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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung umfassend eine Presse und einen Sammelbehälter, insbesondere für Altpapier, Kartonagen oder Kunststoffe.
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Herkömmliche derartige Pressen weisen üblicherweise Sammelbehälter auf, welche nicht durch Entsorgungsfahrzeuge unmittelbar entleert werden können. Zur Entnahme des gepressten Materials wird dieses üblicherweise zu einem Ballen zusammengebunden, wonach der Sammelbehälter an einer Seitenwandung geöffnet werden kann und der gebundene Ballen entnommen werden kann. Die durch das Pressen entstandenen Ballen besitzen meist ein hohes Gewicht, welches es teilweise unmöglich macht, diese ohne Zuhilfenahme von Maschinen umzulagern. Bis zur endgültigen Entsorgung muss das gepresste Material zwischengelagert werden. Dies macht die Verwendung von herkömmlichen Pressen zeit-, arbeits- und platzaufwendig und somit teuer. Für die gebundenen Ballen existiert des Weiteren derzeit keine durchgängig organisierte Entsorgungsmöglichkeit.
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Daneben ist es nach dem Stand der Technik bekannt, in Standardbehältern, welche für die Aufnahme durch Entsorgungsfahrzeuge geeignet sind, das gesammelte Material durch Verpressen zu verdichten. Diese Standardbehälter sind nicht für die Aufnahme von größeren Kräften geeignet, so dass nur eine verhältnismäßig geringe Presskraft aufgewendet werden kann, da sonst die Gefahr, den Standardbehälter zu beschädigen, zu groß wird. Dadurch ist die Verdichtung des gepressten Materials zu gering.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Presse und einen Sammelbehälter zu schaffen, die derart ausgebildet sind, dass eine hohe Presskraft ausgeübt werden kann und dass der Sammelbehälter direkt durch ein Entsorgungsfahrzeug geleert werden kann, ohne dass das gepresste Material zuvor aus dem Sammelbehälter entnommen werden muss.
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Diese Aufgabe wird durch die Presse und den Sammelbehälter mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist eine Presse, insbesondere eine Reststoffpresse, sowie einen Sammelbehälter mit mindestens zwei sogenannten Aufnahmezapfen auf. Diese Aufnahmezapfen sind dabei derart ausgebildet, dass sie die Abmaße von Müllbehältern, beispielsweise nach DIN 30740 EN 870, welche von einem Standard-Entsorgungsfahrzeug aufgenommen werden können, aufweisen.
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Insbesondere können die Abmaße der Aufnahmezapfen denjenigen von Müllgroßbehältern, beispielsweise einer Größe von 1100 Litern, entsprechen. Bei derartigen Müllgroßbehältern weisen die Innenseiten der an den Seitenwandungen angeordneten Aufnahmezapfen einen Abstand von 1270 cm und die Außenseiten von 1370 cm auf, wobei der Durchmesser der Aufnahmezapfen 40 mm beträgt. Durch derartig gestaltete Aufnahmezapfen des Sammelbehälters wird die Möglichkeit geschaffen, dass ein Entsorgungsfahrzeug den Sammelbehälter unmittelbar aufnehmen und entleeren kann. Somit muss das gepresste Material nicht aus dem Sammelbehälter genommen werden und in einen anderen, für Entsorgungsfahrzeuge kompatiblen, Behälter gegeben werden. Auf ein kraft- und zeitaufwendiges Umlagern des gepressten Materials kann so verzichtet werden. Selbstverständlich können die Aufnahmezapfen auch andere, für Entsorgungsfahrzeuge geeignete Abmaße aufweisen.
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Neben den Aufnahmezapfen kann der Sammelbehälter ein Prallblech aufweisen. Das Prallblech schützt den Behälter vor eventuellen Beschädigungen, welche beim Hebevorgang durch ein Entsorgungsfahrzeug entstehen können.
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Weiterhin ist es von Vorteil, wenn der Sammelbehälter auf seiner Innenseite eine am Boden befindliche umlaufende Fase aufweist. Die Fase verläuft dabei entlang des Bereiches, in welchem der Boden und die Seitenteile des Behälters zusammentreffen. Dies stellt sicher, dass das gepresste Material sich nicht in dem Sammelbehälter verkeilt und dieser so vollständig durch ein Entsorgungsfahrzeug entleert werden kann.
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Dadurch, dass der Sammelbehälter sich in einer vorteilhaften Variante der Erfindung zu seiner oberen Öffnung hin erweitert, kann ein Verkeilen des gepressten Materials in dem Sammelbehälter verhindert werden. Diese Erweiterung kann dadurch erreicht werden, dass mindestens ein Teil der Seitenteile, vorzugsweise alle, beispielweise leicht trapezförmig ausgebildet sind, wobei die längere Grundfläche des Trapezes im Bereich der Öffnung des Behälters angeordnet ist.
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Der Sammelbehälter kann in einer weiteren Ausführungsform der Erfindung Rollen, welche mit einer Federung versehen sind, aufweisen. Durch die Rollen lässt sich der Sammelbehälter einfach bewegen. Dadurch, dass die Rollen gefedert ausgebildet sind, wird der Sammelbehälter mittels der Federkraft leicht bis zu einer Höhe angehoben, in welcher er auf einfache Weise über einen Pressboden der Presse eingeschoben werden kann. Der Pressboden dient dazu, den Boden des Sammelbehälters beim Pressvorgang abzustützen. Beim Pressvorgang wird der Boden des Sammelbehälters durch die nachgebende Federung der Rollen auf den Pressboden gedrückt, so dass die größte Krafteinwirkung nicht auf den Sammelbehälter oder die Rollen übertragen wird, sondern auf den dafür vorgesehenen Pressboden. Auf diese Weise kann eine Presskraft von beispielsweise 12 bis 15 Tonnen aufgebracht und eine hohe Verdichtung des Materials gewährleistet werden.
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Der Pressvorgang kann beispielsweise hydraulisch betrieben werden, in diesem Fall weist die Presse einen Hydraulikzylinder auf beispielsweise in Verbindung mit einer elektrisch betriebenen Hydraulikpumpe auf. Es versteht sich von selbst, dass der Pressstempel der Presse auch anders angetrieben werden kann, beispielsweise durch eine Spindel.
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Aus Arbeitssicherheitsgründen wird die Presse idealerweise mit zwei Händen bedient. Hierbei weist die Presse vorteilig einen Hebel und einen Schalter auf. Nur durch Betätigen des Hebels und gleichzeitiges Drücken des Schalters wird die Presse aktiviert. So ist potentiellen Gefahren beim Arbeiten mit einer solchen Presse vorgebeugt, da sich beim Pressvorgang beide Hände des Bedieners an den Bedienelementen und nicht etwa im Bereich des Pressstempels der Presse befinden.
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Nachfolgend wird eine Ausführungsform der Erfindung anhand der Zeichnung exemplarisch erläutert.
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Es zeigen
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1: eine Presse ohne Sammelbehälter,
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2: eine Rückansicht eines Sammelbehälters einer Presse,
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3: eine seitliche Darstellung eines Sammelbehälters einer Presse; und
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4: eine perspektivische Ansicht einer Presse mit zugehörigem Sammelbehälter.
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In 1 ist eine Frontansicht einer Presse ohne einen zugehörigen Sammelbehälter dargestellt. Die hier dargestellte Presse weist ein Rahmengestell 1 mit einer Hydraulikeinheit 13 auf.
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Ein Hydraulikzylinder 2, welcher über einen Steuerhebel 3 und einen Schalter 3' bedienbar ist, sorgt für eine Ab- bzw. Aufwärtsbewegung des Pressstempels 4. Bei einer Abwärtsbewegung des Pressstempels 4 in Richtung Pressboden 5 der Presse kann der Pressstempel 4 eine Kraft von bis zu 15 Tonnen aufbringen. Abhängig von der Gestaltung der zugehörigen Sammelbehälter sind auch größere Kräfte denkbar. Hierbei wirkt die Presskraft aber nicht auf den in dieser Figur nicht dargestellten Boden eines Sammelbehälters, sondern über den Boden des Sammelbehälters auf den Pressboden 5. Da der Pressboden 5 über das Rahmengestell 1 mit dem Hydraulikzylinder 2 in mechanischer Verbindung steht, wirkt die Presse in der Art einer Schraubzwinge. Sie wird insbesondere beim Pressvorgang praktisch nicht angehoben. So kann eine hohe Presskraft, ohne den Sammelbehälter zu beschädigen, gewährleistet werden.
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In 2 ist eine Rückansicht und in 3 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Sammelbehälters zu sehen. Die Wandung 12 des sich nach oben hin erweiternden (hier nicht sichtbar) Sammelbehälters ist aus Blech mit einem zugehörigen Rohrgestänge 6 gebildet, was die Kraftaufnahme der durch den Pressvorgang auftretenden Kräfte erlaubt. Die Materialstärke des Blechs variiert je nach gewünschtem Kraftaufwand der Presse zwischen 2–4 mm. Abhängig von der gewünschten Presskraft sind auch größere bzw. geringere Materialstärken denkbar. Weiterhin ist der Boden des Sammelbehälters mit einer umlaufenden Fase versehen (hier nicht dargestellt), so dass das gepresstes Material sich nicht in dem Sammelbehälter verkeilen kann. Der Sammelbehälter weist Rollen 7 auf, welche mit einer Federung 8 an dem Boden des Sammelbehälters angebracht sind. Durch eine derartige Federung 8 der Rollen 7 kann der Sammelbehälter über dem Pressboden 5 der Presse platziert werden, wobei die Federung 8 unter der Presskraft des Pressstempels 4 nachgibt, so dass die Presskraft auf den Pressboden 5 wirkt und die Rollen 7 lediglich die Krafteinwirkung erfahren, die erforderlich ist, um die Feder zusammenzudrücken. Durch die Rollen 7 ist der Sammelbehälter leicht zu bewegen und kann so beispielsweise zu einem Entsorgungsfahrzeug zur Leerung oder auch für den Pressvorgang unter die Presse geschoben werden. Eine Arretierungseinrichtung 9 an den Rollen 7 gewährleistet ein sicheres Abstellen des Sammelbehälters. Weiterhin weist der Sammelbehälter ein Prallblech 10 auf, durch das dieser vor eventuellen Beschädigungen, welche beim Hebevorgang durch ein Entsorgungsfahrzeug entstehen können, geschützt ist. Seitlich des Sammelbehälters sind sogenannte Aufnahmezapfen 11 angebracht. Diese Aufnahmezapfen 11 sind derart angebracht, dass sie die Aufnahme und die damit einhergehende Entleerung des Sammelbehälters durch ein Entsorgungsfahrzeug erlauben.
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In 4 ist eine perspektivische Ansicht einer Presse mit einem Sammelbehälter dargestellt. Die Bezugszeichen sind analog zu den in den 1–3 verwendeten Bezugszeichen gewählt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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