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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Auflagevorrichtung für Gegenstände.
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Aus dem Stand der Technik sind zu lagerungs- und transportzwecken verschiedenste Auflagevorrichtungen bekannt. Beispielweise ist es für Versandzwecke von Gegenständen bekannt, die Gegenstände mit Auflagevorrichtungen in Verpackungsbehältnisse wie beispielweise Kisten, Kartons oder Schachteln zu packen. Dabei sind die Auflagevorrichtungen beispielweise als stoßdämpfendes Hüllmaterial aus Kunststoff hergestellt, in die an die Form des zu verpackenden Gegenstandes angepasste Einsenkungen eingebracht sind. Diese als Styroporblöcke ausgebildeten Auflagevorrichtungen werden so von zwei entgegengesetzten Seiten auf den Gegenstand aufgesetzt, dass dieser ganz oder zumindest teilweise umhüllt und somit eine Fixierung und Polsterung in dem Verpackungsbehältnis erfährt.
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Darüber hinaus sind aus dem Stand der Technik auch beutel- oder kissenartige Auflagevorrichtungen bekannt, die entweder aus einem luftundurchlässigen Polymere oder aber mit Kunststoff beschichteten Papier als Ausgangsmaterial, das in der Regel bahnförmig vorliegt, gebildet werden und unter einem definierten Überdruck luftdicht verschlossen werden – also eine Art Luftkissen ausbilden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es dabei, eine Auflagevorrichtung für Gegenstände anzugeben, die einfach und robust aufgebaut ist und die unabhängig von der geometrischen Außenkontur des Gegenstandes eine stabile Fixierung und flexible Anpassung an die Außenkontur des Gegenstandes ermöglicht. Diese Aufgabe wird durch eine Auflagevorrichtung mit den Merkmalen des Schutzanspruches 1 gelöst. Die Unteransprüche betreffen dabei besonders bevorzugte Ausführungsvarianten der Erfindung.
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Der wesentliche Aspekt der Erfindung ist darin zu sehen, eine Auflagevorrichtung für Gegenstände vorzuschlagen, die einen verschließbaren Auflageninnenraum aufweisenden und kissenartigen Auflagenkörper umfasst, der eine flexible und reißfeste Auflagenhülle aufweist, die den Auflageinnenraum umgibt und in der ein Füllmaterial aufgenommen ist, wobei das Füllmaterial kirschkernförmig und schüttgutfähig ausgebildet ist. Besonders vorteilhaft entstehen durch die kirschkernförmige Außengeometrie der einzelnen Körner des Füllmaterials nur kleine Reibungspunkte zwischen den jeweils benachbart aneinander liegenden Körnern, so dass beim Auflegen des Gegenstandes auf die Auflagevorrichtung die einzelnen Körner des Füllmaterials auf Grund des damit verbundenen geringen inneren Widerstandes des Füllmaterials einfach verdrängt werden und der Gegenstand dem entsprechend gut in die flexible Auflagehülle einsinken und dort formschlüssig lagefixiert ist.
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Bevorzugt kann die Auflagenhülle zumindest teilweise aus natürlichen und/oder künstlichen Geweben und/oder Mischformen derartiger Geweben gebildet sein. Weiterhin bevorzugt kann die Auflagenhülle zumindest teilweise aus einem Gewebe gebildet sein, das als Segeltuch und/oder einer Persenning Anwendung findet. Zudem vorteilhaft kann die Auflagenhülle zumindest teilweise aus einem Gewebe gebildet sein, das imprägniert, insbesondere PCV-beschichtet, ist.
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In einer vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung kann der Auflagenkörper über zumindest ein Verschlussmittel lösbar verschließbar ausgebildet sein. Vorteilhaft kann das Verschlussmittel als Reißverschluss und/oder Gleitverschluss ausgebildet sein.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante kann die Auflagenhülle mindestens eine Öffnung aufweisen.
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In einer wiederum weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung kann das Füllmaterial aus mehreren kirschkernförmigen Körnern gebildet sein. Bevorzugt können die jeweiligen Körner eine von der Kreis- und/oder Kugelform abweichende Außenumfangsfläche aufweisen. Weiterhin vorteilhaft kann die Außenumfangsfläche der jeweiligen Körner zueinander unterschiedlich ausgebildet sein. Es kann ferner vorteilhaft vorgesehen sein, dass das Füllmaterial aus Körnern unterschiedlicher Materialien und/ oder Größe und/oder Form gebildet ist. Besonders vorteilhaft kann das Füllmaterial zumindest teilweise aus Kirschkernen gebildet sein. Weiterhin vorteilhaft kann das Füllmaterial in einem sparten Behältnis aufgenommen sein.
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In einer nochmals weiteren Ausführungsvariante der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das maximal mögliche Innenvolumen des Auflageninnenraums des Auflagenkörpers bis zu 80%, bevorzugt zwischen 50% und 80%, mit Füllmaterial befüllt ist. Dabei kann vorteilhaft Füllmenge des Füllmaterials an die Masse des Gegenstandes angepasst sein. Besonders bevorzugt kann bei einem Gegenstand mit einer Masse von bis zu 10kg eine Füllmenge an Füllmaterial vorgesehen ist, die einer Masse von 1kg entspricht und bei einem Gegenstand mit einer Masse von über 10kg eine Füllmenge an Füllmaterial, die einer Masse von bis zu 2kg entspricht.
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Die Ausdrucke „näherungsweise“, „im Wesentlichen“, „ca.“ oder „etwa“ bedeuten im Sinne der Erfindung Abweichungen vom jeweils exakten Wert um +/–10%, bevorzugt um +/–5% und/oder Abweichungen in Form von für die Funktion unbedeutenden Änderungen.
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Weiterbildungen, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich auch aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen und aus den Figuren. Dabei sind alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination grundsätzlich Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung. Auch wird der Inhalt der Ansprüche zu einem Bestandteil der Beschreibung gemacht.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren an Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
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1a eine schematische Draufsicht auf eine erfindungsgemäßes Auflagevorrichtung
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1b eine vereinfachte seitliche Schnittdarstellung entlang der Mittelquerachse einer erfindungsgemäßen Auflagevorrichtung gemäß 1a
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2 eine vereinfachte seitliche Schnittdarstellung einer weiteren Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Auflagevorrichtung.
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In den 1a und 1b ist eine schematische Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Auflagevorrichtung 1 bzw. eine seitliche Schnittdarstellung entlang einer Mittellängsachse MA der Auflagevorrichtung 1 dargestellt.
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Die Auflagevorrichtung 1 umfasst dabei einen verschließbaren Auflageninnenraum 2 aufweisenden und kissenartigen Auflagenkörper 3, der eine flexible und reißfeste Auflagenhülle 4 aufweist, die den Auflageninnenraum 2 umgibt und in der ein Füllmaterial 5 aufgenommen ist, wobei das Füllmaterial 5 kirschkernförmig und schüttgutfähig ausgebildet ist.
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Der Auflagenkörper 3 der Auflagenvorrichtung 1 kann wenigstens zwei erste Seitenränder 6a, 6c sowie zwei zweite Seitenränder 6b, 6d aufweisen. Die ersten Seitenränder 6a, 6c des Auflagenkörpers 3 erstrecken sich dabei im Wesentlichen parallel entlang einer Mittellängsachse MA und die zweiten Seitenränder 6b, 6d jeweils vorzugsweise rechtwinklig zwischen den ersten Seitenrändern 6a, 6c, so dass sich in Draufsicht auf den Auflagenkörper 3 eine im Wesentlichen rechteckige geometrische Grundform einstellt. Es versteht sich dabei von selbst, dass diese dargestellte rechteckige geometrische Grundform in weiten Bereichen frei wählbar, bzw. einstellbar ist, ohne dabei den die Erfindung tragenden Grundgedanken zu verlassen. Insbesondere ist auch eine quadratische, dreieckförmige, trapezförmige oder polygone Grundform des Auflagenkörpers 3 in Draufsicht möglich und denkbar. Auch kann vorgesehen sein, dass die geometrische Grundform sowie die jeweilige Längenabmessung der ersten sowie zweiten Seitenränder 6a...6c individuell an den Gegenstand angepasst sind, der auf der Auflagevorrichtung 1 positioniert werden soll.
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Insbesondere kann die Auflagenhülle 4 aus den verschiedensten natürlichen sowie künstlichen Geweben, sowie Mischformen derartiger Gewebe, hergestellt bzw. gebildet sein, die flexibel, also elastisch verformbar, sowie insbesondere reißfest ausgebildet sind. Bevorzugt kann die Auflagenhülle 4 an den Einsatzbereich der Auflagevorrichtung 1 angepasst gewählt werden. Dabei kann sich der Einsatzbereich der Auflagevorrichtung 1 an den Witterungsbedingungen, hier insbesondere die Verwendung der Auflagevorrichtung 1 im Indoor- oder Outdoorbereich, aber auch der aufzunehmenden Gegenstände, insbesondere deren Massen und/oder Abmessungen, orientieren. Besonders bevorzugt kann die Auflagenhülle 4 aus beispielsweise einem Gewebe gebildet sein, das als Segeltuch und/oder einer Persenning Anwendung findet. Dabei kann das Gewebe imprägniert, insbesondere PVC-beschichtet, sein.
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Ferner kann der Auflagenkörper 3 über ein in den Figuren nur schematisch angedeutetes Verschlussmittel 7 verschließbar ausgebildet sein. Das Verschlussmittel 7 kann dabei insbesondere durch ein lösbar ausgebildetes Verschlussmittel 7, wie beispielsweise einem Reißverschluss und/oder einem Gleitverschluss, gebildet werden. Über das Verschlussmittel 7 kann eine Zugänglichkeit in den Auflageninnenraum 2 geschaffen werden, um beispielweise das Füllmaterial 5 einzufüllen, auszutauschen, oder nachzufüllen. Auch das Verschlussmittel 7 kann je nach mechanischer Belastung bzw. Beanspruchung der Auflagevorrichtung 1 durch den aufzunehmenden bzw. an den aufzunehmenden Gegenstand angepasst ausgewählt werden.
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Weiterhin kann der Auflagenkörper 3 in der Auflagenhülle 4 eine Öffnung 8 in Form einer Durchbrechung aufweisen, um ein schnelleres Entweichen von in dem Auflageninnenraum 2 vorhandener Umgebungsluft zu ermöglichen. Abhängig von der Form und Größe des Füllmaterials 5 ist dabei der Durchmesser der Öffnung 8 derart gewählt bzw. eingestellt, dass ein Entweichen des in dem Auflageninnenraum 2 vorgesehenen Füllmaterials 5 durch die Öffnung 8 nicht stattfinden kann. Alternativ kann die Öffnung 8 derart ausgebildet sein, dass zwar Umgebungsluft möglichst widerstandslos hindurchströmen kann, jedoch das Füllmaterial 5 mechanisch zurückgehalten wird. Beispielsweise können in der Öffnung 8 ein siebartiges Gitter und/oder eine semipermeable Membran vorgesehen sein.
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Das Füllmaterial 5 ist in den Figuren nur beispielhaft angedeutet und erfindungsgemäß kirschkernförmig und schüttgutfähig ausgebildet. Insbesondere weist damit das Füllmaterial 5 eine von der Kreis- bzw. Kugelform abweichende Außenumfangsfläche bzw. Mantelfläche auf. Besonders bevorzugt ist das Füllmaterial 5 dabei aus einer Vielzahl einzelner kirschkernförmiger Körner 5.1 gebildet, die in Summe das Füllmaterial 5 in Form von Schüttgut bilden. Dabei kann die Außenumfangsfläche der einzelnen Körner 5.1 untereinander variieren, also unterschiedlich zueinander ausgebildet sein. Mit anderen Worten weisen die einzelnen Körner 5.1 des Füllmaterials 5 eine unregelmäßige und zueinander unterschiedliche äußere Mantelfläche auf. Als Füllmaterial 5 eigenen sich sämtliche synthetisch herstellbaren sowie natürlich vorkommenden Körner 5.1, deren Außenumfangsfläche kirschkernförmig und damit insbesondere von der Kreis- bzw. Kugelform abweichend sind. Es kann auch vorgesehen sein, dass das Füllmaterial 5 aus Körnern 5.1 unterschiedlicher Materialien gebildet ist. Insbesondere kann das Füllmaterial 5 jedoch aus Kirschkernen gebildet sein. Durch die kirschkernförmige Außengeometrie der einzelnen Körner 5.1 des Füllmaterials 5 entstehen nur kleine Reibungspunkte zwischen den jeweils benachbart aneinander liegenden Körnern 5.1, so dass beim Auflegen des Gegenstandes auf die Auflagevorrichtung 1, insbesondere auf den Auflagenkörper 3, die einzelnen Körner 5.1 des Füllmaterials 5 auf Grund des damit verbundenen geringen inneren Widerstandes des Füllmaterials 5 einfach gegenseitig verdrängt werden und der Gegenstand dem entsprechend gut in die flexible Auflagenhülle 4 einsinken und dort formschlüssig lagefixiert ist.
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Insbesondere vorteilhaft kann das maximal mögliche Innenvolumen des Auflageninnenraums 2 des Auflagenkörpers 3 bis zu 80%, bevorzugt zwischen 50% und 80%, mit Füllmaterial 5 befüllt bzw. ausgefüllt sein.
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Weiterhin vorteilhaft ist die Füllmenge des Füllmaterials 5 insbesondere an die Masse des Gegenstandes angepasst. Es kann hierbei vorgesehen sein, dass bei einem Gegenstand mit einer Masse von bis zu 10kg eine Füllmenge an Füllmaterial 5 vorgesehen ist, die einer Masse von einem kg entspricht. Erhöht sich die Masse des Gegenstandes auf über 10kg, so kann vorgesehen sein, dass auch die Füllmenge des Füllmaterials 5 entsprechend erhöht wird. Beispielweise kann dann eine Füllmenge an Füllmaterial 5 vorgesehen sein, die einer Masse von bis zu 2kg entspricht.
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2 zeigt in einer vereinfachten schematischen Schnittdarstellung eine weitere Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Auflagevorrichtung 1, die unterschiedlich zu der Ausführungsvariante der 1a und b ein separates sackartiges Behältnis 9 für das Füllmaterial 5 vorsieht. Dabei ist das separate Behältnis 9 in dem Auflageninnenraum 2 des Auflagenkörpers 3 aufgenommen und bildet dabei eine Art Schutzhülle für das Füllmaterial 5 aus. Besonders bevorzugt kann das separate Behältnis 9 dabei ebenfalls aus einem flexiblen und reißfesten Material, insbesondere aus natürlichen sowie künstlichen Geweben, sowie Mischformen derartiger Gewebe, hergestellt bzw. gebildet sein. Besonders bevorzugt kann das Behältnis 9 aus beispielsweise einem Gewebe gebildet sein, das als Segeltuch und/oder einer Persenning Anwendung findet. Dabei kann das Gewebe imprägniert, insbesondere PVC-beschichtet, sein.
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Die Erfindung wurde voranstehend an Ausführungsbeispielen beschrieben. Es versteht sich, dass zahlreiche Änderungen sowie Abwandlungen möglich sind, ohne dass dadurch der der Erfindung zugrunde liegend Erfindungsgedanke verlassen wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Auflagevorrichtung
- 2
- Auflageninnenraum
- 3
- Auflagenkörper
- 4
- Auflagenhülle
- 5
- Füllmaterial
- 5.1
- Korn
- 6a...d
- Seitenränder
- 7
- Verschlussmittel
- 8
- Öffnung
- 9
- Behältnis
- MA
- Mittellängsachse