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Gegenstand der Erfindung ist eine elektrisch betriebene Beschattungseinrichtung für ein Gebäude mit einer in die Außenumgebung des Gebäudes weisenden äußeren Wand.
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Beschattungseinrichtungen, wie beispielsweise Markisen oder Rollos werden für eine Beschattung oder im Falle von Rollos für einen zusätzlichen Verschluss von Gebäudeöffnungen, insbesondere Fenster, Terrassentüren oder dergleichen eingesetzt. Derartige Beschattungseinrichtungen sind in vielen Fällen elektrisch angetrieben, um das jeweils für die Beschattung vorgesehene Element, welches bei einer Markise das Markisentuch ist, in die gewünschte Position zu bringen. Derartige Markisen verfügen über einen Volant, welches die äußere Strebe ist, an der das Markisentuch angeschlossen ist. Der Volant ist mit Gelenkarmen an das wandseitig gehaltene Gehäuse der Markise angeschlossen. Innerhalb des Markisengehäuses befindet sich eine Tuchwelle, die zum Verstellen der Markise elektromotorisch, typischerweise mit einem Rohrmotor zum Ein- und Ausfahren des Markisentuches angetrieben ist.
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Gebäude sind vielfach mit Überwachungseinrichtungen, wie beispielsweise Bewegungssensoren, Kameras oder dergleichen ausgerüstet. Angeordnet sind derartige Überwachungseinrichtungen, um die unmittelbare Umgebung des Gebäudes zu überwachen, und zwar in vielen Fällen um einen unbefugten Zutritt zu dem Gebäude zu erfassen. Montiert werden die Sensoren einer derartigen Überwachungseinrichtung in aller Regel gut einsehbar, beispielsweise unterhalb eines Dachüberstandes oder an einer Außenwand in der Annahme, dass durch die Erkennbarkeit einer Überwachungseinrichtung dieses eine gewisse Abschreckungswirkung in Bezug auf unbefugte Zutritte entfaltet. Dieses mag zwar für den einen oder anderen Fall zutreffen. In vielen Fällen lassen sich Zutritt suchende Personen durch eine solche Überwachungseinrichtung jedoch nicht abhalten, sich unbefugt Zutritt zu dem Gebäude zu beschaffen, sondern machen diese unschädlich, sei es durch Beschädigungen oder durch Anbringen einer Umhüllung der Kamerasensoren, beispielsweise mittels eines übergeworfenen Tuches oder dergleichen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, diesbezüglich eine Verbesserung vorzuschlagen.
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Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch eine eingangs genannte, gattungsgemäße Beschattungseinrichtung, bei der die Beschattungseinrichtung zumindest einen Sensor einer Überwachungseinrichtung umfasst, der innerhalb der Beschattungseinrichtung, die äußere Wand durchblickend, angeordnet ist und dessen Stromversorgung an die Stromversorgung der Beschattungseinrichtung angeschlossen ist.
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Diese Beschattungseinrichtung ist mit einer Überwachungseinrichtung ausgestattet, deren Sensor die äußere Wand der Beschattungseinrichtung oder einen Teil derselben durchblickend angeordnet ist. Der Sensor einer solchen Überwachungseinrichtung ist für Dritte von außen unsichtbar oder zumindest quasi unsichtbar oder nur sehr schwierig zu erkennen. Unsichtbar ist der Sensor dann, wenn dieser die äußere Wand der Beschattungseinrichtung durchblicken kann, ohne dass hierfür eine Sensoröffnung vorhanden sein muss. Ist die Wand, an bzw. hinter der der Sensor der Überwachungseinrichtung oder die gesamte Überwachungseinrichtung angeordnet ist, beispielsweise aus einem nicht-metallenen Werkstoff, etwa aus Kunststoff, kann eine mit Radar arbeitende Überwachungseinrichtung sogar hinter der Wand angeordnet sein. Geeignete Sensoren arbeiten beispielsweise mit UWB-Radar. Sollte es sich bei dem Sensor hingegen um einen optischen Sensor, beispielsweise um einen Kamerasensor als Teil der Überwachungseinrichtung handeln, ist in die äußere Wand der Beschattungseinrichtung eine Sensoröffnung eingebracht. Diese kann ausgefüllt sein mit einer nach außen blickend transparenten Schutzabdeckung, beispielsweise aus Glas oder Kunststoff. Auf diese Weise ist das Erkennen des Vorhandenseins einer Überwachungseinrichtung entweder nicht oder so gut wie nicht erkennbar. Im Falle des Einsatzes von Sensoren, die keine Sensoröffnung in der äußeren Wand der Beschattungseinrichtung benötigen, ist ein Erkennen des Vorhandenseins eines solchen Sensors unmöglich. Aufgrund der Integration des Sensors in die Beschattungseinrichtung ist zudem ein Überdecken einer solchen Sensoröffnung erschwert, da kein Halt für ein zur Abdeckung des Sensors vorgesehenes Tuch oder dergleichen vorhanden ist.
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Vorteilhaft bei dieser Einrichtung ist zudem, dass die Beschattungseinrichtung elektrisch angetrieben ist. Es ist daher nicht erforderlich, bei einer Aus- oder Nachrüstung eines Gebäudes mit einer Überwachungseinrichtung zusätzliche Stromleitungen für die Stromversorgung des oder der Sensoren verlegen zu müssen. Bei Gebäuden, die mit einem Gebäudeinstallationsbus ausgerüstet sind, sind in vielen Fällen auch die Beschattungseinrichtungen an den Installationsbus angeschlossen. In einem solchen Fall kann die dann vorhandene Bus-Schnittstelle genutzt werden, um auch den Sensor der Überwachungseinrichtung an den Gebäudeinstallationsbus anzuschließen. Dann können die Sensordaten über den Installationsbus an eine Auswerteeinheit übertragen werden. Auch wenn eine diesbezügliche Schnittstelle der Beschattungseinrichtung für diese Zwecke nicht genutzt werden kann, ist es ohne weiteres möglich, eine weitere, beispielsweise eine hierzu parallele Schnittstelle für den Sensor bzw. die Überwachungseinrichtung einzurichten.
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Gemäß einer anderen Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Sensordaten über eine Funkstrecke an eine Auswerteeinheit übertragen werden. Genutzt werden kann hierfür beispielsweise ein WIFI-Netz. Bei einer solchen Ausgestaltung ist dem zumindest einen Sensor der Beschattungseinrichtung vorzugsweise ein Speicher zugeordnet, beispielsweise in Form einer Mikro-SD-Speicherkarte, auf der für einen bestimmten Zeitraum die Sensordaten gespeichert werden. In einem vorgegebenen zeitlichen Intervall werden sodann die gespeicherten Daten auf der Funkstrecke, beispielsweise über das WIFI-Netz an eine Auswerteeinheit übertragen. Nach erfolgreicher Übertragung werden die übertragenen Daten auf der Speicherkarte gelöscht bzw. von den aktuell anfallenden Sensordaten überschrieben. Die Zeitpunkte der Übertragung der Daten wird man in einem bestimmten Rhythmus vorsehen. Dieser kann beispielsweise zwei Stunden betragen. Man wird diesen Zeitraum in Abhängigkeit von dem gewünschten Aktualisierungsrhythmus bestimmen. Durchaus kann die Frequenz einer Aktualisierung nutzerseitig reduziert werden, wenn aufgrund bestimmter beobachteter Vorgänge dieses gewünscht wird. In einem weiteren Modus ist eine Echtzeitdatenübertragung über die Funkstrecke vorgesehen, um aktuelle Vorkommnisse im Sensorbereich beobachten zu können. Um Energie zu sparen, bietet es sich jedoch an, eine Übertragung der Sensordaten in bestimmten zeitlichen Intervallen vorzunehmen.
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Als Auswerteeinheit dient in einem solchen Fall ein an das WIFI-Netz angeschlossener Computer, ein Smartphone oder dergleichen. Wenn in ein solches WIFI-Netz zusätzlich ein Router eingeschaltet ist, was die Regel sein dürfte, können die Daten auch über das Internet einem Computer, einem Smartphone oder dergleichen zugeführt werden.
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Bei einer Markise als Beschattungseinrichtung bildet die nach außen weisende Wand des Volants die äußere Wand, die von dem zumindest einen Sensor zu durchblicken ist. Für die Zwecke einer Gebäudeüberwachung wird es als unerheblich angesehen, dass sich der Überwachungsbereich des oder der Sensoren in Abhängigkeit von der Stellung der Markise ändert. In aller Regel wird der Überwachungsmodus des Gebäudes ohnehin nur dann eingeschaltet werden, wenn keine Personen im Gebäude sind und somit die Markise eingefahren ist.
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Im Falle eines Rollos als Beschattungseinrichtung ist die äußere Wand des Rollokastens hinsichtlich seiner Lage statisch, sodass sich der Überwachungsbereich des oder der Sensoren nicht ändert.
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Die Beschattungseinrichtung kann durchaus über mehrere Sensoren verfügen. Hierzu kann die Breite der Beschattungseinrichtung ausgenutzt werden, was durchaus erlaubt, mehrere Sensoren, insbesondere auch unterschiedlich arbeitende, anordnen zu können. So können beispielsweise im Fall einer Markise die unterschiedlichen Stellungen der Markise, d.h. deren ausgefahrene und eingefahrene Stellung, für unterschiedliche Überwachungsmodi genutzt werden. So kann in den Volant einer solchen Markise beispielsweise eine optische Überwachungseinrichtung nach außen blickend zum Zwecke einer Gebäudeüberwachung integriert sein. Zudem können in den Volant nach unten blickend die Sensoren einer nicht optisch arbeitenden Überwachungseinrichtung integriert sein, um im ausgefahrenen Zustand der Markise den Bereich unterhalb derselben zu überwachen. Eine solche Überwachung, beispielsweise einer mit Radar arbeitenden Überwachungseinrichtung, wie etwa UWB-Radar, würde dasselbe leisten können, wie auch eine an sich bekannte Innenraumpräsenz- und/oder Bewegungsüberwachung.
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Nachfolgend ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren beschrieben. Es zeigen:
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1: Eine schematisierte perspektivische Darstellung einer elektrisch betriebenen Markise,
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2: einen schematisierten Querschnitt durch den Volant der Markise der 1 in einer gegenüber der Darstellung der 1 ausgefahrenen Markisenstellung und
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3: eine perspektivische Darstellung einer weiteren Markise gemäß der Erfindung.
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Eine in 1 lediglich schematisiert dargestellte Markise 1 umfasst ein kastenartiges Markisengehäuse 2 und einen Volant 3. Der Volant 3 bildet die Endstrebe, an die ein Markisentuch 4 (s. 2) angeschlossen ist. Die Darstellung der 1 zeigt die Markise 1 in ihrem eingefahrenen Zustand. Innerhalb des Markisengehäuses 2 befindet sich eine Tuchwelle, auf die das Markisentuch aufgewickelt ist. Die Tuchwelle ist elektromotorisch in an sich bekannter Weise durch einen Rohrmotor angetrieben. Das Markisengehäuse 2 kann außenseitig an einer Gebäudewand oder auch in diese integriert sein.
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In nicht dargestellter Weise ist die Markise 1 an eine Stromversorgung, typischerweise die Netzspannung, angeschlossen. Über diese werden der oder die Aktuatoren der Markise 1 mit Energie versorgt. Die Markise 1 verfügt zudem über eine Installationsbus-Schnittstelle, sodass diese an einen Gebäudeinstallationsbus angeschlossen werden kann.
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In den Volant 3 der Markise 1 sind zwei Sensoren 5, 5.1 einer Überwachungseinheit integriert. Die Sensoren 5, 5.1 sind in nicht näher dargestellter Art und Weise an eine Auswerteeinheit angeschlossen. Zu diesem Zweck dient die vorbeschriebene Gebäudeinstallationsbus-Schnittstelle. Bei der Markise 1 ist vorgesehen, dass die Auswertung der Daten der Sensoren 5, 5.1 über eine zentrale Steuereinrichtung vorgenommen wird.
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Bei den Sensoren 5, 5.1 handelt es sich um Kamerasensoren, da die Überwachungseinrichtung einer Gebäudenahfeldüberwachung dient. Die Sensoren 5, 5.1 sind die äußere Wand 6 durchblickend angeordnet. Die Wand 6 des Volants 3 ist diejenige Wand, die von der Gebäudewand an der bzw. in die das Markisengehäuse 2 angeschlossen bzw. integriert ist, die wegweisende Wand. Die Sensoren 5, 5.1 verfügen über eine Optik, sodass der Überwachungsbereich der Sensoren 5, 5.1 entsprechend groß ist. Da bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel zwei Sensoren 5, 5.1 eingesetzt werden, ist der Überwachungsbereich so ausgerichtet, dass der sich überschneidende Bereich klein gehalten ist.
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Die äußere Wand 6 verfügt über eine Sensoröffnung 7, in die die Optik jeweils eines Sensors 5 bzw. 5.1 (s. 2) eingreift. Die Sensoren 5, 5.1 sind in nicht näher dargestellter Art und Weise an die in das Innere des Volants 3 weisende äußere Wand 6 angeschlossen.
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Die Stromversorgung für die Sensoren 5, 5.1 erfolgt über den Stromanschluss des oder der Aktuatoren der Markise 1. Die Datenausgänge der Sensoren 5, 5.1 sind an die Gebäudeinstallationsbus-Schnittstelle der Markise 1 angeschlossen, sodass die Sensoren 5, 5.1 von einer zentralen Rechnereinheit des Gebäudeinstallationssystems ausgelesen und ausgewertet werden können.
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Die Integration des oder der Sensoren in den Volant 3 der Markise 1 schützt diese gegenüber äußeren Einflüssen. Zudem ist von außen kaum erkennbar, dass derartige Sensoren in den Volant 3 eingebaut sind.
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Die Erfindung ist anhand eines spezifischen Ausführungsbeispiels erläutert worden. Es versteht sich, dass anstelle der in dem Ausführungsbeispiel eingesetzten zwei Sensoren in den Volant einer Markise auch nur ein Sensor integriert sein kann. Ebenfalls ist es möglich, den Volant den oder die Sensoren die seitlichen Stirnflächen durchblickend anzuordnen. Auch dieses ist eine Blickrichtung zum Erfassen der äußeren Umgebung eines Gebäudes. In einem anderen Ausführungsbeispiel ist vorgehen, den zumindest einen Sensor einer solchen Überwachungseinrichtung in den Markisenkasten zu integrieren, beispielsweise in die unterhalb des Volants etwa in derselben Ebene seiner äußeren Wand liegende Wand des Markisengehäuses.
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3 zeigt eine weitere Markise 1.1, dessen Volant 3.1 mit dem daran angeschlossenen Markisentuch 4.1 in einem teilausgefahrenen Zustand gezeigt ist. In den Volant 3.1 sind bei diesem Ausführungsbeispiel zwei Sensoren 5.2, 5.3, die äußere Wand 6.1 des Volants 3.1 durchblickend, integriert. Auch bei den Sensoren 5.2, 5.3 handelt es sich um Kamerasensoren. Die Sensoren sind angeschlossen an eine Speicher- und Transceivereinheit 9, die bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel an der Unterseite des Volants 3.1 angeordnet ist. Handelt es sich bei dem Volant um einen, der aus nicht leitendem Material hergestellt ist, kann die Speicher- und Transceivereinheit 9 bzw. die Sende- und Empfangsantenne auch innerhalb des Volants angeordnet sein. Die Speicher- und Transceivereinheit 9 umfasst einen Datenspeicher, auf dem die Ausgangsdaten der Kamerasensoren 5.2, 5.3 gespeichert werden. Bei diesem Speicher kann es sich beispielsweise um eine Mikro-SD-Speicherkarte handeln. Der Transceiver dieser Einheit 9 dient zum Übertragen der auf dem Speicher abgelegten Überwachungsdaten an eine Auswerteeinheit. Zur Stromversorgung sind die Kamerasensoren 5.2, 5.3 sowie die Speicher- und Transceivereinheit 9 an die Stromversorgung der Markise 1.1 bzw. deren Tuchwelle angeschlossen.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der 3 ist der Transceiver der Speicher- und Transceivereinheit 9 in ein WIFI-Netz eingebunden. Die von dem Transceiver gesendeten Daten werden sodann über das WIFI-Netz an eine Auswerteeinheit übertragen, die in 3 beispielhaft durch einen Computer 10 bzw. ein Smartphone 11 dargestellt ist. Mittels einer entsprechenden Anwendung können die übertragenen Daten nutzerseitig angesehen werden.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel kann eine Kommunikation bidirektional erfolgen, sodass die Speicher- und Transceivereinheit 9 seitens der Auswerteeinheit 10 oder 11 auch Befehle empfangen kann, beispielsweise um spontan eine Datenübertragung durchzuführen.
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Ist in das WIFI-Netz ein Router eingeschaltet, ist die Kommunikation zwischen der Speicher- und Transceivereinheit 9 und einer Auswerteeinheit 10 oder 11 auch über das Internet möglich.
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Die Erfindung ist anhand von einigen wenigen Ausführungsbeispielen beschrieben worden. Ohne den Umfang der geltenden Ansprüche zu verlassen, ergeben sich für einen Fachmann zahlreiche weitere Ausgestaltungen, die Erfindung umsetzen zu können, ohne die geltenden Ansprüche zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1, 1.1
- Markise
- 2
- Markisengehäuse
- 3, 3.1
- Volant
- 4, 4.1
- Markisentuch
- 5, 5.1
- Sensor
- 6, 6.1
- Äußere Wand
- 7
- Sensoröffnung
- 8
- Optik
- 9
- Speicher- und Transceivereinheit
- 10
- Computer
- 11
- Smartphone