorgesehen, die ein unabhängiges Öffnen der Vorder- und Hintertür 24, 26 durch nur einachsiges Verschwenken verhindert.
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Wie in den 1–4 dargestellt, ist die Hintertür 26 an der Fahrzeugkarosserie 22 zur Verschiebung relativ zu der Fahrzeugkarosserie angebracht, um einen Abstand zwischen dem vorderen Ende 44 der Hintertür und dem hinteren Ende 38 der Vordertür bereitzustellen, so dass die zweite oder Hintertür 26 anschließend in die offene Position geschwenkt werden kann (beispielsweise unter Verwendung von Innen- oder Außengriffen 76, 78). Mit Bezug auf 1 ist die Hintertür 26 in der geschlossenen Position dargestellt. Anschließend wird die Hintertür 26 in eine in 2 dargestellte erste Zwischenposition verschoben. In der Zwischenposition der Hintertür 26 bewegt sich das hintere Ende 46 der Hintertür seitlich nach außen von der Fahrzeugkarosserie 22, während das vordere Ende 44 der Hintertür beginnt, sich rückwärts und von dem hinteren Ende 40 der Vordertür weg zu bewegen.
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Bei Erreichen der in 2 dargestellten Zwischenposition kann die Hintertür 26 um die zweite Scharnierachse 48 in die in 3 dargestellte offene Position geschwenkt werden. Somit kann die Hintertür 26 unabhängig von der Vordertür 24 für ein unabhängiges Ein- und Aussteigen zu der hinteren Reihe 32 geöffnet werden. Ebenso kann die Vordertür 24 unabhängig von der Hintertür geöffnet werden, indem lediglich die Vordertür durch Schwenken geöffnet wird. Zusätzlich können beide Türen 24, 26 geöffnet werden, um die säulenlose Türöffnung 28 für das Einsteigen/Aussteigen und das Laden und Entladen der Fracht zu maximieren.
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Um die gewünschte Verschiebung der Hintertür 26 zu erreichen, ist gemäß einem Aspekt der Offenbarung ein Gelenkscharniersystem 100 bereitgestellt. Unter Bezugnahme auf die 5–16 kann das System 100 mindestens eine Verriegelung 102 umfassen, die dazu konzipiert ist, um einen entsprechenden Schließbolzen 106 in Eingriff zu nehmen, um die Tür wie die Hintertür 26 an Ort und Stelle zu verriegeln, während es für die Tür möglich ist, während des Öffnens verschoben zu werden. In einer Ausführungsform wird dies erreicht, indem der Schließbolzen 106 mit einer langgestreckten Schließbolzenstange 106a versehen wird, wie in 7 gezeigt ist, die als ein Ergebnis eines Schwenkverschlusses 102a in eine assoziierten Aufnahme 102b der Verriegelung 102 eingreift. Infolgedessen kann, wie aus den 6 und 7 zu erkennen ist, sich die Verriegelung 102 um eine kurze Strecke in einer Fahrtrichtung D verschieben, während sie mit dem assoziierten Schließbolzen 106 in Eingriff bleibt (so dass die Schließbolzenstange 106a in der Aufnahme 102b aufgenommen wird und die Tür 26 daran gehindert wird, vollständig zu öffnen). Darüber hinaus kann, wie aus den 8 und 9 zu erkennen ist, die Schließbolzenstange 106a so angeordnet werden, dass sie den Winkel in einer Richtung nach außen vergrößert (das heißt, weg von der Karosserie des Fahrzeugs, so dass sich die Stange näher an einem Verbindungsschenkel ist als an einem anderen), beispielsweise von der Front bis zum Heck des Fahrzeugs 20 in der Fahrtrichtung D, um zu ermöglichen, dass die Tür 26 die Position von 2 erreicht, während sie verriegelt bleibt.
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Wie in 4 gezeigt, kann auch eine zweite Verriegelung 104 bereitgestellt sein, um mit einem zweiten Schließbolzen 108 in Eingriff zu kommen, beispielsweise entlang eines unteren Abschnitts des Fahrzeugs 20 (siehe 4). Die Anordnung könnte ähnlich zu der oben beschriebenen Kombination aus Verriegelung 102 und Schließbolzen 106 hergestellt werden, sie kann auch, wie dargestellt, herkömmlich sein. Der Schließbolzen 108 beinhaltet somit eine Schließbolzenstange (nicht gezeigt, aber siehe 7), die quer zur Fahrtrichtung D ausgerichtet ist, und die Verriegelung 104 kann einen entsprechenden Verschluss (nicht gezeigt, aber siehe 6) zum Eingreifen und Aufnehmen der Schließbolzenstange in einen verriegelten Zustand beinhalten. In einem derartigen Fall und wie in der folgenden Beschreibung dargelegt, kann die untere Verriegelung 104 automatisch freigegeben werden, wenn ein Türöffnungssignal durch eine assoziierte Steuerung 200 (siehe 17) bereitgestellt wird, was es der Verriegelung 102 ermöglicht, sich entlang des Schließbolzens 106 zu bewegen, wie zuvor erwähnt.
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Unter weiterer Bezugnahme auf die 8–10 und 11–13 kann das System 100 ferner ein verschiebbares Scharnier 110, wie zum Beispiel ein Schwanenhalsscharnier, beinhalten, das sowohl für die Verschiebebewegung als auch für die Schwenkbewegung angebracht ist. Insbesondere kann das Scharnier 110 an einem Ende an der Tür, beispielsweise an der Hintertür 26, und an dem anderen Ende an einem Aktuator 112 befestigt sein, der mit dem Fahrzeug 20 assoziiert ist. Wie aus den 13 und 14 verstanden werden kann, kann jeder Aktuator 112 einen linearen Aktuator beispielsweise einen Druckzylinder 114a mit einer ausfahrbaren Stange 114b zum Bewegen eines Trägers 116 zum Tragen des Endes des Scharniers 110, das mit dem Fahrzeug 20 assoziiert ist, beinhalten. Die Ausrichtung des Aktuators 112 kann so sein, dass die Bewegung der Stange 114b das Scharnier 110 und somit die Tür 26 sowohl nach hinten als auch außerhalb des Fahrzeugs 20 bewegt, wie in 9 gezeigt, aber es könnte auch eine rein lineare Bewegung bereitstellen, die von der bestimmten Geometrie der Tür 26 und des Fahrzeugs 20 abhängt.
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Wie in den 8 und 9 gezeigt, kann somit die Tür 26 zuerst relativ zu der Fahrtrichtung D des Fahrzeugs 20 und außerhalb des Fahrzeugs in einer Richtung quer zur Fahrtrichtung als Folge der Bewegung des Scharniers 110 durch den Aktuator 112 und die Bewegung der Verriegelung 102 entlang der langgestreckten Schließbolzenstange 106a nach hinten verschoben werden. Während dieser Bewegung bewegt sich die einzelne Scharnierachse 48 entsprechend, beispielsweise von einer ersten Position (48 in 8) zu einer zweiten Position (48' in 9, siehe Pfeile R, die eine kombinierte Rückwärts- und Außenbewegung zeigen, im Allgemeinen entgegengesetzt der Fahrtrichtung D). In der zweiten Position der Scharnierachse 48" ist zu erkennen, dass die Hintertür 26 von der Vordertür 24 (und einer assoziierten Dichtung 118) getrennt wurde, und somit in die vollständig geöffnete Position geschwenkt werden kann (siehe Pfeil S und wie auch in 3 gezeigt, aber es versteht sich, dass die bereitgestellte Darstellung die Türen 24, 26 auf der gegenüberliegenden Seite des Fahrzeugs 20 zeigt). Die andere (vordere) Tür 24 kann dann freigegeben und auch in die offene Position bewegt werden, um den Innenraum des Fahrzeugs 20 vollständig freizulegen. Die Tür 24 kann dann geschlossen werden, gefolgt von der Bewegung der Hintertür 26 in die Position von 9, wobei an diesem Punkt das Scharnier 110 betätigt werden kann, um die Hintertür 26 in die geschlossene und abgedichtete Position in der Öffnung 28 zurückzuführen.
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Hinsichtlich der Dichtung 118 kann auch erkannt werden, dass diese Anordnung ermöglicht, dass sie entweder an der Vordertür 24 oder an der Hintertür 26 positioniert wird und somit einen Dichtungseingriff bildet, wenn die Türen geschlossen sind, wie in 1 gezeigt. Die Bewegung jeder Tür in die Zwischenposition, wie beispielsweise die Hintertür 26 in der Ausführungsform von 2, würde somit die Türen 24, 26 von der Dichtung 118 trennen. Wenn sich die Dichtung 118 an der Verschiebetür (wiederum als Hintertür 26 gezeigt) befindet, würde sie getrennt, freigegeben und wegbewegt, wenn sich die Tür in die offene Position dreht, wie in 3 gezeigt. Wenn an der stationären Tür (Vordertür 24 in der veranschaulichten Ausführungsform) während der Verschiebung, dann würde sie auch getrennt, freigegeben und in eine offene Position bewegt, wenn die stationäre Tür geöffnet wird, wie in 4 gezeigt.
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Mit Bezug auf die 13 und 14 ist es möglich, ein Vorspannelement, wie beispielsweise eine Feder 120, mit dem Träger 116 zu assoziieren. Auf diese Weise kann sich die Feder 120 ausdehnen (120' in 14), um die Bewegung des Trägers 116 in der gewünschten Weise sicherzustellen. Die Rückkehr des Trägers 116 in die Position von 15 zum Schließen der Hintertür 16 komprimiert somit die Feder 120 und die resultierende Energie wird zur späteren Verwendung gespeichert.
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Die 15 und 16 veranschaulichen auch, dass der Aktuator 112 nichtlinear sein kann. Insbesondere kann ein Drehaktuator 112, wie beispielsweise ein Elektromotor, verwendet werden, um den Träger 116 von einer ersten Position, die mit der geschlossenen Tür assoziiert ist, in die offene Tür (Stützposition 116' in 16) zu verschieben. Wie durch den Pfeil T erkannt werden kann, kann die resultierende Bewegung des Scharniers 110 sowohl in der Rückwärts- als auch in der Außenrichtung als Ergebnis der Bewegung des Trägers 116 entlang eines bogenförmigen Wegs erfolgen.
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Eine mögliche Anordnung zum Steuern des Gelenkscharniersystems 100 ist in 17 dargestellt. Die Anordnung kann eine Steuerung 200 zum elektronischen Steuern des Betriebs einer oder beider Verriegelungen 102, 104 auf der Basis von Informationen beinhalten, die von einer Vielzahl von Quellen empfangen werden, wie z. B. den Türschlössern 202, einem Außentürgriff 76 (oder einem Innengriff 78; siehe 4) oder zum elektronischen Steuern des Betriebs einer oder beider Verriegelungen 102, 104 auf der Basis einer Fahrzeugbewegung oder Geschwindigkeitsanzeige 206 (die mit dem Fahrzeuggetriebe assoziiert sein kann). In einem Beispiel kann die Steuerung 200 die Freigabe der Türen 24, 26 unter Verwendung eines assoziierten Griffs 76 sperren, wenn ein verriegelter Zustand angezeigt wird oder eine Fernbedienung (Schlüsselanhänger) nicht vorhanden ist, oder sie kann die untere Verriegelung 104 aktivieren, um sie bei einem Eingriff des Griffs in einen entriegelten Zustand freizugeben, wodurch die Verriegelung 102 frei wird, um sich in dem verriegelten Zustand entlang des Schließbolzens 106 zu bewegen. Ferner kann die Steuerung 200 ein Entriegeln verhindern, wenn sich das Fahrzeug in einem Gang befindet, um eine Bewegung (vorwärts, niedrig, rückwärts usw.) zu bewirken, wenn bestimmt wird, dass die Fahrzeuggeschwindigkeit über einem bestimmten Wert (3 Kilometer/Stunde) liegt oder alternativ nur das Entriegeln zulassen, wenn die Geschwindigkeit unter einem bestimmten Wert liegt. Die Kommunikation mit den Verriegelungen 102, 104 kann parallel oder in Reihe erfolgen, wie durch die Linie 208 gezeigt. Die Steuerung 200 kann auch ein Licht aktivieren, das mit der aktivierten Tür assoziiert ist, wie zum Beispiel mit der mit dem verschiebbaren Scharnier 110 assoziierten Hintertür 26, die verwendet werden kann, um eine Beleuchtung (und möglicherweise ein Blinksignal) bereitzustellen und den äußeren oder offenen Zustand anzugeben und so hilft andere auf den offenen Zustand aufmerksam zu machen.
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Wie angegeben, kann die Steuerung 200 auch dazu dienen, um zu bewirken, dass der Aktuator 112 bewirkt, dass sich das Scharnier 110 bewegt. Dies kann bei einer Anzeige erfolgen, dass der Türgriff 204 verwendet wurde, um anzuzeigen, dass die Verriegelungen 102, 104 freigegeben werden sollten. Alternativ kann die Steuerung 200 angewiesen werden, das Scharnier 110 auf eine Anzeige hin, dass das Öffnen der Tür(en) 24, 26 gewünscht ist (wie zum Beispiel durch einen Schlüsselanhänger oder einen anderen Fernanzeiger) zu verschieben, an welchem Punkt die/die Griff(e) 76, 78 verwendet werden können, um die assoziierte Tür zu entriegeln (entweder manuell oder elektronisch).
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Zusammenfassend ist ein Kraftfahrzeug 20 mit einer „säulenlosen“ Türöffnung 28 mit einem verschiebbaren Scharnier 110 zum Verbinden von mindestens einer der Türen 24, 26 in der Öffnung des Fahrzeugs bereitgestellt. Ein Aktuator 112 zum Verschieben des Scharniers 110 kann so bereitgestellt sein, dass eine einzige Schwenkachse bereitgestellt ist, wodurch die Anordnung erheblich vereinfacht wird, die Betriebssicherheit erhöht und die Kosten für Installation und Wartung verringert werden. Obere und untere Verriegelungen 102, 104 können verwendet werden, um die Tür, die als Hintertür 26 gezeigt ist, an Ort und Stelle zu sichern. Die obere Verriegelung 102 kann mit einem modifizierten Schließbolzen 106 mit einer langgestreckten, abgewinkelten Schließbolzenstange 106a in Eingriff nehmen, die eine Bewegung der assoziierten Tür 26 weg von der anderen Tür 24 (wie sowohl nach hinten als auch nach außen) ermöglicht, während die Verriegelung 102 während der Verschiebung des Scharniers 110 im Eingriff bleibt. Eine Steuerung 200 kann auch bereitgestellt werden, um den Betrieb des Scharniers 110 zu steuern, um ein Freigeben der Tür 26 nur unter akzeptablen Bedingungen zu ermöglichen (wie zum Beispiel das Entriegeln der Türen, das Eingreifen des Fahrzeuggetriebes oder die Bewegung über oder unter einer bestimmten Rate), was von der bestimmten Anordnung abhängen kann.
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Die vorangehende Beschreibung wurde zu Veranschaulichungszwecken dargelegt. Sie ist nicht beabsichtigt, erschöpfend zu sein oder die Ausführungsformen auf die genaue offenbarte Form zu beschränken. Angesichts der vorstehenden Lehre sind offensichtliche Modifikationen und Variationen möglich. All diese Modifikationen und Variationen liegen innerhalb des Umfangs der beigefügten Ansprüche, wenn diese in Übereinstimmung in dem Umfang ausgelegt werden, zu dem sie angemessen, recht und billig berechtigt sind.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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