DE19504110A1 - Rolltreppengängiger Gepäcktransportwagen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen rolltreppengängigen Gepäcktrans­ portwagen, mit einem Fahrgestell, das vorne eine Lenkrolle und hinten zwei Räder aufweist, mit wenigstens einer zum Abstellen von Gepäck bestimmten Abstellfläche, mit einer an der Rück­ seite angeordneten Schiebeeinrichtung, mit einer von der Schiebeeinrichtung nach unten zu den hinteren Rädern führen­ den Bremseinrichtung und mit Sicherungsmitteln, die ein selbsttätiges Arretieren des Gepäcktransportwagens auf einer Rolltreppe ermöglichen.

Gepäcktransportwagen dieser Art werden bevorzugt auf Flughä­ fen bereitgehalten. Mit diesen Wagen können Fluggäste ihr Gepäck über Rolltreppen transportieren.

Es ist bekannt, daß rolltreppengängige Gepäcktransportwagen beim Verlassen einer Rolltreppe insbesondere dann am Kamm der Rolltreppe hängen bleiben können, wenn sie mit Gepäck über­ laden sind. Dadurch werden erhebliche Gefahren für die Be­ nützer der Rolltreppe heraufbeschworen, denn alle nachfol­ genden Personen und Gepäcktransportwagen werden von der im Betrieb befindlichen Rolltreppe gegen den steckengebliebenen Gepäcktransportwagen befördert oder gedrückt. Begünstigt wird dieses Steckenbleiben dann, wenn sich das Rad der vorderen Lenkrolle nicht in Nachlaufstellung befindet. Dann nämlich prallt das quer- oder schrägstehende Rad gegen den Kamm und rollt nicht mehr weiter. Der Gepäcktransportwagen bleibt hängen. Um diesen Nachteil zu vermeiden hat man die Lenkrollen bekannter Gepäcktransportwagen mit einer Einrichtung ausge­ stattet, welche durch Federkraft bestrebt ist, das Rad der Lenkrollen in Nachlaufstellung zu halten. Eine derartige Ein­ richtung ist in der DE 25 34 332 C2 näher beschrieben. Obwohl solche Einrichtungen zweifelsohne dazu beitragen, Gepäcktrans­ portwagen auch in kritischen Situationen sicher über die Kämme zu leiten, besitzen diese Einrichtungen auch Nachteile, die insbesondere darin bestehen, daß das Fahren von Kurvenbahnen mit diesen Gepäcktransportwagen erschwert wird und daß die Einrichtungen einen nicht zu unterschätzenden Kostenfaktor darstellen. Der Verkaufspreis für solche Gepäcktransportwagen erhöht sich dadurch.

Es ist Ziel der Erfindung, einen gattungsgemäßen Gepäcktrans­ portwagen so weiterzuentwickeln, daß das Laufrad der vorderen Lenkrolle unter Beibehaltung einer ausgeprägten Nachlaufeigen­ schaft ohne die erwähnte, unter Federwirkung stehende Einrich­ tung zur Erzielung eines Nachlaufes auskommt und daß dadurch die Herstellkosten reduziert werden.

Dieses Ziel wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß das Laufrad der Lenkrolle als Zwillingslaufrad ausgebildet ist.

Die Erfindung macht sich in vorteilhafter Weise den Effekt zu­ nutze, daß das nun als Zwillingslaufrad gestaltete Rad der Lenkrolle durch die gegenläufig auf jedes einzelne Laufrad einwirkenden Drehmomente immer rechtwinklig zum Kamm der Roll­ treppe ausgerichtet ist, so daß es nicht zu den eingangs be­ schriebenen Schräg- oder Querstellungen des Laufrades kommt. Das Laufrad läuft nach kurzem Anstoßen an den Kamm leicht und problemlos über den Kamm. Die Gepäcktransportwagen bleiben nicht mehr hängen.

Es stellt sich ein weiterer positiver Effekt ein, der darin besteht, daß durch die Verwendung eines Zwillingslaufrades die beim Anfahren des Laufrades an den Kamm auf die Kammzähne ein­ wirkende Stoßbelastung halbiert wird und so das beobachtete Brechen der Kammzähne vermieden wird.

Die Herstellung eines Zwillingslaufrades erfordert weniger Kostenaufwand als die Herstellung und Montage etwa jener Ein­ richtung, die in der DE 25 34 332 C2 beschrieben ist. Dies ist ebenfalls ein entscheidender Vorteil.

Nun sind wohl Gepäcktransportwagen bekannt, die am Flughafen Düsseldorf im Einsatz sind oder waren und die ebenfalls eine vordere Lenkrolle mit Zwillingslaufrädern aufweisen. Die Zwillingslaufräder sind jedoch so schmal gestaltet, daß diese dann in die Längsrillen eines Fahrsteigbandes eintauchen, sobald mit den Gepäcktransportwagen der Fahrsteig befahren wird. Das Eintauchen der Zwillingslaufräder in die Längsrillen bewirkt ein Arretieren der Lenkrolle auf dem Fahrsteigband. Dieser Effekt ist jedoch bei der vorliegenden Erfindung nicht vorgesehen, da die Laufräder der Lenkrolle nicht zum Eintau­ chen in die Längsrillen des Fahrsteigbandes bestimmt sind. Vielmehr erfolgt die Arretierung des Gepäcktransportwagens auf der geneigten Rolltreppe über separate Sicherungsmittel, die außerhalb der Räder und der Lenkrolle liegen.

Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.

Der zum Einsatz auf Rolltreppen bestimmte rolltreppengängige Gepäcktransportwagen 1 weist ein Fahrgestell 2 auf, das hinten zwei Räder 3 und vorne eine Lenkrolle 4 trägt. Das Fahrgestell 2 ist mit einer Abstellfläche 10 ausgestattet, auf der sich großes Gepäck abstellen läßt. Eine kleinere Abstellfläche 11, in der bevorzugten Form eines Behältnisses oder Korbes, ist gewöhnlich zwischen zwei Holmen 12 angeordnet, die von der Rückseite des Gepäcktransportwagens 1 nach oben führen und eine Schiebeeinrichtung 13 tragen. Ausgehend von der Schiebe­ einrichtung 13 führt in den Holmen 12 eine Bremseinrichtung 14 nach unten zu den Rädern 3. Durch Verschwenken der bügelför­ migen Schiebeeinrichtung 13 läßt sich die Bremseinrichtung 14 beeinflussen. Zwischen den Holmen 12 ist entweder eine beweg­ liche Rückwand, oder wie gezeichnet, wenigstens ein ortsfester Anschlag 15 vorgesehen, um zu verhindern, daß Gepäck von der Abstellfläche 10 nach hinten herabfällt. Im vorderen und hin­ teren Bereich des Fahrgestelles 2 sind bekannte Sicherungsmit­ tel 16 wie Stützen, Puffer, Leisten usw. vorgesehen, die ein selbsttätiges Arretieren des Gepäcktransportwagens 1 auf einer laufenden Rolltreppe ermöglicht. Die im vorderen Bereich des Gepäcktransportwagens vorgesehene Lenkrolle 4 ist um eine ver­ tikale Achse 5 verschwenkbar am Fahrgestell 2 befestigt. Die Gabel 6 der Lenkrolle 4 ist in üblicher Weise so gestaltet, daß das Laufrad 7 nachläuft. Neu ist nun, daß das Laufrad 7 der Lenkrolle 4 als Zwillingslaufrad ausgebildet ist, also zwei auf einer horizontalen Achse 8 befindliche, gleich große Räder 9 aufweist, die entweder unabhängig voneinander drehbar gelagert oder als eine Radeinheit gestaltet sind, bei der die Räder 9 immer die gleichen Drehbewegungen ausführen.

Der Gepäcktransportwagen 1 ist in bekannter Weise so gestal­ tet, daß er sich mit gleichen Gepäcktransportwagen 1 in Rei­ hen platzsparend stapeln läßt.

Claims (2)

1. Rolltreppengängiger Gepäcktransportwagen, mit einem Fahr­ gestell, das vorne eine Lenkrolle und hinten zwei Räder aufweist, mit wenigstens einer zum Abstellen von Gepäck bestimmten Abstellfläche, mit einer an der Rückseite ange­ ordneten Schiebeeinrichtung, mit einer von der Schiebeein­ richtung nach unten zu den hinteren Rädern führenden Brems­ einrichtung und mit Sicherungsmitteln, die ein selbsttä­ tiges Arretieren des Gepäcktransportwagens auf einer Roll­ treppe ermöglichen, dadurch gekennzeichnet, daß das Lauf­ rad (7) der Lenkrolle (4) als Zwillingslaufrad ausgebil­ det ist.

2. Rolltreppengängiger Gepäcktransportwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die das Zwillingslaufrad bil­ denden Räder (9) entweder unabhängig voneinander drehbar gelagert oder als Radeinheit gestaltet sind.