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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Warenvorschubsystem mit mindestens einem durch eine Feder vorgespannten Schieber, mittels dem Waren zu einem Anschlag an einer Vorderseite förderbar sind, wobei die Waren zwischen zwei Fachteilern angeordnet sind und die jeweils vorderste Ware an dem Anschlag gegenüber den dahinter liegenden Waren höher angeordnet ist, und die Verwendung eines solchen Warenvorschubsystems.
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Die
DE 10 2013 104 023 B4 offenbart einen Vorrichtung zum Vorschub von Waren, bei der ein Schieber entlang eines Führungsprofils verschiebbar gehalten ist. Über den Schieber können Waren zu einem vorderen Anschlag im Bereich eines Frontankers gefördert werden. Der Frontanker weist dabei eine leicht ansteigende Rampe auf, die das Greifen der vordersten Ware erleichtert, da diese geringfügig hervorsteht. Solche Warenvorschubsysteme haben sich insbesondere für kleinere Waren, beispielsweise Zigarettenpackungen, bewährt.
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Nach einer neuen EU-Verordnung müssen Zigarettenpackungen zukünftig mit Schockbildern bedruckt werden, wobei eine Information zur Marke der Zigaretten nur noch im unteren Bereich einer Verpackung in einer Größe von 35 % der Vorderfläche vorgesehen werden darf. Gerade bei einem Verkaufsregal mit einer Vielzahl von Zigarettenpackungen besteht daher das Problem, dass der Verkäufer nicht mehr die richtige Marke der Zigarettenpackung findet, gerade wenn der Anschlag am Frontanker zumindest einen Teil des bedruckten Bereiches mit der Markeninformation überdeckt.
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Ein ähnliches Fördersystem mit Warenschieber ist in der
DE 20 2013 006 274 U1 gezeigt. Auch bei diesem System werden die Verpackungen zu einer Vorderseite gefördert, wobei der Frontanker leicht ansteigende Rampen besitzt, die ein Erhöhen der ersten Ware gegenüber den dahinter liegenden Waren gewährleistet. Ein am Frontanker fixierbarer Anschlag überdeckt auch hier den unteren Bereich der Verpackung.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Warenvorschubsystem zu schaffen, das eine einfache Orientierung beim Auffinden von Informationen ermöglicht, die in einem unteren Bereich der Verpackung vorgesehen sind.
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Diese Aufgabe wird mit einem Warenvorschub mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Bei dem erfindungsgemäßen Warenvorschubsystem ist an jedem Fachteiler auf der zu der Ware gewandten Seite eine zur Vorderseite hin ansteigende Rampe angeordnet, und zwischen den beiden Rampen ist ein Sichtfenster oder eine Sichtöffnung zum Blick auf einen unteren Bereich der vordersten Ware und der Ware hinter der vordersten Ware vorgesehen. Das Sichtfenster oder die Sichtöffnung kann somit genutzt werden, um eine Information zur Ware, die im unteren Bereich auf der Verpackung angeordnet ist, dem Benutzer zugänglich zu machen, so dass dieser sich schnell orientieren kann, um die richtige Ware zu greifen. Dabei wird der Vorteil genutzt, dass durch die Erhöhung der Ware einerseits der untere Bereich der vordersten Ware erhöht angeordnet ist und besser sichtbar ist. Zudem wird der untere Bereich der Ware hinter der vordersten Ware ebenfalls sichtbar, so dass gerade Waren, die in höheren Regalpositionen vorgesehen sind, leichter erfasst werden können, da sowohl der untere Bereich der vordersten Ware als auch der untere Bereich der an zweiter Stelle hinter der vordersten Ware positionierten Ware sichtbar sind. Dies vergrößert den Sichtbereich für die Information, was insbesondere von Vorteil ist, wenn die Information in einer intensiven Farbgebung vorliegt. Dann kann die Fläche mit dieser Farbgebung durch Kombination der Fläche der vordersten Ware mit der Fläche der dahinter liegenden Ware zu einer deutlichen Vergrößerung der Informationsfläche dienen, was dem Benutzer eine leichtere Orientierung ermöglicht.
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Vorzugsweise besitzt die Sichtöffnung oder das Sichtfenster eine größere Breite als die Breite der beiden Rampen. Die beiden Rampen können beispielsweise eine Breite zwischen 3 bis 7 mm, insbesondere 4 bis 6 mm, aufweisen, so dass der Bereich des Sichtfensters mehr als das Vierfache betragen kann, beispielsweise breiter als 40 mm sein kann.
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Die mindestens eine Rampe kann dabei an einer Wand des Fachteilers festgelegt sein, beispielsweise durch Kleben oder durch integrale Ausbildung der Rampe mit einer Wand des Fachteilers. Der Fachteiler kann dabei an gegenüberliegenden Seiten jeweils mit einer Rampe vorgesehen sein, so dass Waren auf beiden Seiten des Fachteilers über eine entsprechende Rampe geführt werden können.
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Vorzugsweise mündet jede Rampe an einem vertikalen Anschlag, der im Wesentlichen dieselbe Breite besitzt wie die Rampe oder schmaler ausgebildet ist. Dadurch wird die Sichtbarkeit des unteren Bereiches der vordersten Ware vergrößert. Der Anschlag kann dabei aus einem transparenten oder transluzenten Material bestehen, insbesondere aus Kunststoff, so dass auch der Bereich der Ware hinter dem Anschlag sichtbar bleibt.
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Für eine effektive Führung der Waren kann die Länge der Rampe im Kontaktbereich mit Waren in Vorschubrichtung zwischen 18 bis 28 mm, insbesondere 20 bis 24 mm, liegen, und etwa der Länge einer Ware in Vorschubrichtung entsprechen. Der Neigungswinkel der Rampe zur Vertikalen liegt vorzugsweise in einem Bereich zwischen 30° bis 47°, insbesondere 35° bis 42°.
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Für eine leichte Montage des Warenvorschubsystems kann der Schieber entlang einer Führungsschiene geführt sein, die über einen Frontanker an einer Adapterschiene fixiert ist. Eine solche Adapterschiene kann beispielsweise an einem Regalboden senkrecht zur Förderrichtung für die Waren fixiert werden. An der Adapterschiene können dann auch die Fachteiler montiert werden, die jeweils eine Aufnahme aufweisen, die an der Adapterschiene gehalten sind. Dadurch kann der Abstand zwischen zwei benachbarten Fachteilern je nach Bedarf frei gewählt werden.
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Vorzugsweise wird das erfindungsgemäße Warenvorschubsystem für das Fördern von Zigarettenverpackungen mit Schockbildern verwendet. Dadurch lassen sich trotz der Beschränkungen bei der Gestaltung der Verpackung Probleme vermeiden, die durch das Aufbringen der Markeninformation in einem kleinen unteren Bereich der Verpackung im Verkaufsraum auftreten. Bezogen auf die Ansichtsfläche wird die für Informationen und Werbung zur Verfügung stehende Fläche deutlich erhöht.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1A bis 1C mehrere Ansichten eines erfindungsgemäßen Warenvorschubsystems, und
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2A bis 2C mehrere Ansichten eines Fachteilers des Warenvorschubsystems der 1.
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Ein Warenvorschubsystem 1, insbesondere zur Montage an Verkaufsregalen, umfasst einen durch eine Feder vorgespannten Schieber 2, der Waren 5 zu einer Vorderseite eines Verkaufsregals fördert. Jeder Schieber 2 ist dabei zwischen zwei Fachteilern 4 angeordnet, die etwa im Abstand der Breite der Waren 5 positioniert sind, um diese im Wesentlichen formschlüssig oder mit leichtem Spiel zwischen sich aufzunehmen. Der Schieber 2 ist entlang eines Führungsprofils 3 verschiebbar gelagert und kann die Waren 5 zu einer Vorderseite fördern, an der die vorderste Ware an einem ein- oder mehrteiligen Anschlag 6 anliegt. Das Führungsprofil 3 kann in bekannter Weise über einen Frontanker 13 an einer Adapterschiene fixiert werden, die senkrecht zur Förderrichtung verläuft und an einem Regalboden fixiert werden kann.
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Um die vorderste Ware erhöht anzuordnen, befinden sich benachbart zu den Fachteilern 4 jeweils ansteigende Rampen 7. Die Waren 5 besitzen dabei die gleiche quaderförmige Kontur, wobei die vordersten Waren 50 jeweils an einem Anschlag 6 an der Vorderseite anliegen. Die hinter den vordersten Waren 50 angeordneten Waren 51 sind in vertikaler Richtung tiefer angeordnet als die vordersten Waren 50 und können mit einer Vorderkante im Bereich des Beginns der Rampen 7 angeordnet sein, je nachdem, wie tief die Waren 5 in Vorschubrichtung sind.
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Wie aus den 1A und 1C ersichtlich ist, befindet sich zwischen den beiden Rampen 7 und den vorderen Anschlägen 6 eine Sichtöffnung 9, die auch als Sichtfenster ausgebildet sein kann, wobei über die Sichtöffnung 9 sowohl ein unterer Bereich 53 der vordersten Ware 50 als auch ein unterer Bereich 54 der dahinter liegenden Ware 51 sichtbar ist. Diese unteren Bereiche 53 und 54 dienen zur Information über den Inhalt und die Marke der Verpackung, während der deutlich größere obere Bereich für andere Zwecke vorgesehen ist, beispielsweise zur Präsentation von Schockbildern. Um der Verkaufsperson in einem Verkaufsraum mit einer Vielzahl von Waren 5 die Orientierung zu erleichtern, wird die sichtbare Fläche mit Informationen zu den Waren 5 vergrößert, indem von einer Vorderansicht sowohl der untere Bereich 53 der vordersten Ware 50 als auch der untere Bereich 54 der dahinter liegenden Ware 51 zumindest teilweise sichtbar gemacht wird. Dadurch verringert sich der Einfluss des oberen Bereiches 52 mit der neutralen Verpackungsgestaltung. Die Erhöhung der vordersten Ware 50 gegenüber der dahinter liegenden Ware mittels der Rampen 7 kann beispielsweise in einem Bereich zwischen 30 mm bis 55 mm, insbesondere 35 mm bis 47 mm, liegen.
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In den 2A bis 2C ist ein Fachteiler 4 im Detail dargestellt, der zwischen benachbarten Reihen von Waren 5 angeordnet wird. Der Fachteiler 4 ist als Trennwand ausgebildet, und benachbart zu einer Vorderseite ist eine ansteigende Rampe 7 integral ausgebildet, die an der Vorderseite an einem Anschlag 6 mündet. Die Breite des Anschlages 6 entspricht dabei etwa der Breite der Rampe 7 und liegt in einem Bereich zwischen 3 bis 7 mm, insbesondere 4 bis 6 mm. Der Anschlag 6 besitzt eine geringe Höhe von etwa 5 mm bis 12 mm, so dass nur eine kleine Fläche des unteren Bereiches 53 der vordersten Ware 50 überdeckt ist.
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Der Neigungswinkel α der Rampe 7 zur Vertikalen liegt vorzugsweise in einem Bereich zwischen 35° bis 42°, damit möglichst nur die vorderste Ware 50 deutlich erhöht ist, während die dahinter liegende Ware noch auf einem unteren Niveau angeordnet ist. Die Länge der Rampe in Vorschubrichtung liegt daher in einem Bereich zwischen 18 mm bis 28 mm, insbesondere 20 mm bis 24 mm.
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Der Fachteiler 4 mit der Rampe 7 und dem Anschlag 6 besteht vorzugsweise aus einem transparenten Material, insbesondere aus Kunststoff. Dadurch kann der Fachteiler 4 einstückig hergestellt werden und lässt sich leicht montieren, wobei auch die Bereiche hinter der Rampe 7 und dem Anschlag 6 sichtbar bleiben. Jeder Fachteiler 4 weist im vorderen Bereich eine Aufnahme 11 auf, damit dieser leicht an einer Adapterschiene an dem Verkaufsregal montiert werden kann. Auch im rückwärtigen Bereich kann eine Aufnahme 12 zur Fixierung des Fachteilers vorgesehen sein.
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Das erfindungsgemäße Warenvorschubsystem wird insbesondere für das Fördern von Zigarettenpackungen mit Schockbildern eingesetzt. Es ist aber auch möglich, andere Verpackungen damit zu fördern, beispielsweise Süßwaren oder stark fetthaltige Nahrungsmittel, bei denen möglicherweise ebenfalls Vorschriften zur Gestaltung der Verpackung erlassen werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Warenvorschubsystem
- 2
- Schieber
- 3
- Führungsprofil
- 4
- Fachteiler
- 5
- Ware
- 6
- Anschlag
- 7
- Rampe
- 9
- Sichtöffnung
- 11
- Aufnahme
- 12
- Aufnahme
- 13
- Frontanker
- 50
- Ware
- 51
- Ware
- 52
- Bereich
- 53
- Bereich
- 54
- Bereich
- α
- Winkel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102013104023 B4 [0002]
- DE 202013006274 U1 [0004]