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Die Erfindung betrifft eine mobile Transportvorrichtung, die als Einkaufswagen oder als Transportmittel für Module von Pflegediensten angewendet und zur Unterbringung in einem Fahrzeug dient.
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Bekannt ist nach der
DE 40 00 238 A1 ein zusammenklappbares Gerät, das aus je zwei Tragholmen besteht, die durch je zwei Gelenke gelenkig miteinander verbunden sind. Durch Anbringung von zwei oder mehr Rädern ist das Gerät fahrbar gestaltet. Durch die Bewegung in eine Bewegungsrichtung werden alle Achsenrichtungen selbsttätig aneinander geklappt. Mit dieser Ausgestaltung wird nur ein geringer Raumbedarf im Kofferraum eines PKW erforderlich. Durch zwei ausklappbare oder einhängbare variabel höhenverstellbare Konsolen können unverlierbar Einkaufskörbe aufgesetzt werden. Darüber hinaus kann dieses Gerät auch als bei Beistellwagen am Krankenbett, als Sitzgelegenheit oder zum Transport einer Person oder Kindern benutzt werden. Für das Ein- und Ausfahren in den Kofferraum bzw. aus dem Kofferraum ist dieses Gerät ungeeignet.
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Der in der
DE 10 2005 049 421 B4 beschriebene Einkaufswagen dient zum besseren Verstauen im Gepäckraum eines Fahrzeuges mittels eines verkleinerbaren Rollengestells mit Rollen. Unterhalb des Einkaufswagens sind dazu selbsttätig einklappbare Stützen angeordnet, mit denen beim Einsetzen in den Gepäckraum des Fahrzeuges diese automatisch eingeklappt werden. Dazu befindet sich im Fahrzeug ein Anschlag, gegen den die Stützen beim Einheben in den Gepäckraum einschlagen und dadurch einen Klappmechanismus auslösen. Die Einbringung des Einkaufswagens in den Kofferraum erfolgt durch Einschieben. Nachteilig ist, dass sich zwischen dem Einkaufswagen und dem Boden des Kofferraumes während des Einschiebens keine Rollelemente befinden, die das Einbringen des beladenen Einkaufswagens, insbesondere bei schweren Transportgewichten, erleichtern würden. Der Boden des Kofferraumes würde zudem während des Einschiebens Beschädigungen ausgesetzt sein.
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Weiterhin wird nach der
DE 10 2008 061 318 A1 ein klappbarer Supermarkt-Einkaufswagen beschrieben, bei dem ein Behälter von einem Gestell getragen wird, dessen Unterseite mit Rädern versehen ist. Dabei ist der Behälter fest mit dem Gestell verbunden. Der Behälter und das Gestell weisen an den Verbindungsstellen eine Drehachse auf, um die das Schwenken des Gestells nach oben ermöglicht wird, um den Wagen schließlich ganz in den Kofferraum einzuschieben. Auch bei diesem Einkaufswagen besteht keine Möglichkeit, diesen mittels Rollelemente in den Kofferraum zu rollen. Durch die feste Verbindung des Behälters mit dem Gestell kann ebenso keine Auswechslung des Einkaufswagens vorgenommen werden.
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In der
DE 20 2010 000 879 U1 wird ein klappbarer, in einem PKW transportablen Einkaufswagen beschrieben, der mit einem klappbaren Fahrgestell verbunden ist und das Fahrgestell bewegliche Teile aufweist. Durch Einknicken der Fahrgestett-„Beine“ erfolgt das Einklappen des Einkaufswagens und das anschließende Einschieben in den Kofferraum. Technische Mittel für ein Einbringen des Einkaufswagens durch Rollvorgänge sind auch hier nicht vorgesehen.
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Der weiterhin bekannt gemachte zusammenklappbare im Fahrzeug verankerbare Einkaufswagen nach der
DE 20 2010 012 120 U1 weist ebenfalls Merkmale auf, die sich auf einen selbstständig zusammenklappbaren, im Kofferraum eines Fahrzeugs verankerbaren, fahrbaren Einkaufswagen beziehen. Dazu wird der mit Rollen versehene Unterbau während dem Herausnehmen aus dem Fahrzeug selbstständig aufgeklappt und in der aufgeklappten Endstellung arretiert. Die Einbringung in den Kofferraum eines PKW erfolgt wie bei den anderen Lösungen durch Einschieben der Vorrichtung und den damit verbundenen Gefahren der Beschädigung. Ebenso nachteilig ist die damit einhergehende Begrenzung der zu transportierenden Lasten.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb in der Schaffung einer mobilen Transportvorrichtung zur Unterbringung in Fahrzeugen, die eine einfachere Bedienung ermöglicht und für größere Transportlasten bei gleichzeitiger Minimierung der Beschädigungsgefahr für das Fahrzeug anwendbar ist. Gelöst wird diese Aufgabe mit der erfindungsgemäßen Transportvorrichtung gemäß den beschreibenden Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen werden mit den Merkmalen der Ansprüche 2 bis 6 beschrieben. Mit der mobilen Transportvorrichtung können alternativ unterschiedliche Transportgegenstände transportiert werden. Mittels eines in das Grundgestell ein- und ausfahrbaren Bodenteiles können beispielsweise alltägliche Einkaufsgegenstände, Getränkekästen und zu transportierende Module von Pflegediensten aufgenommen werden. Das Bodenteil weist unterhalb der Bodenfläche Rollelemente auf, mit denen die Transportvorrichtung auf dem Boden des Gepäckraums in den Innenraum des Fahrzeugs gerollt werden kann. Das Grundgestell der Transportvorrichtung ist mit einem Klappmechanismus ausgestattet, mittels dem nach dem Klappvorgang die Rollelemente des Bodenteiles rollfähig mit dem Boden des Gepäckraums in Kontakt stehen. Vorteilhaft für einen geringen materialtechnischen Aufwand erweist sich die Gestaltung des Grundgestells dadurch, dass die Rollelemente des Bodenteiles auf einer Rollebene vom Grundgestell auf dem Boden des Gepäckraums gerollt werden können. Für den Transport schwererer Behältnisse ist das Grundgestell vorzugsweise so gestaltet, dass die Rollelemente des Bodenteils auf einer Rollebene vom Grundgestell auf die Rollebene von im Gepäckraum eingebrachter Schienen gerollt werden können. Vorteilhaft wird der mit dem Grundgestell verbundene Klappmechanismus am Ende einer Schienenführung mit einem Drehelement versehen, um das Grundgestell auf einfache Weise in den Innenraum des Fahrzeugs schwenken zu können. Für die Überwindung von Treppen werden effektvoll mindestens drei konzentrisch zur Drehachse angeordnete und beweglich gelagerte Rollelemente an der Vorderachse des Gestells angebracht. Beim Transport schwererer Behältnisse ist es von Vorteil, wenn die Rollelemente des Bodenteils unterhalb der Bodenfläche schienengeführt gelagert sind.
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Nachfolgend soll die Transportvorrichtung anhand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben werden. In der wiedergebenden Zeichnung zeigt
- 1: die schematische Seitenansicht der Transportvorrichtung mit einem Einkaufskorb,
- 2: die schematische Seitenansicht der Transportvorrichtung mit ausgefahrenem Einkaufskorb,
- 3: die schematische Ansicht des Klappmechanismus während des Klappvorganges,
- 4: die schematische Seitenansicht des Grundgestells,
- 5: die perspektivische Ansicht des Bodenteiles,
- 6: die Schnittdarstellung des in Transportrichtung gesehenen Querschnittes des Bodenteiles,
- 7: die schematische Bodenansicht des Bodenteiles,
- 8: die schematische Ansicht des Bodenteiles mit einem Behältnis des Pflegedienstes und
- 9: die schematische Seitenansicht der Transportvorrichtung mit Rollelementen für die Überwindung von Treppen.
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Die Darstellung der 1 zeigt die schematische Seitenansicht der Transportvorrichtung 1 mit einem zu transportierenden Behältnis 5. Mittels dieser Ansicht wird das auf das Grundgestell 2 gerollte und arretierte Behältnis 5 wiedergegeben. Sie widerspiegelt den fahr- und transportbereiten Zustand der Transportvorrichtung 1. Als Behältnis 5 dient ein Einkaufskorb, der alternativ auch ein Getränkekasten oder ein zu transportierendes Modul von Pflegediensten sein kann. Die Transportvorrichtung 1 besteht aus einem mit einem Klappmechanismus versehenen Grundgestell 2 und dem Bodenteil 3. Unterhalb der Bodenfläche des Bodenteils 3 sind Rollelemente 4 angeordnet, die zur rollenden Fortbewegung des Bodenteils 3 für das Aufschieben auf das Grundgestell 2 und dem Einschieben in den Gepäckraum dienen.
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Mit der schematischen Wiedergabe nach 2 wird die Seitenansicht der Transportvorrichtung 1 gezeigt, nachdem der Einkaufskorb ausgefahren wurde. Der dargestellte Zustand ergibt sich, wenn das Grundgestell 2 bis an das Fahrzeug gerollt wurde und der Einkaufskorb in den Gepäckraum geschoben (gerollt) wurde. Die unterhalb des Bodenteils 3 angebrachten Rollelemente 4 werden während der Einschiebung entlang des Gepäckraumbodens oder eines in den Gepäckraum eingebrachten Schienensystems gerollt. Die mechanische Zusammenfügung des Bodenteils 3 mit dem Grundgestell 2 erfolgt mittels der Führungsrollen 9 innerhalb der am Bodenteil 3 zu beiden Seiten angebrachten Schienenführungen 7. Erreicht während des Rollvorganges des Einkaufskorbes die letzte der Führungsrollen 9 das Ende der Schienenführung 7, so übernimmt diese Führungsrolle 9 die Funktion eines Drehelementes 8 und das Grundgestell 2 wird um den Drehpunkt in den Gepäckraum geschwenkt.
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Die schematische Darstellung der 3 zeigt die Transportvorrichtung 1 mit dem nach innen geschwenkten Klappmechanismus. Die zu beiden Seiten des Bodenteiles 3 angebrachten Teile des Grundgestells 2 werden dazu mittels der jeweils als Drehelement 8 dienenden Führungsrolle 9 gedreht und dadurch in den Gepäckraum geschwenkt.
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Mit der 4 wird der schematische Aufbau eines seitlichen Teiles des Grundgestells 2 wiedergegeben. Im oberen Bereich sind die Führungsrollen 9 angeordnet, die eine Bewegung des Bodenteiles 3 auf dem Grundgestell 2 ermöglichen. Während des Ein- und Ausfahrvorganges des Behältnisses 5 werden die Führungsrollen 9 in der am Bodenteil 3 angebrachten Schienenführung 7 geführt.
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Die Darstellung der 5 zeigt das Bodenteil 3 zur Aufnahme des Behältnisses 5. An beiden Seiten des Bodenteiles 3 sind Schienenführungen 7 angebracht, die zur Aufnahme der Führungsrollen 9 dienen.
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Mit 6 wird die Schnittdarstellung des in Transportrichtung gesehenen Querschnittes des Bodenteiles 3 wiedergegeben. Neben dem Profil der Schienenführungen 7 für die Führungsrollen 9 sind die unterhalb des Bodenteiles 3 angebrachten Schienenführungen 11 für die Rollelemente 4 dargestellt.
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Aus der 7 kann die von unten gesehene schematische Bodenansicht des Bodenteils 3 entnommen werden. Die Schienenführung 11 mit in dieser gelagerten Rollelementen 4 ist in Richtung des Ein- und Ausschubes an der Unterseite des Bodenteiles 3 angeordnet. Dabei ist die Breite der Schienenführung 11 im Falle eines im Gepäckraum vorhandenen Schienenaufnahmesystems der Schienenbreite dieses Systems angepasst.
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Mit der Abbildung der 8 wird das Bodenteil 3 mit einem durch das Personal von Pflegedienste zu transportierenden Modul 10 gezeigt. Das Modul 10 wird auf das Bodenteil 3 aufgesetzt und kann ohne großen Kraftaufwand auf das Grundgestell 2 oder vom Grundgestell 2 wieder in den Gepäckraum gerollt werden.
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Die Darstellung der 9 zeigt eine Ausführungsmöglichkeit der Transportvorrichtung 1 für die Überwindung von Treppen. Dazu sind am Vorderteil des Grundgestells 2 sogenannte Treppenräder 12 angebracht, die konzentrisch und im gleichen Abstand zueinander einer Drehachse angeordnet sind. Auf jeder Treppenstufe sind nach Überwindung der Stufenkante und der damit verbundenen Drehung der Treppenräder 12 um die Drehachse dann jeweils zwei Treppenräder 12 der momentan erreichten Stufenfläche zugewandt. Ein Rückrollen der Transportvorrichtung wird dadurch verhindert.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Transportvorrichtung
- 2
- Grundgestell
- 3
- Bodenteil
- 4
- Rollelement
- 5
- Behältnis
- 6
- Klappmechanismus
- 7
- Schienenführung
- 8
- Drehelement
- 9
- Führungsrolle
- 10
- Modul
- 11
- Schienenführung
- 12
- Treppenräder
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4000238 A1 [0002]
- DE 102005049421 B4 [0003]
- DE 102008061318 A1 [0004]
- DE 202010000879 U1 [0005]
- DE 202010012120 U1 [0006]