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Die Neuerung betrifft eine Füllstation zum Befüllen von flexiblen Großbehältern, beispielsweise so genannten Big-Bags.
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Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, die Befüllung für das an der Füllstation arbeitende Personal einfach und sicher zu ermöglichen und eine präzise Gewichtserfassung des Großbehälters zu ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Füllstation mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Füllstation sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Die Neuerung schlägt mit anderen Worten vor, den Großbehälter aufzuhängen und in der dazu vorgesehenen Aufhängevorrichtung eine Waage zu integrieren. Um den Großbehälter an die Aufhängevorrichtung anhängen zu können, kann diese in eine abgesenkte Be- und Entladestellung verbracht werden. Für das Bedienungspersonal ist es folglich nicht erforderlich, auf eine Leiter, eine Bühne o. dgl. zu steigen, um den Großbehälter in der Füllstation anzubringen, vielmehr kann der auf dem Untergrund stehende Benutzer den leeren Großbehälter an die Aufhängevorrichtung anhängen. Die Großbehälter weisen hierzu üblicherweise Tragschlaufen auf, so dass entsprechende Vorsprünge an der Aufhängevorrichtung genutzt werden können, um derartige Tragschlaufen an der Aufhängevorrichtung anzubringen. Wenn der Großbehälter mit einem textilen Deckel und einem textilen Einfüllstutzen ausgestattet ist, kann in dieser abgesenkten Be- und Entladestellung zudem der Einfüllstutzen des Großbehälters an einem Füllstutzen der Füllstation befestigt werden, so dass eine möglichst emissionsarme, beispielsweise staubdichte, Befüllung des Großbehälters erfolgen kann.
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Anschließend wird die Aufhängevorrichtung, die höhenbeweglich ausgestaltet ist, aus ihrer abgesenkten Be- und Entladestellung in eine angehobene Füllstellung verbracht, in welcher der Großbehälter über dem Untergrund frei hängend angeordnet ist. Der vorliegende Vorschlag geht in diesem Zusammenhang davon aus, dass die flexiblen Großbehälter in mehreren unterschiedlichen Größen handelsüblich sind, und dass die Füllstation konstruktiv an die jeweils zu befüllenden Großbehälter angepasst ist. Die höhenbewegliche Aufhängevorrichtung ist innerhalb eines Traggestells angeordnet, und in Abhängigkeit davon, wie groß die zu befüllenden Großbehälter sind, kann mittels der entsprechenden Ausgestaltung des Traggestells und durch den Höhen-Verstellbereich der Aufhängevorrichtung sichergestellt werden, dass einerseits vom Boden aus das Personal in der Be- und Entladestellung den Großbehälter an die Aufhängevorrichtung anschließen und später den befüllten Großbehälter von der Aufhängevorrichtung abnehmen kann. Weiterhin ist durch diese konstruktive Anpassung der Füllstation an die vorgesehenen Abmessungen der zum Befüllen vorgesehenen Großbehälter sichergestellt, dass die Aufhängevorrichtung so weit in der Höhe verstellt werden kann und so hoch angehoben werden kann, dass der Boden des Großbehälters frei über dem Untergrund hängt, der Großbehälter also während des Füllvorgangs auf dem Untergrund abgestützt ist. Die Gewichtserfassung des Großbehälters erfolgt durch eine Waage, die nicht unterhalb, sondern oberhalb des Großbehälters vorgesehen ist und das Gewicht des hängenden Großbehälters erfasst. Hierdurch werden Messfehler vermieden, die in der Praxis ansonsten dadurch bedingt sein können, dass ein auf dem Untergrund – bzw. auf einer Waage – aufstehender Behälter beim Befüllen zur Seite abknickt. Durch diese außermittige Gewichtsbelastung einer unter dem Großbehälter befindlichen Waage können Messfehler nicht ausgeschlossen werden, so dass das Gewicht des Großbehälters falsch erfasst wird. Dies kann einerseits wirtschaftlich nachteilig für den Betreiber der Füllstation sein, wenn nämlich die Großbehälter mit versehentlich zu viel Material befüllt werden. Dies kann sich infolge nachteilig beim Transport der Großbehälter auswirken, wenn nämlich entsprechende Transportfahrzeuge ungewollt überladen werden und dadurch beispielsweise ihre Fahrsicherheit beeinträchtigt wird. Ebenso können wirtschaftliche Nachteile für den Empfänger des Füllguts vermieden werden, wenn nämlich die Großbehälter versehentlich mit zu wenig Füllgut befüllt werden. Reklamationen und somit ein erhöhter Bearbeitungsaufwand können durch die präzise Verwiegung der Großbehälter mittels des vorliegenden Vorschlags vermieden werden.
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Vorteilhaft kann die Aufhängungsvorrichtung vier Haken aufweisen, die zur Aufnahme jeweils einer Tragschlaufe des Großbehälters vorgesehen sind. In Anpassung an die typischen Abmessungen des Großbehälters sind die vier Haken in Art eines Rechtecks an der Aufhängevorrichtung angeordnet. Insbesondere können Haken verwendet werden, wie sie üblicherweise beim Traggeschirr verwendet werden, die zum Handhaben der Big-Bags üblich sind. Durch die Verwendung derselben Art von Haken ist bei der Füllstation sichergestellt, dass eine Überlastung der Tragschlaufen ausgeschlossen und somit eine sichere Handhabung der Big-Bags gewährleistet werden kann.
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Vorteilhaft kann der Füllstutzen der Füllstation gemeinsam mit der Aufhängevorrichtung höhenbeweglich sein. So ist das problemlose Anbinden eines textilen Einfüllstutzens an den Füllstutzen der Füllstation problemlos gewährleistet, wenn sich die Aufhängevorrichtung in ihrer unteren Be- und Endladestellung befindet. Im Unterschied zu beispielsweise einem starren Füllstutzen, der nicht höhenbeweglich ist und stets vergleichsweise tief in den Großbehälter eintaucht, ist eine besonders einfache Entnahme des Großbehälters aus der Füllstation nach dem Befüllvorgang möglich.
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Vorteilhaft kann der Füllstutzen über einen flexiblen Schlauch mit dem Vorratsbehälter verbunden sein, aus welchem das Füllgut bis zum Füllstutzen strömt. Auf diese Weise muss nicht der gesamte Vorratsbehälter gemeinsam mit dem Füllstutzen höhenbeweglich sein und im Vergleich zu beispielsweise teleskopierbaren, rohrförmig ausgestalteten Verbindungselementen zwischen dem Füllstutzen und dem Vorratsbehälter ist eine besonders betriebssichere Ausgestaltung durch den flexiblen Schlauch gegeben, da keine gegeneinander beweglichen, verschiebbaren Elemente vorgesehen sind, die gegeneinander abgedichtet werden müssten.
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Vorteilhaft kann das Traggestell als frei stehender Rahmen ausgestaltet sein, der aus mehreren Streben gebildet ist. Auf diese Weise kann die vorschlagsgemäße Füllstation an praktisch jeder Stelle errichtet werden, indem nämlich das Traggestell auf den dort vorhandenen Boden aufgestellt wird. Da das Traggestell nicht an einer Wand befestigt zu werden braucht, spielen die Tragfestigkeiten der Wände vorhandener Gebäude keine Rolle.
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Vorteilhaft kann die Höhenbeweglichkeit der Aufhängevorrichtung in der Weise ausgestaltet sein, dass sie in ihrer angehobenen Füllstellung unterhalb des Großbehälters einen ausreichenden Freiraum bis zum Untergrund ermöglicht, so dass in diesen Freiraum noch eine Transportpalette eingeschoben werden kann. Der vorliegende Vorschlag geht, wie bereits oben erwähnt, davon aus, dass bei der konstruktiven Ausgestaltung der Füllstation von bestimmten Großbehältern und dementsprechend von bestimmten Abmessungen der Großbehälter ausgegangen wird, die dementsprechend bei der konstruktiven Auslegung der Füllstation berücksichtigt werden. Daher kann die angehobene Füllstellung konstruktiv derart ausgelegt sein, dass unterhalb des gefüllten Großbehälters, dessen Gewicht durch die Waage der Füllstation präzise erfasst worden ist, ein ausreichender Freiraum verbleibt, um eine Transportpalette unter dem Großbehälter anzuordnen. Wenn anschließend die Aufhängevorrichtung abgesenkt wird, so wird dabei dann automatisch der Großbehälter auf die Transportpalette aufgestellt. Wenn die Aufhängevorrichtung anschließend noch geringfügig weiter abgesenkt wird, sind die Tragschlaufen des Großbehälters derart entlastet, dass sie von der Aufhängevorrichtung abgenommen werden können, beispielsweise aus dem oben erwähnten Haken ausgehängt werden können. Die Transportpalette kann nun mitsamt dem darauf aufstehenden Großbehälter erfasst und abtransportiert werden, so dass dadurch unterhalb der Aufhängevorrichtung ein Freiraum bis zum Boden geschaffen wird. Die Aufhängevorrichtung kann nun vollständig in ihre Be- und Entladestellung abgesenkt werden und mit einem neuen Großbehälter bestückt werden, so dass der nächste Befüllvorgang erfolgen kann.
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Vorteilhaft können mehrere Befüllvorgänge gleichzeitig bzw. zumindest zeitlich einander überschneidend durchgeführt werden und die Leistungsfähigkeit der Füllstation dementsprechend verbessert werden, wenn in dem Traggestell wenigstens zwei Aufhängevorrichtungen angeordnet sind und dementsprechend wenigstens zwei Großbehälter gleichzeitig behandelt werden können. Beispielsweise kann ein gefüllter Großbehälter von seiner Aufhängevorrichtung abgenommen werden und ein neuer, leerer Großbehälter an diese Aufhängevorrichtung angehängt werden, während gleichzeitig das Füllgut in einen zweiten Großbehälter einströmt, der an der erwähnten zweiten Aufhängevorrichtung hängt. Beide Aufhängevorrichtungen sind jeweils demzufolge mit einem eigenen Füllstutzen und einer eigenen Waage versehen, um die vorschlagsgemäßen Vorteile der Füllstation an beiden Füllpositionen, also an beiden Aufhängevorrichtungen, nutzen zu können.
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Vorteilhaft kann die Waage gemeinsam mit der Aufhängevorrichtung höhenbeweglich angeordnet sein. Auf diese Weise ist es nicht erforderlich, die Aufhängevorrichtung gemeinsam mit dem daran hängenden Großbehälter zur Waage hin zu bewegen, also in eine bestimmte Wiegeposition zu bewegen, beispielsweise anzuheben oder abzusenken, um das Gewicht des Großbehälters zu erfassen. Vielmehr kann in jeder Position der Aufhängevorrichtung die Verbiegung des daran hängenden Großbehälters erfolgen, also auch während des Füllvorgangs, so dass der Füllvorgang rechtzeitig beendet werden kann, um genau die vorgesehene Füllmenge in den Großbehälter einzufüllen.
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Ein Ausführungsbeispiel einer vorschlagsgemäßen Füllstation wird anhand der rein schematischen Darstellung nachfolgend näher erläutert.
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In der Zeichnung ist mit 1 insgesamt eine Füllstation bezeichnet, die zum Befüllen von flexiblen Großbehältern dient, nämlich den in der Praxis so genannten Big-Bags. Die Füllstation 1 weist ein Traggestell auf, welches insgesamt mit 2 gekennzeichnet ist und in Art eines frei stehenden Gerüsts auf einem Untergrund aufgestellt werden kann. In an sich bekannter Weise kann zu Gunsten der Standfestigkeit dieses Gerüst mithilfe von Bodenplatten mit dem Untergrund verdübelt werden. Das Traggestell 2 besteht aus einer Vielzahl von Streben 3, die in der Darstellung lediglich strichpunktiert angedeutet sind. Zwischenstücke 4 sind vorgesehen, um unterschiedliche Höhen des Traggestells 2 zu ermöglichen, beispielsweise in Anpassung an die Abmessungen der zu befüllenden Großbehälter. Beispielsweise können derartige Zwischenstücke 4 entfallen, wenn für die Füllstation 1 ausschließlich die Befüllung von vergleichsweise niedrigeren Großbehältern vorgesehen ist.
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In dem Traggestell 2 sind zwei Aufhängevorrichtungen 5 nebeneinander angeordnet, so dass zwei Großbehälter gleichzeitig in der Befüllstation 1 gehandhabt werden können. Jede Aufhängevorrichtung 5 weist eine Waage 6 auf, die als Wiegerahmen ausgestaltet ist, an welchem vier Haken 7 zur Aufnahme von Tragschlaufen des jeweiligen Großbehälters angeordnet sind. Wie aus der Darstellung ersichtlich ist, können die Haken 7 in unterschiedlichen Abständen zueinander positioniert werden, um so die jeweilige Aufhängevorrichtung 5 an die Abmessungen der jeweils zu befüllenden Großbehälter anpassen zu können.
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Jede Aufhängevorrichtung 5 weist weiterhin einen Füllstutzen 8 auf, der sich in den jeweiligen Großbehälter erstreckt bzw. an den ein textiler Einfüllstutzen des jeweiligen Großbehälters angeschlossen werden kann. Das Füllgut gelangt zum Füllstutzen 8 durch einen flexiblen Schlauch 9, der beispielsweise als so genannter Spiralschlauch ausgestaltet sein kann, wobei die beiden dargestellten Schläuche 9 an ein Verteilerrohr 10 anschließen, in welches das Füllgut von einem Vorratsbehälter herkommend einströmt. In dem Verteilerrohr 10 ist eine Rohrförderschnecke angeordnet, die zu einer gleichmäßigen Verteilung des Füllguts zu den beiden Schläuchen 9 dient. Absperrmittel sind jeweils zwischen dem Verteilerrohr 10 und dem jeweiligen Schlauch 9 vorgesehen, so dass bedarfsweise die Befüllung an einer Aufhängevorrichtung 5 erfolgen kann, während gleichzeitig an der benachbarten Aufhängevorrichtung 5 die Befüllung eines Großbehälters unterbrochen werden kann.
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In der Darstellung ist angedeutet, dass die beiden Aufhängevorrichtungen 5 sich in unterschiedlicher Höhe befinden. Die dementsprechend höhenbeweglichen Tragelemente sind mit 11 angedeutet. Es kann sich dabei um vertikale Zahnstangen handeln, oder um Spindeln, oder um Ketten bzw. Seilzüge, so dass jedenfalls die beiden Aufhängevorrichtungen 5 unabhängig voneinander in der Höhe verstellt werden können. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel befindet sich die rechte Aufhängevorrichtung 5 in ihrer angehobenen Füllstellung. Ein Großbehälter, der mit seinen Tragschlaufen an den Haken 7 hängt, hängt frei über dem Untergrund 12, auf dem auch das gesamte Traggestell 2 aufsteht, so dass das Gewicht des Großbehälters samt seiner Füllung zuverlässig von der Waage 6 dieser rechten Aufhängevorrichtung 5 erfasst werden kann.
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Die linke Aufhängevorrichtung 5 befindet sich hingegen in einer weiter abgesenkten Stellung, beispielsweise in ihrer vollständig abgesenkten Be- und Entladestellung, in welcher ein befüllter Großbehälter von den Haken 7 abgenommen werden kann und ein neuer Großbehälter an die dann freien Haken 7 angehängt werden kann.
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In der angehobenen Füllstellung ist zwischen dem Boden des frei hängenden Großbehälters und dem Untergrund 12 ein ausreichend groß bemessener Freiraum vorgesehen, so dass nach dem Befüllen des Großbehälters eine Transportpalette unter dem gefüllten Großbehälter geschoben werden kann und anschließend, wenn die rechte Aufhängevorrichtung 5 abgesenkt wird, dieser befüllte Großbehälter auf dieser Transportpalette abgestellt werden kann.