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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Flächenspachtel mit einer Griffeinrichtung und einem an der Griffeinrichtung lösbar befestigten Spachtelblatt, wobei die Griffeinrichtung aus einem Grundkörper gebildet ist, der im Wesentlichen parallel zu einer Hauptachse des Spachtelblatts verläuft und an seinen entgegengesetzten Enden jeweils verschließbar ist.
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Ein solcher Flächenspachtel ist aus
FR 2 969 192 und
EP 2 137 364 bekannt. und wird dazu verwendet, große Flächen zu spachteln und zu verputzen bzw. das Material bei diesen Tätigkeiten glatt abzuziehen. Zu diesem Zweck weist der Flächenspachtel eine Griffeinrichtung auf, die eine sehr viel größere Länge als Tiefe hat und so ausgeformt ist, dass der Flächenspachtel mit der Hand gut angefasst werden kann, so dass sich große Teile der Handinnenfläche, der Finger und des Daumens an die Griffeinrichtung anschmiegen können und eine optimale Kraftübertragung erlauben. Die Griffeinrichtung ist als Hohlprofil ausgebildet, das an seinen beiden entgegengesetzten Enden fest verschlossen ist. An einer Querseite der Griffeinrichtung, also in Richtung der Breite, ist ein Spachtelblatt in die Griffeinrichtung eingefügt. Das Spachtelblatt sitzt in einer im Hohlprofil ausgebildeten Haltenut fest, sodass sich dieses bei Benutzung des Flächenspachtels in keiner Richtung bewegen kann.
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Ein Austausch des Spachtelblatts ist in
EP 2 137 364 bestimmungsgemäß nicht möglich und könnte nur unter Zerstörung einzelner Bauteile des Flächenspachtels durchgeführt werden. Bei diesem Vorgang müsste der Benutzer das Spachtelblatt von der Vorderseite aus anfassen. Aufgrund der geringen Blattstärken von 0,3–0,5 mm kann dies zu Schnittverletzungen an der Hand des Benutzers führen. Außerdem muss bei beschädigten oder verschlissenen Blättern immer der komplette Spachtel ausgetauscht werden, wenn der Nutzer weiter mit einem Spachtel dieser Art arbeiten will, was unter Umwelt- und Kostenaspekten nachteilig ist.
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In
FR 2 969 192 ist ein Spachtelblatt in der Griffeinrichtung festgeschraubt und kann nur mit Hilfe eines Werkzeugs gelöst und von der Griffeinrichtung entfernt werden. Ein passendes Werkzeug muss ständig bereitgehalten werden. Zu diesem Zweck kann die Griffeinrichtung fest montierte Verschlusskappen mit einer Werkzeughalterung aufweisen.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, einen Flächenspachtel der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass ein Wechsel des Spachtelblattes vom Benutzer weitestgehend ohne technische Hilfsmittel und verletzungsfrei durchgeführt werden kann.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Griffeinrichtung an den entgegengesetzten Enden des Grundkörpers mit jeweils einer lösbar angebrachten oder zu öffnenden Verschlusseinrichtung verschlossen ist.
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Mit den an beiden Enden des Grundkörpers lösbar angebrachten Verschlusseinrichtungen lässt sich das jeweilige Ende der Griffeinrichtung öffnen. Das in der Griffeinrichtung gehaltene Spachtelblatt lässt sich dann seitlich anfassen und seitlich, also in Längsrichtung, aus der Griffeinrichtung herausziehen.
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Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass der Grundkörper eine Haltenut aufweist, die parallel zur Hauptachse des Spachtelblatts ausgerichtet ist und über einen zur Hauptachse des Spachtelblatts parallelen Aufnahmeschlitz von außen zugänglich ist.
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Bei einem Wechsel des Spachtelblattes dienen die Begrenzungsflächen des Aufnahmeschlitzes sowie eine die Haltenut an der dem Spachtelblatt abgewandten Seite begrenzende Nutwand als Führungsflächen.
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Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass sich die Haltenut bei bestimmungsgemäßem Gebrauch unterhalb des Aufnahmeschlitzes erstreckt und mit einer Nutwand unten an den Aufnahmeschlitz angrenzt.
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Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass das Spachtelblatt wenigstens einen Ansatz auf einer ersten Blattfläche aufweist, der im an der Griffeinrichtung montierten Zustand des Spachtelblatts mit der Nutwand zusammenwirkt.
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Die Ausformung des Ansatzes bewirkt die ortsfeste Lage des durch den Aufnahmeschlitz in die Haltenut eingeführten Spachtelblatts. Der Ansatz lässt sich durch den Aufnahmeschlitz hindurch schieben und rastet an der unterhalb des Aufnahmeschlitzes angrenzenden Nutwand der Haltenut ein. Diese vordere Nutwand blockiert den Weg des Spachtelblatt zurück, sodass dieses fest in der Haltenut sitzt.
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Weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der weiteren unter Ansprüche.
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Eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen:
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1 eine schematische, perspektivische Explosionsdarstellung eines Flächenspachtel gemäß vorliegender Erfindung;
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2 eine schematische, perspektivische und vergrößerte Seitenansicht einer Griffeinrichtung des Flächenspachtel aus 1 (Unterseite nach oben); und
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3 eine schematische, perspektivische Ansicht einer Unterseite des Flächenspachtel aus 1;
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In 1 ist ein Flächenspachtel 1 schematisch und perspektivisch in einer Explosionsdarstellung wiedergegeben. Der Flächenspachtel 1 umfasst eine Griffeinrichtung 3, ein Spachtelblatt 5 und eine erste Verschlusseinrichtung 7.1 und eine zweite Verschlusseinrichtung 7.2. Die Verschlusseinrichtungen 7.1 und 7.2 sind in der in 1 dargestellten Ausführungsform als Verschlusskappe ausgebildet.
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Das Spachtelblatt 5 hat eine größere Länge als Tiefe und bildet über die Länge eine Hauptachse H. Das Spachtelblatt 5 weist ein erstes Blattende 5.2 und ein zweites Blattende 5.3 auf und hat an der Arbeitskante 5.1 eine Stärke von in der Regel etwa 0,3 bis 1,00 mm. Die Stärken der Arbeitskante 5.1 können aber unter oder über diesen Maßen liegen. Die an der Arbeitskante 5.1 vorliegende Stärke erstreckt sich regelmäßig über das gesamte Spachtelblatt 5 vom ersten Blattende 5.2 bis zum zweiten Blattende 5.3 kann aber in speziellen Ausführungsformen an verschiedenen Stellen des Spachtelblatts 5 auch unterschiedlich sein.
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Die Griffeinrichtung 3 hat einen in der vorliegenden Ausführungsform als Hohlprofil ausgebildeten Grundkörper und ist in der vorliegenden, bevorzugten Ausführungsform aus Aluminium hergestellt. In anderen Ausführungsformen können andere Profilvarianten aus Metall oder auch Grundkörper aus Holz verwendet werden. Der Querschnitt des Hohlprofils der Griffeinrichtung 3 ist pilzförmig, mit einem, den „Kopf” bildenden größeren Längsoval 3.1 in Längsrichtung (quer zur Breite) oben und einem kleineren, den „Fuß” bildenden Längsoval 3.2 unten und einem beide Längsovale verbindenden schmaleren Stiel 3.3. Der Querschnitt ist nicht symmetrisch ausgebildet und weist einen kürzeren Überstand des „Kopfes” in Richtung Spachtelblatt 5 und einen längeren Überstand in die entgegengesetzte Richtung auf. Diese Ausbildung entspricht einer ergonomisch an eine menschliche Hand angepassten Form, so dass die Finger vorne um den kürzeren Überstand des ”Kopfes” gekrümmt und der Daumen hinten um den längeren Überstand des „Kopfes” gekrümmt werden können und die Oberseite des „Kopfes” weitestgehend an der Handinnenfläche eines Benutzers anliegt.
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Die Griffeinrichtung 3 weist zudem eine große Stabilisierungsfläche 3.4 auf. In der vorliegenden Ausführungsform hat die Griffeinrichtung 3 und auch die Stabilisierungsfläche 3.4 eine geringere Breite als die Arbeitskante 5.1 des Spachtelblatts 5. Das Spachtelblatt 5 weist daher eine Seitenkontur an den beiden entgegengesetzten Enden 5.2, 5.3 auf, mit welcher das Spachtelblatt 5 von der großen Breite der Arbeitskante 5.1 auf die geringere Breite der Stabilisierungsfläche 3.4 reduziert wird. Das erste und zweite Ende 5.2, 5.3 haben jeweils einen Verlauf, der von der Arbeitskante 5.1 zunächst in einem ersten Abschnitt 5.4 leicht konvergent ist und dann in einen kreisbogenförmig nach innen (konkav) verlaufenden Abschnitt 5.5 übergeht. An diesen Abschnitt 5.5 schließt sich ein kreisbogenförmiger Abschnitt 5.6 in entgegengesetzter Richtung (konvex) mit einem Verlauf senkrecht zur Hauptachse an.
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In 2 ist die Griffeinrichtung 3 von unten zu sehen. Unterhalb der Stabilisierungsfläche 3.4 erstreckt sich von dem kleineren Längsoval 3.2 („Fuß”) aus ein Steg 3.5. Der Steg 3.5 begrenzt zusammen mit der Unterseite der Stabilisierungsfläche 3.4 einen Aufnahmeschlitz 3.6 und eine Haltenut 3.7. Der Aufnahmeschlitz 3.6 hat eine geringere Weite als die Haltenut 3.7. Die Haltenut 3.7 wird daher vorne, in Richtung Spachtelblatt 5 von einer ersten Nutwand 3.8 begrenzt, die unter den Aufnahmeschlitz 3.6 angrenzt. An einer dem Spachteblatt 5 abgewandten Seite wird die Haltenut 3.7 von einer zweiten Nutwand 3.9 begrenzt. Die Griffeinrichtung 3 weist ein den Querschnitt zeigendes erstes Griffende 3.10 und zweites Griffende 3.11 auf. Die Haltenut 3.7 und ihre Gestaltung ist letztlich der begrenzende Faktor für den Stärkenbereich (z. B. 0,3 bis 1,0 mm) des in ein und denselben Grundkörper der Griffeinrichtung 3 einsetzbaren Spachtelblatts 5.
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In 3 ist der Flächenspachtel 1 von unten zu sehen. Auf dem Spachtelblatt 5 sind in der vorliegenden Ausführungsform mehrere Ansätze 5.7 ausgebildet. Diese Ansätze 5.7 sind in der bevorzugten Ausführungsform Einstanzungen, die eine steile Vorderkante in Richtung Arbeitskante 5.1 und eine schräge Rückseite in entgegengesetzter Richtung bilden. Der Abstand der Vorderkante jedes Ansatzes 5.7 zu einer der Arbeitskante 5.1 entgegengesetzten Kante 5.8 entspricht dem Abstand zwischen der ersten Nutwand 3.8 und der zweiten Nutwand 3.9, so dass ein in die Haltenut 3.7 eingefügtes Spachtelblatt 5 in einer Richtung quer zur Querachse blockiert ist. Die Höhe des jeweiligen Ansatzes 5.7 ist abhängig von der Stärke des Spachtelblattes 5, d. h. je geringer die Stärke eines Spachtelblattes ist, desto höher ist der Ansatz 5.7. Dadurch wird immer eine gute Klemmwirkung in der Haltenut 3.7 erzeugt. In der vorliegenden Ausführungsform sind die Ansätze 5.7 nur auf einer Seite/Fläche des Spachtelblatts 5 ausgebildet. In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Ansätze 5.7 auf beiden Seiten/Flächen des Spachtelblattes 5 ausgebildet, so dass ein Benutzer beim Wechseln von Spachtelblättern 5, z. B. in Abhängigkeit ihrer Stärken, nicht auf die Ausrichtung des Spachtelblattes 5 in Bezug auf eine Oberseite und eine Unterseite achten muss.
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Die erste und zweite Verschlusseinrichtung 7.1, 7.2 sind identisch, aber spiegelverkehrt ausgebildet. Die Verschlusseinrichtungen 7.1, 7.2 sind vorzugsweise aus Kunststoff hergestellt. In ihrer Kontur sind die als Verschlusskappen ausgebildeten Verschlusseinrichtungen 7.1, 7.2 an den Querschnitt des Hohlprofils der Griffeinrichtung 3 angepasst und weisen zusätzlich noch jeweils ein fingerförmiges Ansatzstück 7.3 auf, das sich im auf die Griffeinrichtung montiertem Zustand in Richtung Spachtelblatt 5 erstreckt und die Haltenut 3.7 und den Aufnahmeschlitz 3.6 abdeckt. In 1 ist die als Verschlusskappe ausgebildete Verschlusseinrichtung 7.1 oder 7.2 mit der Innenseite dargestellt. Auf der Innenseite der Verschlusseinrichtung 7.1, 7.2 sind Klemm-Stege 7.4 ausgebildet, die wenigstens streckenweise im Abstand der Materialdicke des Hohlprofils der Kontur folgen. Auf diese Weise können die Verschlusseinrichtungen 7.1, 7.2 unter Spannung in die freien Enden des Hohlprofils gedrückt werden und sitzen dort fest, aber lösbar. Sie können mit den Fingern, weitgehend ohne Werkzeug, entfernt werden.
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Wenn eine der Verschlusseinrichtungen 7.1 oder 7.2 entfernt worden ist, kann der Benutzer an der über die Griffeinrichtung 3 seitlich vorstehende größere Breite des Spachtelblattes 5, also an den ersten Abschnitt 5.4 und/oder zweiten Abschnitt 5.5 anfassen und das Spachtelblatt seitlich aus der Griffeinrichtung 3 herausziehen. Dieser Vorgang wird durch die Führung des Spachtelblatts 5 im Aufnahmeschlitz 3.6 und an der zweiten, hinteren Nutwand 3.9 unterstützt.
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Die Verschlusseinrichtungen 7.1 oder 7.2 können in einer besonderen Ausführungsform unverlierbar mit dem Grundkörper der Griffeinrichtung 3 ausgebildet sein. Diese Unverlierbarkeit kann in beliebiger Form hergestellt werden. in einer bevorzugten Ausführungsform wird die Unverlierbarkeit durch eine zweiteilige Verschlusseinrichtung 7.1, 7.2 erreicht. Ein innenliegendes Teil 7.5 ist mit seinem Umriss identisch mit dem Umriss des Hohlkörpers der Griffeinrichtung und fest in denselben eingeschlagen. Das innenliegende Teil 7.5 ist über ein Filmscharnier 7.6 mit einem außenliegenden Teil 7.7 festverbunden und kann um das Filmscharnier 7.6 herum zum Verschluss oder Öffnen und Freigeben des Hohlkörpers bzw. der Haltenut 3.7 bewegt werden. Eine feste Haltung in Verschlussstellung kann in der bevorzugten Ausführungsform dann dadurch erzeugt werden, dass eine ggfs. umlaufende Feder des außenliegenden Teils 7.7 in eine Nut des innenliegenden Teils 7.5 der Verschlusseinrichtung 7.1 oder 7.2 einrastet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Flächenspachtel
- 3
- Griffeinrichtung
- 3.1
- größeres Längsoval („Kopf”)
- 3.2
- kleineres Längsoval („Fuß”)
- 3.3
- schmaler Stiel
- 3.4
- Stabilierungsfläche
- 3.5
- Steg
- 3.6
- Aufnahmeschlitz
- 3.7
- Haltenut
- 3.8
- erste Nutwand
- 3.9
- zweite Nutwand
- 3.10
- erstes Griffende
- 3.11
- zweites Griffende
- 5
- Spachtelblatt
- 5.1
- Arbeitskante
- 5.2
- erstes Blattende
- 5.3
- zweites Blattende
- 5.4
- erster Abschnitt
- 5.5
- zweiter Abschnitt
- 5.6
- dritter Abschnitt
- 5.7
- Ansatz
- 5.8
- Hinterkante
- 7.1
- erste Verschlusseinrichtung
- 7.2
- zweite Verschlusseinrichtung
- 7.3
- fingerförmiges Ansatzstück
- 7.4
- Klemm-Stege
- 7.5
- innenliegender Teil
- 7.6
- Filmscharnier
- 7.7
- außenliegender Teil
- H
- Hauptachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- FR 2969192 [0002, 0004]
- EP 2137364 [0002, 0003]