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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung richtet sich auf einen Beutel zum Transportieren und Handhaben von pulverförmigem Schüttgut, insbesondere von anorganischen oder organischen Pigmenten.
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Technologischer Hintergrund der Erfindung
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In vielen Bereichen der Technik wird pulverförmiges Schüttgut hergestellt und zum Transport und zur Handhabung in Beutel abgefüllt. Hierbei stellen der sichere Transport ohne ungewollten Auslauf, das schnelle Entleeren des Schüttguts ohne Verschütten sowie die Arbeitssicherheit zentrale Aspekte dar. Herkömmliche Beutel für Schüttgut weisen unsichere Entleerungsmechanismen auf, die sich beim Transport oder beim Be- und Entladen von Fahrzeugen spontan und ungewollt öffnen. Dies kann zu Verlust des Schüttguts und je nach Art des Schüttguts zu Gefährdung für Natur und Mensch führen. Solche Beutel werden üblicherweise mittels einer Vorrichtung oder eines Fahrzeugs wie beispielsweise einem Gabelstapler oberhalb des Gefäßes oder der Vorrichtung, in welches das Schüttgut entleert werden soll, gehoben. Übliche Entleerungsmechanismen dieser Beutel erfordern es, dass der Mechanismus per Hand geöffnet werden muss, während sich der Öffnende unterhalb des Beutels befinden muss. Hierbei kann es zum ungewünschten Kontakt mit dem Schüttgut und somit zur Menschengefährdung kommen. Daraus ergibt sich ein Bedürfnis nach einem Entleerungsmechanismus, der eine zügige, vollständige und sichere Entleerung des sich im Beutel befindlichen Schüttguts gewährleistet, ohne dass der Entleerungsmechanismus sich spontan und ungewollt öffnet.
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Aufgabenstellung und Kurzbeschreibung der Erfindung
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Der Erfindung liegt die technische Aufgabe zugrunde, einen Beutel zum Transport von pulverförmigem Schüttgut bereitzustellen, der zügig, vollständig sowie sicher zu entleeren ist und einen Entleerungsmechanismus aufweist, der sich nicht spontan und ungewollt öffnet.
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Die Aufgabe wird gelöst durch einen Beutel zum Transportieren und Handhaben von pulverförmigen Gütern enthaltend
- (i) einen Stoffbeutel mit einem oberen Abschnitt (1), mehreren Seitenabschnitten (2) und einem Bodenabschnitt (3), die zusammen einen Aufbewahrungsraum in sich begrenzen, wobei der obere Abschnitt (1) eine erste Öffnung (4) und der Bodenabschnitt (3) eine zweite Öffnung (6) mit einem schlauchförmigen Auslauf (7) aufweist und
- (ii) eine Stoffklappe (8), die auf der einen Seite des Bodenabschnitts (3) am Beutel befestigt ist und derart ausgebildet ist, dass sie die zweite Öffnung (6) und den schlauchförmigen Auslauf (7) vollständig überdecken kann und auf der gegenüberliegenden Seite des Bodenabschnitts (3) mittels eines Verschlussmittels (9) befestigbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der schlauchförmige Auslauf (7) von einer ersten Leine (10) derart umgeben ist, dass mittels einer Leinenverriegelung (11), durch die die erste Leine (10) geführt ist, der schlauchförmige Auslauf (7) verschließbar ist und
dass die erste Leine (10) mit einer ersten Reißleine (12) verbunden ist und
dass die Leinenverriegelung (11) mit einer zweiten Reißleine (13) derart verbunden ist, dass durch Ziehen der zweiten Reißleine (13) die Leinenverriegelung (11) entriegelt werden kann.
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Der erfindungsgemäße Beutel weist einen sicheren Entleerungsmechanismus auf, der sich nicht während des Transports und der Handhabung spontan und ungewollt öffnet und das darin enthaltene Schüttgut nicht ungewollt verschüttet wird. Des Weiteren ist der Entleerungsmechanismus des erfindungsgemäßen Beutels derart beschaffen, dass er geöffnet werden kann, ohne, dass sich der Öffnende unterhalb des Beutels befinden muss, sondern den besagten Mechanismus bedienen kann, während sich der Öffnende neben dem Beutel aufhalten kann und somit nicht ungewollt in Kontakt mit dem Schuttgut tritt. Dies beugt folglich der Verletzungsgefahr durch Kontakt mit dem Schüttgut vor.
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Daher richtet sich in einem ersten Aspekt die Erfindung auf einen Beutel zum Transportieren und Handhaben von pulverförmigen Gütern enthaltend
- (i) einen Stoffbeutel mit einem oberen Abschnitt (1), mehreren Seitenabschnitten (2) und einem Bodenabschnitt (3), die zusammen einen Aufbewahrungsraum in sich begrenzen, wobei
der obere Abschnitt (1) eine erste Öffnung (4) und der Bodenabschnitt (3) eine zweite Öffnung (6) mit einem schlauchförmigen Auslauf (7) aufweist und
- (ii) eine Stoffklappe (8), die auf der einen Seite des Bodenabschnitts (3) am Beutel befestigt ist und derart ausgebildet ist, dass sie die zweite Öffnung (6) und der schlauchförmige Auslauf (7) vollständig überdecken kann und auf der gegenüberliegenden Seite des Bodenabschnitts (3) mittels eines Verschlussmittels (9) befestigbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der schlauchförmige Auslauf (7) von einer ersten Leine (10) derart umgeben ist, dass mittels einer Leinenverriegelung (11), durch die die erste Leine (10) geführt ist, der schlauchförmige Auslauf (7) verschließbar ist und
dass die erste Leine (10) mit einer ersten Reißleine (12) verbunden ist und
dass die Leinenverriegelung (11) mit einer zweiten Reißleine (13) derart verbunden ist, dass durch Ziehen der zweiten Reißleine (13) die Leinenverriegelung (11) entriegelt werden kann.
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Weitere vorteilhafte Ausformungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Figuren
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1: Schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Beutels mit geöffnetem schlauchförmigen Auslauf (7) ohne Stoffklappe (8) und Verschlussmittel (9).
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2: Schematische Darstellung der geöffneten schlauchförmigen Auslaufs (6) des erfindungsgemäßen Beutels mit Stoffklappe (8) und Verschlussmittel (9).
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3: Schematische Darstellung einer Ausführung des erfindungsgemäßen Beutels mit verschlossenem schlauchförmigen Auslauf (7).
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4: Schamtische Darstellung eines geschlossenen Knotens mit Ausziehschlaufe, der von der ersten Leine (10) gebildet wird und den schlauchförmigen Auslauf (7) und den in Richtung des Bodenabschnitts (3) hochgeklappten Teil des schlauchförmigen Auslaufs (7) umgibt, zusammendrückt und so verschließt. Die schematische Darstellung zeigt die Leinenverriegelung (11) nicht.
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5: Schematische Darstellung der Vielzahl von horizontalen Schnüren (15) innerhalb des Aufbewahrungsraums, die 2 angrenzende Seitenwände miteinander verbinden und den Beutel dadurch stabilisieren. Die Schnurlänge beträgt 25% bis 50% der Breite eines Seitenabschnitts der mehreren Seitenabschnitte (2).
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6: Schematische Darstellung des oberen Abschnitts (1) des Beutels samt schlauchförmigen Einfüllstutzen (5), wobei der obere Abschnitt (1) pyramidal ausgeformt ist und der Aufbewahrungsraum sich dadurch vergrößert.
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7: Schamtische Darstellung eines geschlossenen Knotens mit Ausziehschlaufe, der von der ersten Leine (10) gebildet wird und den schlauchförmigen Auslauf (7) und den in Richtung des Bodenabschnitts (3) hochgeklappten Teil des schlauchförmigen Auslaufs (7) umgibt, zusammendrückt und so verschließt samt Leinenverriegelung (11).
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Beschreibung der Erfindung
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Diese und weitere Aspekte, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden für den Fachmann aus dem Studium der folgenden detaillierten Beschreibung und Ansprüche ersichtlich. Dabei kann jedes Merkmal aus einem Aspekt der Erfindung in jedem anderen Aspekt der Erfindung eingesetzt werden. Numerische Bereiche, die in dem Format „von x bis y” angegeben sind, schließen die genannten Werte ein sowie die Werte, die im Bereich der dem Fachmann bekannten jeweiligen Messgenauigkeit liegen. Wenn mehrere bevorzugte numerische Bereiche in diesem Format angegeben sind, ist es selbstverständlich, dass alle Bereiche, die durch die Kombination der verschiedenen Endpunkte entstehen, ebenfalls erfasst werden.
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Alle im Folgenden offenbarten Angaben bezüglich Größe in m, μm usw. oder % usw. sind so zu verstehen, dass alle Werte, die im Bereich der dem Fachmann bekannten jeweiligen Messgenauigkeit liegen, mit umfasst sind.
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„Mindestens ein”, wie hierin verwendet, bedeutet 1 oder mehr, d. h. 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 oder mehr.
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Der erfindungsgemäße Beutel enthält einen Stoffbeutel mit einem oberen Abschnitt (1), mehreren Seitenabschnitten (2) und einem Bodenabschnitt (3), die zusammen einen Aufbewahrungsraum in sich begrenzen. Der Stoffbeutel kann jegliche Form ausbilden, beispielsweise eine Sack-, oder eine Ballonform oder eine eckige Form. Vorzugsweise weist der Stoffbeutel eine eckige Form auf, besonders bevorzugt eine achteckige. Der Bodenabschnitt (3) ist bevorzugt viereckig. Die Kanten des Stoffbeutels können mit einem Verstärkungsmaterial verstärkt sein und den Stoffbeutel so Steifigkeit verleihen. Das Material des Stoffbeutels kann aus Textilmaterial, Plastikfolie, Papier oder Mischungen davon bestehen, auch in Form von Laminaten. „Textilmaterial”, wie hierin verwendet, bezieht sich auf textile Rohstoffe, wie Naturfasern und Chemiefaser, und nichttextile Rohstoffe, die durch Verfahren zu linien-, flächenförmigen und räumlichen Gebilden verarbeitet werden. Zu diesen Materialien gehören, ohne auf diese beschränkt zu sein Polyester, Polypropylen und Nylon. Diese können ferner gewebt sein. Zusätzlich kann das Material mit einem weiteren Material beschichtet sein wie beispielsweise Polyvinylchlorid oder Teflon. In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Stoffbeutel elektrisch leitende Gewebefäden auf. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn photokatalytisch aktive oder statisch aufladbare Güter wie Titandioxid in der Anatasmodifikation transportiert und gehandhabt werden. Hierzu sind im Allgemeinen alle elektrisch leitende Gewebefäden einsetzbar, die im Stand der Technik bekannt und für diesen Zweck geeignet sind. Vorzugsweise sind diese Gewebefäden in geometrischen Mustern in und/oder auf den Stoffbeutel eingearbeitet wie Karomustern. Höhe, Breite und Tiefe des Stoffbeutels können beliebig gewählt und dem Volumen des jeweiligen Schüttguts, das mit Hilfe des Beutels transportiert und gehandhabt werden soll, angepasst werden. Vorzugsweise beträgt die Höhe, Breite und Tiefe des Stoffbeutels jeweils eine Länge von 0,1 bis 2 m, bevorzugt 0,5 bis 1,5 m und besonders bevorzugt 1 m. In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Kantenlängen des Stoffbeutels 1,1 m hoch, 0,85 m breit und 1,08 m tief. Vorzugsweise ist der Stoffbeutel darüber hinaus achteckig, noch bevorzugter quaderförmig.
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Der Stoffbeutel weist im oberen Abschnitt (1) eine erste Öffnung (4) auf. Diese erste Öffnung (4) wird zum Befüllen des erfindungsgemäßen Beutels verwendet und kann jede geometrisch Form aufweisen, die zur Befüllung geeignet ist, wie eckig oder rund. Vorzugsweise ist die erste Öffnung (4) rund. Ferner ist die erste Öffnung (4) bevorzugt mittig im oberen Abschnitt (1) platziert und weist einen Durchmesser von 0,01 bis 1 m, bevorzugt von 0,25 bis 0,75 m und besonders bevorzugt von 0,6 m auf. In einer bevorzugten Ausführungsform weist die erste Öffnung (4) einen schlauchförmigen Einfüllstutzen (5) auf. Dieser Einfüllstützen ist derart beschaffen, dass dieser das Einfüllen des Schüttguts in den Stoffbeutel unterstützt. So kann besagter Stutzen eine derartige Form aufweisen, dass er über den Auslass einer Abfüllmaschine gestülpt werden kann wie eine eckige oder eine runde Form, vorzugsweise eine runde Form. Der schlauchartige Einfüllstutzen (5) kann eine zylindrische oder konische Form aufweisen, wobei der Durchmesser dem der ersten Öffnung (4) entspricht. Die Höhe beträgt von 0,1 m bis 1 m, bevorzugt von 0,3 m bis 0,6 m und besonders bevorzugt 0,5 m. Vorzugsweise ist der schlauchartige Einfüllstutzen (5) bündig an die erste Öffnung (4) angebracht. Vorzugsweise weist besagter Einfüllstutzen (5) zunächst eine kegelförmige oder konische Form auf, wobei der schlauchartige Einfüllstutzen (5) immer enger wird, je weiter er sich vom oberen Abschnitt (1) entfernt. Hierbei verengt sich der Durchmesser des schlauchartigen Einfüllstutzens (5) auf von 80 bis 50%, vorzugsweise auf 60% des Durchmessers des Teils des Einfüllstutzens, der unmittelbar am oberen Abschnitt (1) angebracht ist. Die Verengung erfolgt über 40 bis 60%, vorzugsweise 50% der gesamten Höhe des Einfüllstutzens (5). Über die restliche Höhe hinweg weist der Einfüllstutzen (5) eine zylindrische Form mit konstantem Durchmesser auf. Vorzugsweise ist der Einfüllstutzen (5) bündig an die erste Öffnung (4) angebracht. Ferner kann das Material des Einfüllstutzens (5) identisch oder ein anderes als das des Stoffbeutels sein, vorzugsweise das identische Material. In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Einfüllstutzen (5) einen Durchmesser von 0,6 m auf, der sich auf 0,36 m verengt.
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Des Weiteren umgibt eine zweite Leine (16) den Einfüllstutzen (5) derart, dass mittels dieser zweiten Leine (16) der Einfüllstutzen (5) verschlossen werden kann. Dies geschieht vorzugsweise durch Zusammendrücken und Schließen dieses Stutzens. Das Schließen kann mittels herkömmlicher Techniken oder Vorrichtungen erfolgen wie einer üblichen Leinenverriegelung oder Verknoten der zweiten Leine (16). Die verschlossene Form des Einfüllstutzens (5) ist besonders geeignet, nach dem der Beutel abgefüllt wurde und transportiert oder gehandhabt wird.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der obere Abschnitt (1) derart pyramidenförmig ausgebildet, dass der Aufbewahrungsraum größer ist als ohne die Pyramidenform (siehe 6). Hierbei ist der obere Abschnitt (1) nicht als Fläche, sondern pyramidenförmig ausgebildet. Die Seitenabschnitte (2) und der obere Abschnitt (1) bilden Kanten bilden aus. Diese Kanten sowie die erste Öffnung (4) bilden die Pyramidenform aus. Diese Pyramidenform gewährleistet eine schnellere und gleichmäßigere Befüllung des Beutels. Ferner kann nach der Befüllung der befüllte Beutel gepresst werden, so dass das Schüttgut eine erhöhte Schüttdichte als ohne Pressung des Beutels aufweist. Der Beutel kann somit mit mehr Schüttgut befüllt und optimal verwendet werden.
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Des Weiteren weist der Stoffbeutel einen Bodenabschnitt (3) auf, der eine zweite Öffnung (6) mit einem schlauchförmigen Auslauf (7) aufweist. Diese zweite Öffnung (6) wird zum Entleeren des erfindungsgemäßen Beutels verwendet und kann jede geometrische Form aufweisen, die hierfür geeignet ist, wie eine eckige oder runde Form. Vorzugsweise ist die zweite Öffnung (6) rund. Ferner ist die zweite Öffnung (6) bevorzugt mittig im Bodenabschnitt (3) platziert und weist einen Durchmesser von 0,01 bis 1 m, bevorzugt von 0,25 bis 0,75 m und besonders bevorzugt von 0,6 m auf. Der schlauchförmige Auslauf (7) ist bevorzugt bündig an die zweite Öffnung (6) angebracht. Ferner kann das Material des schlauchförmigen Auslaufs (7) identisch oder ein anderes als das des Stoffbeutels sein, vorzugsweise das identische Material. Besagter Auslauf ist derart beschaffen, dass dieser das Entleeren des Schüttguts unterstützt und kann eine hierfür geeignete Form aufweisen wie eine eckige oder eine runde Form. So kann der schlauchförmige Auslauf (7) eine zylindrische Form aufweisen, wobei der Durchmesser dem der zweiten Öffnung (6) entspricht. Die Höhe des schlauchförmigen Auslaufs (7) beträgt von 0,1 m bis 1,5 m, bevorzugt von 0,4 m bis 1,1 m und besonders bevorzugt 0,7 m. Vorzugsweise verengt sich der schlauchförmige Auslauf (7) über die gesamte Höhe auf 75%, so dass eine Entleerung ohne Verschütten gewährleistet wird.
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Der schlauchförmige Auslauf (7) ist ferner von einer ersten Leine (10) umgeben, die durch eine Leinenverriegelung (11) geführt ist. Des Weiteren ist die erste Leine (10) mit einer ersten Reißleine (12) verbunden. Die Leinenverriegelung (11) ist mit einer zweiten Reißleine (13) derart verbunden, dass durch Ziehen an der zweiten Reißleine (13) die Leinenverriegelung (11) entriegelt werden kann. Solche Leinenverriegelungen sind im Stand der Technik wohl etabliert. Die erste Reißleine (12) und die zweite Reißleine (13) sind am jeweiligen andere Ende, an dem sie nicht mit der ersten Leine (10) bzw. nicht mit der Leinenverriegelung (11) verbunden sind, an derselben Stelle am Stoffbeutel befestigt, vorzugsweise so, dass der die Reißleinen Bedienende diese betätigen kann, während der Reißleinen Bedienende sich neben dem erfindungsgemäßen Beutel befindet. Besonders bevorzugt sind die Reißleinen (12) und (13) am Beutel befestigt, wo einer der mehreren Seitenabschnitte (2) mit dem Bodenabschnitt (3) miteinander verbunden sind. Zur verbesserten Orientierung des Reißleinen Bedienenden kann ein Seitenabschnitt (2) markiert, beispielsweise mit einem Markenzeichen bedruckt, sein, so dass der Reißleinen Bedienende die Reißleinen (12) und (13) mühelos auffindet. Vorzugsweise sind die Reißleinen (12) und (13) aus Sicht des Beutels an der unteren rechten Ecke des markierten Seitenabschnitts (2) angebracht. Die erste Leine (10) umgibt derart den schlauchförmigen Auslauf (7), dass mittels der ersten Leine (10) und der Leinenverriegelung (11) der schlauchförmige Auslauf (7) verschließbar ist. Vorzugsweise weist der schlauchförmige Auslauf (7) mindestens eine Schlaufe (17) auf, die derart am schlauchförmige Auslauf (7) angebracht sind, dass die erste Leine (10) durch die mindestens eine Schlaufe (17) geführt ist (siehe 4). Dadurch wird die erste Leine (10) befestigt und erleichtert das Verschließen des schlauchförmigen Auslaufs (7). Die mindestens eine Schlaufe (17) ist vorzugsweise auf 33% der Gesamthöhe des schlauchförmigen Auslaufs (7) vom Bodenabschnitt (3) an besagtem Auslauf angebracht. Alternativ kann die mindestens eine erste Leine (10) mit dem schlauchförmigen Auslauf (7) befestigt sein, beispielsweise vernäht, verklebt oder vernietet.
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Ferner weist der erfindungsgemäße Beutel eine Stoffklappe (8) auf, die auf der einen Seite des Bodenabschnitts (3) am Beutel befestigt ist und derart ausgebildet ist, dass sie die zweite Öffnung (6) und der schlauchförmige Auslauf (7) vollständig überdecken kann und auf der gegenüberliegenden Seite des Bodenabschnitts (3) mittels eines Verschlussmittels (9) befestigbar ist (siehe 2). Das Verschlussmittel (9) ist bevorzugt ein Klettverschluss. Das Verschlussmittel (9) kann am Bodenabschnitt (3) direkt angebracht sein oder an einer Lasche, die am Bodenabschnitt (3) des Stoffbeutels angebracht ist. Ferner kann sich das besagte Verschlussmittel über die gesamte Länge oder einen Teil eines Seitenabschnitts der Seitenabschnitte (2) oder über mehrere Seitenabschnitte (2) erstrecken. Vorzugsweise ist das Verschlussmittel (9) bündig mit einer Kante angebracht, die vom Bodenabschnitt (3) und einem Seitenabschnitt (2) ausgebildet wird. Weist der Bodenabschnitt (3) eine eckige Form, so entspricht die Breite der Stoffklappe 60 bis 100%, bevorzugt 70 bis 90% und besonders bevorzugt 80% der Seitenlänge des Bodenabschnitts auf, jedoch mindestens so viel, dass der Stoffklappe (8) die zweite Öffnung (6) vollständig bedeckt. Vorzugsweise weist die Stoffklappe (8) eine solche Länge auf, dass sie die zweite Öffnung (6) und den schlauchförmigen Auslauf (7) vollständig überdeckt, wenn der schlauchförmige Auslauf (7) wie hierin beschrieben verschlossen ist. Die Stoffklappe (8) kann aus jedem Material gefertigt sein, das im Stand der Technik bekannt und für diesen Zweck geeignet ist. Vorzugsweise ist das Material der Stoffklappe (8) mit dem des Stoffbeutels identisch.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist der schlauchförmige Auslauf (7) mittels der ersten Leine (10) und der Leinenverriegelung (11), durch die die erste Leine (10) geführt ist, verengt und der schlauchförmige Auslauf (7) unterhalb der Leinenverriegelung (11) in Richtung Bodenabschnitt (3) geklappt und die erste Leine (10) umgibt sowohl den schlauchförmigen Auslauf (7) als auch den in Richtung des Bodenabschnitts (3) geklappten Teil des schlauchförmigen Auslaufs (7) und verschließt mit einem Knoten mit Aufziehschlaufe diese derart, dass durch Ziehen der ersten Reißleine (12) der Knoten mit Aufziehschlaufe lösbar ist (siehe 7). Hierbei hat die erste Leine (10) mehrere Funktionen: In der ersten Funktion umgibt die erste Leine (10) den schlauchförmigen Auslauf (7) und verengt diesen gemeinsam mit der Leinenverriegelung (11). In der zweiten Funktion umgibt der Teil der ersten Leine (10), der nicht gemeinsam mit der Leinenverriegelung (11) den schlauchförmigen Auslauf (7) verschließt, den verengten schlauchförmigen Auslauf (7) und den in Richtung des Bodenabschnitts (3) geklappten Teil des schlauchförmigen Auslaufs (7) derart, dass besagter Teil der ersten Leine (10) ein Knoten mit Ausziehschlaufe ausbildet und dass durch Ziehen der ersten Reißleine (12) der Knoten mit Aufziehschlaufe gelöst werden kann. Der schlauchförmige Auslauf (7) als auch der in Richtung des Bodenabschnitts (3) geklappte Teil bilden dabei einen Schwanenhals aus. Beide laufen hierbei parallel zu einander und berühren sich. Im Allgemeinen können alle im Stand der Technik bekannten Knoten mit Aufziehschleife verwendet werden, die für diesen Zweck geeignet sind. Hierzu zählt insbesondere der Slipstek Knoten, der auch unter dem Begriff Durchziehknoten bekannt ist. In 3 ist ein solcher Knoten gezeigt. Diesen Zustand weist der erfindungsgemäße Beutel vorzugsweise auf, wenn dieser befüllt ist und transportiert oder gehandhabt wird. Der schlauchförmige Auslauf (7) wird unmittelbar vor dem Entleeren geöffnet und das im Beutel enthaltene Gut fließt durch die zweite Öffnung (6) und den schlauchförmigen Auslauf (7) aus dem Stoffbeutel heraus.
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Vorzugsweise sind 2 aneinander grenzende Seitenwände (2) innerhalb des Aufbewahrungsraums mittels einer Vielzahl von Schnüren (15) verbunden (siehe 5). Bevorzugt sind die besagten Schnüre (15) horizontal an die 2 aneinander grenzenden Seitenwände (2) angebracht. „Vielzahl”, wie hierin verwendet, bezieht sich auf eine Zahl von 2 bis 100, bevorzugt von 25 bis 75 und besonders bevorzugt auf die Zahl 50. Die Schnurlänge beträgt 25 bis 50% der Breite eines Seitabschnitts (2) des Beutels. Die Vielzahl der Schnüre (15) sind bevorzugt in Zickzack-Form an den Stoffbeutel genäht. Der Beutel wird hierdurch stabilisiert und übermäßiger Verformung im zumindest teilweise befüllten Zustand wird vorgebeugt. Dies ermöglicht eine vorteilhafte Form nach dem Befüllen des Beutels für den Transport. Ferner wird der Beutel hierdurch stabilisiert. Die gefüllten Beutel werden für den Transport üblicherweise gepresst, um Volumen einzusparen. Hierbei sind diese Schnüre (15) aufgrund ihrer flexiblen Form vorteilhaft gegenüber herkömmlichen steifen Verbindungen, die die Seitenabschnitte miteinander verbinden, da diese steifen Verbindungen beim Pressen beschädigt werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Stoffbeutel an den Ecken des oberen Abschnitts (1) jeweils eine mehrfache Schlaufe (14), bevorzugt eine doppelte Schlaufe auf (siehe 1). „Mehrfache Schlaufe”, wie hierin verwendet, bezieht sich auf eine Schlaufe, durch die eine weitere Schlaufe gezogen ist. Die weitere Schlaufe wird immer durch die unmittelbar zuvor durchgezogene Schlaufe gezogen. Die mehrfache Schlaufe (14) dient der Aufhängung an einer Vorrichtung oder eines Fahrzeugs wie einen Gabelstapler. Hierdurch kann der Beutel unter anderem transportiert werden und oberhalb des Gefäßes oder der Vorrichtung gehoben werden, in das es entleert werden soll. Jede Schlaufe der mehrfachen Schlaufe (14) weist hierfür einen üblichen Durchmesser auf, beispielsweise von 5 bis 30 cm, bevorzugt von 10 bis 20 cm. Die Schlaufen der mehrfachen Schlaufe (14) können unterschiedliche Größen aufweisen. So kann die Schlaufe, die an dem Stoffbeutel befestigt ist einen größeren Durchmesser aufweisen, als die weitere Schlaufe.
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Vorzugsweise weisen die erste Reißleine (12) und die zweite Reißleine (13) unterschiedliche Farben auf. Dabei weist die erste Reißleine (12) besonders bevorzugt die Farbe Schwarz und die zweite Reißleine (13) die Farbe Rot auf.
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Die erste und zweite Leine (10) und (16), die erste und zweite Reißleine (12) und (13), die Vielzahl an Schnüren (15), die mindestens eine Schlaufe (17) sowie die mehrfache Schlaufe (14) bestehen aus reißfestem und flexiblen Material, welches im Stand der Technik bekannt ist und hierfür üblicherweise verwendet wird. Hierzu zählen, ohne auf diese beschränkt zu sein, Polypropylen, Polyester und Nylon, welche auch gewebt sein können.
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Die vorliegende Erfindung erfasst sowohl den vollständig entleerten Beutel sowie den zumindest teilweise befüllten Beutel. Ferner erfasst die vorliegende Erfindung den Einfüllstutzen (5) und den schlauchförmigen Auslauf (7) jeweils in geöffnetem und in geschlossenem Zustand.
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Der Beutel eignet sich unter anderem auf Grund des Entleerungsmechanismus umfassend den schlauchförmigen Auslauf (7), die erste Leine (10) und den Knoten mit Aufziehschlaufe, den die erste Leine (10) ausbildet, die Leinenverriegelung (11) der ersten Reißleine (12) und der zweiten Reißleine (13) sowie die Stoffklappe (8) zur mehrfachen Verwendung, vorzugsweise zur 2- bis 20-fachen, besonders bevorzugt 4- bis 10-fachen, besonders bevorzugt zur 6-fachen Verwendung.
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Der erfindungsgemäße Beutel eignet sich zum Transportieren und Handhaben von pulverförmigen Schüttgütern wie Pigmente, Füllstoffe, Granulate und Pellets. Hierzu zählen auch Lebensmittel wie Reis, Mais, Getreide und Zucker. Insbesondere geeignet sind anorganische oder organische Pigmente, besonders bevorzugt Titandioxid umfassende Pigmenten. Ferner ist der hierin offenbarte Beutel auf Grund seiner Beschaffenheit für feinkörnige Schuttgüter mit einer Größe von bevorzugt kleiner 500 μm, besonders bevorzugt kleiner 100 μm, noch bevorzugter kleiner 1 μm und am bevorzugtesten kleiner 0,5 μm besonders geeignet.