-
Die Neuerung betrifft eine Bettware nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
-
Gattungsgemäße Bettwaren sind in Form von Zudecken oder Schlafsäcken bekannt. Als Füllmaterial kommen synthetische Fasern, aber auch natürliche Materialien wie Daunenfedern, wolle u. dgl. in Betracht. Gleichgroße Kammern einer solchen Bettware sind üblicherweise mit annähernd der gleichen Füllmenge des Füllmaterials gefüllt. Bei unterschiedlich großen Kammern wird im Rahmen des vorliegenden Vorschlags von einer so genannten Raumfüllung gesprochen, mit welcher die Füllmenge (in Gewicht oder in Volumen berechnet) bezogen auf die jeweilige Kammergröße berechnet ist. Unterschiedlich große Kammern mit dementsprechend unterschiedlich großen Füllmengen des Füllmaterials weisen herkömmlicherweise eine annähernd gleiche Raumfüllung auf.
-
Aus der
EP 1 499 221 B1 sind Bettwaren bekannt, die regelrechte Ausschnitte als Ventilationsöffnungen aufweisen. Diese Ausschnitte sind jedoch nicht vollflächig offen, sondern mit offenporigen, netzartigen Gittern versehen.
-
Aus der
EP 1 637 045 B1 sind als Kinder-Schlafsack ausgestaltete Bettwaren bekannt, die mit offenporigen Belüftungsbändern durchzogen sind.
-
Aus der Praxis sind zudem Bettwaren bekannt, die unterschiedliche Füllgewichte für unterschiedliche Körperzonen beinhalten, z. B. Körperzonen-Daunendecken mit besonders hohem Wärmeisolationswert im Bauchbereich.
-
Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Bettware dahingehend zu verbessern, dass diese einen möglichst guten Feuchte-Abtransport und dadurch ein besonders gutes Schlafklima sowie eine möglichst freie und ungestörte optische Gestaltung bei wirtschaftlicher Herstellung ermöglicht.
-
Diese Aufgabe wird durch eine Bettware mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
-
Die Neuerung schlägt mit anderen Worten vor, abweichend von der sonst üblichen Vorgehensweise nicht sämtliche Kammern mit einer annähernd gleichen Raumfüllung zu befüllen, sondern vielmehr eine oder mehrere Kammern bewusst als so genannte Leerkammern auszugestalten, indem diese Kammern eine besonders geringe Raumfüllung aufweisen, indem nämlich die Leerkammer höchstens 10 % der Füllmenge an Füllmaterial enthält, wie es ansonsten der Raumfüllung entspricht.
-
Durch diese erheblich verringerte Füllmenge in der Leerkammer kann ein Luftaustausch durch diese Leerkammer hindurch erfolgen und somit Feuchtigkeit abtransportiert werden, so dass die Leerkammer in zweifacher Hinsicht ein positives Schlafklima begünstigt: Einerseits ist die Wärme isolierende Wirkung der Bettware im Bereich der Leerkammer bewusst reduziert, so dass eine ggf. unerwünscht hohe Schlaftemperatur ohnehin vermieden wird. Zweitens wird durch den erwähnten Feuchtetransport, den die Leerkammer ermöglicht, das Schlafklima weiter verbessert.
-
Überraschend hat sich dabei herausgestellt, dass die Leerkammern auch dann die gewünschte Klimawirkung ermöglichen, wenn durchgängig derselbe Oberstoff sowohl zur Begrenzung der gefüllten Kammern als auch der Leerkammern verwendet wird. Die Herstellung der Bettware wird vereinfacht, weil keine Einsätze aus anderen Materialien eingearbeitet zu werden brauchen. Die optischen Gestaltungsmöglichkeiten werden erweitert, da optische Unterbrechungen an der sichtbaren Außenseite der Bettware entfallen, wie sie ansonsten durch die Einsätze bewirkt werden, welche aus anderen Materialien als der Oberstoff bestehen.
-
Vorteilhaft kann die Leerkammer frei von Füllmaterial sein, so dass eine optimale Luftführung durch diese Leerkammer ermöglicht ist.
-
Vorteilhaft kann das Füllmaterial Daunen enthalten, so dass einerseits ein natürliches Material verwendet wird und andererseits die bekannt guten Eigenschaften des Füllmaterials, wie von Daunen an sich bekannt, hinsichtlich Wärmeisolierung und Luftdurchlässigkeit genutzt werden.
-
Vorteilhaft kann die Bettware speziell für Kinderschlafgelegenheiten genutzt werden, indem sie als Kinderschlafsack oder als Kinderzudecke ausgestaltet ist und die entsprechenden Abmessungen aufweist.
-
Vorteilhaft kann der Oberstoff mit dem Unterstoff entlang einer Nahtlinie unmittelbar verbunden sein, so dass vergleichsweise flache Kammern geschaffen werden, die für die Anwendung in Innenräumen, wie dies bei Kinderbett-Bettware ohnehin der übliche Anwendungsbereich ist, gut geeignet sind.
-
Alternativ jedoch, wenn nämlich höhere Füllmengen in den einzelnen Kammern gewünscht sind, kann die Schaffung vergleichsweise dickerer Kammern mit Hilfe von Innenstegen ermöglicht werden, welche zwischen Oberstoff und Unterstoff entlang der Nahtlinien verlaufen, so dass hierdurch ein besonders großes Kammervolumen, bezogen auf die Fläche der Kammer, erzielt werden kann.
-
Wirtschaftlich und optisch vorteilhaft kann durchgängig das gesamte Material der Oberseite der Bettware aus ein und demselben Oberstoff bestehen, und in ähnlicher Weise kann durchgehend an der Unterseite derselbe Unterstoff verwendet werden.
-
Ausführungsbeispiele der Neuerung werden anhand der rein schematischen Darstellungen nachfolgend näher erläutert. Dabei zeigt
-
1 ein erstes Ausführungsbeispiel mit vergleichsweise flachen Kammern,
-
2 ein zweites Ausführungsbeispiel mit vergleichsweise dickeren Kammern, und
-
3 eine perspektivische Ansicht von oben auf einen Kinder-Schlafsack.
-
In den Zeichnungen ist mit 1 jeweils insgesamt eine Bettware bezeichnet. Beispielsweise können die 1 und 2 jeweils eine Kinder-Zudecke zeigen, wobei lediglich ein Ausschnitt aus dieser Bettware dargestellt ist und es sich beispielsweise auch um einen Ausschnitt aus einem Kinder-Schlafsack handeln kann, während in 3 die Bettware 1 in ihrer Gesamtheit dargestellt ist und als Kinder-Schlafsack ausgestaltet ist.
-
Die Bettware 1 weist mehrere Kammern 2 auf, die jeweils mit einem Füllmaterial 3 in Form von Daunenfedern gefüllt sind. Die einzelnen Kammern 2 sind durch Nähte 4 voneinander getrennt, wobei die Nähte 4 sowohl die einzelnen gefüllten Kammern 2 voneinander trennen, als auch die gefüllten Kammern 2 gegenüber einer so genannten Leerkammer 5 abtrennen. Die Leerkammer 5 ist bei den dargestellten Ausführungsbeispielen völlig frei von Füllmaterial 3, so dass beim Ausführungsbeispiel der 1 ein Oberstoff 6 unmittelbar auf einem Unterstoff 7 der Bettware 1 aufliegt, während in den gefüllten Kammern 2 das Füllmaterial 3 den Oberstoff 6 im Abstand vom Unterstoff 7 hält und lediglich im Bereich der Nähte 4 der Oberstoff 6 und der Unterstoff 7 unmittelbar aneinander anliegen.
-
2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel einer Bettware 1, ebenfalls mit gefüllten Kammern 2 und einer Leerkammer 5. Der Oberstoff 6 wird bei diesem Ausführungsbeispiel allerdings im Abstand vom Unterstoff 7 gehalten, und zwar mit Hilfe von Innenstegen 8, so dass bei diesem Ausführungsbeispiel und bei ansonsten gleichem Nahtverlauf jede Kammer 2 durch eine obere Naht 4 und eine untere Naht 4 gegenüber benachbarten Kammern 2 bzw. 5 abgetrennt ist.
-
Bei den in den 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispielen sind rein beispielhaft die Leerkammern 5 von geradlinigen Nähten 6 umrandet, so dass beispielsweise rechteckige, insbesondere quadratische Leerkammern 5 resultieren. Auch die übrigen Nähte 4, welche die gefüllten Kammern 2 begrenzen, sind jeweils geradlinig und sich in einem 90°-Winkel kreuzend angeordnet. Abweichend davon können beliebige Nahtverläufe vorgesehen sein, so dass sowohl die einzelnen gefüllten Kammern 2 als auch die Leerkammern 5 beispielsweise ovale oder kreisförmige oder beliebige andere Konturen aufweisen können. Insbesondere wenn die Konturen benachbarter Kammern einander sich nicht komplementär ergänzen, um eine gesamte Fläche auszufüllen, wie dies beispielsweise bei rechteckigen Kammern der Fall ist, können die dementsprechend zwischen derartigen Kammern entstehenden Freiräume bzw. Zwickel als Leerkammern 5 genutzt werden und mit einer unterproportionalen Füllmenge des Füllmaterials versehen werden oder wie bei den dargestellten Ausführungsbeispielen ganz frei von Füllmaterial bleiben.
-
Abweichend von den in den 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispielen können zusätzliche Elemente in der Bettware vorgesehen sein, beispielsweise ein Reißverschluss, wie dies beispielsweise von Kinder-Schlafsäcken bekannt ist. In diesem Fall kann es vorteilhaft sein, an den Reißverschluss beidseitig Leerkammern 5 anschließend zu lassen, wie dies anhand von 3 verdeutlicht ist. Die Bettware 1 ist als Kinder-Schlafsack ausgestaltet und weist in der Mitte ihrer Oberseite einen Reißverschluss 9 auf, an den beiderseits Leerkammern 5 grenzen, wobei sich weitere Leerkammern 5, praktisch in Längsrichtung des Reißverschlusses 9, daran anschließen. Weiterhin ist auf der Oberseite der Bettware 1 eine Vielzahl von gefüllten Kammern 2 vorgesehen, die durch geradlinige Nähte 4 voneinander getrennt sind. Rein beispielhaft sind an zwei unterschiedlichen Stellen zwei unterschiedliche Leerkammern 5 dargestellt, von denen eine ebenfalls durch geradlinige Nähte begrenzt ist und eine rechteckige, annähernd quadratische Kontur aufweist, während die andere Leerkammer 5 durch eine kreisrunde Naht 4 begrenzt ist.
-
Während bei dem Ausführungsbeispiel der 3 die Leerkammern 5 jeweils als Klimazone innerhalb einer gefüllten Kammer 2 vorgesehen sind und der dargestellte Kinder-Schlafsack auch noch seitliche Belüftungsbänder aufweist, kann abweichend von den dargestellten Ausführungsbeispielen vorgesehen sein, die gefüllte Kammern 2 und Leerkammern 5 abwechselnd anzuordnen. Die Wirkung der Leerkammern 5 kann durch deren Abmessungen bestimmt werden: beispielsweise können gefüllte Kammern 2 vorgesehen sein, die sich über die gesamte Breite der Vorder- oder Oberseite eines Kinder-Schlafsacks erstrecken, und die jeweils durch Leerkammern 5 voneinander getrennt sind. Bezogen auf die jeweilige „Höhe“, welche die Kammern 2 in Richtung vom Fuß- zum Kopfende des Kinder-Schlafsacks aufweisen, kann die Höhe der Leerkammern 5 beispielsweise lediglich 10% bis 20% davon betragen.
-
Mittels der vorschlagsgemäßen Ausgestaltung kann eine möglichst ungestörte optische Ausgestaltung der Bettware 1 erzielt werden, insbesondere wenn auf zusätzliche Elemente wie einen Reißverschluss oder dergleichen verzichtet wird. Ein Muster des Oberstoffs kann beispielsweise besonders ruhig und gleichmäßig wirken, und ein aufgedrucktes Motiv kann besonders klar und großflächig ausgeführt werden, da keine Unterbrechungen des Oberstoffs durch Einsätze erfolgt, die aus anderen Materialien bestehen, und da sich der Oberstoff 6 vielmehr über die gesamte äußere Oberfläche der Bettware 1 erstrecken kann, beispielsweise über die gesamte Oberseite einer Kinder-Zudecke oder über die gesamte Vorderseite bzw. Rückseite eines Kinder-Schlafsacks.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- EP 1499221 B1 [0003]
- EP 1637045 B1 [0004]