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Einleitung
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Die Erfindung betrifft das Gebiet der so genannten Wander-, Berg- oder Zielstöcke, wie sie insbesondere von Jägern und Wanderern eingesetzt werden. Genauer betrifft die Erfindung einen ergonomisch verbesserten Wander-, Berg- oder Zielstock.
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Stand der Technik und Nachteile
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Wander- und Bergstöcke sind aus dem Stand der Technik seit langem bekannt. Dabei handelt es sich um einen meist einbeinigen Stock, welcher typischerweise eine Gesamtlänge von 1,50 bis 2 Metern aufweist. Er dient je nach Ausführung und Stabilität der Unterstützung des Benutzers beim Wandern in unwegsamem Gelände.
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Wird er als Ziel- oder Pirschstock eingesetzt, so dient er – in Verbindung mit einer als Auflage für ein Gewehr dienenden, den Stock im oberen Drittel fest umgreifenden Hand – der Verbesserung des Zielgenauigkeit des Schützen, da auf diese Weise die (unerwünschten) Bewegungen des Gewehrs während des Zielens deutlich unterbunden werden. In gleicher Weise verbessert der Stock auch die Verwendung eines Spektivs (Fernrohrs) oder Fernglases.
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Um die Funktion als Unterstützung beim Gehen, aber auch beim Zielen sicher erfüllen zu können, ist es notwendig, dass der Benutzer den Stock einhändig sicher umfasst. Die hierzu aufzuwendenden Kräfte sind verhältnismäßig hoch und führen dauerhaft – bei längeren Wanderungen oder länger andauerndem Zielen – zu Ermüdungserscheinungen der entsprechenden Hand.
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Berg- und Zielstöcke werden heute in unterschiedlichen Materialen angeboten. Aus künstlichen Materialen (Kunststoff, Aluminium) hergestellte Stöcke können verhältnismäßig einfach mit an die Finger der entsprechenden Hand angepassten Griffmulden gefertigt werden. Die Griffmulden werden entweder angeformt oder als Hülse aufgesteckt. Dies ist beim seit langem bekannten, ursprünglichen Typ, der auf einem natürlich gewachsenen und somit weniger maßhaltigen Holz- wie insbesondere Haselnuss-Stecken basiert, bis heute nicht oder nur mit deutlich mehr Aufwand möglich. Gleichzeitig erfreut sich besagter Typ ungebrochener Beliebtheit, da er in mechanischer und haptischer Hinsicht Stöcken, die aus anderen Materialien hergestellt sind, ebenbürtig oder gar überlegen ist.
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Aufgabe der Erfindung und Lösung
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Die Aufgabe der Erfindung besteht demnach in der Bereitstellung eines auf natürlich gewachsenem Holz basierenden Wander-, Berg- oder Zielstocks, welcher bei geringem zusätzlichem Aufwand eine deutlich verbesserte Ergonomie aufweist.
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Die Aufgabe wird durch einen Stock nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den Figuren zu entnehmen.
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Beschreibung
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Demnach umfasst ein als Wander-, Berg- oder Zielstock verwendbarer erfindungsgemäßer Stock einen aus natürlichem Holz hergestellten, stabförmigen, mannshohen Körper mit rundlichem Querschnitt. Es ist klar, dass aufgrund des natürlichen Ursprungs des Körpers dieser typischerweise nicht perfekt rund ist, sondern entsprechende Unebenheiten aufweisen kann. Zudem kann er in Längsrichtung auch eine leichte Biegung aufweisen.
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Der Stock ist dadurch gekennzeichnet, dass er mindestens eine radial umlaufende Nut aufweist, in welcher ein Ring aus elastischem Material (z.B. Gummi) eingelegt ist. Vorzugsweise weist das elastische Material eine Shorehärte von ca. 50, jedoch nicht mehr als 70 auf. Ebenfalls bevorzugt weist der Stock eine Mehrzahl von parallel zueinander angeordneten Nuten auf. Es ist klar, dass er dann auch eine entsprechende Anzahl von Ringen umfasst.
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Durch besagten Ring bzw. besagte Ringe wird eine Hand, die den Stock im Bereich der entsprechenden Nut(en) umgreift, weniger leicht an diesem Stock abrutschen. Ist der Ring bzw. sind die Ringe entsprechend groß, wird auch die Auflagefläche (Kontaktfläche) zur Hand erhöht, wenn der mindestens eine Ring im Bereich zwischen den Fingern angeordnet ist. Zudem können die Ringe eine dämpfende und auch massierende Wirkung auf die Hand haben.
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Da die Herstellung der besagten Nut(en) in Holz mit einfachsten Mitteln möglich ist (Drehen, Schnitzen, Prägen), und auch das Überstreifen eines aus elastischem Material bestehenden Rings entlang der Mantelfläche des Stocks keinerlei Schwierigkeiten mit sich bringt – insbesondere in Hinblick auf die oben genannten Unebenheiten – ist ein erfindungsgemäßer Stock kostengünstig in seiner Ergonomie verbessert.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Dabei zeigt
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1 einen Stock aus dem Stand der Technik,
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2 einen weiteren Stock aus dem Stand der Technik,
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3 einen Stock mit erfindungsgemäßen Nuten und Ringen,
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4 eine Detailansicht eines Griffbereichs des Stocks mit Nuten und Ringen.
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In der 1 ist ein Stock 1 aus dem Stand der Technik dargestellt. Dieser umfasst einen aus natürlichem Holz hergestellten, stabförmigen, mannshohen Körper mit rundlichem Querschnitt. An seinem unteren Ende weist er eine Spitze 2 auf.
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Gemäß der 2 kann der Stock 1 auch zerlegbar sein und aus mehreren Segmenten 1A, 1B bestehen. Die Segmente 1A, 1B können miteinander verschraubbar, ineinander steckbar, oder anderweitig miteinander verbindbar sein.
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Der in 3 gezeigte erfindungsgemäße Stock 1 weist nunmehr eine Mehrzahl von umlaufenden Nuten 3, die parallel voneinander beabstandet sind, auf. In jede der Nuten 3 ist ein Ring 4 aus elastischem Material eingelegt. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind nicht alle Nuten 3 und Ringe 4 mit Bezugszeichen versehen.
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In der 4 ist ein Detail des Stockes 1 abgebildet, aus dem das Zusammenspiel von Nut 3 und Ring 4 hervorgeht. Der untere Ring 4 ist dabei in Schnittansicht dargestellt, so dass die entsprechende Nut 3 erkennbar ist.
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Vorzugsweise decken die die Nuten 3 und Ringe 4 in Längserstreckung des Stockes 1 einen Bereich ab, der in etwa der Breite der Hand des Benutzers (nicht gezeigt) entspricht, z.B. 10 ± 3 cm. Ferner sind vier bis sechs, insbesondere fünf Nuten 2 und Ringe 3, entsprechend den fünf Fingern einer Hand, bevorzugt.
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Es ist außerdem bevorzugt, dass (bei senkrechter Ausrichtung des Stockes 1) die Nuten 2 in der Höhe der Augen eines den Stock 1 verwendenden Benutzers (nicht gezeigt) angeordnet sind. Auf diese Weise kann ein Benutzer, der mit der Hand den Stock 1 im Bereich besagter Nuten 3 umgreift, in aufrechter Position ein Gewehr in Anschlag bringen, oder ein Spektiv wie auch ein Fernglas auflegen, während dieses auf der den Stock 1 umfassenden Hand abgelegt ist.
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Nach einer anderen Ausführungsform sind, ebenfalls bei senkrechter Ausrichtung des Stockes 1, die Nuten 3 in der Höhe des Ellenbogens eines den Stock 1 verwendenden Benutzers angeordnet. Diese Position ist insbesondere beim Verwenden des Stockes 1 beim Wandern vorteilhaft.
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Besonders bevorzugt weist der Stock 1 beide vorstehend beschriebenen Bereiche auf. Somit kommt der Vorteil der verbesserten Ergonomie gleichermaßen beim Wandern als auch beim Zielen, d.h. bei der Verwendung als Wander- wie auch als Zielstock, zum Tragen.
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Optional können auch noch weitere Nuten 3 und Ringe 4 vorgesehen sein; in der Ausführungsform nach 3 befindet sich ein weiterer Ring 4 mit Nut 3 gerade mittig zwischen den beiden vorstehend beschriebenen Bereichen in Augen- bzw. Ellenbogenhöhe.
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Vorteilhafterweise ist die Breite B einer Nut 3 schmaler als der Querschnitt des entsprechenden Rings 4 aus elastischem Material. Auf diese Weise klemmt der Ring 4 fest in der Nut 3, und er weist aufgrund der Tatsache, dass er selbsttätig (unbelastet) nicht vollständig in die Nut 3 einsinkt (radiales Spiel), verbesserte Dämpfungseigenschaften in radialer Richtung auf.
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Ebenfalls vorteilhafterweise ist die Tiefe T einer Nut 3 nicht größer als die Hälfte und nicht kleiner als 1/3 des Querschnitts des entsprechenden Rings 4 aus elastischem Material. Auch diese Maßnahme verbessert die Dämpfungseigenschaften.
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Besonders bevorzugt werden beide Maßnahmen parallel angewandt (Nut 3 etwas weniger breit und tief als der Ringdurchmesser).
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Optional kann der Stock 1, wie in 3 dargestellt, in zwei Segmente 1A, 1B, zerlegbar sein; jedoch sind auch drei Segmente (nicht gezeigt) denkbar.
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Ferner kann der Stock 1 optional eine aus Metall, Kunststoff oder Gummi bestehende Spitze 2 aufweisen. Die Spitze 2 dient der Verbesserung des Halts auf weichem, unebenen oder scharfkantigem Gelände, und/oder dem Schutz des unteren Endes des aus Holz bestehenden Körpers des Stocks 1.
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Wie dargelegt löst die Erfindung die aus dem Stand der Technik bekannten Probleme. Mittels der erfindungsgemäßen Nuten wird ein auf natürlich gewachsenem Holz basierender Wander-, Berg- oder Zielstock bereitgestellt, welcher bei geringem zusätzlichem Aufwand eine deutlich verbesserte Ergonomie aufweist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Wanderstock, Bergstock, Zielstock, Stock
- 1A, 1B
- Segment
- 2
- Spitze
- 3
- Nut
- 4
- Ring
- B
- Breite
- T
- Tiefe