-
Die Erfindung betrifft eine Mehrfachgarage gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches, wie sie aus der
US 1,582,099 A bekannt ist. Auf zwei verdrehbaren Ebenen übereinander sind jeweils vier Sektoren mit jeweils drei Stellplätzen versehen – von denen allerdings jeweils nur einer über den dort gezeigten Fahrzeug-Aufzug beschickt werden kann. Eine über die Ebenen heraus sich erstreckende, an beiden Enden im Gebäude geführte vertikale Welle, gegen die horizontale Quadranten-Träger stirnseitig radial anschließen, dient in der jeweiligen Ebene als Nabe für deren Drehbewegung.
-
Eine ähnliche Garage gemäß der
DE 40 18 746 C2 besitzt eine für mehrere Stellplätze aus Sektoren zusammengesetzte Drehscheibe auf einem äußeren Stahlring, der, auf einem Ringfundament rollengelagert und spurgeführt, mittels eines Reibradantriebes relativ zu einem Zentralpfeiler verdrehbar ist. Dieser Pfeiler wird dort einerseits als zentrale Stütze für eine die Drehscheibe überdeckende Dachkonstruktion benötigt; und an dem sind andererseits fachwerkartig verstrebte Wandelemente angelenkt, welche die einzelnen um den Zentralpfeiler herum gruppierten Stellplätze in Form der Bodensektoren der Drehscheibe tragen und deshalb ebenfalls relativ zum Zentralpfeiler verdreht werden.
-
Eine derartige, zentrale Dachabstützung ist aber störend, die zentrale Aufhängung der mit den Bodensektoren bestückten Wände ist konstruktiv aufwändig und betriebstechnisch störanfällig; und in der Betriebspraxis unvermeidbare Ablagerungen am Reibradantrieb sowie auf der Kreisführung lassen zusätzliche Betriebsstörungen bei der elektrischen Ansteuerung der Drehscheibenbewegung erwarten.
-
So bestechend also die Idee einer verdrehbaren Mehrfachgarage auch ist, deren offenbarten Realisierungen weisen eine Reihe von gravierenden Schwächen auf. Die zu überwinden, sie durch eine für die Belange der Praxis unproblematisch erstellbare und betreibbare Konstruktion zu ersetzen, liegt vorliegender Erfindung als technische Problemstellung zugrunde.
-
Diese Aufgabe ist gemäß den wesentlichen im Hauptanspruch angegebenen Merkmalen gelöst.
-
Insbesondere liegt danach der Garagen-Boden auf einer Trägerkonstruktion aus linearen Elementen, die eine besonders stabile Radialführung von einer zentralen Nabe erfährt, welche in eine Öffnung eingreift, die von sie umgebenden zentralen Träger-Stirnenden gebildet ist. Diese den Boden tragende, verdrehbare Unterkonstruktion besteht nur aus linearen, mit trittfesten Blechen zu überdeckenden Profilträgern. Die können passend zugeschnitten und vorgebohrt als Bausatz angeliefert werden, um, vor oder nach Hochziehen eines Zentral- und Ringfundamente umgebenden Garagen-Rundbaus, auf Ring- und Zentralfundamenten aufliegend zusammengeschweißt oder -geschraubt zu werden.
-
Weiterbildungen dieser erfindungsgemäßen Lösung und deren Abwandlungen ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen und, auch unter Berücksichtigung von deren Vorteilen, aus nachstehender Beschreibung eines nicht ganz maßstabsgerecht verkleinert skizzierten bevorzugten Realisierungsbeispiels zur Erfindung. In der Zeichnung zeigt:
-
1 eine Draufsicht auf die Trägerkonstruktion des Garagen-Bodens,
-
2 die Trägerkonstruktion nach 1 im Radialschnitt,
-
3 einen abgebrochen Axialschnitt durch den flachkuppel-gedeckten, den Garagen-Boden in sich aufnehmenden Garagen-Rundbau und
-
4 eine Draufsicht auf die Kuppel gemäß 3.
-
Der Garagen-Boden 11 ist bei diesem Ausführungsbeispiel in vier in der horizontalen Ebene gegeneinander verschwenkte, sektorartig begrenzte Stellplätze 12 unterteilt; wobei aber auch eine Unterteilung des Bodens 11 in eine größere oder in eine kleinere Anzahl von einander benachbarten Sektoren möglich ist.
-
Dementsprechend erstrecken sich hier vier Hauptträger 13, vorzugsweise Doppel-T-Stahlprofile, radiusähnlich von einem zentralen Bereich 14 bis über ein flaches Stahlbeton-Ringfundament 15 hinaus. Letzteres ist mit einer vorzugsweise metallischen, jedenfalls möglichst abriebfesten Tragbahn 16 bestückt, auf der unter dem Boden 11 gelegene wälzkörper-gelagerte Schwerlast-Tragwalzen 17 störungsfrei abrollen können, die unter den Hauptträgern 13 befestigt sind. Auch wenn die Tragwalzen 17 in einer gleitmittelführenden Rinne umlaufen, ist diese nicht zur Radialführung ausgelegt – der präzisen Radialführung bei der Drehbewegung des Garagen-Bodens 11 dient eine auf einem zentralen Stahlbeton-Fundament 21 gelagerte Nabe 20.
-
Ein im zentralen Bereich 14 gelegenes zentrales Stirnende 18 eines Hauptträgers 13 ist dort mit einem anderen dagegen verschwenkten Hauptträger 13 verbunden. Vorzugsweise sind alle Hauptträger 13 wie aus 1 ersichtlich Unter jeweiligem radialem Versatz im zentralen Bereich 14 derart miteinander verbunden, dass sie letztlich eine kleine zentrale Öffnung 19 umrahmen; weshalb die Hauptträger 13 jeweils geringfügig gegenüber einem geometrisch exakten Radius parallelversetzt sind. In diese Öffnung 19 greift von unten die Nabe 20 ein, die auf das Zentralfundament 21 montiert ist. Mittels dieser Nabe 20 erfolgen die zentrale axiale Auflage des Bodens 11 und die exakte radiale Führung des um das Zentralfundament 21 herum auf dem Ringfundament 15 abgestützt verdrehbaren Bodens 11.
-
Die periphere, seitliche Begrenzung eines jeden der Stellplätze 12 ist einerseits durch den Hauptträger 13 bestimmt, und andererseits durch einen dazu distanzierten, parallel versetzten Nebenträger 22. Der ist entsprechend radialversetzt mit seinem inneren Stirnende 23 an dem in dieser Umfangsrichtung folgenden nächsten Hauptträger 13 befestigt. Haupt- und Nebenträger 13, 22 ragen, ihren inneren Stirnenden 18, 23 gegenüber, jeweils um etwa den gleichen Überstand 24 über das Ringfundament 15 hinaus. Auf dessen Tragbahn 16 laufen weitere, unter den Nebenträgern 22 befestigte Tragwalzen 17. Die äußeren Stirnenden 25 dieser Haupt- und Nebenträger 13, 22 eines Stellplatzes 12 sind über einen Stirnträger 26 miteinander verbunden. Auch der ist linear, so dass für diese, allein zentral geführte, Boden-Trägerkonstruktion keine teuren und maßkritischen gebogenen Träger verbaut werden müssen.
-
Zwischen Haupt- und Nebenträger 13–22 eines Stellplatzes 12 ist eine Wanne 27 insbesondere zum Auffangen von Tropföl, leicht entnehmbar, eingehängt, die mit einem begehbaren, auf den Trägern 13, 22 aufliegenden Lochblech 28 abgedeckt sein kann. Jedenfalls der bis zum peripher benachbarten Hauptträger 13 verbleibende Übergangssektor 29 ist mit begehbarem Noppenblech 30 abgedeckt. Dieses ist von, auch die beschriebene Bodenkonstruktion versteifenden, Stützträgern 31 unterfangen, die wie aus 1 ersichtlich jeweils stirnseitig einerseits an die benachbarten Haupt- und Nebenträger 13, 22 angeschlossen und andererseits radial außerhalb des Ringfundamentes 15 miteinander verbunden sind. Wo sie die kreisringförmige Tragbahn 16 kreuzen, sind auch die Stützträger 31 mittels Tragwalzen 17 auf ihr abgestützt. So ist im Übergangssektor 29 zwischen je zwei einander benachbarten Stellplätzen 12-12 ein geräumiger Platz verfügbar zu etwa Abstellen von Kinderwagen, Lagern von Saisonreifen und Fahrzeugpflegemitteln oder Einstellen von Zweirädern. Wegen des schwellenfreien Belages der Trägerkonstruktion des Bodens 11 mit den Noppenblechen 30 eignen andererseits die beiden barrierefreien Räume der Übergangssektoren 29 beiderseits eines Stellplatzes 12 sich besonders zum Hantieren mit einem Behindertenfahrstuhl direkt neben den beidseitigen Fahrzeugtüren, die sich ganz öffnen lassen. Zum Abschotten beziehungsweise als bloßer Sichtschutz kann andererseits eine Leichtbau-Trennwand (nicht dargestellt) zwischen einem Stellplatz 12 und dem Übergangssektor 29 des benachbarten Stellplatzes 12 eingezogen werden.
-
Jeder Stellplatz 12 grenzt mit seiner zentralen Stirn 32 an das zentrale Ende eines peripher benachbarten Hauptträgers 13. Ein verstellbarer Reifenblocker 33 gewährleistet einen Sicherheitsabstand vor Erreichen der Stellplatz-Stirn 32 mit einem abzustellenden Fahrzeug. Zu variabler seitlicher Begrenzung der Stellplätze 12 ist oberhalb längs des jeweiligen Hauptträgers 13 eine vorzugsweise feste und beim zugehörigen Nebenträger 22 eine vorzugsweise parallelversetzbare Spurführung 34 vorgesehen.
-
Der Untergrund 35, in dem unterhalb des Bodens 11 die Ring- und Zentral-Fundamente 15, 21 verankert sind, kann unversiegelt, mit einer bloßen Schotter- oder Kieslage abgedeckt, sein. Im Übrigen wird der Stellplatz-Boden 11 von einer Garage 36 in Form eines flachkuppelgedeckten Rundbaues 37 aufgenommen. Dessen stützenfreie da aus armiertem Beton erstellte, begrünte und begehbare sowie mit einem Mähtraktor befahrbare polabgeflachte Kuppel 38 ist auf einer das Ringfundament 15 distanziert umgebenden Ringmauer 39 verankert. Da abseits eines Garagen-Tores 40 unter der Kuppel 38 die lichte Höhe über dem Boden 11 nur der Höhe der darauf abzustellenden Fahrzeuge entsprechen muss, kann die Kuppel 38 mit nur ca. einem Meter Gesamthöhe extrem niedrig und entsprechend unauffällig ausgelegt werden; zumal der Rundbau 37 sich bis etwa zum Rand der flachen Kuppel 38 in den Untergrund 35 einsenken lässt und dadurch in umgebender Landschaft praktisch gar nicht auffällt. Bei Hangeinbau kann eine stärker armierte Kuppel 38 auch mit Erdreich abgedeckt werden, wonach nur noch das Garagen-Tor 40 sichtbar bleibt. Denn lediglich im Bereich hinter dem in die Ringmauer 39 eingeschnittenen Tor 40 ist eine begehbare Normhöhe zu gewährleisten. Dafür ist die Kuppel 38 hier, von der Ringmauer 39 her gesehen, etwa in der Breite des Tores 40 radial aufgeschnitten und überwölbt. Beiderseits der daraus resultierenden Überhöhung 41 weist die Kuppel 38 zu ihrer Stabilisierung eine vorzugsweise querverbundenradialparallele Armierung 42, die so genannte Hosenträger-Armierung auf.
-
Zum Befahren des Bodens 11 wird der gewünschte Stellplatz 12 sensorgesteuert in die Position genau hinter dem Tor 40 verdreht. Für eine präzise Steuerung dieser Drehbewegung des Bodens 11 ist ein an ihm befestigter, schlupffreier motorischer Antrieb 43 zu bevorzugen. Dafür ist vorgesehen, dass ein Zahnrad 44 mit einem Kronzahnkranz 45 in Eingriff steht, die längs der Tragbahn 16 montiert ist und so für die elektrische Steuerung stets eine genaue Drehwinkel-Feststellung und -Verfolgung gewährleistet.
-
In der Zeichnung nicht berücksichtigt ist, die Garage mit zwei Böden übereinander auszustatten und dann vorzugsweise derart in eine Hanglage einzusenken, dass von zwei einander etwa gegenüberliegenden Toren ohne Erfordernis von Rampenkonstruktionen das obere unmittelbar hangaufwärts und das untere unmittelbar hangabwärts öffnet. Der obere Boden ist dann von einer säulenartig verlängerten Nabe radial geführt und zentral unterstützt, während er über Ständer auf der selben Tragbahn abrollt, wie der untere Boden. Vorzugsweise sind die oberen und unteren Stellplätze derart gegeneinander verschwenkt, dass die Ständer sich nicht zusätzlich auf die schon höher beanspruchten Tragwalzen unter den Haupt- und Nebenträgern abstützen, sondern auf den Tragwalzen unter den dagegen verschwenkten Stützträgern.
-
Bei einer Garage 36 mit mehreren in wenigstens einer Horizontalebene gegeneinander verschwenkt angeordneten Stellplätzen 12 auf einem verdrehbaren Boden 11 ist der Boden 11 also erfindungsgemäß im zentralen Bereich 14 von einer Nabe 20 auf einem Zentralfundament 21 axial unterstützt sowie radial geführt, während er, dagegen radial versetzt, auf einem umlaufenden Ringfundament 15 abrollt. Der von einer abgeflachten Kuppel 38 überwölbte Boden 11 weist trittfestes Blech auf, das auf Haupt-, Neben- und gegebenenfalls Stützträgern 13, 22, 31 ruht, die sämtlich mit Tragwalzen 17 über das Ringfundament 15 laufen. Parallelversetzt gegenüber einem etwa radial orientierten Hauptträger 13 ist sein Nebenträger 22 mit dem inneren Stirnende 23 an den peripher nächstfolgenden Hauptträger 13 angeschlossen. Ein Stellplatz 12 liegt auf beziehungsweise zwischen einem Haupt- und Nebenträger-Paar 13/22.
-
Bezugszeichenliste
-
- 11
- Boden (von 36)
- 12
- Stellplatz (auf 11, zwischen 13–22)
- 13
- Hauptträger (unter 11)
- 14
- zentraler Bereich (von 11)
- 15
- Ringfundament (um 11 herum)
- 16
- Tragbahn (auf 15 für 17)
- 17
- Tragwalze (zwischen 11 und 15)
- 18
- zentrales Stirnende (von 13, bei 14)
- 19
- Öffnung (zwischen 18-18-18-18)
- 20
- Nabe (auf 21 in 19)
- 21
- Zentralfundament (für 20, bei 14)
- 22
- Nebenträger (unter 11)
- 23
- inneres Stirnende (von 22)
- 24
- Überstand (von 13, 22 über 15 hinaus)
- 25
- äußere Stirnenden (von 13, 22)
- 26
- Stirnträger (zwischen 25-25)
- 27
- Wanne (unter 12)
- 28
- Lochblech (als 11 über 27)
- 29
- Übergangssektor (zwischen 12-12)
- 30
- Noppenblech (als 11 auf 13, 22, 31)
- 31
- Stützträger (unter 29)
- 32
- Stirn (von 12)
- 33
- Reifenblocker (auf 12 vor 32)
- 34
- Spurführung auf 11 längs 12)
- 35
- Untergrund (unter 11)
- 36
- Garage (37 mit 38)
- 37
- Rundbau (mit 38)
- 38
- Kuppel (auf 37 über 11)
- 39
- Ringmauer (15 umgebend)
- 40
- Tor (in 39 vor 12)
- 41
- Überhöhung (in 38 über 12)
- 42
- Armierung (längs 41)
- 43
- Antrieb (an 11)
- 44
- Zahnrad (an 43)
- 45
- Kronzahnkranz (für 44 längs 15/16)
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- US 1582099 A [0001]
- DE 4018746 C2 [0002]