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Die Erfindung betrifft einen Schoner für einen Stift, mit einer Öffnung zum Einführen des Stiftes und einem Dichtwulst, der sich radial nach innen erstreckt und die Längsachse des Schoners mit einer geschlossenen Kontur umläuft, wobei der Schoner mindestens eine erste Komponente mit einer ersten Nachgiebigkeit und eine zweite Komponente mit einer zweiten Nachgiebigkeit aufweist, die größer ist als die erste Nachgiebigkeit.
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Ein Schoner der eingangs genannten Art ist beispielsweise in der
US 7,708,486 offenbart. Der Schoner besteht aus zwei Komponenten, wobei die erste Komponente ein weiches Kunstharz und die zweite Komponente ein hartes Kunstharz aufweist. In einer Ausführungsform bilden sowohl die weiche als auch die harte Komponente jeweils einen Bereich der Innenseite und einen Bereich der Außenseite des Schoners.
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In einem Bereich dieser Ausführungsform, der sich vom geschlossenen Ende des Schoners in Richtung seiner Öffnung bis zu einem Übergangsbereich erstreckt, wird der Innenraum des Schoners von der weichen Komponente begrenzt. Die weiche Komponente berührt den Stift in einem Bereich der Spitze des Stiftes und in einem Bereich des Schafts. Dadurch soll eine dichte Abdeckung der Spitze des Stiftes erreicht werden. Die harte Komponente erstreckt sich vom Übergangsbereich in Richtung des geschlossenen Endes des Schoners, liegt auf der weichen Komponente auf und bildet einen Bereich der Außenseite. In demjenigen Bereich, der sich von der Öffnung bis zum Übergangsbereich erstreckt, wird der Innenraum des Schoners vollständig von der harten Komponente begrenzt. Im Übergangsbereich, wo die sich vom geschlossenen Ende des Schoners in Richtung des Übergangsbereichs erstreckende, die Innenseite begrenzende weiche Komponente und die sich von der Öffnung des Schoners in Richtung des Übergangsbereichs erstreckende, den Innenraum begrenzende harte Komponente aufeinanderstoßen, wird die weiche Komponente von der Innenseite in Richtung der Außenseite Schoners geführt und erstreckt sich, auf der harten Komponente aufliegend, weiter in Richtung der Öffnung.
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Weiterhin ist im Übergangsbereich auf der Innenseite des Schoners ein sich in radialer Richtung nach innen erstreckender Dichtwulst aus der harten Komponente ausgebildet, der mit einem Bereich des Stiftes derart verrastet, dass ein versehentliches Lösen des Schoners vom Stift verhindert wird.
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Die Herstellung eines in der
US 7,708,486 offenbarten Schoners erfordert ein aufwendiges Fertigungsverfahren, da die weiche Komponente von der Innenseite des Schoners auf die Außenseite geführt werden muss.
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Weiter erweist sich ein solcher Schoner zum Abdichten anspitzbarer Stifte aus Holz, extrudierten Kunststoffhülsen oder Wachsmalstiften als unzulänglich, da die Außendurchmesser dieser Stifte großen Toleranzschwankungen unterliegen (15/100 mm). Zum einen weisen diese Stifte bedingt durch das Fertigungsverfahren eine große Unrundheit (5/100 mm) auf. Zum anderen können die Außendurchmesser bei einer Veränderung der Luftfeuchtigkeit zu- oder abnehmen. Die äußere Form ist also nicht nur von Stift zu Stift verschieden, sondern kann sich auch mit der Zeit ändern. Ein Schoner der eingangs genannten Art sitzt dann unterschiedlich fest auf dem jeweiligen Stift auf. Der Schoner kann also auf Grund der Fertigungstoleranz oder der klimatischen Bedingungen entweder schwer auf den Stift aufsetzbar und von ihm abziehbar sein, oder er kann, ganz im Gegenteil, ungewollt vom Stift abfallen. Dadurch kann es beim Transport des Stiftes, beispielsweise in einer Tasche, zu einer Verschmutzung kommen.
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Außerdem können durch ein manuelles Anspitzen der Stifte weitere Unregelmäßigkeiten auf der Außenseite des Stiftes erzeugt werden, und dadurch kann es unmöglich werden, einen ausreichenden Kontakt der Spitze mit der weichen Komponente zu erzeugen um einem vorzeitigen Austrocknen entgegenzuwirken.
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Als Möglichkeit der Abdichtung der Spitzen von Stiften mit veränderlicher äußerer Kontur wurde eine sogenannte Konusabdichtung entwickelt. Diese führt jedoch zu unterschiedlichen Längen der Anordnung des Stiftes mit dem aufgesetzten Schoner. Darüber hinaus weisen Konusabdichtungen den Nachteil auf, dass sie plötzlich undicht werden können, da keine axiale Überdeckung, sondern nur eine Linienabdichtung erzeugt werden kann.
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Angesichts dieser Probleme im Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Schoner der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass der Schoner eine verlässliche Abdichtung der Spitze eines Stiftes, insbesondere eines anspitzbaren Stiftes, mit einer veränderlichen äußeren Form ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass der Innenraum des Schoners in dem bezüglich des Dichtwulsts der Öffnung gegenüberliegenden Bereich und im Bereich des Dichtwulst von der ersten Komponente begrenzt ist, die zweite Komponente im Bereich des Dichtwulsts außen entlang einer geschlossenen Kontur auf der ersten Komponente aufliegt und die Verstellbarkeit des Schoners durch eine in Radialrichtung wirkende Kraft im Bereich des Dichtwulsts größer ist als in einem der Öffnung bezüglich des Dichtwulsts gegenüberliegenden Bereich.
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Die Erfindung geht auf die Erkenntnis zurück, dass eine Spitze eines Stiftes durch den Einschluss in einem diffusionsdichten Raum vor dem Austrocknen geschützt werden kann. Bei einem erfindungsgemäßen Schoner wird dieser Raum wie folgt gebildet:
In einem Zustand, in dem der Schoner auf dem Stift aufsitzt, ist die Spitze von einem Raum umschlossen, der durch den Schaft des Stiftes, den Dichtwulst und den Bereich des Schoners, der bezüglich des Dichtwulsts der Öffnung gegenüberliegt, begrenzt ist. Der Bereich des Schoners, der bezüglich des Dichtwulsts der Öffnung gegenüberliegt, und der Dichtwulst weisen die erste, weniger nachgiebige Komponente auf. Unter der Nachgiebigkeit einer Komponente versteht man ihre Eigenschaft, sich unter der Einwirkung einer äußeren Kraft zu verformen. Eine Komponente mit einer großen Nachgiebigkeit verformt sich bei einer gleichen äußeren Kraft stärker als eine Komponente mit einer kleinen Nachgiebigkeit.
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Im Allgemeinen weist eine Komponente mit einer geringen Nachgiebigkeit eine höhere Diffusionsdichte auf als eine Komponente mit einer großen Nachgiebigkeit. Unter der Diffusionsdichte einer Komponente versteht man ihre Eigenschaft, für Flüssigkeiten und Gase undurchlässig zu sein. Eine Komponente mit einer hohen Diffusionsdichte ist dabei weniger durchlässig als eine Komponente mit einer geringen Diffusionsdichte. Weil die Innenseite des Schoners im Bereich der Spitze von der ersten Komponente mit einer geringen Nachgiebigkeit begrenzt ist, weist dieser Bereich des Schoners also eine hohe Diffusionsdichte auf.
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Durch die Verwendung der ersten Komponente mit einer geringen Nachgiebigkeit in dem der Öffnung gegenüberliegenden Bereich des Dichtwulsts ist der Schoner außerdem stabil genug um in diesem Bereich gut mit der Hand gegriffen und auf den Stift aufgesetzt und von ihm abgezogen werden zu können.
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Um einen dichten Einschluss der Spitze des Stiftes durch die erste Komponente mit der hohen Diffusionsdichte zu gewährleisten, weist der Schoner drei weitere Eigenschaften auf. Erstens weist der Schoner den Dichtwulst auf. Dieser umläuft die Innenseite des Schoners entlang einer geschlossenen Kontur und weist die erste Komponente auf. Wird ein Schoner zum Abdichten eines Stiftes mit einer unveränderlichen äußeren Kontur verwendet, kann bereits durch einen entsprechend ausgebildeten Dichtwulst ein dichter Einschluss der Spitze des Stiftes gewährleistet werden. Der Dichtwulst liegt dabei eng am Schaft des Stiftes an oder verrastet mit einem Bereich des Schaftes. Bei einem Stift mit einer veränderlichen äußeren Kontur oder äußeren Unregelmäßigkeiten ist ein Dichtwulst alleine jedoch unzulänglich um eine dauerhafte Abdichtung der Spitze des Stiftes zu gewährleisten.
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Damit der Dichtwulst auch bei Stiften mit einer veränderlichen äußeren Kontur dauerhaft eng am Schaft anliegt, ist zweitens die Verstellbarkeit des Schoners im Bereich des Dichtwulsts größer als in einem der Öffnung bezüglich des Dichtwulsts gegenüberliegenden Bereich. Unter der Verstellbarkeit des Schoners in einem Bereich versteht man die Eigenschaft, dass ein in diesem Bereich angeordneter Wandbereich durch eine auf diesen Bereich wirkende, eine Radialkomponente aufweisende Kraft in Richtung der Radialkomponente ausgelenkt wird. Diese Auslenkung ist für einen Bereich mit einer großen Verstellbarkeit größer als für einen Bereich mit einer kleinen Verstellbarkeit. Generell weist eine Komponente mit einer geringen Nachgiebigkeit eine kleinere Verstellbarkeit auf als eine Komponente mit einer großen Nachgiebigkeit.
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Wie im Folgenden erläutert wird, wird durch die höhere Verstellbarkeit des Schoners im Bereich des Dichtwulsts ein enges Anliegen des Dichtwulsts am Schaft des Stiftes, und damit ein zuverlässiger Verschluss der Spitze des Stiftes erzielt. Erfindungsgemäß wird ein minimaler Innendurchmesser des Schoners im Bereich des Dichtwulsts kleiner gewählt als ein minimaler Außendurchmesser des Schafts des Stiftes in dem Bereich, der in dem Zustand, in dem der Schoner auf dem Stift aufsitzt, den Dichtwulst berühren soll. Wird ein solcher Schoner auf den Stift aufgesetzt, so kommt der Schaft des Stiftes in Kontakt mit dem Dichtwulst. Durch die Verstellbarkeit des Schoners im Bereich des Dichtwulsts wird dieser nach außen gedrückt, und jeder Bereich einer den Schaft des Stiftes geschlossen umlaufenden Kontur berührt einen Bereich des Dichtwulsts. Der Innendurchmesser des Schoners im Bereich des Dichtwulsts und die Verstellbarkeit des Schoners können so gewählt werden, dass dies auch dann erreicht werden kann, wenn der Schaft Unrundheiten aufweist oder sich der Durchmesser oder die Form des Schafts in der Zeit ändern.
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Drittens weist der Schoner im Bereich des Dichtwulsts eine außen entlang einer geschlossenen Kontur auf der ersten Komponente aufliegende zweite Komponente auf. Die zweite Komponente weist eine hohe Nachgiebigkeit auf und wirkt wie eine Bandage, die den Schoner in dem Bereich mit der größeren Verstellbarkeit stützt. Dadurch wird der Schoner vor Beschädigungen in diesem Bereich geschützt, beispielsweise vor einer zu weiten Auslenkung des Wandbereichs, was zu einem Brechen des Schoners führen könnte. Die zweite Komponente kann den Dichtwulst auch zusätzlich an den Schaft des Stiftes andrücken und die Abdichtung der Spitze des Stiftes weiter verbessern.
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Da die zweite Komponente eine größere Nachgiebigkeit aufweist als die erste Komponente ist sie auch weicher und griffiger als diese. Dadurch, dass die zweite Komponente einen Bereich der Außenseite des Schoners bildet, kann der Schoner in diesem Bereich gut mit den Fingern gegriffen werden, und auch mit feuchten oder eingecremten Händen noch problemlos von dem Stift abgezogen und auf ihn aufgesetzt werden.
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Die Funktionalität des Schoners wird also durch eine entsprechende Wahl der ersten und der zweiten Komponente und einen an den Durchmesser des Stiftes angepassten Dichtwulst erreicht, wobei die Verstellbarkeit im Bereich des Dichtwulsts größer ist als in dem Bereich, der bezüglich des Dichtwulsts der Öffnung gegenüberliegt. Die erste Komponente wird derart gewählt, dass die notwendige Stabilität, Maßhaltigkeit und Diffusionsdichte des Schoners erreicht wird. Die zweite Komponente wird derart gewählt, dass der Schoner griffig und im Bereich des Dichtwulsts hinreichend verstellbar ist. Dadurch wird ein fester, enger, luftdichter und diffusionsdichter Verschluss der Spitze des Stifts erzielt. Der Stift kann so vor dem vorschnellen Austrocknen geschützt werden. Der Schoner kann fest auf dem Stift aufsitzen, dabei aber noch leicht abziehbar sein. Der Schoner sitzt sicher auf dem Stift und kann dabei ohne große Kraftanstrengung abgezogen werden. Es können deutlich niedrigere Schonerabzugskräfte gewährleistet werden.
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Die erste Komponente kann erfindungsgemäß ein Thermoplast mit einem Elastizitätsmodul von 1200–2400 N/mm2, bevorzugt ABS oder MABS mit einem Elastizitätsmodul von etwa 2000 N/mm2, aufweisen. Die zweite Komponente kann erfindungsgemäß ein thermoplastisches Elastomer mit einem Härtebereich von 10 ShA–90 ShD, vorzugsweise TPE-S oder TPE-U mit etwa 60 ShA, aufweisen.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann eine Wandstärke der ersten Komponente im Bereich des Dichtwulsts geringer sein als eine Wandstärke des Bereichs, der bezüglich des Dichtwulsts der Öffnung gegenüberliegt. Unter einer Wandstärke wird hier eine mittlere Wandstärke verstanden. Die Wandstärke im Bereich des Dichtwulsts und/oder in dem Bereich, der bezüglich des Dichtwulsts der Öffnung gegenüberliegt, kann eine Funktion des Ortes sein. Die Wandstärke kann aber auch überall gleich sein. Durch die Verringerung der Wandstärke im Bereich des Dichtwulsts kann die Verstellbarkeit der ersten Komponente im Bereich des Dichtwulsts erhöht werden. Weiterhin kann eine Einsparung der ersten Komponente und somit eine Kosteneinsparung erreicht werden.
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Die zweite Komponente, die außen auf der ersten Komponente aufliegt, weist eine größere Nachgiebigkeit auf als die erste Komponente. Deswegen ist die Verstellbarkeit des Schoners in dem Bereich des Dichtwulsts, in dem die Wand mit der verringerten Dicke durch die außen aufliegende zweite Komponente stabilisiert wird, immer noch größer als in dem Bereich des Schoners, der bezüglich des Dichtwulsts der Öffnung gegenüberliegt.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann eine maximale Wandstärke der ersten Komponente im Bereich des Dichtwulsts geringer sein als eine minimale Wandstärke der ersten Komponente in dem Bereich, der der Öffnung bezüglich des Dichtwulsts gegenüberliegt. Die Wandstärke im Bereich des Dichtwulsts und/oder in dem der Öffnung bezüglich des Dichtwulsts gegenüberliegenden Bereich kann in den entsprechenden Bereichen überall gleich sein. Sie kann aber auch eine Funktion des Ortes sein. Durch eine weitere Verringerung der Wandstärke im Bereich des Dichtwulsts auf einen minimalen Wert kann die Verstellbarkeit des Schoners in diesem Bereich weiter erhöht werden. Außerdem können damit weiter Werkstoff und Kosten gespart werden.
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Vorteilhaft ist auch eine Ausführungsform, bei der auf der Außenseite des Schoners mindestens im Bereich des Dichtwulsts eine die erste Komponente in radialer Richtung nicht vollständig durchdringende Einbuchtung ausgebildet ist, und die zweite Komponente in dieser Einbuchtung angeordnet ist. Die Einbuchtung wird derart ausgebildet, dass die Wandstärke der ersten Komponente im Bereich des Dichtwulsts kleiner ist als eine minimale Wandstärke in dem Bereich, der bezüglich des Dichtwulsts der Öffnung gegenüberliegt. Dadurch wird die größere Verstellbarkeit des Schoners im Bereich des Dichtwulsts erreicht.
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Die zweite Komponente kann in einer Ausführungsform der Erfindung derart in der Einbuchtung angeordnet sein, dass sie mit der Außenseite der ersten Komponente des Schoners in einem anderen Axialbereich fluchtet. Dadurch kann die Verbindung der zweiten Komponente mit der ersten Komponente besonders stabil gegenüber Kräften sein, die in Längsrichtung entlang der Außenseite des Schoners wirken. Wird beispielsweise der Schoner an der weichen Komponente mit den Fingern gegriffen und von dem Stift abgezogen, so wird die Wahrscheinlichkeit, dass durch diese Krafteinwirkung die zweite Komponente von dem Schoner gelöst wird, verringert. Die zweite Komponente kann jedoch auch gegenüber der Außenseite der ersten Komponente hervorstehen oder gegenüber der Außenseite der ersten Komponente zurückgesetzt sein.
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In einer weiteren möglichen Ausführungsform kann/können die erste Komponente und/oder die zweite Komponente elastisch verformbar sein. Dadurch kann die Abdichtung der Spitze des Stiftes zusätzlich verbessert werden. Beim Aufsetzen des Schoners auf den Stift wird der Bereich des Dichtwulsts zusammen mit der auf der Außenseite des Schoners umlaufenden zweiten Komponente radial nach außen ausgelenkt. Weisen die erste und/oder die zweite Komponente elastische Eigenschaften auf, so kann dadurch eine den Dichtwulst eng und fest an den Schaft des Stiftes andrückende Rückstellkraft hervorgerufen werden. Dadurch kann die Abdichtung des Raums, in dem die Spitze des Stiftes eingeschlossen ist, zusätzlich erhöht werden.
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Eine weiter vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass sich die erste Komponente und/oder die zweite Komponente zumindest teilweise in einen Bereich zwischen der Öffnung und dem Dichtwulst erstreckt. Dabei kann der Innenraum des Schoners im Bereich zwischen der Öffnung und dem Dichtwulst durch die erste Komponente begrenzt sein. Die zweite Komponente kann sich in den Bereich zwischen der Öffnung und dem Dichtwulst erstrecken. Wie bereits erwähnt ist die nachgiebigere zweite Komponente griffiger als die erste Komponente. Dadurch, dass sich der von der zweiten Komponente gebildete Außenbereich des Schoners vergrößert, verbessert sich auch die Griffigkeit des Schoners.
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Es kann außerdem vorteilhaft sein, dass die erste und/oder die zweite Komponente einen Kunststoff aufweisen/aufweist. Dadurch können, beispielsweise durch eine Spritztechnik, auf einfache Weise unterschiedliche Formen des Schoners preisgünstig hergestellt werden.
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Im Folgenden wird ein Verfahren zur Herstellung eines Schoners der eingangs genannten Art beschrieben. Bei diesen Verfahren werden vorteilhaft für die erste und die zweite Komponente thermoplastische Kunststoffe verwendet. Die zweite Komponente kann auch aus im Spritzguss verarbeitbarem Silikon bestehen. Der aus der ersten Komponente bestehende Bereich des Schoners kann in einem Spritzgussverfahren hergestellt werden. Wird die erhöhte Verstellbarkeit des Schoners im Bereich des Dichtwulsts durch eine Verringerung der Wandstärke mittels einer Einbuchtung erzeugt, so kann auch diese bereits in diesem Verfahrensschritt erzeugt werden. In einem zweiten Fertigungsschritt wird die zweite Komponente in einem erwärmten Zustand auf die erste Komponente aufgebracht. Dies führt zu einer erneuten Erwärmung der ersten Komponente. Da die zweite Komponente an der ersten Komponente umlaufend anliegt, wirkt sie in diesem Bereich wie eine Thermomanschette. Es kommt zu einem Tempern des ersten Werkstoffs, wodurch dieser eine höhere Nachgiebigkeit erhalten kann.
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Das oben beschriebene Fertigungsverfahren ist besonders einfach, da nur zwei Fertigungsschritte, welche auf einem bekannten Spritzgussverfahren basieren, notwendig sind, um den Schoner herzustellen. Ein Schoner gemäß einer Ausführungsform der Erfindung kann somit kostengünstig in hoher Stückzahl hergestellt werden.
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Der erfindungsgemäße Schoner soll im Rahmen dieser Offenbarung auch zusammen mit einem spitzbaren Kosmetikstift geschützt werden. Der Kosmetikstift kann beispielsweise ein Wachsmalstift sein. Diese Stifte sind schwer anzuspitzen und weisen zudem stark unrunde und variierende Außendurchmesser auf. Ist die Spitze eines Wachsmalstiftes für längere Zeit der Luft ausgesetzt, so trocknet sie aus, und der Stift wird unbrauchbar. Die Spitze eines Wachsmalstiftes bricht leicht ab wenn der Stift zum Beispiel auf den Boden fällt. Außerdem sind Verschmutzungen durch Wachsmalstifte nur schwer zu reinigen. Diese Probleme können durch die Verwendung eines erfindungsgemäßen Schoners behoben werden.
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In der folgenden Beschreibung wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung beispielhaft erläutert. In der Zeichnung zeigen
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1 einen Längsschnitt eines Schoners gemäß einer Ausführungsform der Erfindung,
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2 einen Längsschnitt des in 1 dargestellten Schoners, der auf einem Stift aufsitzt, und
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3 einen Schnitt des in 1 dargestellten Schoners entlang Linie C-C.
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In 1 ist ein Längsschnitt eines Schoners 1 dargestellt. Der Schoner 1 weist eine Öffnung 2 zum Einführen eines hier nicht dargestellten Stiftes 100 (siehe dazu 2) in den Innenraum 7 auf. Der Innenraum 7 wird ausschließlich von der ersten Komponente K1 begrenzt. Auf der dem Innenraum 7 zugewandten Seite des Schoners 1 ist ein Dichtwulst 3 ausgebildet. Der Dichtwulst 3 erstreckt sich radial nach innen und umläuft die Längsachse L des Schoners 1 in einer geschlossenen Kontur. Der Dichtwulst 3 weist die erste Komponente K1 auf.
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Im Bereich des Dichtwulsts 3 ist an der dem Innenraum 7 abgewandten Seite der ersten Komponente K1 eine Einbuchtung 4 ausgebildet. Durch die Einbuchtung 4 ist die maximale Wandstärke Dmax2 der ersten Komponente K1 im Bereich des Dichtwulsts 3 kleiner als die minimale Wandstärke Dmin1 der ersten Komponente K1 auf der bezüglich des Dichtwulsts 3 der Öffnung 2 gegenüberliegenden Seite. Die Verringerung der Wandstärke der ersten Komponente K1 in diesem Bereich erhöht die Verstellbarkeit des Schoners 1 im Bereich des Dichtwulsts 3. Das bedeutet: Wirkt eine Kraft in der Radialrichtung auf die Wand 5 des Schoners 1, so wird der Bereich des Dichtwulsts 3 bei derselben Kraft weiter in Radialrichtung ausgelenkt als ein Bereich der Wand 5 des Schoners 1, der bezüglich des Dichtwulsts 3 auf der der Öffnung 2 gegenüberliegenden Seite angeordnet ist. Die Einbuchtung 4 erstreckt sich auch in den Bereich der ersten Komponente K1, der sich vom Dichtwulst 3 in Richtung der Öffnung 2 erstreckt.
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In der Einbuchtung 4 ist die zweite Komponente K2 angeordnet. Die zweite Komponente K2 ist fluchtend mit der die Außenseite des Schoners 1 bildenden ersten Komponente K1 angeordnet. Jedoch kann die zweite Komponente K2 auch vorstehend oder zurückgesetzt sein. Die zweite Komponente K2 wirkt wie eine Bandage. Sie erhöht die Stabilität des Schoners 1 im Bereich der verringerten Wandstärke. Da die zweite Komponente K2 eine größere Nachgiebigkeit aufweist als die erste Komponente K1 kann die Verstellbarkeit des Schoners im Bereich des Dichtwulsts 3 auch mit der außen aufliegenden zweiten Komponente K2 größer sein als in dem Bereich, der bezüglich des Dichtwulsts 3 auf der der Öffnung 2 gegenüberliegenden Seite angeordnet ist. Dadurch, dass sich die zweite Komponente K2 über den Bereich des Dichtwulsts 3 hinaus erstreckt, kann außerdem durch eine geeignete Wahl der zweiten Komponente K2 die Griffigkeit des Schoners 1 erhöht werden.
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Der in 1 dargestellte Schoner 1 weist außerdem auf der der Öffnung 2 zugewandten Seite des Dichtwulsts 3 Aussparungen 10 auf. Diese sind jedoch für die Erfindung nicht zwingend erforderlich. Auf die Aussparungen 10 wird unter Bezugnahme auf 3 näher eingegangen.
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2 zeigt einen Längsschnitt des in 1 dargestellten Schoners 1, der auf einem Stift 100 aufsitzt. Der Dichtwulst 3 liegt am Schaft 101 des Stiftes 100 an. Das feste Anliegen des Schoners 1 am Stift 100 kann beispielsweise wie folgt erreicht werden: Der Innendurchmesser des Schoners 1 im Bereich des Dichtwulsts 3 wird kleiner gewählt als der zu erwartende minimale Außendurchmesser des Stiftes 100 in dem Bereich, in dem der auf den Stift 100 aufgesetzte Schoner 1 die Außenwand des Stiftes 100 berühren soll. Wird der Schoner 1 auf den Stift 100 aufgesetzt, so wird die Wand 5 des Schoners 1 im Bereich des Dichtwulsts 3 nach außen gedrückt. Die erste Komponente K1 und die zweite Komponente K2 sind elastisch verformbar. So wird durch die Verformung der Wand 5 nach außen eine Rückstellkraft hervorgerufen. Diese drückt den Dichtwulst 3 eng und fest an den Stift 100 an.
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In der in 2 dargestellten Anordnung ist die Spitze 102 des Stiftes 100 in dem Restinnenraum 9 eingeschlossen, der durch den Schaft 101 des Stiftes 100, den Dichtwulst 3 und den Bereich des Schoners 1, der sich vom Dichtwulst 3 in der der Öffnung 2 entgegengesetzten Richtung erstreckt, gebildet wird. Sowohl der Dichtwulst 3 als auch die Innenseite der Wand 5 des Schoners 1, die auf der Seite des Dichtwulsts 3 angeordnet ist, die der Öffnung 2 gegenüberliegt, weisen die erste Komponente K1 auf. Da die erste Komponente K1 eine hohe Diffusionsdichte aufweist, wird die Spitze 102 des Stiftes 100 durch den Einschluss in den Restinnenraum 9 vor dem Austrocknen geschützt.
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In 3 ist ein Schnitt des in 1 dargestellten Schoners entlang der Linie C-C dargestellt. Zusätzlich zu der Einbuchtung 4 sind in der ersten Komponente K1 diese von der Außenseite des Schoners 1 bis in seinen Innenraum 7 vollständig durchringende Aussparungen 10 ausgebildet. Die zweite Komponente K2, die auf der ersten Komponente K1 außen aufliegt, erstreckt sich in die Aussparungen 10 und fluchtet mit der Innenseite und mit der Außenseite der ersten Komponente K1. Dadurch ist die zweite Komponente K2 besonders fest gegenüber einer in Längsrichtung des Schoners wirkenden Kraft mit der ersten Komponente K1 verbunden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schoner
- 2
- Öffnung
- 3
- Dichtwulst
- 4
- Einbuchtung
- 5
- Wand
- 7
- Innenraum
- 9
- Restinnenraum
- 10
- Aussparung
- 100
- Stift
- 101
- Schaft
- 102
- Spitze
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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