DE4427245A1 - Verfahren zur Trocknung von Gebäudeteilen und Dämmschichten - Google Patents
Verfahren zur Trocknung von Gebäudeteilen und DämmschichtenInfo
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- E04B—GENERAL BUILDING CONSTRUCTIONS; WALLS, e.g. PARTITIONS; ROOFS; FLOORS; CEILINGS; INSULATION OR OTHER PROTECTION OF BUILDINGS
- E04B1/00—Constructions in general; Structures which are not restricted either to walls, e.g. partitions, or floors or ceilings or roofs
- E04B1/62—Insulation or other protection; Elements or use of specified material therefor
- E04B1/70—Drying or keeping dry, e.g. by air vents
- E04B1/7069—Drying or keeping dry, e.g. by air vents by ventilating
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Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Trocknung von
Gebäuden, Gebäudeteilen und Dämmschichten, insbesondere im Rahmen von
schadensminimierenden Trocknungsprozessen nach Wasserschäden an
Gebäudekonstruktionen respektive -komponenten.
Bis dahin gilt, daß bei Wasserschäden an Gebäuden Trocknungssysteme in
Abhängigkeit vom Schadensbild und den gebäudlichen sowie einrichtungsbezogenen
Bedingungen ausgeführt werden. Die Trocknung erfolgt im wesentlichen durch
Aufstellung bekannter Entfeuchtungs- respektive Trocknungsgeräten. Der Fortschritt
der Trocknung wird durch entsprechende Personaleinsätze durch manuelle Hand-
Meßgeräte festgestellt. In der Regel wird nach mehrfachen Meß-Einsätzen zu
gegebener Zeit der Trocknungsvorgang beendet. Hierzu kommen verschiedene
Verfahren bekannter Natur in Betracht, die insbesondere bei Dämmschicht-
Trocknungen in Überdruck- oder Saugverfahren Luft durch die Dämmschicht blasen.
Die bekannten Ausführungen berücksichtigen nicht die verschiedenen Luftwiderstände
über der Fläche der zu trocknenden Räume oder Dämmschichten. Es entspricht jedoch
der Tatsache, daß Baustoffe aufgrund ihres individuellen physikalisch/chemischen
Charakters auch oftmals unterschiedliche Verhalten zeigen bei der Überleitung von
einem überfeuchten in einen normalfeuchten oder trockenen Zustand.
Daraus folgt, daß die Bedingungen vor Ort als nicht statisch betrachtet werden müssen.
Bei der lüftungstechnischen Trocknung von Sandwich-Verbundbauteilen
z. B. ändert sich das Strömungsprofil aufgrund von Wassereinschluß schwammiger
oder gequollener Baustoffe je nach Trocknungsverlauf grundsätzlich, bleiben doch
Feuchtenester in Zwischenräumen häufig unerkannt. Dies kann zu erheblichen
Folgeschäden führen, wenn z. B. durch nicht erkannte Feuchtenester mit den
herkömmlichen Mitteln der Trocknungsvorgang zu früh beendet wird. Bei
herkömmlichen Trocknungssystemen kann diesen nur in stark beschränktem Umfang
durch hohen Personal- und Transportaufwand begegnet werden. Zudem sind die
Nachteile von nur sporadisch und manuell gefertigten Meßprotokollen hinreichend
bekannt, bieten diese nicht zuletzt auch genügend Raum zur Manipulation.
Nicht zuletzt können dabei auch Langzeit-Feuchteschäden entstehen, die nicht mit
dem heutigen Verständnis des Umweltschutzes vereinbar sind, z. B. durch
Schimmelbildung verschiedenster Kulturen, die sowohl Bausubstanz als auch
menschliche wie tierische Gesundheit bedrohen.
Im Rahmen der Meß-Einsätze, die durch das Fachpersonal ausschließlich mittels
Kraftfahrzeugen durchgeführt werden, ergibt sich die bekannte Umweltbelastung durch
die Abgase derselben.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die unterschiedlichen
Materialerfordernissen gerechtwerdende dynamischen Trocknungsabläufe durch eine
definierte und einstellbare, über mehrere Lufteinblasstellen oder Luftkanalführungen
geführte, gleichmäßige Verteilung der Trocknungsluft zu gewährleisten und so auch die
gleichmäßige, umfassende und kürzest mögliche Trocknungszeit zu erreichen und zu
gewährleisten.
Dazu ist die kontinuierliche Messung der kennzeichnenden Parameter der jeweiligen
Teil-Luftströme erforderlich. Diese sind mindestens Temperatur, Feuchte und
Durchfluß. Während für die Luftverteilung die Durchflüsse sowohl der trockenen Zuluft
als auch der feuchten Abluftteilströme relevant sind, genügt für die Parameter
Temperatur und Feuchte in der Zuluft zu gleichen Bedingungen für alle Teilströme die
jeweils einmalige Erfassung, während in der feuchten Abluft getrennte
Ausgangsmeßstellen erforderlich sind.
Mit diesem Verfahren, Abgleich der jeweiligen Teilströme, verbunden mit der
entsprechenden Meßtechnik kann zudem die Verfahrensdauer dadurch bestimmt
beziehungsweise optimiert werden, wenn die Ausgangsparameter ungefähr gleich den
Eingangsparametern sind. Zur Sicherheit und auch aus Gründen der Redundanz wird
dazu auch noch die direkte Baustoffeuchte kontinuierlich gemessen.
Der Erfinder hat sich weiter die Aufgabe gestellt, die integrierte kontinuierliche
Meßwerterfassung und -auswertung über Ferndiagnose verfügbar zu machen unter
Beibehaltung der eigentlichen Nutzbarkeit der Räume während dieser Maßnahme.
So ist es aber auch aus Umweltschutz relevanten Gründen weiterhin Aufgabe der
vorliegenden Erfindung, aufkeimende septische Zonen derart mit speziell
konditionierter Trocknungsluft zu bearbeiten, daß gesundheitsschädliche Folge
wirkungen unterbleiben.
Die erfindungsgemäße Aufgabe wird unter anderem dadurch gelöst, daß durch eine
eigens dafür applizierte pneumatische Abgleicheinheit, siehe Fig. 3 mit eingebauter
Einlauf-Meßstrecke -1-, in sito angeordneten Sensoren -2- für z. B. Temperatur, relative
Luftfeuchtigkeit, Baustoffeuchte, Durchflüsse von Gasen und Flüssigkeiten,
Strömungsgeschwindigkeiten, Drücken, Differenzdrücken u. a. mit nachgeschalteter
Auslauf-Meßstrecke -3-. Des weiteren erfolgt mit dem Absperr- und Abgleich-Stellglied
-4- die Einstellung des gleichmäßigen Durchflusses. Damit ist jedoch erst die
gleichmäßige Verteilung der getrockneten Zuluft gewährleistet. Erst durch die
Erfassung der gleichen Parameter in der Feuchtluft kann die gleichmäßige Verteilung
über der zu trocknenden Verfahrensstrecke nachgewiesen werden. Dies sieht die
Erfindung vor, siehe Fig. 1.
Die Sensoren, integriert in definierte Meßstrecken, werden über einen Datenlogger
gescannt und die Normsignale gespeichert. Über Ferndialog können die Daten zur
Auswertung abgerufen und der Verlauf der Trocknungsmaßnahme lückenlos analog
und alphanumerisch dokumentiert werden. Auch Maschinenlaufzeiten,
Gerätestörungen respektive deren Ausfall werden somit umgehend erkannt.
Die Konditionierung der Verfahrensstrecke sowohl apparativ als auch luftstromseitig mit
dem Ziel der mikrobiologischen Unbedenklichkeit während und nach der
Trocknungsmaßnahme.
Neben der Trocknung der Prozeßluft wird diese mit auf Oberflächen respektive
Raumvolumen ausgerichtete Kleinstmengen von Ozon oder eines Äquivalents dosiert
angereichert, so daß diese ionischen Moleküle oder Teilchen aufgrund ihres
elektrischen Potentialunterschiedes auf Mikroorganismen und Schimmelsporen
oxidierend einwirken. Das überschüssige O₃-Potential assoziiert mit der Feuchte vor
Ort. Auch wenn der beschriebene Vorgang das O₃ im allgemeinen vollständig bindet,
so verhindert dennoch ein in die Verfahrensstrecke integrierter Katalysator das
unerwünschte Entweichen von Oxidanten-Teilchen in die Atmosphäre.
In der Fig. 1 wird eine Ansicht einer bevorzugten Ausführungskonfiguration der
vorliegenden Erfindung wiedergegeben. In den überfeuchteten Raum / in die
überfeuchtete Umgebung werden Luftentfeuchter -1-, gegebenenfalls Luftverdichter -2-,
Luftducte -3-, Meß- und Abgleichstrecke mit Sensoren und Abgleichorgan -4-,
Meßwandler und Datenlogger incl. Ferndialogmodem -5- auf die Verhältnisse
abgestimmt eingebracht. Das berücksichtigt auch die Entscheidung, ob nach Lage der
Dinge eine Überdruck- oder Unterdruck-Trocknung durchgeführt werden soll. Ferner
sind der Oxidant-Generator -6- oder -Speicherbatterie nebst Einspeisung sowie der
Katalysator -7- eingebunden.
Das typische Schema zur Meßanordnung wird in Fig. 2 wiedergegeben. In diesem
werden folgende Parameter zur Optimierung der Trocknungsverfahren herangezogen,
z. B.:
1 Raumtemperatur
2 relative Luftfeuchtigkeit Raumluft
3 Trockenlufttemperatur
4 Trockenluftfeuchte
5.1-5.X Trockenluft-Durchfluß
6 : 1-6.X Feuchtluft - rel. Luftfeuchte
7 : 1-7.X Feuchtluft - Temperatur
9-10 wahlweise repräsentative Baustoffeuchte
2 relative Luftfeuchtigkeit Raumluft
3 Trockenlufttemperatur
4 Trockenluftfeuchte
5.1-5.X Trockenluft-Durchfluß
6 : 1-6.X Feuchtluft - rel. Luftfeuchte
7 : 1-7.X Feuchtluft - Temperatur
9-10 wahlweise repräsentative Baustoffeuchte
Durch Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich folgende Vorteile:
Automatische Ermittlung der kürzest möglichen Trocknungszeit. Dies führt in der Regel zu einer Verkürzung der Einsatzzeiten der Trocknungsanlagen und somit zu einer volkswirtschaftlich wertvollen Einsparung beziehungsweise Schadensminderung bei der Behebung von Wasserschäden. Auch Störungen und Maschinenausfälle können somit frühestmöglich erkannt werden.
Automatische Ermittlung der kürzest möglichen Trocknungszeit. Dies führt in der Regel zu einer Verkürzung der Einsatzzeiten der Trocknungsanlagen und somit zu einer volkswirtschaftlich wertvollen Einsparung beziehungsweise Schadensminderung bei der Behebung von Wasserschäden. Auch Störungen und Maschinenausfälle können somit frühestmöglich erkannt werden.
Die kontinuierliche Meßwerterfassung ermöglicht eine komplette Dokumentation über
den gesamten Trocknungsverlauf, was im Sinne der Qualitätssicherung bisher so nicht
möglich war. Dazu trägt auch die Verwendung von selbstüberwachenden Sensoren bei,
so daß die bisherige Manipulierbarkeit durch manuelle, meßtechnische Erfassung
vermieden wird.
Durch den Wegfall der bisher erforderlichen turnusmäßigen Meß-Einsätze kommt es
durch den Wegfall der damit verbundenen PKW-Fahrten auch zu einer Reduzierung
des Kfz.-Schadstoffausstoßes respektive Verminderung der Umweltbelastung.
Durch die Entkeimung auf die oben beschriebene Weise wird Folgeschäden wie
Umwelt- und Gesundheitsschäden weitestgehend vorgebeugt.
Claims (10)
1. Verfahren zur Trocknung von Gebäudeteilen und Dämmschichten unter
Einbeziehung der gleichmäßigen Verteilung und kontinuierlichen Messung, Steuerung
und Überwachung von Trocknungsmaßnahmen mit Ferndiagnose zur Beseitigung
überschüssiger Feuchte an Oberflächen, aus oberflächennahen und tieferliegenden
Substanzstrukturen unter Ausschluß respektive Vernichtung von Keim- und
Sporenbildnern durch Konditionieren der Trockenluft.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich durch Einsatz
selektierter Meßwerterfassung und -auswertung frühzeitig Veränderungen des
notwendigen Trocknungsströmungsprofils erkennen und Anpassungen vornehmen
lassen.
3. Verfahren nach Anspruch 1-2, dadurch gekennzeichnet, daß eine lückenlose
Aufzeichnung und dokumentarische Auswertung des Prozeßverlaufes Nachweis über
die Qualität der Maßnahme liefert und damit manipulierbare oder fragwürdige manuelle
Meßprotokolle entfallen.
4. Verfahren nach Anspruch 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß Entfeuchtungs
maßnahmen nicht unkontrolliert über das notwendige Zeitmaß hinaus betrieben
werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß Störungen respektive
Anlagenstillstände umgehend erkannt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß während des
Trocknungsprozesses der Luftdruck einfach oder mehrfach geändert wird.
7 . Verfahren nach Anspruch 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß während des
Trocknungsprozesses die Temperatur des Trocknungsgases variiert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß während des
Trocknungsprozesses der Volumenstrom der Trocknungsluft geändert werden kann.
9. Verfahren nach Anspruch 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß ein definiertes O₃-
Volumen oder Oxidantäquivalent in den Volumenstrom der Trockenluft kontinuierlich
oder diskontinuierlich eingespeist wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1-9, dadurch gekennzeichnet, daß ein Katalysator in
den Abluftstrom eingebunden wird zur Adsorption von vom Luftstrom mitgerissenen,
überschüssigen Oxydantenteilchen, Geruchsbildnern, Mikroorganismen und
Schimmelsporen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944427245 DE4427245A1 (de) | 1994-08-03 | 1994-08-03 | Verfahren zur Trocknung von Gebäudeteilen und Dämmschichten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19944427245 DE4427245A1 (de) | 1994-08-03 | 1994-08-03 | Verfahren zur Trocknung von Gebäudeteilen und Dämmschichten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4427245A1 true DE4427245A1 (de) | 1996-02-08 |
Family
ID=6524672
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944427245 Withdrawn DE4427245A1 (de) | 1994-08-03 | 1994-08-03 | Verfahren zur Trocknung von Gebäudeteilen und Dämmschichten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4427245A1 (de) |
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1994
- 1994-08-03 DE DE19944427245 patent/DE4427245A1/de not_active Withdrawn
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