-
Die
Erfindung beschreibt eine Fundamentanordnung für eine der
Sonne nachführbare Photovoltaikanlage mit einem bodenfest
montierten Fundamenteinbauteil, das senkrechte Stützen
mit darauf angebrachten Radsätzen besitzt, und einem drehbar gelagerten
Grundrahmen, der einen kreisförmigen Ring umfasst und auf
den Radsätzen abgestützt umlaufen kann, und auf
dem ein Trägersystem mit bestückten Solarmodulen
montiert ist.
-
Bei
nachgeführten Photovoltaikanlagen folgt die Modulfläche
im Tagesverlauf dem aktuellen Stand der Sonne, um eine hohe Sonneneinstrahlung zu
gewährleisten. Die Drehung der Photovoltaikanlage erfolgt
dadurch, dass die Solarmodule auf einem beweglichen Oberteil montiert
sind, das auf einem bodenfest montierten Unterteil ruht, wobei das
Oberteil durch einen Antrieb bewegt wird. Eine Zentralsteuerung
steuert den Antrieb so, dass die Solarmodule dem aktuellen Sonnenstand
angepasst werden. Gegenüber einer fest nach Süden
ausgerichteten Anlage kann auf diese Weise der Ertrag der Photovoltaikanlage
je nach Standort und Solarmodultyp um 30 bis 40% gesteigert werden.
Nachführbare Photovoltaikanlagen werden heute überwiegend
als zweiachsige Nachführsysteme für Solarmodule
angeboten, wobei das Modulfeld häufig auf einem Mast montiert
ist und durch Antriebsmotoren bei einer zweiachsigen Nachführung
in der horizontalen und vertikalen Achse, bei einer einachsigen
Nachführung nur in der horizontalen Achse geschwenkt werden. Nachteilig
bei dieser Ausführung ist, dass die Solarmodulfläche
bei diesen Mastsystemen auf kleine Flächen (ca. 40 qm)
beschränkt ist, und die zentrale Lagerung am Mastarm sich
wenig robust gegenüber den bei wechselnden Windböen
auftretenden Drehmomenten bewiesen hat. Darüber hinaus
ist bei kleinen Nachführeinheiten die Verwendung von Sensoriken
wirtschaftlich wenig sinnvoll, da die Sensorik bezogen auf die Gesamtinvestition
einen verhältnismäßig großen
Anteil annimmt.
-
Aus
der Patentanmeldung
EP
1 818 472 A2 ist ein nachführbares Solaranlagengebäude
bekannt, bei dem mehrere antreibbare Rollen und mehrere passive
Rollen ortsfest auf Stützen montiert sind. Das darauf gelagerte
Gebäudeoberteil wird durch eine daran fixierte Rundlaufschiene
drehbar geführt.
-
Es
zeigt sich bei dieser Konstruktion, dass die Zentrierung des beweglichen
Oberteiles problematisch ist, da ein bodenfestes Zentrallager fehlt, welches
eine zentrische Führung des Oberteiles um die Horizontalachse
auch bei hohen Querkräften gewährleistet. Die
Führung des Gebäudeoberteiles kann nicht allein über
die tragenden Rollen und die Verankerung erfolgen. Stattdessen muss
hier eine aufwändige Zentrierung in Form der zusätzlichen Laufschiene,
die unterhalb der Rundlaufschiene angebracht ist, und zusätzlicher
Führungsrollen auf den Stützen vorgesehen werden.
-
Aus
der Patentanmeldung
WO
01/90662 A2 ist ein konzentrisches Solarenergiesystem bekannt, das
von einem in einer Tragebene angeordneten Grundrahmen getragen ist,
wobei das Oberteil drehbar auf einem Unterteil nachgeführt
wird. Der Grundrahmen ist mittels Rollen oder Räder auf
einer kreisförmigen Bahn drehbar gelagert. Die Rollen sind
am Grundrahmen selbst angebracht und die Bahn kann am Boden bzw.
einem Fundament angeordnet sein. Es wird erwähnt, dass
die Rollen alternativ auch an diskreten Stellen am Boden bzw. an
einem Fundament abgestützt werden können. Der
Grundrahmen würde dann einen kreisförmigen Ring
umfassen, der an den Rollen bzw. Rädern umlaufen kann.
Eine detaillierte Ausführung dieser Konstruktion fehlt
aber in der Patentschrift.
-
Aus
der Patentanmeldung
EP
1 691 423 A2 ist ein Gestell für ein einachsiges
Nachführungssystem bekannt, bestehend aus einem drehbar
gelagerten Fahrgestell mit vier Radsätzen, auf den die
Solarmodule montiert sind, und einem bodenfest montierten Rundlaufschienensystem
mit einem Durchmesser von 5 bis 15 m. Die Solarmodulfläche
kann hier mehr als 200 qm betragen. Die Lasten je Radsystem nehmen
mit zunehmender Größe überproportional zu.
Das führt zu extremen punktuellen Belastungen auf der Schiene
sowie auf dem Fundament. Gleichsam würde das Radsystem
mit zunehmender Fläche immer größer und
exponentiell teurer.
-
Es
hat sich jedoch gezeigt, dass Rundlaufschienensysteme bei der Montage
eine hohe Genauigkeit erfordern. Bei diesen Schienendurchmessern können
die Komponenten nicht vorgefertigt geliefert werden, sondern es
werden zahlreiche Komponenten vor Ort montiert und positioniert.
Daraus resultiert ein hohes Fehlerrisiko. Eine solche Rundlaufschiene wird
in der Regel aus gebogenen Kranschienen hergestellt. Diese können
aufgrund der hohen Harte nur mit großem Aufwand gebogen
werden. Dabei kommt es zu einer Verwindung der Schiene, so dass
das Biegen nur auf Sondermaschinen möglich ist. Die Kosten
für das Biegen betragen etwa das Dreifache des Materials.
Gleichsam kommt es aufgrund der hohen Härte beim Biegen
durchaus zum Schienenbruch. Dies alles führt zu hohen Kosten.
-
Ein
weiterer Hauptnachteil des Schienensystems ist, dass es nicht an
die orographischen Eigenschaften des jeweiligen Standortes angepasst
werden kann. Jede natürliche Erdoberfläche weist
unterschiedliche Höhenstrukturen auf, wie z. B. unregelmäßige
Hügel und Hangneigungen des Geländes. Bereits
bei einer leichten Neigung des Grundstückes muss eine Terrasse
aufwändig angelegt werden, damit die Rundlaufschiene derart
waagerecht ausgerichtet werden kann, dass eine Nachführung
in der horizontalen Achse möglich ist. Dieser zusätzliche Montageaufwand
kostet Geld und Zeit und wird unter Umweltaspekten ungern gesehen.
Die bodennah liegende Schiene kann auch leicht durch heruntergefallene Äste
oder Vandalismus blockiert werden, wodurch das Photovoltaiksystem
nicht mehr dem Sonnenstand rotatorisch nachgeführt werden
kann. Das System wird in dieser Fehlersituation gestoppt und es erfolgt
keine optimale Ausrichtung der Solarmodule zur Sonne mehr, was eine
entsprechende Energieertragseinbusse zur Folge hat.
-
Darüber
hinaus legt sich Sand, Schnee und Blattwerk auf der Schiene ab,
was ebenfalls die Funktionsfähigkeit und Zuverlässigkeit
beeinträchtigt. Da die Räder unterhalb des drehbaren
Gestells montiert sind, sind diese immer unter Last, so dass eine
Justierung der Räder nur schwer möglich ist. Dieses
System ist mit vier Radsätzen ausgestattet. Je größer
dieses System ausgeführt wird, desto größer
die Punktlast auf den Radsätzen, der Schiene und dem Fundament.
Dieses hat zur Folge, dass die Radsätze, die Schiene und
das Fundament größer und somit teurer werden.
Darüber hinaus ist es aufwändig ein rundes Fundament
ausheben zu lassen und zu betonieren. Die Montage einer in der Regel mehrteiligen
Schiene um einen Mittelpunkt hat erheblichen Messaufwand zur Folge.
Wird die Schiene, bzw. deren Befestigungssystem einbetoniert, besteht nach
dem Betonieren keine Chance mehr etwaige Fehler zu korrigieren.
-
Weiterhin
ist aus der Patentanmeldung
WO 02/097341 A1 ein Solarkollektorsystem
bekannt, das der Sonne nachgeführt wird. Das System besteht
aus einem oberen drehbaren Rahmen, der auf einem unteren stationären
Rahmen beweglich gelagert ist. Es wird aufgezeigt, dass der untere
stationäre Rahmen auf Teleskopbeinen liegt, so dass die
Gesamthöhe justiert werden kann. Bei dieser Ausführung
ist es jedoch ebenfalls eine hohe Genauigkeit bei der Montage erforderlich,
und im laufenden Betrieb sind Störungen durch heruntergefallene Äste,
Vandalismus oder Verschleiß durch Sand möglich.
-
Es
ist Aufgabe der Erfindung eine Fundamentanordnung für eine
der Sonne einachsig nachführbare Photovoltaikanlage zur
Verfügung zu stellen, mit einem bodenfest montierten Fundamenteinbauteil
und einem drehbar gelagerten Grundrahmen, der auf Radsätzen
abgestützt umlaufen kann, und auf dem ein Trägersystem
mit bestückten Solarmodulen montiert ist, welche die Material-
und Montagekosten verringert und insbesondere den Aufwand für das
Anlegen von Terrassen vermeidet.
-
Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruch 1 erfüllt.
Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen angegeben.
-
Die
erfindungsgemäße Fundamentanordnung setzt sich
aus den folgenden drei Komponenten zusammen:
- a)
Das Fundamenteinbauteil, das sich aus einem Ringfundament mit senkrechten
Stützen zusammensetzt.
- b) Das Zentrallager, das in der Mittelachse der Fundamentanordnung
liegt und der Zentrierung des Grundrahmens dient.
- c) Der Grundrahmen, der drehbar ist und direkt auf den Radsätzen
des Fundamenteinbauteils liegt, auf dem das Trägersystem
für die Solarmodule montiert ist.
-
Das
Fundamenteinbauteil wird aus Stahlträgern gebildet, die
an diskreten Stellen in einem Ringfundament senkrecht positioniert
sind, die dann als Stützen für die Radsysteme
dienen. Diese Stützen sind mittels weiterer Stahlträger,
den Verbindungsträgern, so miteinander verbunden, dass
sie stabil aufrecht stehen. Die Verbindungsträger werden
oberhalb der Betonschicht des Ringfundamentes zum Montieren des
Fundamenteinbauteils eingeschraubt. Nach dem Betonieren des Ringfundamentes
können die Verbindungsträger wieder herausgenommen werden
und so für die Montage anderer Fundamentanordnungen mehrfach
eingesetzt werden.
-
Zur
Realisierung des vieleckigen Ringfundamentes ist rings um das Zentrallager
ein Ringfundamentgraben mit einem Mittendurchmesser von z. B. 16
m und einer Breite von ca. 50 cm je nach Bodenfestigkeit und einer
Tiefe von etwa 90 cm vorgesehen. In dem Ringfundamentgraben ist
eine Sauberkeitsschicht vorgesehen, damit eine saubere Oberfläche
für die Montage des Fundamenteinbauteils entsteht und kein
direkter Kontakt zwischen Stahlträger und Erdreich entsteht
zur Vermeidung von Korrosion. Darüber hinaus können
die Stützen mittels Gewindestangen oder Stellschrauben
vor dem Betonieren so in der Höhe ausgerichtet werden,
dass danach das Trägersystem absolut waagerecht steht und
die geplante Höhe über N. N. erreicht ist.
-
Das
Zentrallager wird aus einem Stahlrohr mit einem Durchmesser von
ca. 80 bis 100 cm je nach Stahlstärke und Material gebildet,
das separat fundamentiert ist. In dieses Zentrallager können
verschiedene zum Betrieb sinnvolle Technologien installiert werden,
z. B. Aktivwertgeber zur Bestimmung der aktuellen Winkelposition
sowie z. B. Endschalter. Zur Realisierung des Fundamentes ist eine
Fundamentgrube in der Mittelachse der Fundamentanordnung mit einem
Durchmesser von ca. 1,5 bis 2 m und einer Tiefe von etwa 90 bis
120 cm je nach Bodenfestigkeit vorgesehen.
-
Vorteilhaft
kann ein Kellerraum unter dem Zentrallager angeordnet werden, in
dem die Betriebseinrichtungen der Photovoltaikanlage eingebaut sind,
wie beispielsweise die EDV-Steuerung für die Nachführung
der Anlage und die Wechselrichter. Zum Zweck der Wartung und Instandhaltung
der Betriebseinrichtungen ist der Kellerraum mit einem Zugang durch
die Nabe ausgestattet. Auf diese Weise sind die Betriebseinrichtungen
vor Nässe und gegen Vandalismus geschützt.
-
Zur
einfachen senkrechten Montage des Zentrallagers ist die Einbringung
einer Sauberkeitsschicht in der Grube vorgesehen. Das Zentrallager dient
der Führung des Grundrahmens um die Mittelachse des Fundamenteinbauteils.
Es bedarf lediglich des Zentrallagers zur Zentrierung des Grundrahmens
mit dem Trägersystem für die Solarmodule. Dies
ist gegenüber den bekannten Konstruktionen, die Laufschienen
und Führungsrollen zur Zentrierung benötigen,
ein wesentlicher Vorteil.
-
Von
einigen senkrechten Stützen führen waagerechte
Fixierträger zum Zentrallager, wodurch die Fundamentanordnung
um das Zentrallager zentriert wird. Diese Fixierträger
liegen oberhalb des Fundamentes, so dass für sie kein Erdaushub
erforderlich ist und sie auch nicht betoniert werden müssen.
Die Fixierträger sind über Montageplatten mit dem
Zentrallager verbunden. Dadurch ist das Zentrallager sicher im Mittelpunkt
des Fundamentes zentriert, und große Querkräfte
werden so auch vom Zentrallager auf das Ringfundament übertragen,
wodurch das Zentrallager entlastet wird.
-
Da
die Fixierträger höher montiert sind als die Verbindungsträger,
geben sie den Stützen während der Montage eine
stabile Position und unterstützen somit aktiv die Montagegenauigkeit
und Montagesicherheit und reduzieren auch den Zeitaufwand für
die Montage. Darüber hinaus ersparen sie umfangreiches
Einmessen des Fundamentrahmens zum Mittelpunkt/Zentrallager.
-
Durch
das Merkmal der Fundamentanordnung die Höhe der Stützen
unterschiedlich auszugestalten ist es möglich, auf das
Anlegen großflächiger Terrassen für den
Standort der Photovoltaikanlage zu verzichten, und damit den Aufwand
der Montage nachweislich zu reduzieren. Unebenheiten im Boden bzw.
Fundamentgraben und Neigungen des Grundstückes werden so
durch die Variierung der Höhe der einzelnen senkrechten
Stützen ausgeglichen.
-
Anhand
der in den unteren Kopfplatten der senkrechten Stützen
eingelassenen Gewinde und durch Stellschrauben oder Gewindestangen,
welche gegen die Sauberkeitsschicht drücken, sind die Stützen
in ihrer Höhe so justierbar, dass sie zueinander in Waage
stehen. Durch die Stellschrauben können mehrere Nachführsysteme
innerhalb eines Solarparks auf gleiche Höhe gebracht werden.
-
Sowohl
die senkrechten Stützen als auch die Verbindungsträger
sind vorgefertigt und sind so am jeweiligen Standort der Photovoltaikanlage
segmentweise montierbar. Unabhängig von der kompletten Montage
des Fundamenteinbauteils ist ein einzelnes aufgebautes Segment bereits
auf eine fehlerfreie Montage prüfbar. Durch diese Beschaffenheit
wird in der Praxis eine hohe Genauigkeit bei der Montage bei geringen
Kosten für Zeit und Material bei hoher Montagezuverlässigkeit
erzielt.
-
Für
das Ringfundament und das Zentrallagerfundament ist zum Zweck der
Betonierung jeweils eine Bewehrung vorgesehen, wobei idealer Weise der
Beton in seiner Höhe etwas über der Grünnabe abschließt.
Dadurch wird vermieden, dass die im Erdreich vorhandene und für
Stahlträger schädliche Erdsäure mit den
Stützen in Kontakt kommt und langfristig Korrosionsschäden
entstehen. Gleichsam hat eine leichte Erhöhung des Betons über
der Grünnabe zur Folge, dass der innere Bereich z. B. mit
Vlies und Kies ausgefüllt werden kann. Dieser verhindert
das Entstehen von Unkraut. Somit bleibt der Innenbereich der Fundamentanordnung
unversiegelt, wodurch das Maß der baulichen Nutzung gering
gehalten wird, und es entsteht ein attraktives Gesamtbild. Insgesamt
schauen dann alle Stützen mit den Radsätzen und
das Zentrallager mit den waagerechten Fixierträgern heraus.
-
Anhand
der in den unteren Kopfplatten der senkrechten Stützen
eingelassenen Gewinde und durch Stellschrauben sind die Stützen
in ihrer Höhe justierbar. Um die richtige Höhe
sehr genau und in einfacher Weise einstellen zu können,
ist ein markierter Ring am Zentrallager vorgesehen, wobei mittels einer
auf den senkrechten Stützen aufgelegten Laserwaage die
Höhe der Stützen derart justierbar ist, dass der
waagerechte Laserstrahl den Markierungsring kongruent trifft.
-
Sofern
es die Bodenstruktur erforderlich macht, besteht die Möglichkeit
im Untergrund des Fundamentes zusätzliche Fundamentsäulen
zu installieren, z. B. als Rüttelstopfsäulen,
Schotterstopfsäulen, Holz- oder Betonpfähle. Die
im Ringfundament installierten senkrechten Stützen bieten
eine ideale Möglichkeit zur Aufnahme von Kräften
für diese Fundamentsäulen. Dadurch wird sichergestellt, dass
auch bei schwierigen Bodenverhältnissen die Standsicherheit
der Photovoltaikanlage gewährleistet ist.
-
Die
Konstruktion des Grundrahmens aus gebogenen vorgefertigten Stahlträgern
(z. B. Doppel-T-Träger) ermöglicht es, dass er
am Standort der Photovoltaikanlage zu einem kreisförmigen
Ring zusammensetzbar ist. Durch ein Speichensystem fixiert, wird
der Grundrahmen um das Hauptlager gedreht. Da die Kräfte
nunmehr nicht durch vier, sondern durch mehrere Radsysteme aufgenommen
werden, kann mit Standardstählen gearbeitet werden. Diese
Stahlträger sind leicht und ohne Sondermaschinen zu biegen,
und die Kosten für das Material verringern sich. Dadurch
wird eine massive Rundlaufschiene aus teurem Walzstahl komplett
eingespart. Der Grundrahmen bildet gleichzeitig die Lauffläche,
auf welchem das Trägersystem auf den Radsätzen
des Fundamentes gefahren wird.
-
Auf
den senkrechten Stützen des Ringfundamentes sind die Radsätze
an den dafür vorgesehenen Montageflanschen montiert. Diese
Radsätze beinhalten neben dem Rad auch die Radlager und
eine Befestigungsanordnung. Der Grundrahmen mit dem darauf montierten
Trägersystem bildet einen kreisförmigen Ring,
der direkt auf diesen Radsätzen liegt und drehbar geführt
wird, wodurch die Stützen das Gewicht der Photovoltaikanlage
aufnehmen. Die Radsätze sind für erschwerte Umweltbedingungen
und für das Tragen von großen Lasten bei geringen
Fahrgeschwindigkeiten und hohen Stillstandzeiten für den Rundlauf
ausgelegt. Die Radlager sind als selbstschmierende Wälzlager
bzw. Pendelrollenlager ausgeführt und mit einer Lebensdauerschmierung
ausgestattet. Das Rad mit den Radlagern ist wiederum in einem Radblock
untergebracht, der dann auf einem der Stützen montiert
wird.
-
Um
Querkräfte auf dem Radlager zu vermeiden sind diese in
der Höhe und dem Winkel genau mittig auszurichten. Dazu
dienen unterhalb der Radsätze vorgesehene Bohrungen/Gewindebohrungen. Um
den Mittelpunkt und die richtige Höhe leicht zu finden
ist am Zentrallager ein markierter Ring vorgesehen. So kann mittels
einer auf den senkrechten Stützen aufgelegten Laserwaage
die Höhe und der Winkel der Radsysteme zum Mittelpunkt
genauestens justiert werden, indem der waagerechte Laserstrahl den
Markierungsring kongruent trifft.
-
Das
Rad ist als Kegelstumpf mit einem konusförmigen Verlauf
des Radprofils ausgeführt, mit einem kleinen Winkel zwischen
dem Radprofil und der Radachse. Das konusförmige Radprofil
hat aufgrund der Rollradiendifferenz zwischen dem äußeren Rollradius
und dem inneren Rollradius den Vorteil hoher Laufstabilität.
Dabei bewirkt der größere äußere Rollradius
einen langsameren Lauf und der kleinere innere Rollradius bewirkt
einen schnelleren Lauf, woraus eine unterschiedliche Drehmomentübertragung zwischen
der inneren und der äußeren Seite des Radreifens
resultiert. Diese Eigenschaft der Radkonstruktion, auch benannt
als äquivalente Konizität, optimiert zum einen
das Laufverhalten des Grundrahmens und auch zum anderen eine zwangsweise Drehbewegung
um das Hauptlager. Die schmale Berührungsfläche
zwischen dem Rad und dem Grundrahmen führt aber zu einem
hohen Verschleiß des Rades und der Lauffläche
des Grundrahmens. Aus diesem Grund ist der Radsatz mit einem kleinen
Winkel auf dem senkrechten Träger montiert, wobei der Winkel
durch zwei Stellschrauben und über in die obere Kopfplatte
der Stütze eingelassene Langlöcher justierbar
ist. Somit ergibt sich eine formstabile geometrische Rad-Grundrahmen-Paarung,
die eine gute Laufstabilität ausweist bei geringen Querkräften
auf die Lager, hoher Zuverlässigkeit und geringem Verschleiß.
-
An
den Montageflanschen der Stützen ist auch jeweils eine
Abhebesicherung innen oder außen montiert, die sicherstellen,
dass der Grundrahmen bei extremen Windlasten vor dem Abheben gesichert
ist. Diese Montageflansche lassen sich im Fall einer Havarie austauschen.
-
An
einer der senkrechten Stützen ist der Antrieb montiert.
Der Antrieb besteht aus einem elektrischen Motor und einem Getriebe,
wobei sich an der Ausgangswelle des Getriebes ein Kettenrad befindet. Das
Kettenrad wird von einer Kette umschlungen, welche um den Grundrahmen
installiert ist. Sobald der starr installierte Antrieb angesteuert
wird, wird das Antriebsmoment des Motors durch das Kettenrad auf
den Grundrahmen übertragen, und der Grundrahmen mit dem
darauf montierten Trägersystem fährt auf den Radsätzen
und wird dabei vom Zentrallager geführt. Dabei wird die
Temperatur des Motors, dessen Stromaufnahme sowie die Drehzahl von
einer EDV-Steuerung überwacht, um etwaige Störungen
von der Steuerung der nachführbaren Photovoltaikanlage
automatisch erkennen zu lassen. Die Kettenspannung kann durch einen
Druckmesser überwacht werden, wodurch eine zu geringe Kettenspannung
sowie ein Reißen oder Abspringen der Kette rechtzeitig
von der Steuerung identifizierbar sind.
-
Das
Trägersystem besteht aus einer Stahlkonstruktion, bestehend
aus vertikalen Doppel-T-Trägern oder Rundrohren und horizontalen
Pfetten, auf der die Solarmodule angeordnet sind. Das Trägersystem
ist so geneigt, dass die Solarmodule optimal zur Sonne ausgerichtet
sind. Dies liegt für den 45. bis 55. Breitengrad bei 30° Neigung.
Durch Einsatz der erfindungsgemäßen Fundamentanordnung
kann die Anlage mit Solarmodulen mit einer Gesamtfläche
von 200 qm bis zu 1000 qm ausgestattet werden, die der Sonne nachgeführt
werden.
-
Die
Vorteile der Erfindung sind in jedem der Untersysteme, als auch
in der Verbindung der Systeme zueinander zu finden. Durch die vorgefertigten Komponenten
und die Fixierträger erfolgt die Montage des Fundamentsystems
vollkommen ohne Messsysteme und kann somit kostengünstig
von einfachem Personal montiert werden, ohne das die Gefahr besteht,
dass das System rund wird oder das Hauptlager nicht zentrisch ist.
-
Besonders
vorteilhaft ist, dass die Lauffläche des Grundrahmens nach
unten zeigt. Dadurch ist sie immer sauber, die Lauffläche
ist nicht sichtbar und sieht auch dann noch attraktiv aus, wenn
sich erste Nutzungsspuren gebildet haben. Insgesamt gewährleistet
eine nach unten gerichtete Lauffläche eine sichere und
gleichmäßige Fahrweise. Eine Fehlfunktion, wie
z. B. Blockierung durch Äste, Eis, Schnee, Sand oder Vandalismus,
wird durch dieses Bauprinzip ausgeschlossen, so dass die Photovoltaikanlage jederzeit
genau und zuverlässig dem optimalen Sonnenstand nachgeführt
wird und dadurch der maximalen Energieertrag erwirtschaftet werden
kann.
-
Auch
die Möglichkeit, die Höhe der senkrechten Stützen
variieren zu können, ist vorteilhaft. So kann je nach Standort
bei meteorologisch bedingten vermehrten Schneefall der Abstand zwischen
der Unterkante der Solarmodule und dem Fundament im Boden vergrößert
werden, so dass sich kein so großer Schneeberg vor dem
Trägersystem mit den Solarmodulen aufbaut, dass er die
untere Modulreihe berührt.
-
Das
Biegen von Standard-Stahlträgern, die optimaler Weise ein
spiegelgleiches Profil haben lassen sich kostengünstig
mit hoher Genauigkeit und ohne Sondermaschinen fertigen. Durch die
Montage vor Ort ist bei einer Teilung des Grundrahmens in mehrere
Elemente ist der Durchmesser beliebig gestaltbar.
-
Wird
der Grundrahmen als U-Profil oder Doppel-T-Profil ausgeführt,
bietet er eine gute Möglichkeit zur Führung eine
Kette oder einen Zahnriemen aufzunehmen. Die Kette oder der Zahnriemen liegen
dann gut geschützt innerhalb des Profils.
-
Durch
Einsatz der erfindungsgemäßen Fundamentanordnung
kann die Anlage mit Solarmodulen mit einer Gesamtfläche
von 200 qm (z. B. 20 m breit und 10 m hoch) und größer
ausgestattet werden, um der Sonne nachgeführt zu werden.
Einzig von der Anzahl der Stützen und Radsysteme sowie dem
Durchmesser des Grundsrahmens ist es abhängig, wie groß die
Fläche ist, auf denen Solarmodule montiert werden können.
-
Vorteilhaft
ist auch, dass das Fundamenteinbauteil, der Grundrahmen und das
Trägersystem mit den Solarmodulen aus mehreren vorgefertigten
und vormontierten Modulen zusammensetzbar sind. So sind die Module
leicht zum Standort transportierbar und können dort durch
Montage mit hoher Genauigkeit und geringem Fehlerrisiko zusammengefügt
werden.
-
Durch
die Verwendung von Standard-Trägern kann das gesamte System
ohne Sondermaschinen in denjenigen Regionen/Ländern gefertigt
werden, wo er errichtet wird. Dadurch wird der Transportaufwand
und somit die Gesamtkosten minimiert.
-
Eine
Ausführungsform der Erfindung ist beispielhaft in den Figuren
dargestellt.
-
1 zeigt
die Komponenten des Fundamenteinbauteils von oben
-
2 zeigt
eine senkrechte Stütze mit Radsatz und mit Abhebesicherung
von innen
-
3 zeigt
eine senkrechte Stütze mit elektrischen Antrieb und Antriebskette
in seitlicher Sicht
-
4 zeigt
die Komponenten des Radsatzes im Querschnitt
-
5 zeigt
die Komponenten des Trackersystems mit Solarmodulen von vorne
-
6 zeigt
das Trackersystem als Querschnitt in seitlicher Sicht
-
7 zeigt
die Komponenten des Trackersystems ohne Solarmodule von vorne
-
In 1 sind
die wesentlichen Komponenten des Fundamenteinbauteils 2 im
Ringfundament 10 mit dem Zentrallager 5 im Mittelpunkt
in Draufsicht gezeigt. Zuerst wird das Zentrallager 5 im
Mittelpunkt der Anordnung montiert und betoniert, so dass der Mittelpunkt
fest determiniert ist. Unter dem Zentrallager 5 ist der
Kellerraum 24 angeordnet, in dem beispielsweise die EDV-Steuerung
für die Nachführung der Photovoltaikanlage installiert
ist. Danach erfolgt die Anbringung der waagerechten Fixierträger 8 zwischen
dem Zentrallager 5 und einigen senkrechten Stützen 6.
Anschließend wird das Fundamenteinbauteil 2 aus
den senkrechten Stützen 6 und den Verbindungsträgern 7 zusammengesetzt.
Die Verbindungsträger 7 werden jeweils zwischen
zwei Stützen 6 eingeschraubt, so dass sie oberhalb
der Betonschicht des Ringfundamentes 10 liegen. Diese vom
Mittelpunkt ausgehende Bauweise stellt bereits bei der Montage sicher,
dass das Fundamenteinbauteil 2 zentrisch um das Zentrallager 5 montiert
und fixiert wird. Es muss nicht, wie bei anderen Systemen, nach der
Montage eines Ringfundamentes der Mittelpunkt gesucht werden. Nach
der Armierung und Betonierung des Ringfundamentes 10 können
so die Verbindungsträger 7 herausgeschraubt und
bei einer anderen Montage wiederverwendet werden.
-
Auf
allen Stützen 6 ist je ein Radsatz 17 und eine
Abhebesicherung 16 montiert. Das Zentrallager 5 weist
darüber hinaus einen Markierungsring 22 auf, zur
Ausrichtung der höhenverstellbaren Stützen 6 mittels
eines Laserstrahles.
-
In 2 ist
eine senkrechte Stütze 6 mit montierten Radsatz 17 und
montierter Abhebesicherung 16 dargestellt. Die Abhebesicherung 16 kann
innen oder außen befestigt werden. Die senkrechte Stütze 6 ist über
die Verbindungsträger 7 mit den anderen Stützen 6 zum
Montieren verbunden. Der Grundrahmen 3 dreht sich auf den
Radsätzen 17 rotatorisch und wird durch die Abhebesicherung 16 vor dem
Abheben bei extremen Windlasten gesichert. Durch die eingelassenen
Gewindebohrungen 23 in der unteren Kopfplatte der senkrechten
Stütze 6 ist eine Justierung der Höhe
möglich.
-
In 3 ist
die senkrechte Stütze 6 mit montiertem Antrieb 13 und
der Antriebskette 12 am Grundrahmen 3 gezeigt.
An der senkrechten Stütze 6 ist ein Fixierträger 8 zum
Zentrallager montiert. Der Grundrahmen 3 dreht sich auf
den Radsätzen 17 und wird dabei durch einen elektrischen
Motor 15 mit Getriebe 14 über ein Kettenrad
nebst Umlenkrollen angetrieben. Eine Kette 12 umspannt
den Grundrahmen 3 und umschlingt das Kettenrad der Ausgangswelle
des Getriebes 14, wodurch das Antriebsmoment vom Motor 15 auf
den Grundrahmen 3 übertragen wird. Die Drehgeschwindigkeit
wird dabei durch die Übersetzung des Getriebes sowie durch
einen Frequenzumrichter bestimmt.
-
In 4 sind
die wesentlichen Komponenten des Radsatzes 17 im Querschnitt
dargestellt. Der Radsatz 17 setzt sich aus der Radachse 19 und
dem Radreifen 18 zusammen, wobei der Radreifen über Wälzlager
oder Pendelrollenlager auf der Achse installiert ist. Der Radsatz 17 ist
auf dem Montageflansch 21 der senkrechten Stütze 6 montiert,
und über die Stellschrauben 20 in der Neigung
einstellbar. Zur optimalen Justierung weist der Montageflansch 21 und
die obere Kopfplatte der senkrechten Stütze 6 Langlöcher
auf. Durch die Justierung der Neigung des Radsatzes 17 wird
eine maximale Berührungsfläche genau senkrecht
zum Zentrallager zwischen dem Grundrahmen 3 und dem konischen
Profil des Radreifens 18 eingestellt, so dass ein minimaler
Verschleiß des Rades und des Grundrahmens 3 auftritt.
-
In 5 sind
die wesentlichen Komponenten der Photovoltaikanlage 1 mit
den Solarmodulen 9 dargestellt, die einachsig horizontal
der Sonne nachgeführt wird:
- a) Das
Fundamenteinbauteil 2, das sich aus einem Ringfundament 10 mit
senkrechten Stützen 6 zusammensetzt, die in dem
Ringfundament 10 um das Zentrallager 5 bodenfest
installiert wird.
- b) Der Grundrahmen 3, der sich auf den Radsätzen
dreht und durch das Zentrallager 5 zentriert ist.
- c) Das Trägersystem 4, das auf dem Grundrahmen 3 montiert
ist und mit Solarmodulen 9 bestückt ist.
-
Das
Photovoltaikanlage 1 wird der Sonne nachgeführt,
indem der Grundrahmen 3 durch einen am Fundamenteinbauteil 2 installierten
elektrischen Antrieb 13 in Bewegung gesetzt wird.
-
In 6 ist
die Photovoltaikanlage 1 im Querschnitt und in seitlicher
Sicht dargestellt, einschließlich der optional einbringbaren
Fundamentsäulen 11. Zur Montage der Photovoltaikanlage 1 wird
im Boden zuerst die Fundamentgrube für das Zentrallager 5 ausgehoben
und das Zentrallager montiert. Dadurch sind die Position und die
Höhe des Trackersystems definiert.
-
Danach
wird ein geschlossener vieleckiger Ringfundamentgraben 10 um
das Zentrallager 5 ausgehoben, in dem die senkrechten Stützen 6 montiert werden. Überirdisch
montierte waagerechte Fixierträger 8 fixieren
das Zentrallager 5. Zur Erhöhung der Standsicherheit
können zusätzliche Fundamentsäulen 11 unter
dem Stützen 6 und unter dem Ringfundament 10 installiert
werden. Zuletzt werden die Fundamente armiert und betoniert. Der
Grundrahmen 3 lagert drehbar auf den Radsätzen 17 der
Stützen 6 und wird dabei durch das Zentrallager 5 zentriert.
Danach wird das Trägersystem 4 auf dem Grundrahmen 3 montiert
und die Solarmodule 9 montiert.
-
In 7 sind
die wesentlichen Komponenten der Photovoltaikanlage 1 ohne
Solarmodule dargestellt. Vom Fundamenteil sind die herausragenden senkrechten
Stützen 6 mit den darauf montierten Radsätzen 17 sichtbar.
Einige Stützen 6 werden mit den waagerecht installierten
Fixierträgern 8 am Zentrallager 5 verbunden.
Auf den Grundrahmen 3, der sich auf den Radsätzen 17 dreht
und durch das Zentrallager 5 zentriert ist, wird das Trägersystem 4 bestehend
aus Doppel-T-Trägern und Pfetten montiert.
-
- 1
- Photovoltaikanlage
- 2
- Fundamenteinbauteil
- 3
- Grundrahmen
- 4
- Trägersystem
- 5
- Zentrallager
- 6
- Stütze
- 7
- Verbindungsträger
- 8
- Fixierträger
- 9
- Solarmodul
- 10
- Ringfundament
- 11
- Fundamentsäule
- 12
- Kette,
Riemen
- 13
- Antrieb
- 14
- Getriebe
- 15
- Motor
- 16
- Abhebesicherung
- 17
- Radsatz
- 18
- Radreifen
- 19
- Radachse
- 20
- Stellschraube
- 21
- Montageflansch
- 22
- Markierungsring
- 23
- Gewinde
- 24
- Kellerraum
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 1818472
A2 [0003]
- - WO 01/90662 A2 [0005]
- - EP 1691423 A2 [0006]
- - WO 02/097341 A1 [0010]