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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Trocknung von Mauerwerk mit innen liegenden, mit Wärmedämmstoffen versehenen Hohlräumen.
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Gattungsbildende Vorrichtungen sind im Stand der Technik bekannt. Aus der Druckschrift
EP 1 417 384 B1 geht eine Vorrichtung zum Trocknen eines Gebäudes mit Wasserschaden hervor, wobei eine Trocknungsanlage mit einem Hochdruckgebläse, einem Trocknungsrotor und weiteren Zuleitungen zum Zuführen trockener Luft und dadurch Drücken von zuvor getrockneter Luft in einen wassergeschädigten Zwischenraum oder alternativ zum Ansaugen feuchter Luft aus demselben Zwischenraum verwendet wird. Darüber hinaus wird in dieser Druckschrift vorgeschlagen, die Saug- und Druckseite des Hochdruckgebläses mit einer Leitung dahingehend zu verbinden, dass die von dem Hochdruckgebläse geförderte Luft durch den wassergeschädigten Zwischenraum geführt wird.
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In der Druckschrift
DE 10 2010 052 294 A1 wird ein Verfahren zum Entfeuchten von Mauerwerk in einem Gebäude vorgeschlagen, bei dem in das zu entfeuchtende Mauerwerk eine Vielzahl voneinander beabstandete Bohrlöcher eingebracht werden, deren Öffnungen mit Anschlussschläuchen druckdicht verschlossen werden und mit den Anschlussschläuchen durch eine an deren freien Ende angeschlossene Absaugeinrichtung eine Transportströmung zur Aufnahme und Weitertransport von Feuchtluft aus dem zu entfeuchtenden Mauerwerk erzeugt wird.
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Feuchtigkeitsbehaftete Mauerwerke sind dann besonders schwierig zu trocknen, wenn sie aus Hohllochsteinen aufgebaut sind, die in ihren Hohlkammern mit Dämmstoff ausgefüllt sind. Typischerweise werden hierfür Mineralwolle oder Perlite als Dämmstoffe verwendet, welche im Falle eines Feuchtigkeitseintrags in das Mauerwerk häufig bis zur Sättigungsgrenze Feuchtigkeit aufnehmen. Zudem verhindert die Dämmwirkung der Dämmstoffe einen Wärmetransfer in die Tiefen der Dämmstoffe, so dass mit konventionellen Methoden wie Kondensations-, Mikrowellen oder Infrarottrocknung, eine Trocknung entsprechend gedämmter Hohllochsteine nur sehr zeit- und kostenintensiv durchzuführen ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zur Trocknung von Mauerwerk mit innen liegenden, mit Wärmedämmstoffen versehenen Hohlräumen anzugeben, das die bisher im Stand der Technik auftretenden Nachteile weitestgehend vermeidet.
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Die Erfindung ergibt sich aus den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, sowie der Erläuterung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die in den Figuren dargestellt sind.
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Die Aufgabe ist mit einer Vorrichtung zur Trocknung von Mauerwerk mit innen liegenden, mit Wärmedämmstoffen versehenen Hohlräumen, aufweisend ein Gebläse zur Bereitstellung druckbeaufschlagter Prozessluft, dadurch gelöst, dass das Gebläse mit einem Verteilerstück verbunden ist, welches eine Mehrzahl von Verteilerleitungen aufweist, die von dem Verteilerstück abzweigen, und an den Verteilerleitungen jeweils ein lanzettenartig ausgebildetes Auslassstück mit jeweils mindestens einer Auslassöffnung angeordnet ist. Grundprinzip dieser ersten grundlegenden Ausführungsform der Erfindung ist die Bereitstellung von druckbeaufschlagter Prozessluft in einem feuchtigkeitsbehafteten Mauerwerk mit Hilfe eines Gebläses. Das Gebläse ist typischerweise als Rotoranordnung mit einer Saug- und Druckseite ausgebildet und mit einem Verteilerstück verbunden, von dem eine Mehrzahl von Verteilerleitungen abzweigen. An den Verteilerleitungen sind jeweils lanzettenartige Auslassstücke angeordnet, über die die durch das Gebläse bereitgestellte Prozessluft das Mauerwerk über mindestens eine Auslassöffnung zur Trocknung zur Verfügung gestellt wird. Die lanzettenartige Formgebung der Auslassstücke stellt sicher, dass diese weitgehend flexibel einsetzbar sind und dadurch auch Mauerwerk mit Mauersteinen erreichen können, die räumlich beengte Hohlkammern aufweisen. Zum Einbringen der Auslassstücke in das feuchtigkeitsgeschädigte Mauerwerk ist es notwendig, in einem unteren Bereich eine Mehrzahl von zueinander beabstandeten Einlassbohrungen zu setzen, was den Auslassstücken einen direkten Zugang zu den feuchten Dämmmaterialien ermöglicht. Abtransportiert wird die nach Durchströmen der feuchtigkeitsbeaufschlagten Bereiche des Mauerwerks feuchtigkeitsbehaftete Prozessluft über Auslassbohrungen, welche wiederum beabstandet zueinander in einem Bereich des Mauerwerks gesetzt werden, der oberhalb des durch einen Feuchtigkeitseintrag beschädigten Bereichs liegt. Die Vorrichtung ist auf Grund ihrer einfachen Ausgestaltung robust ausgeführt und schnell montierbar. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die Vorrichtung auf wechselnden Baustellen eingesetzt und dadurch häufig transportiert sowie montiert werden muss.
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Unter Mauerwerk mit innen liegenden, mit Wärmedämmstoffen versehenen Hohlräumen wird unter anderem kerngedämmtes Mauerwerk bzw. Wand- und Mauerwerkskonstruktionen verstanden, die aufgrund einer oder mehrere innen liegenden hochwärmedämmenden Schichten erhöhte Anforderungen an den Wärmedurchlasswiderstand erfüllen, beispielsweise Hohllochziegel mit oder ohne zusätzlicher Wärmedämm-Materialien.
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In einer ersten bevorzugten Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass das Verteilerstück an wenigstens einer abzweigenden Verteilerleitung ein Ventil aufweist, das eine Zufuhr von Prozessluft in die abzweigende Verteilerleitung steuert. Die Steuerung des Ventils kann hierbei in einer einfachsten Form manuell erfolgen, wenn dieses als handbetätigtes Ventil ausgeführt ist. Es ist aber auch denkbar, das Ventil als elektronisch steuerbares Ventil auszuführen und dadurch automatisiert auf sich verändernde Prozessparameter im Trocknungsvorgang reagieren zu können. Eine gezielte Steuerung der Zuflussmenge von Prozessluft ist vorteilhaft dann sinnvoll, wenn auf Grund unterschiedlich starker Feuchtigkeitseinträge in unterschiedlichen Bereichen eines Mauerwerks unterschiedliche Durchflussraten von Prozessluft eingestellt werden sollen, um ein gleichmäßiges Trocknungsergebnis zu erhalten. Vorzugsweise sind alle von dem Verteilerstück abzweigenden Verteilerleitungen mit einem steuerbaren Ventil ausgestattet, um eine maximale Einsatzbandbreite der Vorrichtung bei unterschiedlich starken Feuchtigkeitseinträgen innerhalb eines Mauerwerks sicherzustellen.
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Vorteilhaft ist die Erfindung dahingehend weitergebildet, dass die Verteilerleitungen schlauchartig ausgebildet sind. Eine derartige Ausbildung ermöglicht eine flexible Anordnung der an den Verteilerleitungen angeordneten Auslassstücke innerhalb des feuchtigkeitsgeschädigten Mauerwerks, zudem kann die Einsatztiefe der Vorrichtung durch Variation der Schlauchlängen prinzipiell beliebig auf den jeweils vorliegenden Feuchtigkeitseintrag im Mauerwerk angepasst werden.
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Weiter vorteilhaft beträgt die Anzahl der von dem Verteilerstück abzweigenden Verteilerleitungen 6 oder 16. Durch diese Festsetzung stehen zwei Grundvarianten der Vorrichtung zur Verfügung, die für kleinere bzw. größere Mauerwerke einsetzbar sind. Selbstverständlich ist es natürlich auch möglich, die Anzahl der abzweigenden Versorgungsleitungen auf andere Werte festzusetzen, sollten neue Anwendungsgebiete dies erfordern.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass diese eine Trocknungs- und/oder Temperierungsvorrichtung der Prozessluft umfasst, um diese besser zur Aufnahme von Feuchtigkeit aus dem Mauerwerk vorzubereiten. Vorteilhaft ist die Trocknungsvorrichtung in diesem Aspekt der Erfindung als Luftentfeuchter, der je nach Trocknungsleistung entweder als Kondensations-, Absorptions- oder Adsorptionstrockner ausgeführt ist, ausgebildet und an der Saugseite des Gebläses angeordnet, um diesem bereits vorgetrocknete Prozessluft bereitzustellen, alternativ ist allerdings auch eine Anordnung der Trocknungsvorrichtung in dem Verteilerstück denkbar, so dass die Prozessluft erst vor Zuteilung auf die Versorgungsleitungen getrocknet wird.
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Die Temperierungsvorrichtung ist vorteilhaft an der Druckseite des Gebläses angeordnet, um die Prozessluft vor Eintritt in das Verteilerstück derart zu erwärmen, wobei vorteilhaft eine Lufttemperatur erzeugt wird, die noch keine Isolierungsmaßnahmen an der Vorrichtung erforderlich macht, die Feuchtigkeitsaufnahmefähigkeit der Prozessluft aber derart verbessert, dass entweder eine größere Feuchtigkeitsmenge aus dem Mauerwerk in derselben Prozesszeit abführbar oder die Trocknungszeit bei derselben Feuchtigkeitsmenge im Vergleich zu einer Verwendung eines Gebläses ohne Temperierungsvorrichtung absenkbar ist. Alternativ ist es allerdings ebenfalls denkbar, die Temperierungsvorrichtung in dem Verteiler- oder in den Auslassstücken anzuordnen, falls die Einsatzsituation entsprechenden Raum im Mauerwerk bzw. ein entsprechend vergrößertes Verteilerstück zulässt.
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Darüber hinaus ist die Erfindung vorteilhaft derart weitergebildet, dass die Vorrichtung wenigstens eine Sensoreinheit umfasst, die zur Erfassung mindestens einer Regelgröße ausgebildet und eingerichtet ist. Diese Regelgröße ist einem Regler, der an der Vorrichtung angeordnet ist, bereitstellbar, wobei die Übermittlung vorteilhaft über eine Kabelleitung, alternativ über eine Funkverbindung, vorzugsweise über eine NFC-, WLAN-, Infrarot- oder Bluetooth-Verbindung, erfolgt.
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Vorteilhaft umfasst diese wenigstens eine Sensoreinheit ein Röhrchen, welches zur Durchströmung mit feuchtigkeitsbehafteter Prozessluft ausgebildet ist und damit zur Messung einer Durchflussrate mit verbrauchter Prozessluft geeignet ist. Bevorzugt sind in der Sensoreinheit darüber hinaus ein Temperatur- und ein Feuchtigkeitssensor angeordnet, um der Vorrichtung derartige Regelgrößen bereitstellen zu können, um das Wirkprinzip der Vorrichtung an die jeweils vorherrschenden Feuchtigkeitseinträge in den jeweiligen Mauerwerken anzupassen und Rückschlüsse über die Wirkung der eingebrachten Prozessluft zu erhalten, so dass die Trocknungsstrategie während des Trocknungsvorgangs auf sich verändernde Randbedingungen anpassbar ist.
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In einem weiteren Aspekt der Erfindung ist die wenigstens eine Sensoreinheit als Durchflusssensor ausgebildet und zur Messung einer aktuellen Durchflussrate verbrauchter Prozessluft eingerichtet. Diese Werte sind dem Regler, der in diesem Aspekt der Erfindung wenigstens ein Ventil an dem Verteilerstück steuert, übermittelbar, so dass sich in den Auslassstücken ein variabler Arbeitsdruck der Prozessluft in Abhängigkeit aktueller Randbedingungen in der Vorrichtung einstellen lässt. Bevorzugt ist der Regler darüber hinaus derart ausgebildet und eingerichtet, dass die Regelung des Arbeitsdrucks der Prozessluft auf Basis der dem Regler von der wenigstens einen Sensoreinheit bereitgestellten Regelgrößen automatisch durchführbar ist.
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Weiter vorteilhaft ist die wenigstens eine Sensoreinheit als Temperatursensor verbrauchter Prozessluft ausgebildet und zur Messung einer aktuellen Temperatur verbrauchter Prozessluft eingerichtet. Diese Werte sind wieder dem Regler, der in diesem Aspekt der Erfindung die Temperierungsvorrichtung steuert, übermittelbar, so dass sich in den Auslassstücken eine variable Temperatur der Prozessluft in Abhängigkeit aktueller Randbedingungen in der Vorrichtung einstellen lässt. Weiter bevorzugt ist der Regler darüber hinaus wieder derart ausgebildet und eingerichtet, dass die Regelung der Temperatur der Prozessluft auf Basis der dem Regler von der wenigstens einen Sensoreinheit bereitgestellten Regelgrößen automatisch durchführbar ist.
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Schließlich ist die wenigstens eine Sensoreinheit als Feuchtigkeitssensor verbrauchter Prozessluft ausgebildet und zur Messung einer aktuellen Feuchtigkeit verbrauchter und feuchtigkeitsbeaufschlagter Prozessluft eingerichtet. Diese Werte sind wiederum dem Regler, der in diesem Aspekt der Erfindung die Trocknungsvorrichtung steuert, übermittelbar, so dass sich in den Auslassstücken eine variable Feuchte der Prozessluft in Abhängigkeit aktueller Randbedingungen in der Vorrichtung einstellen lässt. Weiter bevorzugt ist der Regler darüber hinaus wieder derart ausgebildet und eingerichtet, dass die Regelung der Feuchtigkeit der Prozessluft auf Basis der dem Regler von der wenigstens einen Sensoreinheit bereitgestellten Regelgrößen automatisch durchführbar ist.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der – gegebenenfalls unter Bezug auf die Zeichnung – zumindest ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Gleiche, ähnliche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Es zeigen:
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1 eine Prinzipskizze einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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2 ein Verteilerstück der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer isometrischen Detailansicht,
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3 ein Auslassstück der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer isometrischen Detailansicht,
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4 eine alternative Ausführungsform des Verteilerstücks der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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5 ein Ablaufschema eines Verfahrens unter Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung, und
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6 eine Prinzipdarstellung eines Mauerwerks mit Feuchtigkeitseintrag und Einlass- sowie Entlastungsbohrungen zur Durchführung des Verfahrens gemäß 5.
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Die prinzipielle Funktionsweise der Vorrichtung, die Gegenstand der Erfindung ist, ist in 1 dargestellt. Ein Gebläse 12, an dem an einer Saugseite vorteilhaft eine Trocknungsvorrichtung 10 und an einer Druckseite bevorzugt eine Temperierungsvorrichtung 14 angeordnet sind, ist mit einem Verteilerstück 16 verbunden und stellt diesem druckbeaufschlagte Prozessluft bereit. Von dem Verteilerstück 16 zweigen bevorzugt schlauchartig ausgebildete Verteilerleitungen 32 ab, wobei die Abzweigstelle vorteilhaft mit einem Ventil 24 ausgestattet ist, mit welchem eine Zufuhr von Prozessluft in die Verteilerleitung 32 steuerbar ist. In der in 1 gezeigten Ausführungsform der Vorrichtung sind aus Gründen einer besseren Übersichtlichkeit lediglich zwei abzweigende Verteilerleitungen 32 dargestellt, um das der Vorrichtung zugrundeliegende Prinzip zu erläutern. Vorteilhaft ist das Verteilerstück 16 jedoch in zwei Varianten ausgeführt, dass die 6 bzw. 16 abzweigende Verteilerleitungen 32 vorsehen. Jeweils an einem anderen Ende der Verteilerleitungen 32 sind lanzettenartig ausgebildete Auslassstücke 18 angeordnet, die jeweils wenigstens eine Auslassöffnung 20 umfassen, über welche die Prozessluft in das feuchtigkeitsbeaufschlagte Mauerwerk einleitbar ist. Vorteilhaft weist die Vorrichtung darüber hinaus eine Sensoreinrichtung 22 auf, die derart ausgebildet und eingerichtet ist, dass mit dieser wenigstens eine Regelgröße erfassbar und einem Regler, der an der Vorrichtung angeordnet ist, bereitstellbar ist. Die Bereitstellung der Regelgröße erfolgt entweder kabelgebunden, beispielsweise über eine Signalleitung, oder alternativ über eine Funkverbindung, vorzugsweise über eine NFC, WLAN-, Infrarot- oder Bluetooth-Verbindung. In vorteilhafter Weise ist die Sensoreinheit 22 in der Nähe von Entlastungsbohrungen 30 in dem feuchtigkeitsbeaufschlagten Mauerwerk angeordnet und umfasst ein Röhrchen, das von feuchtigkeitsbeaufschlagter und damit verbrauchter Prozessluft durchströmbar ist. In dieser Weiterbildung der Erfindung ist die Sensoreinheit 22 als Durchflusssensor ausgebildet, wobei durch die Sensoreinrichtung 22 in dieser Ausführungsform als Regelgröße aktuelle Durchflussraten von feuchtigkeitsbeaufschlagter und damit verbrauchter Prozessluft erfassbar und dem Regler bereitstellbar sind und der Regler mit diesen Regelgrößen das wenigstens eine Ventil 24 an dem Verteilerstück 16 ansteuert, um so die Zufuhr von Prozessluft in die jeweilige Verteilerleitung 32 aktuellen Erfordernissen anzupassen. In einer alternativen Ausführungsform der Erfindung ist die Sensoreinheit 22 als Temperatursensor ausgebildet und stellt dem Regler als Regelgröße eine aktuelle Temperatur in der Nähe der Entlastungsbohrungen 30 bereit, auf deren Basis der Regler die Temperierungsvorrichtung 14 ansteuert, um den Verteilerleitungen 32 temperierte Prozessluft bereitzustellen, die derart beschaffen ist, dass auf Grund ihrer Temperatur möglichst viel Feuchtigkeit aus dem feuchtigkeitsbeaufschlagten Mauerwerk aufnehmbar und über die Entlastungsbohrungen 30 ausführbar ist. In einer zusätzlichen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Sensoreinheit 22 als Feuchtigkeitssensor ausgebildet und erfasst als Regelgröße aktuelle Feuchtigkeitswerte von feuchtigkeitsbeaufschlagter und damit verbrauchter Prozessluft, wobei der Regler in dieser Weiterbildung der Erfindung die Trocknungsvorrichtung 10 ansteuert und damit den Feuchtigkeitsgrad der Prozessluft, die der Vorrichtung zugeführt wird, an aktuell erforderliche Bedingungen anpasst.
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2 zeigt eine Detailansicht des Verteilerstücks 16a der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Dieses ist bevorzugt kastenförmig in zwei Varianten ausgebildet, über ein Anschlussstück 34 mit dem in 2 nicht dargestellten Gebläse 12 verbunden und umfasst in einer ersten Ausbaustufe 6, in einer zweiten Ausbaustufe, wie in 2 gezeigt, 16 abzweigende Verteilerleitungen 32, wobei in 2 wiederum aus Gründen einer besseren Übersichtlichkeit nur eine Verteilerleitung 32 dargestellt ist. Den von dem Verteilerstück 16a abzweigenden Verteilerleitungen 32 sind bevorzugt zumindest anteilig Ventile 24 vorgeschaltet, mit denen die Zuflussmenge von Prozessluft aus dem Verteilerstück 16a in die jeweilige Verteilerleitung 32 steuerbar ist. Die Steuerung der Ventile 24 erfolgt in einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung über einen Regler, dem als Regelgröße aktuelle Durchflussraten von feuchtigkeitsbeaufschlagter und damit verbrauchter Prozessluft mit einer hierzu ausgebildeten Sensoreinheit 22 bereitgestellt werden.
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4 zeigt eine alternative Ausführungsform des Verteilerstücks 16b. In dieser Variante ist das Verteilerstück 16b rotationssymmetrisch ausgeführt, während die Verteilerleitungen 32 axial aus dem Verteilerstück 16b herausgeführt angeordnet sind. Diese Anordnung bietet eine höhere Flexibilität, wenn das Verteilerstück 16b beispielsweise mit Hilfe einer oder mehrerer Schellen an eine Tragvorrichtung montiert werden muss und ist darüber hinaus einfach herstell- und konfektionierbar.
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In 3 ist ein Auslassstück 18 der erfindungsgemäßen Vorrichtung gezeigt. Das Auslassstück 18 ist lanzettenartig ausgebildet, an einem Ende jeweils an eine Verteilerleitung 32 angeschlossen, an dem jeweils anderen Ende vorteilhaft druckdicht abgeschlossen und ermöglicht es dadurch, auch verwinkelte oder schwer zugängliche Hohlräume innerhalb von feuchtigkeitsbeaufschlagten Mauerwerken zu erreichen. Über die Verteilerleitungen 32, die bevorzugt schlauchartig ausgebildet sind, wird die Flexibilität der Vorrichtung noch einmal erhöht, so dass auch kleine Biegeradien kein Hindernis zur Einleitung von Prozessluft darstellen.
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Ein Ablaufschema des Verfahrens unter Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in 5 dargestellt. In einem ersten Verfahrensschritt 40 werden, wie in 6 in einer beispielhaften Wand 26 gezeigt, an einem unteren Ende des feuchtigkeitsbeaufschlagten Mauerwerks zueinander beabstandete Einlassbohrungen 28 gesetzt, welche derart beschaffen sind, dass über die Einlassbohrungen 28 die lanzettenartigen Auslassstücke 18 in das Mauerwerk eingebracht werden können, was in einem zweiten Verfahrensschritt 42 erfolgt. In einem dritten Verfahrensschritt 44 werden, wie ebenfalls in 6 gezeigt, in dem Mauerwerk oberhalb des feuchtigkeitsbeaufschlagten Bereichs Entlastungsbohrungen 30 gesetzt, über die die mit Feuchtigkeit angereicherte und damit verbrauchte Prozessluft aus dem Mauerwerk abgeführt werden kann. In einem vierten Verfahrensschritt 46 schließlich wird unter Verwendung des Gebläses 12 Prozessluft durch die Einlassbohrungen 28 in das Mauerwerk eingeleitet, durch den feuchtigkeitsbeaufschlagten Bereich durchgeleitet und als feuchtigkeitsbeaufschlagte und damit verbrauchte Prozessluft über die Entlastungsbohrungen 30 wieder aus dem Mauerwerk geführt.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und erläutert worden ist, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Es ist daher klar, dass eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten existiert. Es ist ebenfalls klar, dass beispielhaft genannte Ausführungsformen wirklich nur Beispiele darstellen, die nicht in irgendeiner Weise als Begrenzung etwa des Schutzbereichs, der Anwendungsmöglichkeiten oder der Konfiguration der Erfindung aufzufassen sind. Vielmehr versetzen die vorhergehende Beschreibung und die Figurenbeschreibung den Fachmann in die Lage, die beispielhaften Ausführungsformen konkret umzusetzen, wobei der Fachmann in Kenntnis des offenbarten Erfindungsgedankens vielfältige Änderungen beispielsweise hinsichtlich der Funktion oder der Anordnung einzelner, in einer beispielhaften Ausführungsform genannter Elemente vornehmen kann, ohne den Schutzbereich zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtliche Entsprechungen, wie etwa weitergehenden Erläuterungen in der Beschreibung, definiert wird.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Trocknungsvorrichtung
- 12
- Gebläse
- 14
- Temperierungsvorrichtung
- 16
- Verteilerstück
- 16a
- Verteilerstück
- 16b
- Verteilerstück
- 18
- Auslassstück
- 20
- Auslassöffnung
- 22
- Sensoreinheit
- 24
- Ventil
- 26
- Wand
- 28
- Einlassbohrungen
- 30
- Entlastungsbohrungen
- 32
- Verteilerleitung
- 34
- Anschlussstück
- 40
- Erster Verfahrensschritt
- 42
- Zweiter Verfahrensschritt
- 44
- Dritter Verfahrensschritt
- 46
- Vierter Verfahrensschritt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1417384 B1 [0002]
- DE 102010052294 A1 [0003]