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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Zugangskontrollvorrichtung für Personen oder Fahrzeuge gemäß dem Oberbegriff des Schutzanspruchs 1.
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Derartige Zugangskontrollvorrichtungen sind aus dem Stand der Technik bekannt. Sie umfassen eine Leseeinheit, um die zur Überprüfung der Gültigkeit einer Zugangsberechtigung erforderlichen Daten auszulesen. In der Regel ist die Leseeinheit derart ausgeführt, dass ein berührungsloses Auslesen der Zugangsberechtigung ermöglicht wird. Zu diesem Zweck umfassen die Leseeinheiten beispielsweise eine Antenneneinheit, welche mit einem als Datenträger dienenden RFID-Transponder kommuniziert, auf dem die Zugangsberechtigungen abgelegt sind.
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Des Weiteren umfassen derartige Zugangskontrollvorrichtungen ein Sperrorgan, welches von einem über eine Steuerung gesteuerten Aktuator betätigt wird, um einer Person bzw. einem Fahrzeug zu ermöglichen, ein Gebäude bzw. ein Gelände zu betreten oder zu verlassen. Hierbei wird das Sperrorgan bei Auslesen einer gültigen Zugangsberechtigung von einer Sperrstellung in eine Freistellung überführt.
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In der Regel ist das Sperrorgan für den Fall von Zugangskontrollvorrichtungen für Personen als Drehkreuz oder Drehsperre ausgeführt. Ferner können Zugangskontrollvorrichtungen für Personen als „Flap-Gates” ausgeführt sein, welche wiederum ein- oder zweiarmig ausgebildet sein können. Bei einem Flap-Gate ragt zumindest ein Sperrarm bzw. zumindest eine Sperrklappe in die Zugangsspur hinein und schwenkt bei einer gültigen ausgelesenen Zugangsberechtigung aus.
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Für den Fall von Zugangskontrollvorrichtungen für Kraftfahrzeuge ist das Sperrorgan in der Regel als Fahrzeugschranke umfassend eine Schrankensäule, einen Schrankenbaum und einen Antrieb zum Verschwenken des Schrankenbaumes zwischen der Sperr- und der Offenposition. Hierbei kann der Schrankenbaum als Knickbaum ausgeführt sein und zwei Schrankenbaumabschnitte sowie um eine waagrechte Achse verschwenkbares Drehgelenk aufweisen, welches die zwei Schrankenbaumabschnitte miteinander verbindet, wobei ein Schrankenbaumabschnitt mit dem Antrieb zum Verschwenken des Schrankenbaums verbunden ist.
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Aus dem Stand der Technik ist bekannt, Schrankenbäume von Fahrzeugschranken mit leuchtenden LEDs zu versehen, welche an einer Seite des Schrankenbaums angeordnet sind, um den Fahrern von ankommenden Fahrzeugen mittels der Farbe Grün eine Offen- und mittels der Farbe Rot eine Sperrposition anzuzeigen, wie dies beispielsweise aus der
US 7,258,461 B1 hervorgeht.
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Ferner sind Schrankenbäume bekannt, welche als lichtdurchlässiges Rohr ausgebildet sind, in dem ein mit Leuchtdioden bestücktes Band angeordnet ist. Bei dieser Ausgestaltung wird der Vorteil erzielt, dass der Schrankenbaum gut sichtbar ausgeführt ist, um Beschädigungen zu vermeiden. Ein derartiger Schrankenbaum geht aus der
EP 2105534 A2 hervor.
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Zudem sind Schrankenbäume bekannt, die als Rohrabschnitte ausgeführt sind, wobei an einem Ende des Rohrabschnitts zumindest ein Leuchtkörper jeweils in einer Linse angeordnet ist, welche eine geradlinige Lichtstreuung im Wesentlichen parallel zur Längsachse des Rohrabschnittes in Richtung auf das andere Ende des Rohrabschnittes ermöglicht und wobei am anderen Ende zumindest eine Einrichtung zur Reflexion des ausgestrahlten Lichts angeordnet ist. Durch diese Konzeption wird der Schrankenbaum ohne die Möglichkeit des Vorsehens einer Vielzahl von LEDs über die gesamte Länge ausgeleuchtet, wie aus
EP 2527536 bekannt.
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Bei den aus dem Stand der Technik bekannten Zugangskontrollvorrichtungen für Kraftfahrzeuge ist demnach entweder der gesamte Schrankenbaum einheitlich beleuchtbar oder es wird lediglich eine Seite des Schrankenbaums beleuchtet, um eine Offen- und Sperrposition anzuzeigen. Dies setzt jedoch eine vorgegebene Richtung für die ankommenden Fahrzeuge voraus, da die den ankommenden Fahrzeugen zugewandte Seite der Zugangskontrollvorrichtung beleuchtbar sein muss.
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Bei Zugangskontrollvorrichtungen für Personen wird nach dem Stand der Technik mittels einer Leuchtvorrichtung, die an der den ankommenden Personen zugewandten Seite der Zugangskontrollvorrichtung angeordnet ist, den ankommenden Personen signalisiert, dass ein Durchgang möglich (grüne Farbe) oder nicht möglich (rote Farbe) ist. Auch hier wird eine vorgegebene Richtung für die ankommenden Personen vorausgesetzt.
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In der Praxis sind Zugangskontrollvorrichtungen für Kraftfahrzeuge und Personen einer Fahrspur bzw. Durchgangsspur und nicht nur einer Richtung entlang dieser Spur, nämlich der Richtung zum Betreten oder der Richtung zum Verlassen einer Räumlichkeit zugeordnet. Beispielsweise können bei Parkhäusern und Messen am Vormittag die meisten Zugangskontrollvorrichtungen der Einfahrts- bzw. Eintrittsrichtung zugeordnet sein, wobei nachmittags die meisten Zugangskontrollvorrichtungen der Ausfahrtsrichtung bzw. Austrittsrichtung zugeordnet sind.
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Ferner kann es bei den aus dem Stand der Technik bekannten Zugangskontrollvorrichtungen für Kraftfahrzeuge, welche an lediglich einer Seite beleuchtbar sind, vorkommen, dass die bei Dunkelheit in Richtung auf die gegenüberliegende, nicht beleuchtbare Seite ankommende Fahrzeuge den Schrankenbaum beschädigen, da diese Seite nicht beleuchtet ist, wobei zudem in nachteiliger Weise die Fahrer der in Richtung auf die gegenüberliegende, nicht beleuchtbare Seite ankommenden Fahrzeuge nicht erkennen können, ob die Zugangskontrollvorrichtung der Einfahrts- oder der Ausfahrtsrichtung zugeordnet ist.
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Auch kann es bei Zugangskontrollvorrichtungen für Personen, die nach dem Stand der Technik lediglich an einer Seite beleuchtbar sind, um mittels der Farben Rot bzw. Grün den dieser Seite zugewandten Personen zu signalisieren, ob ein Zutritt möglich ist oder nicht, vorkommen, dass die sich an der der beleuchtbaren Seite gegenüberliegenden Seite der Zugangskontrollvorrichtung befindlichen Personen keine Information erhalten, ob ein Zugang über diese Zugangskontrollvorrichtung aktuell möglich ist oder nicht.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Zugangskontrollvorrichtung für Personen oder Fahrzeuge anzugeben, durch deren Verwendung die erwähnten und aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile vermieden werden.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Schutzanspruchs 1 gelöst. Weitere Ausgestaltungen und Vorteile gehen aus den Unteransprüchen hervor.
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Demnach wird eine Zugangskontrollvorrichtung für Personen oder Kraftfahrzeuge vorgeschlagen, welche an beiden den entlang der Durchgangsspur oder Fahrspur ankommenden Personen oder Kraftfahrzeugen zugewandten Seiten beleuchtbar ist, wobei die jeder Seite zugeordneten Leuchtmittel unabhängig von den Leuchtmitteln der anderen Seite ansteuerbar sind und wobei die Beleuchtung jeder Seite nur von dieser Seite zugewandten Personen wahrnehmbar ist. Die Leuchtmittel sind vorzugsweise als ansteuerbare RGB-LEDs ausgeführt.
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Für den Fall einer Durchgangskontrollvorrichtung für Kraftfahrzeuge umfassend einen Schrankenbaum wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, den Schrankenbaum als Rohrabschnitt mit rechteckigem Querschnitt auszuführen, dessen beide den entlang der Fahrspur ankommenden Kraftfahrzeugen zugewandten Seiten lichtdurchlässig oder transparent ausgeführt sind, wobei innerhalb des Schrankenbaums eine in beide Richtungen lichtreflektierende, lichtundurchlässige Trennwand angeordnet ist, die sich zwischen zwei diagonal gegenüberliegenden Kanten erstreckt. Des Weiteren sind an den in der Sperrposition des Schrankenbaums parallel zur Fahrspurebene angeordneten Seiten des Schrankenbaums ansteuerbare LEDs angeordnet, welche nach innen in Richtung der Trennwand leuchten, wobei die LEDs jeder Seite unabhängig von den LEDs der anderen Seite ansteuerbar sind. Für den Fall, dass der Schrankenbaum als Knickbaum ausgeführt ist, können beide Schrankenbaumabschnitte oder nur ein Schrankenbaumabschnitt gemäß der Erfindung ausgeführt sein.
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Durch diese Konzeption wird das von den LEDs einer Seite ausgestrahlte Licht von der lichtreflektierenden Trennwand reflektiert, wodurch der Schrankenbaum an einer den entlang der Fahrspur ankommenden Kraftfahrzeugen zugewandten Seite mit der gewünschten Farbe und Intensität beleuchtet wird. Auf diese Weise ist es möglich, die den entlang der Fahrspur ankommenden Kraftfahrzeugen zugewandten Seiten des Schrankenbaums unabhängig voneinander zu beleuchten, um die dem Schrankenbaum aktuell zugeordnete Zugangsrichtung anzuzeigen (Einfahrts- oder Ausfahrtsrichtung). Wenn beispielsweise die Zugangskontrollvorrichtung der Einfahrtsrichtung zugeordnet ist, wird z. B. die den in Einfahrtsrichtung ankommenden Fahrzeugen zugewandte Seite des Schrankenbaums grün oder blau beleuchtet, um einen freigegebenen Zugang (grün) bzw. einen noch nicht freigegebenen Zugang (blau) anzuzeigen, wobei die gegenüberliegende Seite rot beleuchtet wird, um zu signalisieren, dass der Zugang nicht-freigegeben ist. Ferner können je nach Bedarf weitere Farben gewählt werden, die mittels der Ansteuerung der LEDs einstellbar sind.
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Die erfindungsgemäße Konzeption ermöglicht zudem eine hohe Flexibilität, da eine erfindungsgemäß ausgeführte Zugangskontrollvorrichtung für Kraftfahrzeuge ja nach Bedarf durch Einstellen der Beleuchtung und entsprechender Anpassung der Steuerung der Leseeinheit der den entlang der Fahrspur ankommenden Kraftfahrzeugen zugewandten Seiten des Schrankenbaums der Einfahrts- oder der Ausfahrtsrichtung zugeordnet werden kann. Durch das berührungslose Auslesen der Zugangsberechtigungen ist die Anordnung der Leseeinheit der Zugangskontrollvorrichtung in Bezug auf die ankommenden Fahrzeuge nicht relevant.
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Für den Fall von Zugangskontrollvorrichtungen für Personen wird vorgeschlagen, die Zugangskontrollvorrichtungen mit einer Leuchtvorrichtung zu versehen, welche an den den entlang der Durchgangsspur ankommenden Personen zugewandten Seiten jeweils unabhängig steuerbare LEDs aufweist, die derart gesteuert werden, dass die einer Zugangskontrollvorrichtung aktuell zugeordnete Zugangsrichtung angezeigt wird (Eintritts- oder Austrittsrichtung). Wenn beispielsweise die Zugangskontrollvorrichtung der Eintrittsrichtung zugeordnet ist, leuchtet die den in Eintrittsrichtung ankommenden Personen zugewandte Seite grün und die gegenüberliegende Seite rot. Wenn die Zugangskontrollvorrichtung der Austrittsrichtung zugeordnet ist, leuchtet die den in Austrittsrichtung ankommenden Personen zugewandte Seite grün und die gegenüberliegende Seite rot. Ferner können je nach Bedarf weitere Farben gewählt werden, die mittels der Ansteuerung der LEDs einstellbar sind.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der beigefügten Figuren beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
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1: Eine perspektivische Ansicht eines Teils eines gemäß der Erfindung ausgeführten Schrankenbaums einer Zugangskontrollvorrichtung für Kraftfahrzeuge;
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2: Eine perspektivische Ansicht einer gemäß der Erfindung ausgeführten Zugangskontrollvorrichtung für Kraftfahrzeuge; und
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3: Eine perspektivische Ansicht einer gemäß der Erfindung ausgeführten Zugangskontrollvorrichtung für Personen.
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Gemäß der Erfindung und bezugnehmend auf 1 ist der Schrankenbaum 1 einer Zugangskontrollvorrichtung für Kraftfahrzeuge als Rohrabschnitt 2 mit im Wesentlichen rechteckigem Querschnitt ausgeführt, dessen beide den entlang der Fahrspur ankommenden Kraftfahrzeugen zugewandten Seiten 3, 4 lichtdurchlässig oder transparent ausgeführt sind, wobei innerhalb des Schrankenbaums 1 eine in beide Richtungen lichtreflektierende, lichtundurchlässige Trennwand 5 angeordnet ist, die sich zwischen zwei diagonal gegenüberliegenden Kanten 6, 7 des Rohrabschnitts 2 erstreckt.
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Wie aus 1 ersichtlich, sind an den in der Sperrposition des Schrankenbaums 1 parallel zur Fahrspurebene angeordneten Seiten 8, 9 des Schrankenbaums 1, die der oberen und unteren Seite des Schrankenbaums 1 in der Sperrposition entsprechen, ansteuerbare LEDs 10 angeordnet, welche nach innen in Richtung der gegenüberliegenden Seite und somit der Trennwand 5 leuchten, wobei die LEDs 10 jeder Seite 8, 9 unabhängig von den LEDs 10 der anderen Seite ansteuerbar sind. Die in der Sperrposition des Schrankenbaums 1 parallel zur Fahrspurebene angeordneten Seiten 8, 9 des Schrankenbaums 1 sind vorzugsweise lichtundurchlässig ausgeführt.
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Das von den LEDs 10 der Seiten 8, 9 ausgestrahlte Licht wird von der lichtreflektierenden Trennwand 5 reflektiert, wie durch die Pfeile in 1 veranschaulicht, wodurch der Schrankenbaum 1 an den den entlang der Fahrspur ankommenden Kraftfahrzeugen zugewandten Seiten 3, 4 jeweils mit der gewünschten Farbe und Intensität beleuchtbar ist.
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Dadurch können in vorteilhafter Weise die den entlang der Fahrspur ankommenden Kraftfahrzeugen zugewandten Seiten 3, 4 des Schrankenbaums unabhängig voneinander beleuchtet werden, was anhand 2 veranschaulicht wird. In 2 ist eine Fahrzeugschranke umfassend eine Schrankensäule 11, einen Schrankenbaum 1 und einen nicht dargestellten Antrieb zum Verschwenken des Schrankenbaumes 1 zwischen der Sperr- und der Offenposition gezeigt. Wenn beispielsweise die Zugangskontrollvorrichtung der Einfahrtsrichtung, die durch den Pfeil 12 angedeutet ist, zugeordnet ist, wird die den in Einfahrtsrichtung ankommenden Fahrzeugen zugewandte Seite 3 des Schrankenbaums 1 grün beleuchtet, wobei die gegenüberliegende Seite 4 rot beleuchtet wird. Selbstverständlich können je nach Bedarf weitere Farben gewählt werden, die mittels der Ansteuerung der LEDs 10 einstellbar sind.
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Gegenstand der 3 sind zwei Zugangskontrollvorrichtungen 13 für Personen, umfassend jeweils eine Leseeinheit 14 und ein bei dem gezeigten Beispiel als Drehsperre 15 ausgeführtes Sperrorgan, welche gemäß der Erfindung eine Leuchtvorrichtung 16 aufweisen, die an den den entlang der Durchgangsspur ankommenden Personen zugewandten Seiten jeweils unabhängig steuerbare LEDs 17 aufweist, die derart ansteuerbar sind, dass wenn eine Zugangskontrollvorrichtung der Eintrittsrichtung zugeordnet ist, die den in Eintrittsrichtung ankommenden Personen zugewandte Seite grün und die gegenüberliegende Seite leuchtet. Wenn wiederum eine Zugangskontrollvorrichtung der Austrittsrichtung zugeordnet ist, leuchtet die den in Austrittsrichtung ankommenden Personen zugewandte Seite grün und die gegenüberliegende Seite rot. Ferner können je nach Bedarf weitere Farben gewählt werden, die mittels der Ansteuerung der LEDs für jede Seite einstellbar sind.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 7258461 B1 [0006]
- EP 2105534 A2 [0007]
- EP 2527536 [0008]