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Die überwiegende Anzahl der Mehrfamilienhäuser, S-Bahnhöfe, Zugbahnhöfe kleinerer Städte oder Gemeinden, teilweise auch U-Bahnhöfe usw., sowie zahlreiche ältere Hotels oder auch Fußgängerbrücken, Parkhäuser u. ä., besitzen zur Überbrückung der verschiedenen Höhenebenen außschließlich Treppenläufe bzw. Treppenhäuser und besitzen keine Aufzüge/Fahrstühle, Rolltreppen oder etwa Fußgängerrampen.
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Die handelsüblichen von Hand zu bewegenden Transportgeräte/-mittel, wie z. B. Koffer- bzw. Gepäck-Trolleys, Kinderwagen, Rollstühle, Sackkarren, Einkaufs-Trolleys, Schubkarren, sonstige Transport-Trolleys usw. lassen sich auf annähernd ebenen Flächen durch ihre Räder- bzw. Rollenkonstruktionen nahezu ohne übermäßigen Kraftaufwand relativ bequem schieben bzw. ziehen.
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Jedoch stoßen diese Geräte bei der Überwindung von Treppen z. B. an ihre Grenzen – hinauf als auch hinunter. Sie müssen dann jedes mal mühevoll von Hand hoch- oder hinabgetragen, oder aufwendig – je nach Geräteart – stufenweise hoch- bzw. hinabgerollt werden. Letzteres bedarf bei jeder einzelnen Stufe einen ruckartigen Kraftaufwand (Hochziehen bzw. Hinablassen) und erzeugt stufenweise einen unangenehmen und geräuschvollen Stoß bzw. Schlag auf die Räder bzw. Rollen, was zudem deren Verschleiß fördert.
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Die im Handel angebotenen Produkte, wie beispielsweise Sack- bzw. Transportkarren, Gepäcktrolleys u. ä., mit Treppensteigerfunktion, lösen dieses Problem nur ansatzweise und mit einigen Nachteilen behaftet. So gibt es u. a. Transportgeräte mit drei sternförmig angebrachten Rädern je Seite, mit denen der Treppentransport von schwerem Gerät wie z. B. einer Waschmaschine erleichtert wird. Jedoch muss auch hier die Sackkarre stufenweise nach oben hochgezogen (Treppe hoch) bzw. nach unten hinabgelassen (Treppe runter) werden, so dass bei jeder einzelnen Stufe eine Schlag- bzw. Stoßwirkung auftritt, die unangenehm und geräuschvoll ist. Besonders mühevoll ist es zudem, wenn die Stufenkanten an der Vorderseite einen Überstand haben, da dieser dann noch einen zusätzlichen Kraftaufwand beim Hochziehen der Karre erfordert! Ein weiterer Nachteil dieser Variante liegt darin, dass jeweils zwei Räder je Seite in einer Flucht auf dem Boden stehen und dadurch die Karre schwer lenkbar oder zu wenden bzw. sehr ungelenk ist. Besonders in engeren Treppenhäusern beim Treppentransport von schweren Geräten ist ein Lenken und Wenden auf den Treppenpodesten äußerst kraftaufwendig und unpraktikabel.
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Bei einer weiteren im Handel erhältlichen ähnlichen Variante, sind zusätzlich (zu den üblichen beiden Rädern der Vorderachse) fünf (oder mehr) sternförmig angeordnete Räder an beiden Seiten angebracht. Dies ermöglicht zwar eine bessere Lenkbar- und Wendigkeit, jedoch entsteht auch hier eine stufenweise Schlag- bzw. Stoßwirkung und konstruktionsbedingt hat das Transportmittel ein relativ hohes Eigengewicht und ist sehr sperrig, so dass auch diese Lösung nicht optimal ist.
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Der im Schutzanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Konstruktion zu schaffen, die bei den verschiedenen handbewegten Transportmitteln das Überwinden von Treppen, Stufen und Absätzen, Bordsteinkanten, Unebenheiten usw. relativ komfortabel, kraftschonend und ermüdungshemmend ermöglicht.
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Dieses Problem wird mit den im Schutzanspruch 1 aufgeführten Merkmalen gelöst.
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Mit der Erfindung wird erreicht, dass die Transportmittel relativ gleitend, ohne übermäßige Kraftanstrengung sowie Stoß- bzw. Schlagwirkung, Treppenstufen hochgezogen bzw. hinuntergeschoben werden können. Das an beiden Seiten des Transportmittels angebrachte Riemen-Rollenleisten-System ähneln dem Prinzip des Fahrwerkes eines Kettenfahrzeuges. Es besteht aus mehreren hintereinander in einer Flucht angeordneten Laufrädern bzw. -rollen (Rollenleiste/Rollenschiene), die von einem Riemen oder Raupenband o. ä. umschlossen/umfasst sind. Die Konstruktion ist beidseitig jeweils so ausgerichtet, dass sie bei Benutzung einer Treppe der üblichen Treppenneigung von etwa 1:1,5 bis 1:1,6 entspricht. Somit können Treppenläufe nahezu gleitend in beide Richtungen passiert werden. Die erforderliche Kraftanstrengung reduziert sich auf etwa 60% des Bruttogewichtes des jeweiligen Transportmittels und Transportgutes (Hangabtriebskraft bei Neigung von 1:1,5/Reibung vernachlässigt).
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Die Konstruktion ist beidseitig vorzugsweise zwischen den Innenseiten der standardmäßigen Räder des jeweiligen Transportmittels anzubringen, und überlappt jene am unteren Ende so, dass sie eine durchgehende und ununterbrochene Flucht mit diesen in Neigungsrichtung ergibt. Damit ist ein weitgehend stoß- und ruckelfreier sowie kraftschonender Gebrauch im Treppenbereich möglich.
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Bei Verwendung handelsüblicher, verstellbarer Teleskopgriffe, wird zudem gewährleistet, dass die Griffhöhe und Neigung des Transportmittels im Treppenbereich indiividuell an die Körpergröße der jeweiligen Person optimal angepasst werden kann. Durch Ankippen in eine steilere Position während der Treppenpassage ist es auch jederzeit möglich, das Transportgerät zwischenzeitlich auf einer Treppenstufe abzustellen, um nötigenfalls zwecks einer kurzen Verschnaufpause zu verharren.
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Eine Ausführungsvariante der Erfindung sowie einige Anwendungsbeispiele werden in den bis erläutert. Es zeigen:
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eine Seiten-Teilansicht der Konstruktion (hier beispielsweise an der Innenseite des rechten Rades eines Transportgerätes) auf einer angedeuteten Treppe. Die Rollen der Rollenleiste/-schiene (1) sind in einer Reihe angeordnet und werden von einem Riemen oder Raupenband (2) umschlossen bzw. umfasst. Der Neigungswinkel (3) der Konstruktion entspricht ca. der Treppenneigung. Das untere Ende (4) der Rollenleiste/-schiene überlappt das Rad (6) in der Art, dass eine durchgehende Flucht der Laufflächen gebildet ist. Die Länge (5) der Konstruktion entspricht mindestens einen Stufenabstand, um eine nahezu gleitene Überbrückung der Stufenkanten zu erreichen.
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die Seitenansicht eines Koffertrolleys mit Riemen-Rollenleisten/-schienen auf einer angedeuteten Treppe. Der Koffertrolley wird hier in Längsrichtung hochkant geführt. Damit lässt sich eine optimale Neigung bei der Treppenpassage erreichen. Außerdem ist der Koffer somit weniger sperrig, der Schwerpunkt näher am Körper und lässt sich dadurch besser manövrieren (als in der oft üblichen Quer- bzw. flachen Position, besonders in engeren Treppenhäusern). Auch wird gegenläufiger oder überholender Personenverkehr so weniger behindert.
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die Seitenansicht eines Koffertrolleys auf unwegsamen Gelände (z. B. grobes Kopfsteinflaster, unbefestigte Wege, großflächige Straßenschäden etc.). Durch die beidseitig an der Unterseite angebrachte Konstruktion nach dem Prinzip des Fahrwerkes eines Kettenfahrzeuges ist der Koffertrolley weitgehend geländetauglich und das sonst so übliche nervige Stuckern wird deutlich eingeschränkt und reduziert.
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die Seitenansicht eines Kinderwagens auf einer angedeuteten Treppe. Die Konstruktion ist beidseitig zwischen den Innenseiten der hinteren Wagenräder und entsprechend der Treppenneigung befestigt. Die Lauffläche der Wagenräder und der Riemen der Konstruktion bilden eine Flucht.
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die Seitenansicht einer Sack- bzw. Transportkarre mit Konstruktion beidseitig zwischen den Innenseiten der Karrenräder (sonst Ausführungen sinngemäß wie zu ).
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die Seitenansicht einer Schubkarre (einrädrig). Die Konstruktion ist hier beidseitig des Karrenrades in Schubrichtung angebracht. Zur Überwindung von kleineren Absätzen, kurzen Treppenläufen mit wenigen Stufen, sonstigen kleineren Versprüngen (z. B. Bordkanten etc.), sind die hier sonst erforderlichen Baubehelfe mit Rampen aus Holzbrettern bzw. Holzbohlen o. ä. überflüssig.
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Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit das Konstruktionssystem so zu konzipieren, dass es nicht zusätzlich zu den Rädern des Transportmittels vorgesehen wird, sondern diese gleichzeitig ersetzt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Räder- bzw. Rollenleiste/-schiene
- 2
- Umlaufender Riemen bzw. Raupenband
- 3
- Neigungswinkel der Konstruktion
- 4
- Untere Überlappung der Rollenleiste/-schiene
- 5
- Mindestlänge entsprechend Stufenabstand
- 6
- Radinnenseite eines Transportmittels