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Deckel für Abfallbehälter
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Die Erfindung betrifft einen Deckel für Abfallbehälter.
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Deckel für Abfallbehälter sind in verschiedenen Ausführungsformen
bekannt. In seiner einfachsten Ausführungsform ist ein derartiger Deckel ein loses
Teil, welches auf den Abfallbehälter aufsetzbar und davon wieder abziehbar ist.
Häufig sind Deckel und Abfall behälter auch miteinander verbunden, indem beispielsweise
der Deckel an den oberen Rand des Abfallbehälters
angelenkt ist.
Der Deckel ist dann von Hand hochzuklappen oder auch - falls er über einen entsprechenden
Zugmechanismus verfügt - von Fuß zu betätigen.
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In jedem Falle kommt den bekannten Deckeln die Aufgabe zu, einen sauberen
und sicheren Abschluß der Abfallbehälter zu bilden. Diese Aufgabe erfüllen sie jedoch
dann nicht mehr, wenn die Abfallbehälter soweit gefüllt sind, daß einzelne Abfallteile
bereits über den Rand überstehen. Dabei braucht keinesfalls schon die Kapazität
des Abfallbehälters erschöpft zu sein.
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In der Regel werden nämlich die Abfälle lose in die Abfallbehälter
eingeworfen, so daß diese umso schneller gefüllt sind, je sperriger die Abfälle
sind. Ist es dann soweit, daß ein Abfallbehälter fast-überquillt, wird vielfach
versucht, mit Hilfe des Deckels den Abfall in den Abfallbehälter zurückzudrängen.
Da der Deckel jedoch nur bis zum Rand des Abfallbehälters zu bewegen ist und im
allgemeinen kein nennenswertes Eigengewicht hat, bleibt diese Maßnahme letztlich
wirkungslos. Gelegentlich wird auch mit Hilfe eines Stampfers versucht, den Abfall
zu komprimieren; jedoch ist ein solcher nicht immer zur Hand bzw. stellt die Aufbewahrung
eines durch Abfälle beschmutzten Stampfers außerhalb von Abfallbehältern ein hygienisches
Problem dar. Eine weitere Behelfsmaßnahme besteht darin, Abfälle unter Zuhilfenahme
von Gummihandschuhen, Papier oder ähnlichem direkt mit der Hand weiter zusammenzupressen.
Ein derartiges Vorgehen ist jedoch unhygienisch und außerdem meistens noch mit Geruchsbelästigungen
verbunden sowie gefährlich.
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Hier setzt nun die Erfindung an. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde, einen
Deckel so auszugestalten, daß dieser sicher auf dem Abfallbehälter aufliegt und
diesen gut abschließt und die Möglichkeit bietet, den Abfall
stärker
zu komprimieren,um so die Kapazität des Abfallbehälters besser auszunutzen.
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Gelöst wird die Aufgabe dadurch, daß durch den Deckel ein Stempel
führbar ist, welcher an seinem oberen Ende einen Knauf trägt und mit seinem unteren
Ende mit einer etwa parallel zum Deckel gerichteten Andruckplatte verbunden oder
aber verbindbar ist und zusammen mit der Andruckplatte gegen die Rückstellkraft
einer Feder o. dgl. in das Innere des Abfallbehälters zum Komprinieren des darin
enthaltenen Abfalls absenkbar ist.
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Die Vorteile des erfindungsgemäßen Deckels bestehen vor allem darin,
daß nunmehr die Kapazität des Abfallbehälters besser ausgenutzt wird, indem sperrige
Teile durch Absenken der Andruckplatte komprimiert werden können. Dieser Vorgang
vollzieht sich in hygienischer Art und Weise. Gleichzeitig wird ein besseres Schließen
ermöglicht. Der Deckel ist jederzeit und überall einsatzbereit. Der Erfindungsgedanke
ist unabhängig von der Deckelform und -ausführung, kann also beispielsweise genausogut
bei einem eckigen wie runden, einem losen wie klappbaren Deckel verwirklicht werden.
Die ursprüngliche Zuordnung und Beweglichkeit von Deckel und Abfallbehälter wird
von der vorgeschlagenen Maßnahme nicht beeinflußt und kann deshalb wie bisher beibehalten
werden. Bei größeren Deckeln, z. B. bei Müllcontainern oder Müllwagen für Wohnanlagen,
Industriebetriebe etc. können auch mehrere Stempel und Andruckplatten gemäß der
Erfindung nebeneinander am Deckel angeordnet werden.
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Nach einem weiteren Vorschlag ist der Stempel als Spirale ausgebildet
und derart zwangsweise führbar, daß die-Andruckplatte beim Absenken gleichzeitig
eine Drehbewegung ausführt, und ist der Knauf frei um die Sterpelchse drehbar, Diese
Ausftlhrungsfora besitzt den zusät?lichen Vorteil, daß die Andruckplatte
nicht
nur komprimierend, sondern gleichzeitig auch verteilend wirkt.
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Der Stempel kann beispielsweise ein Vierkant sein, welcher zu einer
Spirale verdreht ist und in einer etwa viereckigen Öffnung zwangsweise geführt ist.
Es ist auch möglich, die Andruckplatte noch mit Schikanen, d. h. Mitnehmern zu versehen,
um eine stärkere Verteilung des Abfalls zu erzielen.
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In weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgedankens ist die dem Deckel
abgewandte Seite der Andruckplatte in etwa als Kalotte ausgebildet. - Der besondere
Vorteil dieser Ausführungsform liegt darin, daß zunächst eine Berührung der Andruckplatte
mit dem Abfall im Bereich des Mittelpunktes der Andruckplatte erfolgt und erst anschließend
an ihrer Peripherie, so daß eine Stabilisierung der Lage der Andruckplatte mit steigendem
Anpreßdruck erreicht wird.
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Vorteilhaft ist am Deckel ein Betätigungshebel zum Absenken des Stempels
angelenkt. - Dadurch ist eine Kraftübersetzung gegeben, welche es erlaubt, die Andruckplatte
mühelos abzusenken bzw. den Anpreßdruck der Andruckplatte im Abfallbehälter noch
zu erhöhen.
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In einfachster Form liegt der Betätigungshebel einfach lose auf dem
Knauf auf und ragt mit einem freien Ende darüber hinaus. Der Betätigungshebel kann
aber auch beweglich mit dem Knauf verbunden sein. Bei einem größeren Deckel mit
mehreren Stempel und Andruckplatten gemäß der Erfindung können mit einem einzigen
Betätigungshebel alle Andruckplatten gleichzeitig abgesenkt werden.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile werden an Hand der Zeichnung für
vier bevorzugte Ausführungsbeispiele beschrieben. Es zeigen:
Figur
1 einen Deckel auf einem Abfallbehälter im Schnitt, Figur 2 den Gegenstand nach
Figur 1 mit abgesenkter Andruckplatte, Figur 3 einen anderen Deckel mit einem Betätigungshebel
in Draufsicht, Figur 4 Einzelteile eines noch anderen Deckels in Seitenansicht bzw.
Draufsicht und Figur 5 einen wiederum anderen Deckel auf einem Abfallbehälter im
Schnitt.
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Nach Figur 1 liegt ein erfindungsgemäßer Deckel 1 auf dem Rand eines
Abfallbehälters 2 auf. Der Abfallbehälter 2 ist dabei bis in die Nähe seines Randes
mit Abfall 3 gefüllt, der lose eingeworfen worden ist.
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Der Deckel 1 weist einen Stempel 4 auf, welcher durch den Deckel 1
hindurchgeführt ist und an seinem oberen Ende einen Knauf 5 und an seinem unteren
Ende eine Andruckplatte 6 trägt. Die Andruckplatte 6 ist etwa parallel zum Deckel
1 ausgerichtet und mit dem Stempel 4 starr verbunden. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
ist auch der Knauf 5 starr mit dem Stempel 4 verbunden. Um den Stempel 4 herum ist
eine Feder 7 angeordnet, welche sich einerseits gegen den Deckel t und andererseits
gegen den Knauf 5 abstützt und mit ihrer Rückstellkraft die Andruckplatte 6 gegen
die Unterseite des Deckels 1 zieht.
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Sobald der Abfallbehälter 2 die in Figur 1 gezeigte Füllhöhe erreicht
hat, wird von Hand auf den Knauf 5 in Richtung des Pfeiles 8 gedrückt und damit
die Andruckplatte 6 entgegen der Rückstellkraft der Feder 7 abgesenkt, wobei der
Abfall 3 im Abfallbehälter 2 komprimiert wird. Wird danach der Knauf 5 wieder losgelassen,
gelangt die Andruckplatte 6 sogleich wieder
in ihre ursprüngliche
Lage gemäß Figur 1. - Im vorliegenden Beispiel wurde bewußt auf eine Schraffur der
geschnittenen Teile verzichtet.
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Bei einer anderen, hier nicht gezeigten Ausführungsform ist der Knauf
nach unten hin zylinderförmig verlängert und kann sich teleskopartig über eine Hülse
schieben, welche, vom Deckel ausgehend, um die Feder herum angeordnet ist. Dadurch
ist die Feder allseits umschlossen und bleibt unsichtbar.
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Figur 3 zeigt schematisch einen Betätigungshebel 9, mit dessen Hilfe
der Knauf 5 und damit der Stempel 4 und die Andruckplatte 6 leichter abzusenken
sind.
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Der Betätigungshebel 9 ist mit einem Ende am Deckel 1 angelenkt, liegt
auf dem Knauf 5 auf und läßt sich mit seinem anderen, den Knauf 5 und den Deckel
1 überragenden Ende, an dem ein Griff 10 angebracht ist, in Richtung auf den Deckel
1 hin niederdrücken. Mit einem derartigen Betätigungshebel lassen sich auch gleichzeitig
mehrere Andruckplatten absenken, vor allem wenn diese in einer Reihe nebeneinander
angeordnet sind. Eine derartige Ausführungsform kommt beispielsweise für größere
Abfallbehälter wie Müllcontainer o. ä. in Betracht.
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Nach Figur 4 ist der Stempel 4 ein Vierkant, welcher zu einer Spirale
4a verdreht ist. Der Deckel 1 ist mit einer etwa rechteckigen Öffnung -11 versehen,
durch weiche die Spirale 4a derart zwangsweise geführt ist, daß die Andruckplatte
6 beini Absenken gleichzeitig eine Drehbewegung ausführt. Der Knauf 5 ist bei dieser
Ausführungsform frei drehbar um die Stempelachse. Als weiteres besonderes Merkmal
ist im gezeigten Beispiel die dem Deckel 1 abgewandte Seite der Andruckplatte 6
eine Kalotte 12.
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Nach Figur 5 ist die Andruckplatte 6 über eine Feder 7a mit dem Deckel
1 verbunden. Die Feder 7a zieht dabei die Andruckplatte 6 gegen die Unterseite des
Deckels 1 zurück. Der Stempel 4 mitsamt dem Knauf 5 ist in diesem Beispiel ein loses
Teil. Der Stempel 4 kann jedoch wie in den bereits beschriebenen Ausführungsbeispielen
durch den Deckel 1 hindurchgeführt werden und ist mit der Andruckplatte 6 kippsicher
verbindbar. Die Andruckplatte 6 weist nämlich eine Aussparung 13 zur Aufnahme des
unteren Endes des Stempels 4 auf. Die Aussparung 13 und das untere Ende des Stempels
4 sind im einfachsten Falle rund, können jedoch ebensogut eckig ausgebildet sein,
was vor allem dann in Betracht kommt, wenn die Andruckplatte 6 nicht nur abgesenkt,
sondern gleichzeitig auch gedreht werden soll.
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Die weiteren Vorteile dieser Ausführungsform bestehen darin, daß die
Bauhöhe gering ist und je nach Bedarf verschieden lange Stempel eingesetzt werden
können.
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Bei Verwendung eines Betätigungshebels bietet es sich an, den oder
die Stempel damitdauerhaft beweglich zu verbinden.
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PatentzntwrUche:
Liste der Bezugszeichen 1 Deckel
2 Abfallbehälter 3 Abfall 4 Stempel 4a Spirale 5 Knauf 6 Andruckplatte 7 Feder 7a
Feder 8 Pfeil 9 Betätigungshebel 10 Griff 11 Öffnung 12 Kalotte 13 Aussparung