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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Samowar.
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Samoware sind Heißwasserbereiter, die ursprünglich aus dem russischen und asiatischen Raum stammen und der Teezubereitung dienen.
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Ein Samowar weist in der Regel einen Wasserkessel auf, in dem eine größere Menge an Wasser zum Kochen gebracht werden kann, und eine Teekanne, in der ein Teekonzentrat aus Teeblättern und einer geringeren Menge Wasser angesetzt werden kann. Aus dem Teekonzentrat und dem heißen Wasser kann sich ein Benutzer seinen Tee in der gewünschten Stärke mischen.
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Samoware sind vor allem in der Gastronomie beliebt, wo beispielsweise an einem Buffet für viele Gäste zeitgleich Heißgetränke bereitgestellt werden müssen.
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Es ist relativ viel Energie zum Betreiben eines Samowars notwendig, da das Wasser im Wasserkessel konstant heiß gehalten werden muss.
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Es ist somit eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Samowar bereitzustellen, welcher besonders energieeffizient und sicher in der Anwendung ist.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Samowar, aufweisend einen Wasserkessel und eine auf die Oberseite des Wasserkessels aufsetzbare und vom Wasserkessel erwärmbare Teekanne, wobei der Wasserkessel und/oder die Teekanne eine Seitenwand in Form einer thermisch isolierenden Wand aufweisen.
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Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass eine Außenhaut des Samowars weniger heiß wird, und die Verbrennungsgefahr für einen Benutzer reduziert ist. Zudem kühlt eine im Wasserkessel oder der Teekanne befindliche Flüssigkeit weniger schnell ab.
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Die Seitenwände des Wasserkessels und/oder der Teekanne weisen vorzugsweise Edelstahl auf oder sind aus Edelstahl ausgebildet.
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Gemäß einer Ausführungsform ist die thermisch isolierende Wand als Doppelwandung ausgebildet. Beispielsweise weist die Doppelwandung eine innere und eine äußere Wand auf, wobei zwischen den Wänden z. B. eine isolierende Luftschicht angeordnet ist. Der Wasserkessel und/oder die Teekanne können dadurch besonders kostengünstig sein, da keine zusätzlichen Materialien zur Herstellung benötigt werden.
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Die thermisch isolierende Wand kann eine Schaumschicht aufweisen. Dadurch kann die Isolationswirkung der thermisch isolierenden Wand noch verstärkt sein.
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Vorzugsweise ist die Schaumschicht zwischen einer inneren und einer äußeren Seitenwand vorhanden. Die Schaumschicht kann infolgedessen vorteilhafterweise bei der Herstellung auf besonders einfache Weise ausgebildet werden, indem ein aufschäumbares Material zwischen die innere und die äußere Wand der Doppelwandung eingespritzt wird.
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Alternativ oder zusätzlich kann die thermisch isolierende Wand ein Vakuum zwischen benachbarten Wänden aufweisen. Durch das Vakuum wird die Isolationswirkung der thermisch isolierenden Wand noch verstärkt, ohne dass weitere Isoliermaterialien verwendet werden müssen. Abgesehen von einer Kostenersparnis fallen dadurch bei einer Entsorgung des Samowars weniger umweltschädliche Abfälle an.
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Ein Bodenbereich des Wasserkessels und der Teekanne kann unisoliert sein. Damit wird der Vorteil erreicht, dass ein Aufheizvorgang des Heißwassers im Wasserkessel nicht durch eine Isolierung gehemmt wird. Auch das Aufwärmen des Teekonzentrats in der Teekanne wird nicht durch eine Isolierung beeinträchtigt.
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Der Bodenbereich des Wasserkessels und der Teekanne ist vorzugsweise aus einem Metall, insbesondere aus Edelstahl, ausgebildet.
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Ein Deckelbereich des Wasserkessels ist vorzugsweise unisoliert. Ein Wärmeübergang zwischen dem Deckelbereich des Wasserkessels und einem Bodenbereich der Teekanne ist dadurch derart ausgebildet, dass ein in der Teekanne befindliches Teekonzentrat lediglich durch die Abwärme des Wasserkessels erwärmt wird.
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Ein Deckel des Wasserkessels kann abnehmbar sein. Beispielsweise kann die Teekanne direkt auf einer Befüllöffnung des Wasserkessels abgestellt werden. Die Teekanne dient damit als Deckel für den Wasserkessel und ein in dem Wasserkessel aufsteigender Wasserdampf kann über den Bodenbereich der Teekanne das darin befindliche Teekonzentrat schnell erwärmen.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten ergeben sich aus den Figuren.
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Es zeigen:
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1 einen erfindungsgemäßen Samowar und
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2 eine Teekanne eines erfindungsgemäßen Samowars in einer Schnittdarstellung.
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1 zeigt einen erfindungsgemäßen Samowar 10. Der Samowar 10 weist einen Wasserkessel 12 zur Aufnahme einer größeren Wassermenge auf.
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Auf dem Wasserkessel 12 ist ein Deckel 16 mit Griffen 18 angeordnet, auf dem wiederum eine Teekanne 20 abnehmbar aufgesetzt ist. Die Teekanne 20 weist ein Teesieb 22, einen Deckel 24 und einen Kannengriff 26 sowie eine Schnaupe 27 auf. In der Teekanne 20 kann ein wässriges Teekonzentrat bereitet, vorgehalten und über die Schnaupe 27 ausgegeben werden. Durch die Nähe zum Wasserkessel 12 wird das in der Teekanne 20 befindliche Teekonzentrat erwärmt, wenn der Samowar 10 in Betrieb ist, jedoch ohne zu kochen.
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Zur Entnahme von Heißwasser weist der Samowar 10 einen Wasserauslass 36 mit einem Hebel 38 auf. Wird der Hebel 38 nach unten gedrückt, fließt Wasser durch den Wasserauslass 36 und kann in eine Tasse gefüllt werden.
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Ein Dampfauslass 44 verhindert einen zu großen Druckaufbau im Wasserkessel 12.
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Zur Stromversorgung ist an der Bodenplatte 14 ein Netzstecker 28 angeordnet.
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Die Bodenplatte 14 kann einteilig mit dem Wasserkessel 12 oder als separates Teil ausgebildet sein. Eine separate Ausbildung hat den Vorteil, dass der Wasserkessel 12 zum Nachfüllen von der Bodenplatte 14 abgehoben werden kann.
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In der Bodenplatte 14 des Samowars ist eine elektrische Heizung angeordnet, die beispielsweise eine Heizspirale aufweisen kann.
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An der Bodenplatte 14 ist des Weiteren ein Bedienelement 30 angeordnet, mit dem eine gewünschte Zieltemperatur des Wassers eingestellt werden kann. Das Bedienelement 30 ist als Drehknopf ausgebildet, sodass die gewünschte Wassertemperatur stufenlos oder in vorher festgelegten Temperaturstufen eingestellt werden kann. Alternativ kann das Bedienelement 30 auch Druckknöpfe aufweisen.
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Ist das Bedienelement 30 bis zu einem Anschlag nach links, also gegen den Uhrzeigersinn, gedreht, ist die Heizung ausgeschaltet.
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Wird das Bedienelement 30 zu Beginn eines Aufheizprozesses bis zu einem Anschlag nach rechts, also mit dem Uhrzeigersinn, gedreht, ist die maximale Heizleistung eingestellt. Der Anschlag kann jeweils durch ein Klicken wahrgenommen werden. Das Wasser wird auf diese Weise sehr schnell zum Kochen gebracht.
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Die Heizung kann derart ausgebildet sein, dass das Wasser ununterbrochen gekocht wird, bis es verdampft ist, wenn das Bedienelement 30 bis zum Anschlag gedreht ist. Kochendes Wasser ist jedoch nicht ideal für den Teegenuss, das Wasser soll nach dem schnellen Erhitzen vielmehr auf einer konstanten Temperatur unterhalb des Siedepunktes gehalten werden.
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Zu diesem Zweck kann das Bedienelement 30 je nach Teesorte auf eine Temperatur zwischen 70°C und 95°C eingestellt werden.
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Ist die Heizung in Betrieb, wird dies durch eine Kontrollleuchte 32 angezeigt, die beispielsweise blau leuchtet. Eine weitere Kontrollleuchte 34 kann einen niedrigen Wasserstand anzeigen.
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Um einen sicheren Stand des Samowars 10 zu gewährleisten, kann die Bodenplatte rutschhemmende Stellfüße 40 aufweisen.
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Um ein Überfüllen des Wasserkessels 12 zu vermeiden, weist dieser eine Füllstandsmarkierung 42 für maximale Befüllung auf. Zusätzlich weist der Wasserkessel 12 ein Anzeigeelement 56 zum Anzeigen eines Wasserfüllstands auf. Das Anzeigeelement 56 weist ein längliches Sichtfenster 58 auf, wobei ein Benutzer durch das Sichtfenster 58 den genauen Wasserfüllstand erkennen kann. Neben dem Sichtfenster sind Markierungen 60 in Form von Strichen angebracht, wobei die Markierungen 60 in 1-Liter-Abständen angebracht sind.
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Sowohl der Wasserkessel 12 als auch die Teekanne 20 weisen jeweils eine thermisch isolierende Wand 61, 62 auf, welche in Zusammenhang mit 2 näher beschrieben wird.
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2 zeigt die Teekanne 20 in einer Schnittdarstellung. Die Teekanne 20 weist eine thermisch isolierende Wand 62 auf. Die thermisch isolierende Wand 62 ist als Doppelwandung ausgebildet und weist eine innere Wand 64 und eine äußere Wand 66 auf. Zwischen der inneren und der äußeren Wand 64, 66 kann sich Luft, eine Schaumschicht oder ein Vakuum befinden. Insbesondere weist eine Seitenwand der Teekanne 20 die thermisch isolierende Wand auf, während ein Bodenbereich und ein Deckelbereich der Teekanne 20 unisoliert sind.
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Die thermisch isolierende Wand 61 des Wasserkessels 12 ist gleichermaßen ausgebildet wie die thermisch isolierende Wand 62 der Teekanne 20 und ist der Einfachheit halber nicht separat dargestellt. Ein Bodenbereich und ein Deckelbereich des Wasserkessels sind ebenfalls unisoliert. Dadurch kann besonders guter Wärmeübergang zwischen einer Kochplatte und dem Wasserkessel 12 beim Erhitzen von Wasser sowie ein guter Wärmeübergang zwischen dem Wasserkessel 12 und der Teekanne 20 beim Erwärmen von Teekonzentrat stattfinden.