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TECHNISCHES GEBIET
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Die vorliegende Offenbarung betrifft allgemein Kraftfahrzeugkennzeichenschildträger. Im Einzelnen betrifft die Offenbarung einen flexiblen, konturfreundlichen Kennzeichenschildträger, der mit einem einzigen Werkzeug an eine Fahrzeugschürze montiert werden kann.
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HINTERGRUND
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In den meisten Rechtsordnungen müssen Kraftfahrzeuge von Rechts wegen oder aufgrund von Bestimmungen ein Kennzeichenschild zeigen, dem Fahrzeugidentifikationsinformationen zu entnehmen sind. In einigen Rechtsordnungen, jedoch nicht in allen, müssen Fahrzeuge sowohl vorne als auch hinten ein Kennzeichenschild zeigen. In anderen Rechtsordnungen brauchen Fahrzeuge vorne kein Kennzeichenschild zu zeigen. Auch Anforderungen für Fußgängerschutzsysteme im Fahrzeugfrontbereich wie Fußgängerschutzsensoren und Aufprallabführungsstrukturen unterscheiden sich von Rechtsordnung zu Rechtsordnung. In manchen Rechtsordnungen sind Fußgängerschutzsensoren im Frontbereich des Fahrzeugs und/oder andere Schutzmaßnahmen erforderlich, in anderen nicht.
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Am üblichsten wird die Funktion des Zeigens eines Kennzeichenschilds durch einen Träger erfüllt, der an einer Class A-Oberfläche einer Fahrzeugstoßstange oder an einer Class A-Oberfläche einer der Fahrzeugstoßstange zugeordneten Schürze angebracht oder integral damit geformt ist. Aufgrund von Anforderungen an Kennzeichenschildanzeige und Fußgängerschutzsensoren, die sich von Rechtsordnung zu Rechtsordnung unterscheiden, sieht sich der Designer von Fahrzeugkennzeichenschildträgern vor mehrere einzigartige technische Herausforderungen gestellt.
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Im Einzelnen stellt die Implementierung derartiger Kennzeichenschildträger, insbesondere jener, die in der Fahrzeugschürze integriert sind, eine besondere Herausforderung dar, und zwar zumindest aufgrund von Problemen wie der Vereinbarkeit von Trägermaterial und Schürzenmaterial sowie ästhetischen und strukturellen Design-Beschränkungen in Bezug auf Trägergröße, -dicke und -gewicht. Auch das Profil und Konturen einer Class B-Oberfläche der Fahrzeugschürze können komplex und von Fahrzeugmodell zu Fahrzeugmodell verschieden sein. Somit werden zum Anbringen von verschiedenen Trägern an verschiedenen Schürzen verschiedene Werkzeuge benötigt. Aufgrund der Anforderungen in den verschiedenen Rechtsordnungen ist es außerdem wünschenswert, mindestens einen vorderen Kennzeichenschildträger bereitzustellen, der für Rechtsordnungen, in denen kein Kennzeichenschild im Frontbereich des Fahrzeugs zu sehen sein muss, auf der Class A-Oberfläche der Fahrzeugschürze keinen Abdruck oder Effekt hinterlässt. Während dies durch Bereitstellen einer Schürze erzielt werden kann, die eine integrale Fläche aufweist, an der ein Kennzeichenschildträger angebracht werden kann, werden dadurch Infrastruktur-(Werkzeugausrüstungs-) und andere Herstellungskosten auf unerwünschte Weise erhöht, weil verschiedene Schürzen für Fahrzeuge, die für verschiedene Rechtsordnungen bestimmt sind, bereitgestellt werden müssen. Diese Kosten müssen an den Verbraucher weitergegeben werden.
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Darüber hinaus sind Fußgängerschutzsensoren (falls installiert) üblicherweise in oder an der Fahrzeugschürze montiert. Das Vorliegen oder Nichtvorliegen eines Kennzeichenschildträgers kann die Signalerfassung durch derartige Sensoren verändern, wodurch abhängig davon, ob ein Kennzeichenschildträger vorliegt oder nicht, andere Kalibrierungsverfahren und Tests notwendig sind und weiterhin die Komplexität und die zugeordneten Kosten erhöht werden.
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Zur Lösung dieser und anderer Aufgaben bezieht sich die vorliegende Offenbarung auf einen Kennzeichenschildträger mit einer relativ einfachen Struktur, der vorteilhafterweise so herzustellen ist, dass er ohne Berücksichtigung von rechtlichen Anforderungen, nach denen ein Frontbereich ein Kennzeichenschild zeigen und Fußgängerschutzmaßnahmen aufweisen muss, an einer beliebigen Fahrzeugschürze angebracht werden kann.
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KURZDARSTELLUNG
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Gemäß den hierin beschriebenen Zwecken und Vorteilen wird in einem Aspekt ein Kraftfahrzeugkennzeichenschildmontageträger beschrieben. Der Träger weist einen im Wesentlichen planaren Körper auf, der eine Class A-Oberfläche und eine gegenüberliegende Class B-Oberfläche definiert. Ein oder mehrere federnde Glieder sind an der Class B-Oberfläche des Körpers angeordnet.
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In Ausführungsformen weisen das eine oder die mehreren federnden Glieder jeweils einen bogenförmigen Körper auf, der an seinen gegenüberliegenden Rändern an der Class B-Oberfläche des Körpers angebracht ist. Der bogenförmige Körper kann eine oder mehrere Elastizität verleihende Kerben oder Nuten darin aufweisen. In einer Ausführungsform weist die Class B-Oberfläche des Körpers ein einziges federndes Glied auf, das an der Class B-Oberfläche angebracht ist. In einer anderen Ausführungsform weist der Körper ein Paar federnde Glieder auf. In Ausführungsformen weist der Trägerkörper eine Seitenwand auf, die eine oder mehrere Elastizität verleihende Kerben oder Nuten darin hat.
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Bei einem anderen Aspekt wird eine Schürzenanordnung für ein Kraftfahrzeug beschrieben, die eine Schürzenplatte und einen Kennzeichenschildmontageträger, wie oben beschrieben, aufweist, der an einer Class A-Oberfläche der Schürze befestigt ist. Das eine oder die mehreren federnden Glieder definieren eine beabstandete Beziehung zwischen der Class A-Oberfläche der Schürze und der Class B-Oberfläche des Körpers.
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In der folgenden Beschreibung werden Ausführungsformen des offenbarten Kennzeichenschildträgers gezeigt und beschrieben. Es versteht sich, dass der Kennzeichenschildträger und seine Elemente andere, verschiedene Ausführungsformen aufweisen können, und dass ihre mehreren Einzelheiten hinsichtlich verschiedener, offensichtlicher Aspekte modifiziert werden können, ohne von der Vorrichtung, die in den folgenden Ansprüchen aufgeführt und beschrieben wird, abzuweichen. Dementsprechend sollten die Zeichnungen und Beschreibungen als Veranschaulichung und nicht als Einschränkung betrachtet werden.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die beigefügten und hierin einbezogenen Zeichnungsfiguren, die einen Teil der Patentschrift bilden, veranschaulichen mehrere Aspekte des offenbarten Kennzeichenschildträgers und dienen zusammen mit der Beschreibung der Erläuterung gewisser Grundzüge davon. In den Zeichnungen zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht eines Kennzeichenschildträgers nach der vorliegenden Offenbarung von hinten;
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2 ein federndes Glied für den Kennzeichenschildträger aus 1;
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3 eine alternative Ausführungsform des Kennzeichenschildträgers aus 1;
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4 einen Kennzeichenschildträger nach der vorliegenden Offenbarung, der an einer Fahrzeugschürze angebracht ist, und
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5 eine Rückansicht des Kennzeichenschildträgers aus 4. Nun wird ausführlich auf Ausführungsformen des offenbarten Kennzeichenschildträgers Bezug genommen, wobei Beispiele davon in den beigefügten Zeichnungsfiguren dargestellt werden.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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In erster Linie dient die folgende Beschreibung hauptsächlich als Beispiel eines Kennzeichenschildträgers, der an einer vorderen Schürze eines Fahrzeugs angebracht ist.
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Für den Fachmann ist jedoch offensichtlich, dass der beschriebene Träger ohne Modifikation an einem beliebigen gewünschten Abschnitt des Fahrzeugs wie einer hinteren Schürze, einem Fahrzeugseitenabschnitt usw. angebracht werden kann. Diese Beschreibungen sind daher nicht als einschränkend zu sehen.
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1 zeigt einen Kennzeichenschildträger 100 nach der vorliegenden Offenbarung. Der Träger 100 weist einen Körper 102 auf, der eine Längenabmessung, eine Höhenabmessung und eine Tiefenabmessung (siehe Pfeile) hat, die eine Class A-Oberfläche 104 definieren, an der ein (nicht gezeigtes) Kennzeichenschild mittels Befestigungsvorrichtungen, die in einer oder mehreren zusammenwirkenden Öffnungen 106 angebracht werden, befestigt werden kann. Selbstverständlich kommt jedes beliebige Verfahren zum Anbringen eines Kennzeichenschilds an der Class A-Oberfläche 104 des Trägers wie Schrauben, Rasten, Klammern, Clips, Schlitze, in die Ränder des Kennzeichenschilds eingeführt werden können, Kombinationen davon und anderes in Frage.
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Der Träger 100 weist eine Seitenwand 108 auf, die eine oder mehrere darin definierte Kerben oder Nuten 110 aufweist, deren Zweck unten genauer beschrieben wird. Es sind eine oder mehrere Montageöffnungen 112 vorgesehen, um die Befestigung des Trägers 100 wie mittels geeigneter Befestigungsvorrichtungen an einer (nicht gezeigten) Fahrzeugschürze zu gestatten.
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Der Träger 100 weist auch ein oder mehrere federnde Glieder 114 auf, die an einer Class B-Oberfläche 116 davon angeordnet sind und einen Abstand zwischen der Class B-Oberfläche 116 des Trägers und einer (in dieser Ansicht nicht gezeigten) Fahrzeugschürze definieren, an der der Träger angebracht ist. Es versteht sich, dass die federnden Glieder 114 durch ein beliebiges geeignetes Verfahren wie Formen, Schweißen, Einführen in Schlitze, die in der Class B-Oberfläche 116 definiert sind, mittels Clips, mittels Klebstoff oder einer beliebigen anderen mechanischen Anbringung an der Class B-Oberfläche 116 des Trägers angebracht sein können. Auf ähnliche Weise kann das federnde Glied 114 aus einem beliebigen geeigneten Material wie Kunststoffen oder Polymeren, Federstahl u. ä. hergestellt sein.
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In der Darstellung von 2 weist das federnde Glied 114 einen bogenförmigen Körper 118 auf, der, wie es sich versteht, im Wesentlichen nach der Art einer Blattfeder funktioniert, um zu der Dämpfung und Abführung der Energie von Aufprallen auf den Träger 100 beizutragen. Die gegenüberliegenden Enden 120, 120‘ des Körpers 118 sind an der Class B-Oberfläche 116 des Trägers angebracht. Wahlweise können ein oder mehrere Kerben oder Nuten 120 der federnden Glieder im Körper 118 definiert sein, um die Elastizität des federnden Glieds 114 weiter zu erhöhen. Es wird in Erwägung gezogen, Kennzeichenschildträger 100 mit einem (siehe 3), zwei (siehe 1) oder mehr federnden Gliedern 114 bereitzustellen, in Übereinstimmung mit einer Größe des Trägers 100, dem gewünschten Grad an Elastizität, der bei einem Aufprall zur Verfügung steht, den Abmessungen eines an dem Träger 100 anzubringenden Kennzeichenschilds usw. Dies gestattet die Verteilung der federnden Glieder 114 und die Anbringung des Trägers 100 in einer beliebigen gewünschten Konfiguration, ohne dass eine Modifizierung der (nicht gezeigten) Class A-Oberfläche einer Schürze oder des Trägerkörpers 102 nötig wäre. Wie es sich versteht, kann wiederum die spezifische Konfiguration der federnden Glieder 114 (Höhenabmessung, Breitenabmessung, Krümmungsgrad des Körpers 118 usw.) gemäß den Abmessungen des Kennzeichenschildträgers 100, dem Grad an Elastizität, der den federnden Gliedern 114 verliehen werden soll, und den Abmessungen des zwischen der Class B-Oberfläche 116 des Trägerkörpers und einer (in dieser Ansicht nicht gezeigten) Class A-Oberfläche der Schürze definierten Abstands variieren.
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Im Gebrauch (siehe 4) ist der beschriebene Kennzeichenschildträger 100 mittels einer beliebigen geeigneten Befestigungsvorrichtung 128 an einer Schürze 124 eines Fahrzeugs 126 befestigt. Es versteht sich, dass der Träger 100 ohne Modifizierung des Trägers oder der Schürze an einer beliebigen Fahrzeugschürze 124 angebracht werden kann, indem einfach der Schürze zugeordnete zusammenwirkende Befestigungsvorrichtungsaufnahmen bereitgestellt werden. Alternative Anbringverfahren wie Schrauben, Einrastungen, Klemmen, Clips, Schlitze, Klebstoffe, Schweißungen oder Kombinationen davon kommen selbstverständlich auch in Frage. Wie in 5 gezeigt, die den an einer Schürze 124 befestigten Kennzeichenschildträger 100 in einer Rückperspektivansicht oder einer Perspektivansicht in einer Vorwärtsrichtung des Fahrzeugs zeigt, sorgen die Seitenwand 108 und federnde Glieder 114 in Kombination für eine beabstandete Anordnung zwischen der Schürze und dem Körper 104 des Trägers 100.
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Wie oben erörtert, weist der Träger 100 eine oder mehrere in der Seitenwand 108 ausgebildete Kerben oder Nuten 110 und/oder ein oder mehrere an einer Class B-Oberfläche des Trägers angeordnete federnde Glieder 114 auf. Es versteht sich, dass die federnden Glieder 114 während des normalen Gebrauchs den Träger 100 strukturell stützen. Es versteht sich auch, dass diese Merkmale zu der Elastizität des Trägers 100 beitragen, wie beispielsweise bei einem Zusammenstoß mit einem Fußgänger oder einem Gegenstand bei niedriger Geschwindigkeit. In diesem Fall werden die federnden Glieder 114 und/oder die Trägerseitenwandkerben oder -nuten 110 komprimiert und führen die Aufprallenergie ab und reduzieren die Wahrscheinlichkeit, dass das Fahrzeug beschädigt und/oder ein Fußgänger verletzt wird.
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Als zusätzliches Merkmal versteht es sich, dass die Abmessungen des Trägerkörpers 102 zur Aufnahme von unterschiedlichen Kennzeichenschildabmessungen oder Konfigurationen der Fahrzeugschürze 126 nicht geändert werden müssen. Stattdessen muss der Hersteller zur Aufnahme von unterschiedlichen Kennzeichenschildabmessungen und/oder Fahrzeugmodell-/-schürzenkonfigurationen nur die spezifische Platzierung und/oder Abmessungen der federnden Glieder 114 ändern. Somit können die gleichen Werkzeuge zur Herstellung von Trägern 100 verwendet werden, die für verschiedene Modelle von Fahrzeugen 126 und/oder Konfigurationen von Schürzen 124 nutzbar sind.
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Ferner ist bekannt, verschiedene, an der Schürze montierte Sensoren bereitzustellen, die Signale abgeben und empfangen, um den Fahrzeugnutzern verschiedene Funktionalitäten zur Verfügung zu stellen. Zu nicht einschränkenden Beispielen gehören dazu im Frontbereich montierte Abstandsregeltempomat-Sensoren (ACC – Autonomous Cruise Control, auch adaptive oder Radargeschwindigkeitsregelung genannt), im Frontbereich montierte Hindernissensoren, im Front- und/oder Heckbereich montierte Fußgänger-/Hinderniserfassungssensoren u. a. Da ein Kennzeichenschildträger das Senden oder Empfangen von Signalen durch derartige Sensoren stören oder verändern kann, ist es üblicherweise erforderlich, die Sensoren so zu positionieren und zu kalibrieren, dass die jeweilige Schürzen-/Sensor-/Kennzeichenschildträgerkonfiguration möglich ist. Wie jedoch oben im Zusammenhang mit dem hier offenbarten Träger 100 erläutert, wird eine einzige Trägerkörperauslegung 102 bei zahlreichen Modellen von Fahrzeugen 128 und/oder Konfigurationen von Schürzen 124 implementiert. Daher kann für zahlreiche Modelle von Fahrzeugen 126 und/oder Auslegungen von Schürzen 124 ein gemeinsamer Sensorkalibrierungsvorgang implementiert werden.
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Zusammenfassend stellt der beschriebene Kennzeichenschildträger zahlreiche Vorteile bereit. Es versteht sich, dass der Träger mit zahlreichen Schürzenauslegungen implementiert werden kann, ohne dass sich dies auf jeweils geltende rechtliche Bestimmungen für Kennzeichenanzeige im Frontbereich und/oder Fußgängerschutzmaßnahmen wie Sensoren im Frontbereich auswirkt. Unterschiedliche Schürzenkonfigurationen erfordern also keine spezifischen Trägerauslegungen. Durch die Nutzung eines gemeinsamen Trägers lassen sich aufgrund gleicher Werkzeuge zur Herstellung des Trägers, gleicher Testverfahren und gleicher Kalibrierungsverfahren für Fußgängerschutz- und andere Sensoren wiederum Kosten einsparen. Ferner entstehen durch den Einsatz des beschriebenen Trägers geringere Reparaturkosten für Bagatellschäden. Da der Träger von der Fahrzeugschürze getrennt ist, lässt sich wiederum das Ausmaß des Schadens durch einen geringfügigen Frontalaufprall beurteilen, indem man einfach den Träger betrachtet und/oder den Träger entfernt; die Entfernung der gesamten Schürze, wie dies für integrierte Träger-/Schürzenanordnungen notwendig ist, ist nicht erforderlich.
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Das Vorhergehende wurde zur Veranschaulichung und Beschreibung dargelegt. Es soll nicht erschöpfend sein oder die Ausführungsformen auf die genaue offenbarte Form beschränken. Angesichts der obigen Lehren sind offensichtliche Modifikationen und Variationen möglich. Alle solche Modifikationen und Variationen liegen innerhalb des Schutzumfangs der angehängten Ansprüche, wenn diese mit der Breite interpretiert werden, zu der sie in fairer, gesetzlicher und gerechter Weise berechtigt sind.