-
Die Erfindung betrifft eine Frischhaltedose.
-
Frischhaltedosen werden im Haushalt in vielfältigen Formen und Größen verwendet. In der Regel bestehen sie aus Kunststoff und weisen ein Gehäuse mit einem Deckel auf, der sich mehr oder weniger dicht verschließen lässt. Der Deckel kann als separates Teil vorgesehen oder mit dem restlichen Gehäuse verbunden sein, z. B. über ein Scharnier.
-
Häufig kommt es vor, dass eine Frischhaltedose z. B. mit Lebensmitteln wie gekochten Kartoffeln in vorgegebener Menge befüllt werden soll und sich dabei als etwas zu klein erweist. Dann müssen diese Lebensmittel in eine größere Frischhaltedose (sofern vorhanden) umgefüllt werden, und die zuerst benutzte Frischhaltedose muss gespült werden, was umständlich ist. Oder ein Gegenstand wie z. B. ein Apfel ist offensichtlich zu groß für die Frischhaltedose und muss vor dem Einfüllen kleingeschnitten werden, wonach die Schnittflächen oxidieren (was unerwünscht ist).
-
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Frischhaltedose zu schaffen, in die sich mehr oder größere Gegenstände einfüllen lassen, als es den Anschein hat.
-
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Frischhaltedose mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
-
Die erfindungsgemäße Frischhaltedose weist ein Gehäuse mit einem Gehäuseunterteil und einem Deckel auf. Das Gehäuseunterteil (d. h. die eigentliche Dose) ist über eine Zugangsöffnung (in der Regel an der Oberseite des Gehäuseunterteils) zugänglich, und der Deckel ist zum Schließen der Zugangsöffnung eingerichtet. Erfindungsgemäß weist der Deckel einen Rahmen auf, der eine dehnbare Folie umgibt. Diese Folie bildet somit die Füllung des Rahmens (d. h. sie überdeckt die von dem Rahmen definierte Öffnung) und ist vorzugsweise im Lieferzustand der Frischhaltedose von dem Rahmen plan oder weitgehend plan aufgespannt. Bei bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung ist die Folie im elastischen Bereich dehnbar, ohne ausgeprägtes Hystereseverhalten.
-
Wenn in das Gehäuseunterteil der erfindungsgemäßen Frischhaltedose ein Gegenstand gelegt wird, der aufgrund seiner Größe ein Stück über den die Zugangsöffnung umgebenden Rand des Gehäuseunterteils hinausragt, lässt sich der Deckel trotzdem vollständig schließen, da die Folie nachgibt und sich an die Form des Gegenstands anpasst. Falls sich die Folie dabei im elastischen Bereich dehnt, nimmt sie anschließend bei geöffnetem Deckel oder ausreichend leerer Dose zumindest weitgehend wieder ihre ursprüngliche Form an, die vorzugsweise eben ist. Die erfindungsgemäße Frischhaltedose ist daher sehr vielseitig einsetzbar und kann größere Mengen oder einen größeren Gegenstand aufnehmen, als es zunächst den Anschein hat. Dies kann ausgenutzt werden, um einen offensichtlich zu großen Gegenstand (z. B. ein Stück Obst) in der Frischhaltedose aufzunehmen, ohne diesen Gegenstand vorher zu zerkleinern, oder wenn man vor dem Einfüllen nicht genau weiß, ob alles in die Frischhaltedose passt. Trotzdem entspricht der Platzbedarf der Frischhaltedose in einem Schrank im Wesentlichen nur dem Platzbedarf des Gehäuseunterteils.
-
Bei bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung ist die Folie aus einem Silikonmaterial gefertigt. Für die Herstellung von Folien mit hoher Dehnbarkeit im elastischen Bereich (also ohne nennenswerte dauerhafte plastische Verformung) geeignete lebensmitteltaugliche Silikonmaterialien sind bekannt. So kann sich die Folie z. B. über einem Obststück dehnen, ohne dabei einzureißen oder übermäßig starke Kräfte auf das Obststück auszuüben.
-
Vorzugsweise ist die Folie durchsichtig oder durchscheinend, so dass man den Inhalt der Frischhaltedose erkennen kann.
-
Die Folie ist vorzugsweise in abgedichteter Weise mit dem Rahmen verbunden. Bei der Herstellung des Deckels kann dies z. B. durch Aufschweißen durchgeführt werden, indem eine Randzone der Folie auf einen aufgeschmolzenen Bereich des Rahmens aufgepresst wird. Dabei kann eine Profilierung des Rahmens von Vorteil sein. Die Verwendung eines Bindemittels ist ebenfalls denkbar.
-
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Folie einstückig mit einem umlaufenden Randprofil ausgebildet, das in eine umlaufende Nut an dem Rahmen eingelegt ist. Das Randprofil kann erheblich stärker ausgeformt sein als die Foliendicke und wirkt so stabilisierend. Wenn es in die Nut eingelegt ist, bildet es gleichzeitig eine elastische Dichtung, die die Folie dicht mit dem Rahmen verbindet. Vorzugsweise lässt sich das Randprofil aus der Nut herausnehmen, z. B. um die Folie und den Rahmen gut reinigen zu können.
-
Bei bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung liegt der Rahmen des Deckels bei geschlossenem Deckel dichtend an einem Rand an, der die Zugangsöffnung des Gehäuseunterteils umgibt. Die Dichtwirkung lässt sich zum Beispiel durch ein Zusammenspiel zwischen der Folie und dem Rand erzielen, falls sich die Folie weit genug bis zu dem Rand erstreckt, durch eine geeignete Profilierung des Rahmens in Zusammenwirkung mit dem Rand, durch eine zusätzliche Dichtung, die z. B. am Rahmen eingelegt ist, oder durch eine Kombination derartiger Mittel. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Folie mit dem oben erwähnten Randprofil ausgebildet ist, denn dann kann dieses Randprofil auch die Funktion einer am Rahmen eingelegten Dichtung zwischen Deckel und Gehäuseunterteil übernehmen.
-
Der Deckel kann schwenkbar mit dem Gehäuseunterteil verbunden sein, z. B. über ein Filmscharnier, oder von dem Gehäuseunterteil separierbar sein. Wenn im letzteren Fall das Gehäuseunterteil und der Deckel eine rechteckige Grundform haben, eignen sich z. B. an mindestens zwei einander gegenüberliegen Seiten des Deckels gelenkig mit dem Rahmen verbundene Rasten, die mit Vorsprüngen am Gehäuseunterteil verrastbar sind, um den Deckel zuverlässig mit dem Gehäuseunterteil zu verbinden. Damit können auch die zum Dehnen der Folie erforderlichen Kräfte aufgebracht werden.
-
Für das Gehäuseunterteil und/oder den Rahmen des Deckels eignen sich gängige Materialien, wie z. B. Polypropylen.
-
Die Frischhaltedose kann Bestandteil eines Sets von Frischhaltedosen mit ineinander stapelbaren Gehäuseunterteilen (von gleicher oder unterschiedlicher Höhe) und gleichartigen Deckeln sein. Ein derartiges Set lässt sich platzsparend aufbewahren.
-
Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben. Die Zeichnungen zeigen in
-
1 eine dreidimensionale Ansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Frischhaltedose bei aufgesetztem Deckel mit einem übergroßen Gegenstand als Inhalt,
-
2 eine dreidimensionale Ansicht des Gehäuseunterteils der Frischhaltedose aus 1 und
-
3 eine dreidimensionale Ansicht des Deckels der Frischhaltedose aus 1, von unten gesehen.
-
In 1 ist ein Ausführungsbeispiel einer Frischhaltedose 1 in dreidimensionaler Ansicht dargestellt. Die Frischhaltedose 1 weist ein Gehäuseunterteil 2 und einen Deckel 4 auf, der in der Ansicht gemäß 1 auf das Gehäuseunterteil 2 aufgesetzt und verrastet ist. In der Frischhaltedose 1 befindet sich ein Gegenstand 6.
-
Das Gehäuseunterteil 2 weist einen Boden 10 und eine von dem Boden 10 ausgehende, umlaufende Wand 12 auf, die an einem oberen Rand 14 endet, siehe 2. Durch den Rand 14 ist eine Zugangsöffnung 16 definiert. Etwas unterhalb des Randes 14 ragt von der Wand 12 nach außen ein umlaufender Vorsprung 18 vor.
-
Im Ausführungsbeispiel ist das Gehäuseunterteil 2 als Spritzgussteil aus lebensmitteltauglichem Polypropylen gefertigt.
-
Der Deckel 4 enthält einen Rahmen 20, der eine im Ausführungsbeispiel weitgehend rechteckige Öffnung 21 umgibt. In 3 ist der Deckel 4 von unten zu sehen. In dieser Ansicht zeigt der Rahmen 20 eine umlaufende Nut 22 und parallel dazu nach innen versetzt eine Vertiefung 23. Die Vertiefung 23 wird von einer Folie 24 überspannt, die somit die Öffnung 21 verschließt. Die Folie 24 ist einstückig mit einem umlaufenden Randprofil ausgebildet, das in die Nut 22 eingelegt ist. In 3 ist von der Nut 22 nur ein rillenartiger äußerer Teil zu erkennen, in den der Rand 14 des Gehäuseunterteils 2 eingreift, wenn der Deckel 4 aufgesetzt ist. Infolge der Nut 22 und der Vertiefung 23 ist der Rahmen 20 im Querschnitt profiliert und sehr stabil.
-
Die Folie 24 kann mit ihrem Randprofil aus der Nut 22 herausgenommen und von dem Rahmen 20 getrennt werden, z. B. zu Reinigungszwecken.
-
An den beiden Längsseiten des Rahmens 20 befinden sich gegenüberliegende Rasten 26, und an den beiden Schmalseiten sich gegenüberliegende Rasten 28. Die Rasten 26, 28 sind über jeweilige Filmscharniere mit dem übrigen Rahmen 20 verbunden und weisen nach innen (bzw. in 3 nach oben) ragende Vorsprünge 29 auf. Der Rahmen 20 einschließlich der Rasten 26, 28 ist im Ausführungsbeispiel ebenfalls als Spritzteil aus Polypropylen hergestellt.
-
Die Folie 24 besteht im Ausführungsbeispiel aus einem Silikonmaterial, wie als solches bekannt. Sie ist im elastischen Bereich unter Krafteinwirkung sehr stark dehnbar und nimmt anschließend bei Wegfall der Kraft wieder weitgehend ihre ursprüngliche, weitgehend ebene Form ein.
-
In 1 ist gezeigt, wie der Deckel 4 auf das Gehäuseunterteil 2 aufgesetzt ist. Dabei greifen die Vorsprünge 29 der Rasten 26, 28 unter den Vorsprung 18 des Gehäuseunterteils 2, wodurch der Deckel 4 sicher mit dem Gehäuseunterteil 2 verriegelt ist. Der Rand 14 liegt dabei in dem in 3 zu erkennenden rillenartigen äußeren Teil der Nut 22 und drückt gegen einen Bereich des Randprofils an der Folie 24, wodurch der Deckel 4 das Gehäuseunterteil 2 dicht verschließt.
-
Gemäß 1 hat der Gegenstand 6 eine größere Höhe als das Gehäuseunterteil 2. Trotzdem wird der Gegenstand 6 von der Frischhaltedose 1 aufgenommen, denn die Folie 24 passt sich an den Gegenstand 6 an und wölbt sich nach außen. Wird der Deckel 4 von dem Gehäuseunterteil 2 abgenommen, nimmt die Folie 24 wieder ihre ebene Ausgangsform an.