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Die Erfindung betrifft eine Ladewanneneinrichtung zum Beladen eines Abfallsammelfahrzeugs mit Abfall, insbesondere mit Müllsäcken. Die Erfindung ist ferner auf ein Abfallsammelfahrzeug mit einer entsprechenden Ladewanne gerichtet.
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Bei aus dem Stand der Technik bekannten Abfallsammelfahrzeugen besteht die Problematik, dass auch schwere Abfälle bzw. Müllsäcke manuell in einen Verdichtungsmechanismus des Abfallsammelfahrzeugs geladen werden müssen. Hierzu müssen in der Regel wiederholt nicht unerhebliche Höhenunterschiede beim Anheben bzw. Einfüllen der Müllsäcke überwunden werden.
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Üblicherweise liegen einzusammelnde Abfälle bzw. Müllsäcke auf dem Boden oder nahe dem Boden und müssen in den Bereich des Verdichtungsmechanismus des Abfallsammelfahrzeugs vom Bedienpersonal gehoben bzw. geworfen werden. Da dieser Bereich in etwa brusthoch am Abfallsammelfahrzeug angeordnet ist, bedeutet diese Tätigkeit einen nicht unerheblichen körperlichen Aufwand für die Bedienperson.
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Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der Erfindung eine verbesserte Einrichtung zum Einsammeln beziehungsweise Aufladen von Müllsäcken in einem Abfallsammelfahrzeug bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Ladewanneneinrichtung zum Beladen eines Abfallsammelfahrzeugs mit Abfall, insbesondere mit Müllsäcken, gemäß dem Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Demnach umfasst die Ladewanneneinrichtung wenigstens eine Ladewanne, die schwenkbar mit dem Abfallsammelfahrzeug gekoppelt bzw. koppelbar ist, wobei die Ladewanne zwischen einer Aufladestellung und einer Einladestellung verschwenkbar ist, wobei die Müllsäcke in der Aufladestellung auf die Ladewanne aufladbar sind und in der Einladestellung im Inneren des Abfallsammelfahrzeugs einladbar sind.
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Die Ladewanne kann dazu ausgebildet sein, dass sie in der Aufladestellung niedriger angeordnet ist als in der Einladestellung, wodurch das Beladen der Ladewanne mit auf dem Boden liegenden Müllsäcken vereinfacht wird.
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Die Ladewanne kann einen entsprechenden Schwenkmechanismus umfassen bzw. über einem solchen mit dem Abfallsammelfahrzeug gekoppelt sein.
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In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist denkbar, dass die Stellungen um 60°-120°, insbesondere um 80°-100° und weiter insbesondere um circa 90° zueinander versetzt angeordnet sind. Dies bedeutet, dass die Ladewanne zum Überführen von einer in die andere Stellung um den entsprechenden Winkel geschwenkt werden kann.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführung der Erfindung ist denkbar, dass eine Auflagefläche der Ladewanne zu einer zwischen der Aufladefläche und dem Abfallsammelfahrzeug angeordneten Wandung der Ladefläche unter einen Winkel von größer als 90°, insbesondere von größer als 120° und weiter insbesondere von circa 135° angeordnet ist.
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Die entsprechend gewinkelte Anordnung der beiden Flächen zueinander ermöglicht es, dass die in der Aufladestellung auf der Aufladefläche aufgeladenen Müllsäcke nach dem Verschwenken in die Einladestellung über die schräg angeordnete Wandung in den Bereich des Verdichtungsmechanismus der Schwerkraft folgend rutschen.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführung der Erfindung ist denkbar, dass die Ladewanne mittels eines Anschlussrahmens mit dem Abfallsammelfahrzeug gekoppelt bzw. koppelbar ist. Der Anschlussrahmen kann dazu ausgebildet sein, alle wesentlichen Einrichtungen der Ladewanneneinrichtung mit dem Abfallsammelfahrzeug zu verbinden. Der Anschlussrahmen kann auch als Teil der Ladewanneneinrichtung verstanden werden, die die Ladewanne und den Anschlussrahmen umfasst. Mittels des Anschlussrahmens und aller daran koppelbaren wesentlichen Einrichtungen der Ladewanneneinrichtung ist es möglich, auch an sich aus dem Stand der Technik bekannte Abfallsammelfahrzeuge mit einer entsprechenden Ladewanneneinrichtung einfach nachzurüsten.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführung der Erfindung ist denkbar, dass seitlich von der Ladewanne wenigstens eine Schutzeinrichtung, insbesondere wenigstens eine Schutzwand, vorgesehen ist.
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Die Schutzeinrichtung ist dazu ausgelegt, den Aufenthalt bzw. das Vorhandensein von Personen in dem Schwenkbereich zwischen der Ladewanne und dem Abfallsammelfahrzeug zu erschweren bzw. unmöglich zu machen. Die Schutzeinrichtung kann hierzu in Fahrtrichtung des Abfallsammelfahrzeugs jeweils links und rechts von der Ladewanne angeordnet sein.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführung der Erfindung ist denkbar, dass die Ladewanne mittels wenigstens einer oder genau einer hydraulischen Zylinderkolbenvorrichtung schwenkbar ist. Diese kann in einer weiteren bevorzugten Ausführung unterhalb der und insbesondere mittig zur Ladewanne angeordnet sein.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführung der Erfindung ist denkbar, dass die Ladewanne mittels eines Handhebelventils ansteuerbar ist. Das Handhebelventil kann dabei seitlich von der Ladewanne und damit gut zugänglich für Bedienpersonen angeordnet sein. Das Handhebelventil kann durch die Schutzeinrichtung von der Ladewanne getrennt sein.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführung der Erfindung ist denkbar, dass die Ladewanne mit dem Heckteil eines Abfallsammelfahrzeugs koppelbar ist.
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Die Erfindung ist ferner auf ein Abfallsammelfahrzeug mit einer Ladewanne nach einem der Ansprüche 1-9 gerichtet.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sind anhand der in den Figuren beispielhaft gezeigten Ausführung erläutert. Dabei zeigen:
- 1: eine perspektivische Ansicht der Ladewanneneinrichtung;
- 2: eine erste Seitenansicht der Ladewanneneinrichtung;
- 3: eine Frontansicht der Ladewanneneinrichtung;
- 4: eine zweite Seitenansicht der Ladewanneneinrichtung;
- 5: eine Draufsicht der Ladewanneneinrichtung.
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1 zeigt eine erfindungsgemäße Ladewanneneinrichtung mit einer Ladewanne 1 zum Beladen eines nicht näher dargestellten Abfallsammelfahrzeugs mit Müllsäkken oder sonstigen Abfällen. Die Abfälle können in anderer Form als in Mülltonnen in das Abfallsammelfahrzeug eingebracht werden. Wenn vorliegend von Müllsäkken die Rede ist, so können auch davon unterschiedliche, insbesondere nicht in Mülltonnen gelagerte Abfälle gemeint sein.
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Die Ladewanne 1 ist schwenkbar mit dem Abfallsammelfahrzeug gekoppelt und kann zwischen einer Aufladestellung und einer Einladestellung geschwenkt werden. In der Aufladestellung der Ladewanne 1, welche in 1 gezeigt ist, können Müllsäcke in die Ladewanne aufgeladen werden um in einem nächsten Schritt durch das Verschwenken der Ladewanne 1 in die Einladestellung ins Innere des Abfallsammelfahrzeugs eingeladen zu werden.
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Hierbei kann die Ladewanne 1 beispielsweise um 90° von der in 1 gezeigten Stellung nach oben bzw. im Uhrzeigersinn in die nicht näher gezeigte Einladestellung geschwenkt werden.
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Die Ladewanne 1 umfasst eine Auflagefläche 2, die zu einer zwischen der Auflagefläche 2 und dem Abfallsammelfahrzeug angeordneten Wandung 3 unter einem Winkel angeordnet ist. Der Winkel ist dabei größer als 90°, sodass nach dem Verschwenken der Ladewanne 1 in die im Wesentlichen vertikale Einladestellung die in die Ladewanne 1 geladenen Müllsäcke über die Wandung 3 zum Verdichtungsmechanismus des Abfallsammelfahrzeugs schwerkraftbedingt rutschen können.
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Die Ladewanne 1 kann insbesondere drei zur Auflagefläche 2 rechtwinklig angeordnete Seitenwandungen 8 umfassen, die ein vorzeitiges bzw. unerwünschtes Herausfallen des Abfalls aus der Ladewanne 1 verhindern.
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Die hinterste dieser Seitenwandungen 8 kann niedriger als die anderen Seitenwandungen 8 ausgebildet sein, um das Beladen der Ladewanne 1 zu erleichtern. Die Seitenwandungen 8 können an ihrer oberen, freien Kante wenigstens teilweise Schutzkanten 9 umfassen, die das Bedienpersonal vor einem schmerzhaften bzw. gefährlichen Kontakt mit den Kanten der Seitenwandungen 8 schützen.
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Die seitlichen Seitenwandungen 8 können eine abgeknickte Oberkante aufweisen um das Beladen der Ladewanne 1 weiter zu vereinfachen und um einen gleichmäßigeren Übergang zwischen den seitlichen Seitenwendungen 8 und der hinteren Seitenwandung 8 zu ermöglichen.
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Um die Ladewanne 1 mit dem Abfallsammelfahrzeug zu koppeln kann ein Anschlussrahmen 4 vorgesehen sein, der beispielsweise um den Verdichtungsmechanismus bzw. um dessen Öffnung herum am Abfallsammelfahrzeug angeordnet sein kann. Der Anschlussrahmen 4 kann als Teil der Ladewanneneinrichtung verstanden werden.
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Mittels des Anschlussrahmens 4 ist es besonders einfach möglich, bereits vorhandene und dem Stand der Technik entsprechende Abfallsammelfahrzeuge, die keine Ladewanne 1 aufweisen mit einer solchen nachzurüsten.
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Die 1, 2 und 4 zeigen ferner, dass seitlich der Ladewanne 1 je wenigstens eine Schutzeinrichtung bzw. Schutzwandung 5 vorgesehen sein kann, die den Schwenkbereich zwischen der Ladewanne 1 und dem Abfallsammelfahrzeug gegen Zugriff von Bedienpersonen schützt. Hierzu können insbesondere vertikale verlaufende Wandungen seitlich von der Ladewanne 1 angeordnet sein, die es dem Bedienpersonal unmöglich machen, beim Beladen des Abfallsammelfahrzeugs mittels der Ladewanne 1 Körperteile in den Schwenkbereich einzuführen und so einem Verletzungsrisiko durch die Schwenkbewegung der Ladewanne 1 auszusetzen.
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Die Schutzwandung 5 und die Ladewanne 1 können so ausgebildet sein, dass auch in der in 1 gezeigten Aufladestellung wenigstens abschnittweise eine Überlappung zwischen wenigstens einer Seitenwandung 8 der Ladewanne 1 und der Schutzwandung besteht. Dies gilt für die Betrachtung der genannten Komponenten in einer seitlichen Richtung des Abfallsammelfahrzeuges.
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Die Schutzwandung 5 kann wenigstens zweiteilig gefertigt sein, wobei eine Schutzfläche 51 von einem Schutzrahmen 52 getragen ist und über den Schutzrahmen 52 mit dem weiteren Gefüge der Ladewanneneinrichtung gekoppelt ist.
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Wie aus den 2, 3 und 4 hervorgeht kann insbesondere unterhalb der Ladewanne 1 eine hydraulische Zylinderkolbenvorrichtung 7 vorgesehen sein, die dazu eingerichtet ist, die Ladewanne 1 zwischen den beiden oben genannten Stellungen zu verschwenken. Denkbar ist auch eine Ausführung mit mehr als einer Zylinderkolbenvorrichtung 7.
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Diese Zylinderkolbenvorrichtung 7 kann unterhalb der Ladewanne 1 angeordnet sein, wo sie nicht das Arbeiten der Bedienpersonen behindert oder das Einwerfen von Müllsäcken in die Ladewanne 1 erschwert. Die Zylinderkolbenvorrichtung 7 kann ferner mittig unterhalb der Ladewanne 1 angeordnet sein, um so eine möglichst gleichmäßige Kraftbeaufschlagung der Ladewanne 1 durch die Zylinderkolbenvorrichtung 7 zu ermöglichen.
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Unterhalb der Ladewanne 1 kann eine Rahmenstruktur 11 vorgesehen sein, die die Auflagefläche 2 der Ladewanne versteift. Die Zylinderkolbenvorrichtung 7 kann an dieser Rahmenstruktur 11 angreifen. Ein weiterer Angriffspunkt der Zylinderkolbenvorrichtung 7 kann der Anschlussrahmen 4 sein.
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Wie 1 und 2 zu entnehmen ist, kann insbesondere an einer Seite der Ladewanne 1 ein Handhebelventil 6 vorgesehen sein, das zum Verschwenken der Ladewanne bzw. zum Betätigen der entsprechenden Zylinderkolbenvorrichtung 7 manuell bedient werden kann.
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Die Ladewanne 1 und die mit ihr verbundenen Einrichtungen können insbesondere am Heckteil eines Abfallsammelfahrzeugs angeordnet sein.
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5 zeigt eine Draufsicht der erfindungsgemäßen Ladewanneneinrichtung. Die Auflagefläche 2 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel rechteckig ausgeführt, während die zur Auflagefläche 2 angewinkelte Wandung 3 trapezförmig ausgebildet sein kann. Hierdurch ergibt sich eine Trichterwirkung bei dem Einfüllen des Abfalls in das Abfallsammelfahrzeug, wobei das Rutschen des Abfalls in den Verdichtungsmechanismus vereinfacht wird.