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Die Erfindung betrifft eine Abwickelvorrichtung (bzw. Abrollvorrichtung) zum Abwickeln einer auf einer Materialrolle aufgewickelten Leiste, insbesondere Sockelleiste. Leiste meint im Rahmen der Erfindung insbesondere eine Sockelleiste oder dergleichen Abschlussleiste, die z. B. im Bereich eines Boden-Wand-Übergangs verlegt wird. Alternativ kann es sich bei einer solchen Leiste aber auch um eine Abschlussleiste für einen Übergang zwischen einer Arbeitsplatte und einer Wand handeln. Besonders bevorzugt werden im Rahmen der Erfindung Leisten (z. B. Sockelleisten oder dergleichen) erfasst, die als Weichleisten ausgebildet sind und die aus einem weichelastischen Kunststoff hergestellt sind. Die Erfindung umfasst aber auch Leisten und insbesondere Sockelleisten anderer Art, insbesondere aus Kunststoff oder einem Verbundwerkstoff oder auch Leisten aus textilem Material, z. B. Teppichstreifen. Stets sind Leisten gemeint, die derart elastisch sind, dass sie sich zu einer Rolle aufwickeln und wieder abwickeln lassen.
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Solche Leisten, z. B. Sockelleisten, Wandabschlussleisten oder dergleichen, werden in der Regel als Rollenware zur Verfügung gestellt, so dass die Leiste im Zuge der Verlegung nach und nach von der Materialrolle abgewickelt und an dem vorgegebenen Ort, z. B. einem Boden/Wandübergang befestigt wird, z. B. adhäsiv. Die Befestigung kann z. B. mit separaten Klebstoffen erfolgen. Alternativ sind die Leisten jedoch auch mit einer Selbstklebeschicht versehen, z. B. mit doppelseitigem Klebeband oder dergleichen.
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Um die Verlegung von Leisten, die als Rollenware zur Verfügung gestellt werden, zu vereinfachen, wurden bereits spezielle Abwickelvorrichtungen vorgeschlagen, welche die Materialrolle aufnehmen und mit welcher die Materialrolle dann im Zuge der Verlegung abgewickelt und so die Leiste zur Verfügung gestellt werden kann.
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So kennt man z. B. aus der
DE 202 09 727 U1 eine Abrollvorrichtung zum Abrollen einer Materialbahnrolle wie Teppich- oder Kunststoff-Sockelleisten, mit welcher ein Abrollen der Materialbahn ermöglicht werden soll, um diese unverdreht in der richtigen Lage an den Bestimmungsort, d. h. die Wand zu bringen. Dazu weist die Abwickelvorrichtung eine Bodenplatte und darauf eine Tragplatte zur Aufnahmen der aufgerollten Materialbahn auf, wobei die Tragplatte mittels einer im Zentrum von Bodenplatte und Tragplatte angeordneten Achse relativ zur Bodenplatte drehbar gelagert ist. Zwischen der Bodenplatte und der Tragplatte ist eine oberflächlich mit Gleitmittel versehene Scheibe als Drehlagerung angeordnet.
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Die
DE 93 08 804 U1 beschreibt einen rollbaren Wagen zum Abwickeln von textilen, montagefertigen Leisten, welcher ein rollbares Metallgestell mit fünf Lenkrollen aufweist. Ferner ist eine wechselbare Auflageplatte vorgesehen, die ein sicheres und problemloses Transportieren sowie einen schnellen Wechsel erlauben soll. Es ist eine kugelgelagerte Mittelachse vorgesehen und außerdem wird eine aufsteckbare Kurbel zur Verfügung gestellt, für ein leichtes und schnelles Aufwickeln.
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Schließlich sind in anderem Zusammenhang Abrolleinrichtungen für aufrollbare Leitungen, beispielsweise elektrische Kabel, bekannt, wobei die aufgerollte Leitung von drehbaren Haltern aufgenommen ist, die auf einer drehbaren Scheibe sitzen (vgl. z. B.
EP 0 196 614 B1 ).
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Ausgehend von dem vorbekannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Abwickelvorrichtung zum Abwickeln bzw. Abrollen einer auf einer Materialrolle aufgewickelten Leiste, insbesondere einer Sockelleiste oder dergleichen Abschlussleiste zu schaffen, die bei einfachem und stabilem Aufbau eine besonders einfache Handhabung und optimale Verlegung von Leisten ermöglicht.
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Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung eine Abwickelvorrichtung zum Abwickeln einer auf einer Materialrolle abgewickelten Leiste, insbesondere Sockelleiste oder dergleichen Abschlussleiste, insbesondere im Zuge der Verlegung einer Sockelleiste im Bereich eines Boden-Wand-Übergangs, mit
- – einem Grundgestell, an dem mehrere (Fahr-)Rollen, vorzugsweise zumindest drei Rollen, befestigt sind und
- – einem auf dem Grundgestell angeordneten Drehteller, auf dem die abzuwickelnde Materialrolle befestigbar ist,
wobei der Drehteller derart auf der Grundplatte drehbar gelagert ist, dass die Leiste im Zuge des Verfahrens des Grundgestells von der Materialrolle abgewickelt wird.
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Die Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, dass sich die Verlegung von Leisten, z. B. Sockelleisten oder dergleichen Abschlussleisten, die als Rollenware zur Verfügung gestellt werden, besonders einfach und schnell und damit auch wirtschaftlich in einwandfreier Qualität realisieren lässt, wenn eine Abwickelvorrichtung zur Verfügung gestellt wird, bei welcher die entsprechende Materialrolle auf einem Drehteller drehbar zur Verfügung steht, wobei das Grundgestell mit mehreren (Fahr-)Rollen oder dergleichen Wälzkörperaggregaten ausgerüstet ist, so dass sich das Grundgestell und damit die gesamte Abwickelvorrichtung besonders einfach entlang der jeweiligen Montagefläche auf dem Untergrund, z. B. dem Boden verfahren lässt. Die Ausgestaltung mit Rollen hat den Vorteil, dass sich die Abwickelvorrichtung unabhängig von der Beschaffenheit des jeweiligen Untergrundes (z. B. Bodens) einwandfrei verfahren werden kann, so dass der Verlegevorgang nicht beeinträchtigt wird. Die Leiste wird in der Regel mit einem ersten Abschnitt in dem jeweiligen Bereich befestigt, z. B. an einer Wand bzw. an einem Wand-Bodenübergang und dann lässt sich die Abwickelvorrichtung verfahren und im Zuge dieses Verfahrens wird die Leiste gleichsam selbsttätig von der Materialrolle abgewickelt, in dem sich der Drehteller und damit die darauf angeordnete Materialrolle relativ zu dem Grundgestell dreht. Durch die Rollen an dem Grundgestell wird ein Verhaken auf dem Untergrund (z. B. Boden) und damit auch ein Verkippen der Abwickelvorrichtung und folglich eine Beeinträchtigung des Verlegeprozesses vermieden. Der relativ zu dem Grundgestell drehbare Drehteller ermöglicht ein einfaches, selbsttätiges Abwickeln der Leiste im Zuge des Verfahrens des Grundgestells, so dass der Kombination aus verfahrbarem Grundgestell mit Rollen einerseits und dem darauf drehbar angeordneten Drehteller andererseits besondere erfindungswesentliche Bedeutung zukommt. Die Rollen können drehbar an dem Grundgestell befestigt sein.
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In bevorzugter Weiterbildung ist eine Betätigungsstange zur Führung der Vorrichtung durch einen Benutzer vorgesehen, wobei eine solche Betätigungsstange bevorzugt zentral an dem Grundgestell und/oder dem Drehteller befestigt ist und z. B. vertikal dazu orientiert ist. Besonders bevorzugt ist die Betätigungsstange an dem verfahrbaren Grundgestell befestigt und der Drehteller liegt drehbar auf dem Grundgestell und drehbar um die Betätigungsstange auf dem Grundgestell auf. Insofern besteht die Möglichkeit, dass diese (zentrale) Betätigungsstange, die drehfest an dem Grundgestell befestigt sein kann, zugleich die Drehachse des Drehtellers definiert, d. h. der Drehteller ist bevorzugt um die zentrale Betätigungsstange drehbar. Dazu kann der Drehteller eine (zentrale) Durchbrechung aufweisen, durch welche die Betätigungsstange greift.
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Optional besteht die Möglichkeit, an der Betätigungsstange einen Werkzeughalter zu befestigen, der eine oder mehrere Aufnahmen für Werkzeuge, z. B. für einen Hammer (z. B. Gummihammer) und/oder eine Schere (z. B. Sockelleistenschere). Bei den Aufnahmen kann es sich z. B. um Halteösen handeln, in welche die Werkzeuge eingesteckt werden.
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Optional ist vorgesehen, dass an dem Drehteller eine Haltevorrichtung für die Materialrolle vorgesehen ist. Diese Haltevorrichtung kann z. B. mehrere Haltestäbe aufweisen, welche gemeinsam eine Rollenaufnahme bilden, wobei diese Haltestäbe in das Innere der Rolle bzw. das „Rollenauge“ eingreifen. So besteht die Möglichkeit, die Materialrolle nicht nur auf dem Drehteller aufzulegen, sondern (im Wesentlichen) drehfest auf dem Drehteller zu positionieren, so dass die Materialrolle im Zuge des Abwickelns mit dem Drehteller (und nicht relativ zu dem Drehteller) rotiert. Besonders bevorzugt sind diese Haltestäbe variabel positionierbar. Dazu können die Haltestäbe z. B. in radialer Richtung auf dem Drehteller verstellbar befestigt sein, z. B. in radial orientierten Halteschlitzen oder Haltenuten. Dieses ermöglicht bei einfacher Konstruktion eine einfache Anpassung an verschiedene Rollen(innen)durchmesser, so dass sich die Vorrichtung variabel einsetzen lässt.
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Ferner besteht die Möglichkeit, an dem Grundgestell eine Führungseinrichtung für die Führung der abzuwickelnden Leiste vorzusehen. Diese Führungseinrichtung kann z. B. einen oder mehrere Führungsstäbe aufweisen, die bevorzugt variabel positionierbar sind. Dazu können die Führungsstäbe z. B. in zumindest einem in Umfangsrichtung (bezogen auf den Drehteller) verlaufenden Führungsschlitz angeordnet und darin befestigbar sein. Die abzuwickelnde Leiste lässt sich im Zuge des Abwickelns um diese Stäbe führen, so dass eine saubere Führung und damit eine optimierte Verlegung ermöglicht wird.
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In einer ersten Ausführungsform kann das Grundgestell als flächenartige Plattform ausgebildet sein. Es kann sich z. B. um eine scheibenförmige Plattform (z. B. aus Blech) handeln. Besonders bevorzugt weist das Grundgestell randseitig mehrere Befestigungsohren für die Befestigung der Rollen auf, wobei diese Befestigungsohren bevorzugt einstückig an die Plattform angeformt sein können, z. B. durch Blechumformung.
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Alternativ kann das Grundgestell in einer zweiten Ausführungsform jedoch auch mehrteilig ausgebildet sein, d. h. es wird nicht eine einstückige flächenartige Plattform zur Verfügung gestellt, sondern das Grundgestell kann z. B. aus mehreren streifenförmigen Elementen, z. B. Blechstreifen zusammengesetzt sein. Dabei kann es sich z. B. um ein oder mehrere streifenförmige Elemente handeln, die in radialer Richtung orientiert sind. Besonders bevorzugt sind auch bei dieser Ausführungsform Befestigungsohren für die Befestigung der Rollen vorgesehen, wobei diese Befestigungsohren endseitig an die streifenförmigen Elemente angeschlossen sein können, z. B. einstückig angeformt sein können, bevorzugt durch Blechumformung.
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In besonders bevorzugter Weiterbildung sind die Rollen derart an dem Grundgestell befestigt, dass die den Drehteller aufnehmende Grundebene des Grundgestells auf einem Niveau unterhalb des oberen Rollenniveaus angeordnet ist. Besonders bevorzugt sind die Rollen derart an dem Grundgestell befestigt, dass der Drehteller auf einem Niveau unterhalb des oberen Rollenniveaus angeordnet ist. Dieses lässt sich z. B. konstruktiv dadurch realisieren, dass die bereits beschriebenen Befestigungsohren als L-förmig abgekröpfte Befestigungsprofile ausgebildet sind. Insgesamt wird eine besonders tiefe und damit abgesenkte Lagerung der Materialrolle vorgeschlagen, d. h. der Drehteller und damit auch die darauf angeordnete Materialrolle ist gleichsam zwischen den Fahr-Rollen versenkt angeordnet. Dieses führt zu einem besonders tiefen Schwerpunkt der gesamten Abwickelvorrichtung mit der darauf angeordneten Materialrolle. Ein solch tiefer Schwerpunkt verbessert die Handhabung, da sich die Abwickelvorrichtung im Zuge der Verlegung besonders komfortabel ohne die Gefahr eines Verkippens oder Umkippens verfahren lässt.
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Insgesamt wird eine Abwickelvorrichtung bzw. ein Abrollgerät für ein besonders schnelles und präzises Anbringen von Leisten, z. B. Sockelleisten und insbesondere Weichsockelleisten zur Verfügung gestellt. Die Leiste lässt sich mühelos und schnell gleichmäßig von der Materialrolle abführen und damit präzise Verlegen. Das Gerät ist vielseitig einsetzbar, da es an unterschiedlichste Rollentypen anpassbar ist. Außerdem zeichnet sich durch eine optimale Beweglichkeit und zusätzlich durch Befestigungsmöglichkeiten für Verlegewerkzeuge und dergleichen aus. Die stabile Konstruktion ermöglicht einen professionellen Einsatz.
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Besonders bevorzugt lässt sich die erfindungsgemäße Abwickelvorrichtung im Zuge des Verlegens von Sockelleisten oder dergleichen Abschlussleisten, z. B. Weichleisten einsetzen. Alternativ kann die Vorrichtung aber auch zum Abwickeln anderer Produkte eingesetzt werden, insbesondere zum Abwickeln streifenförmiger Produkte, z. B. auch Dämmstreifen, Randdämmstreifen oder dergleichen. Alternativ lässt sich die Vorrichtung aber auch für das Abwickeln von Kabeln, Drähten oder dergleichen einsetzen.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine erfindungsgemäße Abwickelvorrichtung in einer vereinfachten perspektivischen Darstellung während des Verlegens einer Sockelleiste,
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2 die Abwickelvorrichtung nach 1 in einer perspektivischen Darstellung (ohne Materialrolle),
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3 den Gegenstand nach 2 in einer Seitenansicht,
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4 den Gegenstand nach 2 in einer vereinfachten Explosionsdarstellung und
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5 eine abgewandelte Ausführungsform der Abwickelvorrichtung in einer vereinfachten Explosionsdarstellung.
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In den Figuren ist eine Abwickelvorrichtung 1 dargestellt, die zum Abwickeln einer auf einer Materialrolle 2 aufgewickelten Leiste 3 dient, und zwar bevorzugt im Zuge der Verlegung der Leiste 3 im Bereich eines Boden-Wand-Übergangs. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine Leiste 3 in der Ausführungsform als Sockelleiste, und zwar bevorzugt als Weichsockelleiste 3. Diese elastisch aufgerollte Weichsockelleiste 3 wird adhäsiv an der Wand 5 im Bereich des Übergangs zwischen dem Boden 4 und der Wand 5 befestigt. Dazu wird die Materialrolle 2 entlang der Wand 5 verfahren und dabei die Leiste 3 von der Materialrolle 2 abgewickelt und nach und nach an der Wand 5 befestigt.
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Dazu weist die Abwickelvorrichtung 1 ein Grundgestell 6 auf, an dem mehrere Fahr-Rollen 7 als Wälzkörperaggregate befestigt sind. Mit Hilfe dieser Rollen 7 lässt sich die Abwickelvorrichtung 1 auf dem Untergrund, z. B. auf dem Boden 4 entlang der jeweiligen Montagefläche (z. B. entlang der Wand 5) verfahren. Ferner weist die Abwickelvorrichtung 1 einen Drehteller 8 auf, der drehbar auf dem Grundgestell 6 angeordnet und drehbar gegenüber dem Grundgestell 6 gelagert ist. Auf diesem Drehteller 8 wird die Materialrolle 2 angeordnet und gegebenenfalls befestigt. Dadurch dass der Drehteller 8 drehbar auf dem Grundgestell 6 gelagert ist, wird die Leiste 3 im Zuge des Verfahrens des Grundgestells 6 nach und nach von der Materialrolle 2 abgewickelt, so dass sich die Leiste 3 einfach und präzise an dem gewünschten Ort, z. B. an dem Übergang zwischen Boden 4 und Wand 5 verlegen und dabei z. B. an der Wand 5 adhäsiv befestigen lässt.
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Um das Verfahren der Abwickelvorrichtung 1 zu vereinfachen, ist eine Betätigungsstange 9 vorgesehen, mit welcher der Benutzer die Bewegung der Abwickelvorrichtung lenken kann. Diese (rohrförmige) Betätigungsstange 9 ist im Ausführungsbeispiel an dem Grundgestell 6 befestigt, und zwar bevorzugt drehfest an dem Grundgestell 6 befestigt. Der Drehteller 8 ist folglich im Ausführungsbeispiel nicht nur drehbar auf dem Grundgestell 6 angeordnet, sondern auch drehbar um die Betätigungsstange 9 gelagert. An der Betätigungsstange 9 ist ein Werkzeughalter 10 mit mehreren Aufnahmen befestigt, welche der Aufnahme von Werkzeugen dienen. In 1 ist dabei angedeutet, dass in diesen Aufnahmen des Werkzeughalters 10 z. B. ein Hammer (z. B. Gummihammer) und eine Schere (z. B. Leistenschere) befestigt werden können.
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Der Drehteller 8 weist eine zentrale Durchbrechung 11 auf, so dass die Betätigungsstange 9 die Durchbrechung 11 durchgreift und der Drehteller 8 um die Betätigungsstange 9 drehbar ist. Dazu ist zwischen dem Grundgestell 6 und dem Drehteller 8 zumindest ein Distanzelement 12 als Lagerelement angeordnet, z. B. ein Distanzring, welcher die Betätigungsstange 9 ebenfalls umgibt, so dass der Drehteller 8 unter Zwischenschaltung des Distanzelementes 12 auf dem Grundgestell 6 rotiert. Das Distanzelement 12 kann dabei auch als mehrteiliges Lagerelement ausgebildet sein (für eine Gleitlagerung oder Wälzlagerung).
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Zur einfachen und optimalen Befestigung der Materialrolle 2 auf dem Drehteller 8 sind an den Drehteller 8 mehrere Haltestäbe 13 befestigt, welche gemeinsam eine Materialrollenaufnahme bilden, auf die die Materialrolle aufgesetzt werden kann. Diese Haltestäbe 13, sind in Halteschlitzen 14 positionierbar und fixiert, welche in radialer Richtung orientiert sind. Dazu sind die Haltestäbe 13 in einfacher Weise mittels Schrauben 15 in der jeweiligen Position fixiert, wobei die Schrauben 15 und/oder die Haltestäbe 13 die Halteschlitze 14 durchgreifen.
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Ferner ist die Abwickelvorrichtung 1 mit einer Führungseinrichtung für die Führung der abzuwickelnden Leiste 3 versehen. Diese wird im Ausführungsbeispiel von mehreren Führungsstäben 16 gebildet, die an dem Grundgestell 6 befestigt sind. Dazu weist das Grundgestell 6 einen Führungsschlitz 17 auf, der sich im Ausführungsbeispiel entlang der Umfangsrichtung erstreckt, und zwar bezogen auf den Drehteller 8. In diesem Führungsschlitz 17 sind die Führungsstäbe 16 positionierbar und dann in entsprechenden Positionen fixiert, und zwar ebenfalls mittels Schrauben 18, welche die Führungsschlitze 17 durchgreifen. In 1 ist dabei erkennbar, wie die Leiste 3 im Zuge des Abwickelns an den Führungsstäben 16 geführt wird.
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In dem Ausführungsbeispiel nach den 2 bis 4 ist das Grundgestell 6 als flächenartige Plattform 6‘ ausgebildet, und zwar als einstückiges Blechteil.
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Randseitig weist diese Plattform 6‘ mehrere Befestigungsohren 19 auf, an denen die Rollen 7 befestigt sind. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Geometrie so realisiert, dass die den Drehteller 8 aufnehmende Grundebene 20 und auch der Drehteller 8 selbst unterhalb des oberen Rollenniveaus 21 angeordnet sind. Die Grundebene 20 wird dabei von der Plattform 6‘, bevorzugt von der Oberkante bzw. Oberseite der Plattform 6‘ gebildet. Oberes Rollenniveau meint dabei in einer Seitenansicht die Oberkante der Rollen 7, welche den maximalen Abstand zu der Grundfläche aufweist, auf welcher die Rollen 7 aufsitzen. Die Abwickelvorrichtung 1 zeichnet sich folglich durch einen besonders tiefen Schwerpunkt aus, denn der Drehteller 8 liegt gleichsam abgesenkt bzw. vertieft zwischen den Rollen 7, so dass auch die Materialrolle 2 abgesenkt besonders tief in der Abwickelvorrichtung 1 liegt. Ein solch tiefer Schwerpunkt hat den Vorteil, dass die Führung der Abwickelvorrichtung 1 im Zuge des Verfahrens optimiert wird, da insbesondere ein Verkippen oder Umkippen der Abwickelvorrichtung 1 vermieden wird. Dieses verbessert insbesondere die Handhabung mit Hilfe der verhältnismäßig langen Betätigungsstange 9, denn selbst wenn die Vorrichtung mit Hilfe der Betätigungsstange 9 verfahren wird, wird durch den tiefen Schwerpunkt der Vorrichtung ein Verkippen vermieden.
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Konstruktiv wird dieses bei dem Ausführungsbeispiel nach den 2 bis 4 dadurch realisiert, dass an die Plattform 6‘ des Grundgestells 6 die Befestigungsohren 19 als L-förmig abgekröpfte Befestigungsprofile einstückig angeformt sind. Diese L-förmig abgekröpften Befestigungsprofile weisen folglich einen senkrecht orientierten Schenkel 19a und einen dazu senkrecht und folglich horizontal orientierten Schenkel 19b auf, wobei diese Schenkel 19b oberhalb des Niveaus des Drehtellers 8 angeordnet sind und wobei die Rollen 7 unterseitig an diesem Schenkel 19b befestigt sind.
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5 zeigt im Übrigen eine modifizierte, zweite Ausführungsform der Erfindung. Diese unterscheidet sich von der Ausführungsform nach den 2 bis 4 lediglich durch die konstruktive Ausgestaltung des Grundgestells 6. Während das Grundgestell bei der Ausführungsform nach den 2 bis 4 als einstückige Plattform 6‘ ausgebildet ist, weist die Ausführungsform nach 5 ein Grundgestell 6 auf, das mehrteilig aus mehreren streifenförmigen Elementen 6a, 6b, 6c, z. B. Blechstreifen zusammengesetzt ist. Die Blechstreifen 6a, 6b können z. B. in im Wesentlichen radialer Richtung orientiert sein und endseitig an diese Blechstreifen 6a, 6b sind dann wiederum die bereits beschriebenen Befestigungsohren 19 angeschlossen, die ebenfalls als L-förmig abgekröpfte Befestigungsprofile ausgebildet sind. Ferner ist dann noch ein in Umfangsrichtung verlaufender Blechstreifen 6c vorgesehen, welcher den Führungsschlitz 17 enthält und welcher auch die radialen Blechstreifen 6a, 6b des Grundgestells 6 miteinander verbindet. Hinsichtlich der Funktion und sonstigen Ausgestaltungen unterscheidet sich die Ausführungsform nach 5 jedoch nicht von der Ausführungsform nach den 2 bis 4.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 20209727 U1 [0004]
- DE 9308804 U1 [0005]
- EP 0196614 B1 [0006]