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Die Erfindung betrifft ein Faltregal, mit auf gegenüberliegenden Seiten des Regals angeordneten doppelwandigen Seitenteilen, die jeweils aus einem halbsteifen Bahnmaterial gefaltet sind, und mit an den Seitenteilen gehaltenen Bodenträgern für mindestens einen Regalboden.
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Faltregale dieser Art werden beispielsweise als Warendisplays eingesetzt. Ihre Seitenteile können beispielsweise aus Pappe oder Wellepappe bestehen. Da die Seitenteile aufgrund der begrenzten Steifigkeit des Bahnmaterials nicht völlig starr sind, ist es schwierig, die Regalböden so auf den Bodenträgern abzustützen, dass sie größere Lasten tragen können.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Faltregal dieser Art mit einer erhöhten Tragfähigkeit zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Bodenträger Stangen sind, die jeweils die Form eines Prismas haben und sich von dem einen Seitenteil zum anderen erstrecken, und dass in der inneren Wand jedes Seitenteils für jeden Bodenträger eine Öffnung ausgespart ist, die eine an den Querschnitt des Prismas angepasste Kontur hat und in die ein Ende des Bodenträgers eingesteckt ist.
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Durch die Ausbildung der Bodenträger als durchgehende Stangen, die aufgrund ihrer prismenförmigen Gestalt eine hohe Biegesteifigkeit haben, wird eine hohe Tragfähigkeit der darauf abgestützten Regalböden erreicht und zugleich das Faltregal als Ganzes stabilisiert. Bei den doppelwandigen Seitenteilen können die äußeren Wände dazu dienen, die Enden der Bodenträger optisch zu verkleiden und zugleich ein unbeabsichtigtes Durchschieben der stangenförmigen Bodenträger zu verhindern.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform sind die prismenförmigen Bodenträger ihrerseits aus einem halbsteifen Bahnmaterial gefaltet, wobei dieses Material nicht notwendigerweise das gleiche sein muss wie das Material der Seitenteile. Beispielsweise können die Bodenträger einen dreieckigen Querschnitt haben, wobei eine Spitze des Dreiecks nach unten weist.
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Die Bodenträger können jeweils aus einem einteiligen Zuschnitt hergestellt sein, der so gekantet wird, dass seine entgegengesetzten Ränder eine schmale Fuge miteinander bilden und somit ein Hohlprofil gebildet wird. Durch die Öffnungen in den Seitenteilen wird dann ein Aufklaffen der zu Prismen gekanteten Bodenträger verhindert.
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An der Stelle, an der die entgegengesetzten Ränder des Zuschnitts des Bodenträgers einander fast berühren, bildet der Querschnitt des Bodenträgers eine Ecke mit einem Winkel von weniger als 180°, vorzugsweise weniger als 90°. Bei den zugehörigen Öffnungen im Seitenteil können diese Ecken jedoch so abgeschnitten sein, dass der Innenquerschnitt der Öffnung im Bereich dieser Ecke kleiner ist als der Außenquerschnitt des Bodenträgers. Das erlaubt es, den Bodenträger dadurch in seiner Längsrichtung an den Seitenteilen zu fixieren, dass in den Rändern des Zuschnitts für den Bodenträger Schlitze gebildet werden, in die ein Materialsteg des Seitenteils eingreift, der die Ecke der Öffnung abschneidet.
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Die Öffnungen in den inneren Wänden der Seitenteile können so gestaltet sein, dass sie den Bodenträger an allen Seiten eng umschließen.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform wird eine Seite der Öffnung durch eine aus dem Bahnmaterial gebildete schwenkbare Klappe begrenzt, die vorzugsweise der Ecke gegenüberliegt, an der sich im Bodenträger die den Rand der Öffnung übergreifenden Schlitze befinden. Durch Verschwenken der Klappe lässt sich dann zunächst eine größere Öffnung schaffen, die das Durchstecken des Bodenträgers erlaubt, und wenn die Schlitze des Bodenträgers mit dem Rand der Öffnung in Eingriff gebracht wurden, kann die Klappe wieder geschlossen werden, so dass der Bodenträger wieder allseitig eng umschlossen und formschlüssig in Position gehalten wird.
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Wahlweise können die Ränder der Öffnung zunächst als vorgeschwächte Aufreißlinien gestaltet sein, die noch durch einen Stopfen aus dem Bahnmaterial verschlossen sind und nur bei Bedarf herausgebrochen werden. Das ermöglicht es, in den Innenwänden der Seitenteile eine Vielzahl von Öffnungen für die Anordnung von Bodenträgern in variablen Höhen bereitzuhalten. Die nicht benötigten Öffnungen können dann durch die Stopfen verschlossen bleiben, so dass das Erscheinungsbild des Regals nicht gestört wird.
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Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Faltregals mit einem Regalboden, der in einer hochgeschwenkten Stellung gezeigt ist;
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2 eine Ansicht einer Innenwand eines Seitenteils des Faltregals, in Richtung des Pfeils II in 1 gesehen; und
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3 die gleiche Ansicht wie 2, jedoch in einem Zwischenzustand während der Montage des Faltregals.
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Das in 1 gezeigte Faltregal weist linke und rechte Seitenteile 10, 12 auf, die auf entgegengesetzten Seiten von einem rechteckigen Boden 14 aufragen und an der Rückseite durch eine Rückwand 16 miteinander verbunden sind. Jedes der Seitenteile 10, 12 ist aus einem einteiligen Zuschnitt hergestellt, beispielsweise aus Wellpappe, und zu einer stabilen, mehrlagigen Struktur gefaltet. Im gezeigten Beispiel haben die Seitenteile jeweils die Form eines rechteckigen Rahmens, der eine in vertikaler Richtung langgestreckte Rahmenöffnung 18 umgibt. Jeder Rahmenschenkel bildet eine innere Wand 20 und eine in 1 nicht sichtbare äußere Wand 22 (siehe 2), die über einen Kantenstreifen 24 miteinander verbunden sind und über Faltlinien des Zuschnitts zusammenhängen. Bei den vertikalen Rahmenschenkeln befindet sich der Kantenstreifen 24 jeweils auf der Vorderseite, während er sich bei den oberen horizontalen Rahmenschenkeln auf der Oberseite befindet.
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Der Boden 14 und die Rückwand 16 können aus getrennten Zuschnitten desselben oder eines anderen Bahnmaterials gebildet und mit den Seitenteilen 10, 12 verklebt sein.
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Im gezeigten Beispiel weist das Faltregal nur einen einzigen Regalboden 26 auf, der beispielsweise durch einen aus dem Bahnmaterial gefalteten quaderförmigen Körper gebildet sein kann und normalerweise auf zwei Bodenträgern 28 des Faltregals aufliegt, in 1 jedoch in einer hochgeschwenkten Stellung gezeigt ist, damit man die Bodenträger 28 besser erkennen kann.
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Bei den Bodenträgern 28 handelt es sich um Stangen, die jeweils die Form eines Prismas haben und sich durchgehend von einem Seitenteil 10 zum anderen Seitenteil 12 erstrecken. Im gezeigten Beispiel hat der Querschnitt jedes Bodenträgers 28 die Form eines Dreiecks mit nach unten weisender Spitze.
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Jeder Bodenträger 28 greift mit seinen entgegengesetzten Enden in Öffnungen 30 ein, die in den inneren Wänden 20 der Seitenteile 10 und 12 ausgebildet sind und eine an die Querschnittsform des Bodenträgers angepasste Kontur haben.
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Im gezeigten Beispiel sind in jedem vertikalen Rahmenschenkel jedes Seitenteils drei Öffnungen 30 in unterschiedlichen Höhen vorgesehen, so dass die Bodenträger 28 in drei unterschiedlichen Höhen angeordnet werden können. Gezeigt ist eine Konfiguration, bei der die Bodenträger 28 in die obersten Öffnungen 30 eingreifen. In der nächsttieferen Lage sind die Öffnungen 30 hingegen zu erkennen, und in der untersten Lage sind die Öffnungen 30 noch durch Stopfen 32 verschlossen, die über vorperforierte Aufreißlinien mit dem umgebenden Material der inneren Wand 20 verbunden sind. Jeder Stopfen weist ein Griffloch 34 auf, das das Heraustrennen des Stopfens erleichtert.
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In 2 ist ein unterer Abschnitt des Seitenteils 10 in einem Zustand gezeigt, in dem die äußere Wand 22 von der inneren Wand 20 weggeklappt ist, so dass man das in die Öffnung 30 eingreifende Ende des Bodenträgers 28 erkennen kann. Der Bodenträger hat in diesem Beispiel die Querschnittsform eines gleichschenkligen Dreiecks und ist aus einem einteiligen Zuschnitt hergestellt, dessen drei Seiten über Faltlinien zusammenhängen und an der unteren Kante des Bodenträgers eine Fuge 36 miteinander bilden jedoch nicht fest miteinander verbunden sind.
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Der Umriss der Öffnung 30 hat indessen nicht die Form eines Dreiecks, sondern die Form eines Trapezes, das dadurch entsteht, dass bei dem Dreieck, das dem Querschnitt des Bodenträgers entsprechen würde, die untere Ecke abgeschnitten ist, wodurch hier ein Materialsteg 38 entsteht, der in den Innenquerschnitt des Bodenträgers hineinragt. Zur Aufnahme dieses Materialsteges 38 sind in den Seiten des Bodenträgers Schlitze 40 gebildet, die von der Fuge 36 ausgehen und den Materialsteg 38 übergreifen. Auf diese Weise wird der Bodenträger 28 in seiner Längsrichtung formschlüssig in Position gehalten. Außerhalb der Schlitze 40 sind alle drei Seiten des Bodenträgers 28 eng von der trapezförmigen Öffnung 30 umschlossen, so dass der Bodenträger in der gezeigten Querschnittsform gehalten wird.
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Der Abstand der Schlitze 40 vom Ende des Bodenträgers 28 ist kleiner als die Breite des Kantenstreifens 24, so dass das über die innere Wand 20 überstehende Ende des Bodenträgers in dem Hohlraum zwischen der inneren Wand 20 und der äußeren Wand 22 aufgenommen werden kann.
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Um eine noch höhere Stabilität zu erreichen, kann in einer praktischen Ausführungsform die innere Wand 20 ihrerseits doppellagig sein. Die Schlitze 40 brauchen in dem Fall nur eine der beiden Lagen zu übergreifen, vorzugsweise die auf der Innenseite des Regals gelegene, während die andere Lage der Wand 20 einen größeren Querschnitt hat, der das Durchstecken des Endes des Bodenträgers 28 erlaubt.
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In dem in 2 gezeigten Beispiel wird der obere Rand der Öffnung 30 durch eine Klappe 42 begrenzt, die über eine Faltlinie 44 mit dem übrigen Material der Wand 20 verbunden ist und an beiden Seiten durch vorgeschwächte Aufreißlinien 46 begrenzt wird.
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In 3 ist die Klappe 42 in einer hochgeschwenkten Stellung gezeigt, in der sie den Querschnitt der Öffnung 30 so vergrößert, dass ihre Höhe, gemessen vom oberen Rand bis zum Rand des Materialsteges 38, mindestens gleich der Gesamthöhe des dreieckigen Querschnitts des Bodenträgers ist, so dass das Ende des Bodenträgers problemlos hindurchgesteckt werden kann. Bei der Montage wird anschließend der Bodenträger nach unten gedrückt, so das die Schlitze 40 den Materialsteg 38 übergreifen. Danach wird die Klappe 42 wieder in die in 2 gezeigte Stellung zurückgeschwenkt, um den Bodenträger 28 in seiner Position zu fixieren. In einem letzten Montageschritt wird dann die äußere Wand 22 in eine zu der inneren Wand 20 parallele Position geschwenkt und beispielsweise über eine Klebelasche 48 mit dem entgegengesetzten Rand der inneren Wand 20 verklebt.
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In 1 sind in der zweitobersten Lage die trapezförmigen Öffnungen 30 für die Bodenträger sowie die an die Öffnungen 30 angrenzenden Klappen 42 zu erkennen. Wenn jedoch in der betreffenden Höhe kein Bodenträger eingesetzt werden soll, so wird der Stopfen 32 nicht herausgetrennt, so dass die innere Wand 20 eine bis auf die Grifflöcher 34 geschlossene Fläche bildet.
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Es versteht sich, dass der in 1 hintere Bodenträger 28 auf die gleiche Weise befestigt wird wie der vordere Bodenträger.
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Dadurch, dass die Bodenträger über die Schlitze 40 fest mit den Seitenteilen 10, 20 in Eingriff stehen und zudem im fertig montierten Zustand durch die Öffnungen 30 (bei geschlossenen Klappen 42) eng umschlossen werden, ergibt sich eine äußerst winkelstabile Verbindung zwischen den Bodenträgern und den Seitenteilen. Dies trägt dazu bei, die Seitenteile 10, 20 auch bei Einwirkung äußerer Kräfte in einer zueinander parallelen und zu den Bodenträgern 28 rechtwinkligen Position zu halten.