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Technisches Gebiet
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In einem Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung eine Belüftungsvorrichtung für ein Kraftfahrzeug mit einem Verteilergehäuse und mit zumindest zwei vom Verteilergehäuse abgehenden Luftkanälen zur Verteilung eines dem Gehäuse zugeführten oder im Gehäuse erzeugten Luftmassenstroms auf zumindest zwei voneinander in einem Innenraum eines Kraftfahrzeugs beabstandet angeordnete Luftauslässe. Ferner sind ein Kraftfahrzeug mit einer solchen Belüftungsvorrichtung sowie ein Computerprogramm zum Betreiben einer derartigen Belüftungsvorrichtung vorgesehen.
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Hintergrund
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Bei Extremwetterbedingungen, so etwa bei besonders hohen oder besonders niedrigen Außentemperaturen, ist es erstrebenswert, den Fahrzeuginnenraum bzw. die Fahrgastzelle eines Kraftfahrzeugs möglichst zügig auf eine Komforttemperatur, etwa im Bereich der üblichen Zimmertemperatur aufzuheizen oder abzukühlen. Ein mit einer Klimaanlage ausgestattetes Kraftfahrzeug kann beispielsweise kurz nach Inbetriebnahme eine nennenswerte Kühlleistung zur Verfügung stellen.
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Für ein möglichst rasches Abkühlen etwa eines durch Sonneneinstrahlung aufgeheizten Kraftfahrzeuginnenraums ist es bislang üblich, einen mittels eines Verdampfers einer Klimaanlage abgekühlten Luftmassenstrom über eine oder mehrere Luftauslässe in den Fahrzeuginnenraum einströmen zu lassen. Für eine möglichst rasche Abkühlung des Fahrzeuginnenraums werden einzelne Luftauslässe oder Luftausströmer mit einem vergleichsweise hohen und intensiven Luftmassenstrom beaufschlagt.
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Ein vergleichsweise kalter und starker Luftmassenstrom kann jedoch von Fahrzeuginsassen als unangenehm und störend empfunden werden. Es ist ferner denkbar, dass die Fahrzeuginsassen insbesondere bei hohen Außentemperaturen zu Transpiration neigen und dementsprechend feuchte Kleidung tragen. Wenn schwitzende Personen einem vergleichsweise intensiven und kühlen Luftstrom ausgesetzt sind, besteht insoweit auch eine erhöhte Infektgefahr.
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Ausgehend von einem derartigen Szenario ist es Aufgabe einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung, eine insoweit verbesserte Belüftungsvorrichtung bereitzustellen, die insbesondere für ein rasches Herunterkühlen oder Aufheizen des Fahrzeuginnenraums einen verbesserten Komfort für die Fahrzeuginsassen bereitstellt. Eine derartige Belüftungsvorrichtung soll möglichst ohne konstruktiven Mehraufwand und möglichst mit bereits bestehenden Komponenten verwirklicht werden.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen
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Diese Aufgabe wird mit einer Kraftfahrzeugbelüftungsvorrichtung gemäß dem unabhängigen Anspruch 1, mit einem Kraftfahrzeug gemäß Anspruch 9 sowie mit einem Computerprogramm zum Betreiben einer Belüftungsvorrichtung nach Anspruch 10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind dabei Gegenstand jeweils abhängiger Ansprüche.
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Insoweit ist eine Kraftfahrzeugbelüftungsvorrichtung vorgesehen. Diese weist ein Verteilergehäuse mit zumindest zwei vom Verteilergehäuse abgehenden Luftkanälen auf. Mittels der abgehenden Luftkanäle kann ein dem Gehäuse zugeführter oder im Gehäuse erzeugter Luftmassenstrom auf zumindest zwei Luftauslässe verteilt werden, die voneinander beabstandet in einem Innenraum eines Kraftfahrzeugs angeordnet sind. Die vom Verteilergehäuse abgehenden Luftkanäle stehen jeweils mit zumindest einem der Luftauslässe in Strömungsverbindung. Ferner ist im Verteilergehäuse an zumindest einen der Luftkanäle angrenzend zumindest eine mittels eines Antriebs bewegliche Stelleinrichtung angeordnet.
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Der Antrieb der Stelleinrichtung ist dabei ferner mit einem Steuergerät gekoppelt, welches dazu ausgestaltet ist, den Antrieb fortwährend anzusteuern, um die Verteilung des Luftmassenstroms auf die zumindest zwei Luftkanäle fortwährend zu verändern.
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Mittels der Stelleinrichtung ist somit eine Verteilung des Luftmassenstroms auf die zumindest zwei Luftkanäle fortwährend veränderbar. Die Stelleinrichtung ist insoweit dazu ausgelegt, den Luftmassenstrom fortwährend, das heißt dauernd oder anhaltend zu verändern, insbesondere die Verteilung des Luftmassenstroms auf die zumindest zwei Luftkanäle dauernd oder anhaltend zu ändern.
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Im Betrieb der Belüftungsvorrichtung, insbesondere durch Auswählen eines entsprechenden Betriebsmodus kann etwa ein vergleichsweise intensiver oder maximaler Gesamt-Luftmassenstrom permanent variierend auf zumindest zwei Luftkanäle bzw. zwei Luftauslässe verteilt werden. Eine statische und permanente vergleichsweise starke Anströmung der Fahrzeuginsassen kann somit in vorteilhafter Weise umgangen werden. Die Fahrzeuginsassen sind allenfalls nur kurzzeitig einem vergleichsweise starken, temperierten Luftstrom ausgesetzt bzw. im zeitlichen Mittel einer Anzahl verschiedenartigster vergleichsweise starker Luftströmungen ausgesetzt, die hinsichtlich Richtung und/oder Intensität einer fortwährenden oder dauerhaften Veränderung unterliegen.
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Durch die fortwährende oder permanent andauernde Variation und Verteilung des Luftmassenstroms auf zumindest zwei Luftkanäle kann eine zügige Temperierung des Kraftfahrzeuginnenraums auf eine vorgegebene Soll-Temperatur erfolgen, ohne das Wohlbefinden und den Komfort der Fahrzeuginsassen merklich zu beeinträchtigen.
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Die Luftauslässe können typischerweise verteilt im Kraftfahrzeuginnenraum angeordnet sein. Einzelne Luftauslässe können beispielsweise in Fahrzeughochrichtung (z) nach oben ausgerichtet und unterhalb einer Frontscheibe, insbesondere unterhalb eines Fußpunktes oder eines unteren Endabschnitts einer Frontscheibe angeordnet sein.
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Weitere Luftauslässe können beispielsweise in eine Instrumententafel eingelassen sein. Sie können in Fahrzeugquerrichtung (y) verteilt über eine Instrumententafel angeordnet sein. Typischerweise befinden sich einzelne Luftauslässe an den linken und rechten Seiten einer Instrumententafel sowie in etwa mittig in der Instrumententafel. Weitere Luftkanäle können beispielsweise im Bereich einer Mittelkonsole sowie oberhalb eines Tunnels einer Bodenstruktur im Kraftfahrzeuginnenraum angeordnet sein.
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Mittels diesen kann beispielsweise der Fußraum hinter dem Fahrer- und dem Beifahrersitz mit Luft beaufschlagt werden. Weitere Luftauslässe können in einer A-Säulenverkleidung, B-Säulenverkleidung oder C-Säulenverkleidung als auch in die Verkleidung einer Dachstruktur der Fahrzeugkarosserie eingelassen sein. Mittels der fortwährend veränderlichen Verteilung des Luftmassenstroms auf zumindest zwei Luftkanäle und hiermit in Strömungsverbindung stehender Luftauslässe, können im Fahrzeuginnenraum sich permanent und dauerhaft verändernde Luftströmungen erzeugt werden, die von den Fahrzeuginsassen wohl als weitaus angenehmer empfunden werden dürften als eine zeitlich unveränderliche oder statische Spotanströmung.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung weist die Stelleinrichtung angrenzend an einen der Luftkanäle zumindest eine schwenkbar oder verschiebbar am Verteilergehäuse gelagerte Klappe auf. Mittels einer schwenkbar oder verschiebbar am Gehäuse gelagerten Klappe kann der mit dem Luftmassenstrom beaufschlagbare durchströmbare Querschnitt zumindest eines der Luftkanäle fortwährend und permanent variiert werden, wodurch sich eine fortwährende Änderung der Verteilung des Luftmassenstroms auf die zumindest zwei Luftkanäle und letztlich die hiermit in Strömungsverbindung stehenden Luftauslässe ergibt.
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Es ist grundsätzlich bereits ausreichend, wenn die Stelleinrichtung lediglich eine Klappe aufweist, die lediglich zum bereichsweisen Verschließen eines der Luftkanäle schwenkbar oder verschiebbar am Gehäuse gelagert ist. Auf diese Art und Weise kann die durch den betreffenden Luftkanal strömende Luftmasse zeitlich variabel, aber fortwährend gedrosselt werden, wodurch sich ebenfalls variierende Strömungsverhältnisse und unterschiedliche Luftmassenströmungen im jeweils anderen Luftkanal ergeben.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung ist ferner vorgesehen, dass die zumindest eine Klappe alternierend zwischen einer Öffnungs- und einer Schließstellung beweglich am Gehäuse gelagert ist, und dass die zumindest eine Klappe in der Schließstellung zumindest einen der Luftkanäle strömungstechnisch zumindest bereichsweise verschließt. Es ist hierbei ferner denkbar, dass die Klappe den betreffenden Luftkanal in Schließstellung vollständig strömungstechnisch verschließt. In diesem Fall wird der gesamte Luftmassenstrom auf den verbleibenden Luftkanal gelenkt.
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Es kann ferner vorgesehen werden, dass die Stelleinrichtung bzw. deren zumindest eine Klappe nur solche Stellungen innerhalb des Verteilergehäuses einnehmen kann, bei welchen stets zumindest einer der zumindest zwei Luftkanäle mit einem zugeführten oder im Gehäuse erzeugten Luftmassenstrom beaufschlagbar ist. Die Stelleinrichtung stellt somit sicher, dass der zur Verfügung stehende Luftmassenstrom stets über zumindest einen der Luftkanäle abfließen kann.
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Es sind insbesondere Ausgestaltungen der Belüftungsvorrichtung denkbar, bei welchen die Stelleinrichtung, bzw. deren zumindest eine Klappe in Schließstellung einen betreffenden Luftkanal nur bereichsweise verschließt, sodass in jeglicher denkbarer Stellung der Stelleinrichtung oder ihrer zumindest einen Klappe stets ein gewisser minimaler Luftstrom durch jeden der abgehenden Luftkanäle strömen kann.
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Mittels eines mit der Stelleinrichtung gekoppelten elektrischen Antriebs kann die zumindest eine schwenkbar oder verschiebbar am Gehäuse gelagerte Klappe sozusagen elektrisch zwischen einer Öffnungs- und einer Schließstellung betätigt und bewegt werden. Der elektrische Antrieb und seine Kopplung mit der Stelleinrichtung bzw. mit der zumindest einen Klappe ermöglicht insbesondere eine rein softwaretechnische Implementierung einer vorteilhaften Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung. Zur Umsetzung jener Ausgestaltung sind insoweit keine konstruktiven oder baulichen Veränderungen einer Belüftungsvorrichtung notwendig. Eine fortwährende oder permanente Verteilung des Luftmassenstroms kann somit in besonders einfacher und kostengünstigen Art und Weise implementiert werden.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung ist der elektrische Antrieb einem vorgegebenen Betriebsmodus folgend, einem von einem Benutzer wählbaren Betriebsmodus folgend oder einem manuell einstellbaren Betriebsmodus folgend jeweils prozessorgesteuert. Ein entsprechender Prozessor oder eine Recheneinheit ist dabei typischerweise in dem Steuergerät für den elektrischen Antrieb vorgesehen. Ein entsprechender Prozessor kann beispielsweise im Steuergerät einer Belüftungsvorrichtung einer Klimaanlage sowie in einem Kraftfahrzeugsteuergerät implementiert sein. Auch kann das hier beschrieben, für den Antrieb vorgesehene Steuergerät funktional in ein Kraftfahrzeugsteuergerät integriert sein.
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Mittels zumindest eines prozessorgesteuerten elektrischen Antriebs für die Stelleinrichtung, mithin für deren zumindest eine Klappe, kann eine fortwährende Änderung der Verteilung des Luftmassenstroms auf unterschiedlichste Art und Weise implementiert werden. Insoweit können verschiedene vom Benutzer manuell auswählbare Betriebsmodi bereitgestellt werden, oder aber der Benutzer kann eigene Betriebsmodi für die Änderung der Luftmassenstromverteilung auf zumindest zwei Luftkanäle individuell festlegen.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung ist hierbei insbesondere vorgesehen, dass die Stelleinrichtung kontinuierlich, stetig oder schrittweise verstellbar ist. Es ist insbesondere denkbar, dass die zumindest eine Klappe der Stelleinrichtung kontinuierlich und stetig vom Antrieb bewegt wird, oder dass die Stelleinrichtung schrittweise, aber fortwährend, das heißt in einzelnen Intervallen sukzessive zur Veränderung des Luftmassenstroms durch den Antrieb betätigt wird.
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Es ist nach einer weiteren Ausgestaltung ferner denkbar, dass die Stelleinrichtung periodisch verstellbar ist. Beispielsweise kann der elektrische Antrieb für die Stelleinrichtung mit periodisch wiederkehrenden Steuersignalen beaufschlagt werden. Entsprechende Steuersignale können prozessorgestützt erzeugt werden oder beispielsweise periodisch wiederkehrend aus einem sogenannten Look-up-Table (LUP) ausgelesen werden.
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Für die periodische Verstellung der Stelleinrichtung sind ferner mechanische Implementierungen denkbar. Beispielsweise kann ein sich permanent drehender Elektromotor über eine Kurbel mit einer schwenkbar gelagerten Klappe verbunden sein. Ein sich permanent und stetig drehender Antrieb kann auf diese Art und Weise in eine etwa sinusförmige Amplitude einer Schwenkbewegung einer Klappe der Stelleinrichtung übertragen werden.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung weist die Stelleinrichtung zumindest zwei Klappen auf, die unabhängig voneinander und jeweils gesondert mittels eines elektrischen Antriebs beweglich sind. Es ist hierbei ferner denkbar, dass die zumindest zwei Klappen der Stelleinrichtung auch lediglich nur mit einem gemeinsamen Antrieb beweglich sind, wobei die zumindest zwei Klappen dann typischerweise mechanisch miteinander gekoppelt sind. Eine mechanische Kopplung zweier Klappen kann beispielsweise über eine Koppelstange oder über eine Kurbel erfolgen.
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Mittels zumindest zwei Klappen kann im Vergleich zu Ausgestaltungen mit nur einer Klappe eine flexiblere und universellere Veränderung der Verteilung des Luftmassenstroms auf die zumindest zwei Luftkanäle erfolgen. Ferner kann mit zumindest zwei Klappen auch eine fortwährend veränderbare Verteilung des Luftmassenstroms auf mehr als zwei Luftkanäle, beispielsweise auf drei oder sogar vier Luftkanäle erfolgen. Nach einer weiteren Ausgestaltung ist ferner denkbar, dass die Stelleinrichtung zumindest vier über einen Antrieb betätigbare Klappen aufweist, mittels welchen eine Verteilung eines Luftmassenstroms auf beispielsweise vier oder mehr vom Verteilergehäuse abgehende Luftkanäle fortwährend oder permanent variiert werden kann.
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Nach einem weiteren Aspekt ist schließlich ein Kraftfahrzeug mit einer zuvor beschriebenen Belüftungsvorrichtung vorgesehen. Die Belüftungsvorrichtung kann insbesondere Teil einer Heizungs-, Belüftungs- oder Klimaanlage sein, die gemeinhin auch als HVAC-Modul (Heating, Ventilating and Air Conditioning) bezeichnet wird. Die Belüftungsvorrichtung, insbesondere ihr Verteilergehäuse kann aber auch in strömungstechnischer Hinsicht stromabwärts einer Klimaanlage eines Kraftfahrzeugs angeordnet sein.
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Nach einem weiteren Aspekt ist schließlich ein Computerprogramm zum Betreiben einer zuvor beschriebenen Belüftungsvorrichtung vorgesehen. Das Computerprogramm ist zur Ansteuerung eines elektrischen Antriebs ausgebildet, welcher mit einer Stelleinrichtung der Belüftungsvorrichtung gekoppelt ist. Das Computerprogramm weist hierbei Programmmittel zum fortwährenden Ansteuern des Antriebs und für eine fortwährende Bewegung der Stelleinrichtung auf, sodass die Verteilung des Luftmassenstroms auf zumindest zwei Luftkanäle eine fortwährende oder permanente Veränderung erfährt.
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Insoweit kann die zuvor beschriebene Belüftungsvorrichtung bzw. der zuvor beschriebene Betriebsmodus der Belüftungsvorrichtung mit einer sich fortwährend verändernden Verteilung eines Luftmassenstroms rein softwaretechnisch implementiert sein. Die erweiterte Funktionalität der Belüftungsvorrichtung kann auf diese Art und Weise quasi kostenneutral und ohne zusätzlichen konstruktiven Aufwand realisiert werden.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung des Computerprogramms weist dieses Programmmittel zum kontinuierlichen, stetigen, schrittweisen und/oder periodischen Verstellen der Stelleinrichtung auf. Das Computerprogramm kann insbesondere eine Funktion, bzw. entsprechende Programmmittel zur Erzeugung entsprechender Steuersignale für ein kontinuierliches, stetiges, schrittweises und/oder periodisches Ansteuern eines elektrischen Antriebs aufweisen, wobei der Antrieb mit zumindest einer Klappe der Stelleinrichtung mechanisch gekoppelt ist.
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Nach einem weiteren Aspekt ist schließlich ein Verfahren zum Betreiben einer zuvor beschriebenen Belüftungsvorrichtung vorgesehen, wonach eine mittels eines Antriebs bewegliche Stelleinrichtung in einem Verteilergehäuse einer zuvor beschriebenen Belüftungsvorrichtung fortwährend zur Veränderung einer Verteilung des Luftmassenstroms auf zumindest zwei Luftkanäle angesteuert wird. Es ist dabei insbesondere vorgesehen, dass die Stelleinrichtung permanent und dauerhaft angesteuert oder betätigt sowie kontinuierlich, stetig, schrittweise und/oder periodisch verstellt wird.
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Nach einem weiteren Aspekt ist ferner eine Vorrichtung zum Betreiben einer zuvor beschriebenen Belüftungsvorrichtung vorgesehen, wobei die Vorrichtung zur Ansteuerung eines elektrischen Antriebs ausgebildet ist, welcher mit einer Stelleinrichtung der Belüftungsvorrichtung gekoppelt ist, und wobei die besagte Vorrichtung zur fortwährenden Veränderung einer Verteilung des Luftmassenstroms auf zumindest zwei Luftkanäle Mittel zum fortwährenden Ansteuern des Antriebs und für eine fortwährende Bewegung der Stelleinrichtung aufweist.
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Die Vorrichtung zum Betreiben einer Belüftungsvorrichtung weist nach einer weiteren Ausgestaltung ferner Mittel zum kontinuierlichen, stetigen, schrittweisen und/oder periodischen Verstellen der Stelleinrichtung auf.
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Es ist ferner zu beachten, dass das Computerprogramm, die Vorrichtung zum Betreiben der Belüftungsvorrichtung sowie das Verfahren zum Betreiben der Belüftungsvorrichtung unmittelbar mit der Belüftungsvorrichtung korrelieren und dass insoweit sämtliche in Bezug zur Belüftungsvorrichtung genannten Merkmale und Eigenschaften gleichermaßen auch für das Computerprogramm, das Verfahren zum Betreiben der Belüftungsvorrichtung sowie für die Vorrichtung zum Betreiben der Belüftungsvorrichtung gelten.
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Kurzbeschreibung der Figuren
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Weitere Ziele, Merkmale sowie vorteilhafte Ausgestaltungen der Belüftungsvorrichtung sowie des Computerprogramms und des Kraftfahrzeugs werden in der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen erläutert. Hierbei zeigen:
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1 eine schematische Seitenansicht eines Kraftfahrzeugs,
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2 eine stark vereinfachte und schematische Darstellung einer ein Verteilergehäuse aufweisenden Belüftungsvorrichtung in einer ersten Konfiguration,
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3 eine Darstellung des Verteilergehäuses in einer zweiten Konfiguration und
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4 eine weitere Darstellung des Verteilergehäuses in einer dritten Konfiguration,
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5 eine alternative Ausgestaltung eines Verteilergehäuses mit insgesamt drei Klappen,
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6 ein Blockschaltbild der Belüftungsvorrichtung und
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7 ein Flussdiagramm eines Verfahrens zum Betreiben einer Belüftungsvorrichtung.
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Detaillierte Beschreibung
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Das in 1 dargestellte Kraftfahrzeug 1 weist eine Kraftfahrzeugkarosserie 2 sowie einen von der Kraftfahrzeugkarosserie 2 gebildeten Innenraum 3 auf, welcher als Fahrgastzelle für die Fahrzeuginsassen fungiert. Das Kraftfahrzeug 1 ist ferner mit einer Belüftungsvorrichtung 40 versehen. Diese kann beispielsweise in ein HVAC-Modul, mithin in eine Heizungs-, Belüftungs- oder Klimaanlage des Kraftfahrzeugs 1 eingebunden sein oder eine solche darstellen.
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Die Kraftfahrzeugbelüftungsvorrichtung 40 weist zumindest ein Verteilergehäuse 4 auf, von welchem im vorliegenden Ausführungsbeispiel drei Luftkanäle 8, 9, 10 abgehen. Die einzelnen Luftkanäle 8, 9, 10 sind hierbei parallel geschaltet und können mittels einer im Inneren des Verteilergehäuses 4 angeordneten Stelleinrichtung 11 mit einem entweder extern zugeführten oder innerhalb des Verteilergehäuses 4 erzeugten Luftmassenstroms 15 beaufschlagt werden.
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Am stromabwärtsseitigen Ende der Luftkanäle 8, 9, 10 sind jeweils einzelne Luftauslässe 5, 6, 7 angeordnet. Der Luftauslass 5, welcher am Ende des Luftkanals 8 angeordnet ist, befindet sich beispielsweise unterhalb eines Fuß- oder Sockelbereichs einer Frontscheibe 18. Der mit dem Luftkanal 9 in Strömungsverbindung stehende Luftauslass 6 ist beispielsweise in eine Instrumententafel integriert und kann beispielsweise mit einem manuell betätigbaren Luftausströmer versehen sein. Der weitere Luftauslass 7 ist am stromabwärtsseitigen Ende des Luftkanals 10 angeordnet. Er befindet sich beispielsweise im Fußraum oder im Bodenbereich der Kraftfahrzeugkarosserie 2.
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In 2 ist in stark vereinfachter Darstellung ein Verteilergehäuse 4 gezeigt. Das Verteilergehäuse 4 weist einen Lufteinlass 12 auf, über welchen ein Luftmassenstrom 15 dem Verteilergehäuse 4 zuführbar ist. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist im Verteilergehäuse 4 ferner ein elektrisch betätigbares Gebläse 14 angeordnet, mittels welchem der Luftmassenstrom 15 erzeugt oder verstärkt werden kann. Auslassseitig weist das Verteilergehäuse 4 einzelne Luftkanäle 8, 9, 10 auf, die mittels einer Stelleinrichtung 11 variabel mit einem Teilluftmassenstrom beaufschlagbar sind.
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In den unterschiedlichen Konfigurationen gemäß der 2 bis 4 können jeweils einzelne Luftkanäle 8, 9, 10 mit dem zur Verfügung stehenden Luftmassenstrom 15 beaufschlagt werden. Im Kreuzungsbereich der Luftkanäle 8, 9, 10 ist vorliegend eine zwei Klappen 20, 22 aufweisende Stelleinrichtung 11 angeordnet. Die Stelleinrichtung 11 ist mittels eines in den 2 bis 4 nicht explizit gezeigten Antriebs 26, 28 betätigbar.
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Vorliegend sind die Klappen 20, 22 der Stelleinrichtung 11 schwenkbar gelagert. In der Konfiguration gemäß der 2 ist die Stellung der Klappen 20, 22 derart, dass lediglich der Luftkanal 8 mit zugeführter Luft durchströmbar ist. In der weiteren Klappenstellung gemäß der 3 ist lediglich der Luftkanal 10 mit Luft beaufschlagbar, während in der Konfiguration gemäß 4 zwei der insgesamt drei Luftkanäle 8, 9, 10, nämlich die Luftkanäle 9, 10 mit dem Luftmassenstrom 15 beaufschlagbar sind.
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Es ist für die vorliegende Belüftungsvorrichtung 40 ein Betriebsmodus vorgesehen, bei welchem die Stelleinrichtung 11 durch den zugehörigen Antrieb 26, 28 fortwährend betätigt wird, sodass die Verteilung des Luftmassenstroms 15 auf die drei Luftkanäle 8, 9, 10 permanent variiert. Die unterschiedlichen Konfigurationen gemäß der 2, 3 und 4 stellen insoweit lediglich einzelne Momentaufnahmen einer kontinuierlichen Verstellbewegung der Stelleinrichtung 11 dar. Auf diese Art und Weise kann der insgesamt zur Verfügung stehende Luftmassenstrom 15 kontinuierlich oder stetig, alternativ auch schrittweise oder periodisch wiederkehrend, jedoch stets zeitlich variierend, auf die drei Luftkanäle 8, 9, 10 verteilt werden.
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In der weiteren Ausgestaltung der Belüftungsvorrichtung 40 gemäß 5, weist das Verteilergehäuse 4 ebenfalls drei abgehende Luftkanäle 8, 9, 10 auf, wobei die Luftkanäle 8, 9 durch eine Trennwand 16 strömungstechnisch voneinander getrennt sind. An einem stromaufwärts liegenden Endabschnitt jener Trennwand 16 sind zwei Klappen 20, 22 vorgesehen, die um eine gemeinsame Schwenkachse 21 schwenkbar im Verteilergehäuse 4 gelagert sind. Der weitere, etwas beabstandet von den Luftkanälen 8, 9 in das Verteilergehäuse 4 mündende Luftkanal 10 ist mit einer gesonderten eigenen Klappe 24 versehen, die um eine weitere Schwenkachse 23 schwenkbar gelagert ist.
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In der Darstellung gemäß 5 sind sämtliche Luftkanäle 8, 9, 10 in Strömungsverbindung mit einem Innenraum des Verteilergehäuses 4. Demzufolge kann der insgesamt zur Verfügung stehende Luftmassenstrom 15 auf drei einzelne Teilluftmassenströme 15a, 15b und 15c verteilt werden. Der Teilluftmasschenstrom 15a strömt in den Luftkanal 8, der Teilluftmasschenstrom 15b strömt in den Luftkanal 9 und der Teilluftmasschenstrom 15c strömt in den Luftkanal 10.
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Die beiden Klappen 20, 22, wie sie in den 2 bis 5 dargestellt sind, können gemäß dem nur beispielhaft angegebenen Blockschaltbild gemäß 6 jeweils gesondert mit einem eigenen Antrieb 26, 28 gekoppelt sein. Jede der beiden Antriebe 26, 28 ist hierbei signaltechnisch mit einer Steuergerät 30 verbunden, die zumindest einen Mikropozessor 32 aufweist. Ferner ist die Steuergerät 30 mit einem Bedienelement 34 gekoppelt. Mittels diesem kann der Benutzer einen Betriebsmodus der Belüftungsvorrichtung 40 auswählen, sodass die Verteilung des insgesamt zur Verfügung stehenden Luftmassenstroms auf die Luftkanäle 8, 9, 10 fortwährend verändert wird.
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Das Bedienelement 34 kann als ein vom Benutzer manuell betätigbarer Schalter oder Regler ausgestaltet sein. Es ist aber auch denkbar, das Bedienelement 34 nur virtuell, so etwa in Form einer datentechnischen Kopplung mit einem Kraftfahrzeugsteuergerät vorzusehen. Es ist denkbar, dass der hier beschriebene Betriebsmodus einer fortwährenden Veränderung der Verteilung des Luftmassenstroms in einem Konfigurationsmenu softwaretechnisch an- oder abwählbar ist. Insoweit kann das Bedienelement 34 in Form eines Datenkabels oder eines Fahrzeugbussystems mit einem weiteren Steuergerät des Kraftfahrzeugs in Verbindung stehen.
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In 7 ist schließlich ein Flussdiagramm eines Verfahrens zum Betreiben der Belüftungsvorrichtung 40 gezeigt. In einem ersten Schritt 100 kann der Endanwender mittels des Bedienelements 34 einen Betriebsmodus auswählen, wonach die Verteilung des Luftmassenstroms 15 auf die Luftkanäle 8, 9, 10 fortwährend verändert wird. In einem nachfolgenden Schritt 102 wird jene Auswahl des Benutzers durch den Mikroprozessor 32 bzw. durch die Steuergerät 30 umgesetzt. Es werden im Schritt 102 entsprechende Steuersignale für die Antriebe 26, 28 erzeugt, bevor in einem nachfolgendem Schritt 104 die Antriebe 26, 28 mit den zur fortwährenden Veränderung der Verteilung des Luftmassenstroms 15 auf die Luftkanäle 8, 9, 10 beweglichen Klappen 20, 22, 24 der Stelleinrichtung 11 entsprechend bewegt werden.
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Die dargestellten Ausführungsformen zeigen lediglich mögliche Ausgestaltung der Erfindung zu welcher weitere zahlreiche Varianten denkbar und im Rahmen der Erfindung sind. Die exemplarisch gezeigten Ausführungsbeispiele sind in keiner Weise hinsichtlich des Umfangs, der Anwendbarkeit oder der Konfigurationsmöglichkeiten der Erfindung als einschränkend auszulegen. Die vorliegende Beschreibung zeigt dem Fachmann lediglich eine mögliche Implementierung eines erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels auf. So können an der Funktion und Anordnung von beschriebenen Elementen vielfältigste Modifikationen vorgenommen werden, ohne hierbei den durch die nachfolgenden Ansprüche definierten Schutzbereich oder dessen Äquivalente zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Kraftfahrzeugkarosserie
- 3
- Innenraum
- 4
- Verteilergehäuse
- 5
- Luftauslass
- 6
- Luftauslass
- 7
- Luftauslass
- 8
- Luftkanal
- 9
- Luftkanal
- 10
- Luftkanal
- 11
- Stelleinrichtung
- 12
- Lufteinlass
- 14
- Gebläse
- 15
- Luftmassenstrom
- 15a, b, c
- Teilluftmassenstrom
- 16
- Trennwand
- 18
- Frontscheibe
- 20
- Klappe
- 21
- Schwenkachse
- 22
- Klappe
- 23
- Schwenkachse
- 24
- Klappe
- 26
- Antrieb
- 28
- Antrieb
- 30
- Steuergerät
- 32
- Mikroprozessor
- 34
- Bedienelement
- 40
- Kraftfahrzeugbelüftungsvorrichtung