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Die Erfindung betrifft ein Profil für Rollenführungen, insbesondere für Linearführungen in der Handhabungstechnik, mit einem allgemein U-artigen Querschnitt mit einer Basis und zwei von der Basis ausgehenden Schenkeln, wobei die Basis und die Schenkel in einem Winkel von 90° zueinander angeordnet sind und ein Übergang zwischen einem jeweiligen Schenkel und der Basis auf der durch die beiden Schenkel und die Basis definierten Innenseite des Profils mittels einer Ausrundung gebildet ist.
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Aus der deutschen Gebrauchsmusterschrift
DE 203 07 008 U1 ist ein Profil für Rollenführungen bekannt, das als Führungsschiene für ein Regalbediengerät ausgebildet ist. Die Führungsschiene hat einen doppel-T-förmigen Querschnitt, wobei zur Führung von Rollen lediglich eine untere, im Querschnitt U-förmige Hälfte des Doppel-T-Profils benutzt wird. Ein Übergang zwischen einem jeweiligen Schenkel und der Basis des Doppel-T-Profils ist mittels einer Ausrundung mit konstantem Radius gebildet.
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Mit der Erfindung soll ein Profil für Rollenführungen verbessert werden.
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Erfindungsgemäß ist hierzu ein Profil für Rollenführungen, insbesondere für Linearführungen in der Handhabungstechnik, mit einem abschnittsweise allgemein U-artigen Querschnitt mit einer Basis und zwei von der Basis ausgehenden Schenkeln vorgesehen, wobei die Basis und die Schenkel in einem Winkel von 90° zueinander angeordnet sind und ein Übergang zwischen einem jeweiligen Schenkel und der Basis auf der durch die beiden Schenkel und die Basis definierten Innenseite des Profils mittels einer Ausrundung gebildet ist, bei dem ein Krümmungsradius der Ausrundung sich ausgehend von der Basis in Richtung auf den jeweiligen Schenkel zu verändert.
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Überraschenderweise hat sich herausgestellt, dass in Bezug auf die Festigkeit und den Materialaufwand für das Profil Vorteile erzielt werden können, wenn der Krümmungsradius der Ausrundung nicht konstant ist, sondern sich verändert. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn das Profil aus Leichtmetall, insbesondere Aluminium oder einer Aluminiumlegierung, hergestellt wird. Eine Änderung des Krümmungsradius zwischen der Basis und den Schenkeln kann für eine gleichmäßigere Spannungsverteilung in dem Profil sorgen, so dass bei gleicher Belastbarkeit ein geringerer Materialaufwand, entsprechend einer geringeren Profilstärke, erzielt werden kann.
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In Weiterbildung der Erfindung vergrößert sich der Krümmungsradius ausgehend von der Basis in Richtung auf den jeweiligen Schenkel zu.
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Als besonders vorteilhaft hat sich eine Vergrößerung des Krümmungsradius von der Basis in Richtung auf den jeweiligen Schenkel zu erwiesen. Bei Profilen für Rollenführungen werden die Kräfte der Rollen unter anderem über die Schenkel eingeleitet, so dass die Schenkel vergleichsweise große Momente in die Basis einleiten müssen. Spannungsspitzen innerhalb des Materials werden dabei durch eine Vergrößerung des Krümmungsradius von der Basis in Richtung auf den jeweiligen Schenkel zu vermieden bzw. abgemindert.
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In Weiterbildung der Erfindung geht eine dem Innenraum des Profils zugewandte Oberfläche der Ausrundung einerseits fluchtend in die Oberfläche des Schenkels und andererseits fluchtend in die Oberfläche der Basis über.
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Solche glatten oder fluchtenden Übergänge helfen ebenfalls, Spannungsspitzen im Material des Profils zu vermeiden.
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In Weiterbildung der Erfindung ist die Oberfläche der Ausrundung durchgehend konkav gekrümmt und ohne Absätze und Knicke ausgebildet.
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In Weiterbildung der Erfindung wird ein Krümmungsradius der Ausrundung ausgehend von der Basis zum Schenkel hin stetig größer.
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Die stetige Zunahme bzw. stetige Veränderung des Krümmungsradius in der gleichen Richtung vermeidet das Entstehen von Spannungsspitzen im Material.
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In Weiterbildung der Erfindung vergrößert sich ein Krümmungsradius der Ausrundung ausgehend von der Basis zum Schenkel um mindestens 20%, insbesondere in einem Bereich zwischen 30% und 50%, insbesondere in einem Bereich zwischen 35% und 45%.
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In Weiterbildung der Erfindung ist eine Innenseite und/oder Außenseite des Profils mit wenigstens einer in Längsrichtung des Profils durchgehenden, im Querschnitt V-förmigen Nut versehen.
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Eine solche V-förmige Nut dient als Markierung für das Einbringen von Bohrungen für Befestigungsschrauben. Durch das Vorsehen einer V-förmigen Nut kann das Ankörnen vor dem Bohren entfallen und eine Bohrung muss auch lediglich in Längsrichtung des Profils ausgemessen werden, in Querrichtung des Profils gesehen liegt die Position der Bohrung durch die V-förmige Nut bereits fest. Bei Leichtmetallprofilen, insbesondere Aluminiumprofilen, können solche V-förmigen Nuten ohne Mehrkosten während der Herstellung durch Strangziehen oder Strangpressen in das Profil eingebracht werden.
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In Weiterbildung der Erfindung liegt eine Tiefe der Nut in einem Bereich zwischen 0,5 mm und 2 mm.
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Durch eine solche Bemessung der Tiefe der Nut können diese ihre Markierungsfunktion problemlos erfüllen, ohne so tief eingeschnitten zu sein, dass sie das Profil schwächen.
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In Weiterbildung der Erfindung sind wenigstens zwei Nuten beabstandet voneinander auf einer Innenseite der Basis vorgesehen.
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Auf diese Weise können Bohrungen für Befestigungsschrauben in einfacher Weise schnell am Profil vorgesehen werden.
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In Weiterbildung der Erfindung ist wenigstens eine Nut auf einer, der Innenseite abgewandten Unterseite der Basis angeordnet.
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Eine solche weitere Nut ist vorteilhafterweise auf der Mittelebene des Profils angeordnet und kann beim Positionieren des Profils als Markierung dienen. Für das exakte Positionieren des Profils kann somit die Nut als Positionierhilfe verwendet werden und das exakte Ausrichten des Profils wird erheblich erleichtert.
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In Weiterbildung der Erfindung weist die Basis auf ihrer Innenseite mittig zwischen den Schenkeln eine Erhöhung mit ebener Oberfläche auf.
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Eine solche ebene Oberfläche kann als Führungsbahn für eine Rolle dienen. Das erfindungsgemäße, im Querschnitt U-förmige Profil bietet dadurch insgesamt drei Führungsflächen für Rollen, nämlich die Innenseiten der Schenkel und die ebene Oberfläche der Erhöhung zwischen den Schenkeln.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung im Zusammenhang mit der Zeichnung. In der Zeichnung zeigt:
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1 eine Vorderansicht eines erfindungsgemäßen Profils für Rollenführungen.
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1 zeigt den Querschnitt eines erfindungsgemäßen Profils 10 für Rollenführungen. Das Profil 10 wird beispielsweise für Rollenführungen von Handhabungseinheiten eingesetzt, beispielsweise Palettenförderern, Hubeinheiten und dergleichen.
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Das Profil 10 weist eine Basis 12 und zwei Schenkel 14, 16 auf, so dass der Querschnitt des Profils allgemein U-förmig ist. Die beiden Schenkel 14, 16 und die Basis 12 definieren einen Innenraum des Profils, wobei der Innenraum allgemein trogförmig und in 1 nach oben hin offen ist. Die Innenseiten der Schenkel 14, 16 und eine sich in Richtung auf den Innenraum zu erstreckende Erhöhung 18 der Basis 12 definieren drei Rollenbahnen oder Führungsbahnen 20, auf denen Rollen eines Handhabungsgeräts abrollen können.
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Das Profil 10 besteht aus einer Leichtmetalllegierung und ist durch Strangpressen hergestellt.
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Zwischen den beiden Schenkeln 14, 16 und der Basis 12 ist auf der Innenseite des Profils jeweils eine Ausrundung 24, 26 vorgesehen. Diese Ausrundungen 24, 26 sind spiegelsymmetrisch zueinander ausgebildet. Die Ausrundungen 24, 26 weisen jeweils eine durchgehend konkav gekrümmte Oberfläche ohne Absätze und Knicke auf. Die Oberflächen der Ausrundungen 24, 26 gehen einerseits fluchtend in die Führungsbahnen 20 der Schenkel 14, 16 und andererseits fluchtend in die dem Innenraum zugewandte Oberfläche der Basis 12 über.
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Um Spannungsspitzen im Material des Profils 10 zu verringern, sind die Ausrundungen 24, 26 nicht mit einem konstanten Krümmungsradius ausgebildet, sondern der Krümmungsradius vergrößert sich ausgehend von der Basis 12 in Richtung auf den jeweiligen Schenkel 14, 16. Am Übergang von der horizontal angeordneten Oberfläche der Basis 12 in die jeweilige Ausrundung 24, 26 ist der Krümmungsradius der Ausrundungen 24, 26 somit am kleinsten. Der Krümmungsradius vergrößert sich dann von der Basis 12 zu dem jeweiligen Schenkel 14, 16 hin stetig und ist am Übergang der jeweiligen Ausrundung 24, 26 in die Führungsbahnen 20 der Schenkel 14, 16 am größten. Bei der dargestellten Ausführungsform des Profils 10 vergrößert sich ein Krümmungsradius dabei ausgehend von der Basis 12 zu dem jeweiligen Schenkel 14, 16 hin um etwa 40%. Eine Vergrößerung, allgemein eine Veränderung des Krümmungsradius im Verlauf der Ausrundung zwischen der Basis 12 und den Schenkeln 14, 16, soll dabei gemäß der Erfindung bei mindestens 20% des Ausgangsradius der Ausrundungen 24, 26 liegen und in einem Bereich zwischen 30% und 50% liegen.
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Das Profil 10 wird beispielsweise mittels Befestigungsschrauben auf einem Träger befestigt. Um Bohrungen für die Befestigungsschrauben in möglichst einfacher Weise und möglichst schnell anbringen zu können, ist die Basis 12 auf ihrer dem Innenraum zugewandten Oberseite mit zwei V-förmigen Nuten 28 versehen. Eine in 1 linke Nut ist zwischen der Erhöhung 18 und der Ausrundung 24 angeordnet, eine in 1 rechte Nut 28 ist zwischen der Erhöhung 18 und der Ausrundung 26 angeordnet. Die Nuten 28 sind im Querschnitt V-förmig und weisen eine Tiefe von etwa 1 mm auf. Die Nuten 28 dienen zur Markierung der Position von Befestigungsbohrungen. Durch Vorsehen der Nuten 28 kann ein Ankörnen zum Einbringen von Bohrungen unterbleiben. Die Tiefe der Nuten kann im Rahmen der Erfindung zwischen 0,5 und 2 mm liegen. Eine solche Tiefe sorgt für einen ausreichenden Halt eines Bohrers, schwächt das Profil 10 aber noch nicht.
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Auf einer in 1 untenliegenden Unterseite der Basis 12 ist mittig eine Ausnehmung 30 vorgesehen. Die Ausnehmung 30 kann zum Aufnehmen einer Positionierleiste dienen, beispielsweise wenn ein Träger mit einer entsprechenden Positionierleiste versehen ist. Beispielsweise dann, wenn das Profil 10 aus Verschleißgründen ausgewechselt werden muss, erlaubt eine solche Positionierleiste eine schnelle und exakte Positionierung eines neuen Profils 10. Die Ausnehmung 30 dient bei der dargestellten Ausführungsform des Profils aber vor allem dazu, eine zu stark erhöhte Wandstärke im Bereich der Erhöhung 18 zu vermeiden. Dadurch wird ein Verzug des Profils 10 bei der Herstellung vermieden und es kann vor allem Material eingespart werden.
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In der Mitte der Ausnehmung 30 ist eine weitere, im Querschnitt V-förmige Nut 32 vorgesehen. Diese Nut 32 liegt auf der Mittelebene des Profils 10 und kann bei der Ausrichtung des Profils einen Anhaltspunkt geben.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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