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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schließmechanismus, der beispielsweise für Türen zur Unterteilung von Kellerabteilen oder umzäunten Lagerräumen zum Einsatz kommt.
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Stand der Technik
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An vergleichsweise einfach aufgebauten Türen, wie diese beispielsweise zur Unterteilung von Kellerräumen oder- abteilen zum Einsatz kommen, wird üblicherweise eine Schließeinheit an der Türe montiert, und ein Gegenstück an einer feststehenden Stütze. Bei der Montage werden das Gegenstück und die Schließeinheit relativ zueinander fixiert, sodass beim Schließen der Türe ein Schnapper der Schließeinheit in eine Schnapperöffnung des Gegenstücks eingreifen kann.
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Bei der Montage solcher Verriegelungseinrichtungen, die relativ zügig durchgeführt wird, wird ein Spaltmaß zwischen der Schließeinheit und dem Gegenstück vorgesehen, um ein einwandfreies Schließen der Türe zu gewährleisten. Dieses Spaltmaß ist Toleranzen unterworfen, die maßgeblich von der Sorgfalt und der Genauigkeit der Montage abhängen.
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Es hat sich gezeigt, dass derartige Schließmechanismen im Falle von Gewalteinwirkung, wie diese bei einem Einbruch auftreten, anfällig sind. Insbesondere kann durch Verbiegen des Gegenstücks das Spaltmaß relativ zur Schließeinheit derart vergrößert werden, dass der Schnapper leicht aus der Schnapperöffnung gleitet. Ein Öffnen der Tür durch Vergrößerung des Abstandes zwischen Schließeinheit und Gegenstück kann auch dadurch erreicht werden, dass die feststehende Stütze durch Gewalteinwirkung verformt wird.
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Gegenstand der Erfindung
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Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, einen Schließmechanismus bereitzustellen, der eine höhere Sicherheit bietet.
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Der Gegenstand des unabhängigen Anspruchs 1 stellt einen derartigen Schließmechanismus bereit. Weitere bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen aufgeführt. In diesem Zusammenhang ist anzumerken, dass Merkmale bestimmter Ansprüche jeweils einzeln miteinander kombiniert werden können, um neue Ausführungsformen auszubilden.
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Kerngedanke der vorliegenden Erfindung ist ein Schließmechanismus, der gegen eine Vergrößerung des Spaltmaßes zwischen einer Schließeinheit und einem Gegenstück gesichert ist.
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Schutzanspruch 1 stellt einen Schließmechanismus für ein Öffnungselement bereit, insbesondere eine Türe, wobei dieser Schließmechanismus aufweist: Eine Schließeinheit sowie ein Gegenstück, die im geschlossenen Zustand des Öffnungselements zum Verhindern einer Öffnungsbewegung des Öffnungselements zusammenwirken können. Der Schließmechanismus umfasst ein Eingriffselement, das im geschlossenen Zustand des Öffnungselements eine Relativbewegung der Schließeinheit und des Gegenstücks senkrecht zur Öffnungsrichtung verhindert. Somit wird ein gewaltsames Öffnen des Schließmechanismus verhindert, beispielsweise wenn versucht wird, durch Aufstemmen des Schließmechanismus das Spaltmaß zwischen der Schließeinheit und des Gegenstücks zu vergrößern.
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Eine Relativbewegung der Schließeinheit (10) und des Gegenstücks senkrecht zur Öffnungsrichtung meint hierbei zumindest einen Anteil einer Bewegung in dieser Richtung, kann jedoch auch eine lediglich senkrechte Bewegung zur Öffnungsrichtung meinen. In einem konkreten Beispiel wird für eine solche Bewegung ein Stemmeisen zwischen Schließeinheit und Gegenstück eingeführt, und beide Elemente voneinander weg bewegt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Eingriffselement an der Schließeinheit befestigt oder integral hiermit ausgebildet, und am Gegenstück ist ein Eingriffsabschnitt, insbesondere eine Aufnahmeöffnung, vorgesehen. Somit wird sichergestellt, dass das Eingriffselement relativ nahe zu einem Schließriegel einer Schließeinheit angebracht werden kann. Auf diese Weise wird die Sicherungswirkung weiter verstärkt.
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Bevorzugt ist das Eingriffselement stiftförmig, insbesondere pilzförmig, ausgebildet. Diese Ausgestaltung lässt sich vergleichsweise einfach in einen Schließmechanismus integrieren.
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Alternativ oder zusätzlich ist das Eingriffselement klauenförmig ausgebildet, und kann auf diese Weise bspw. einen Abschnitt des Gegenstücks umgreifen.
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Bevorzugt ist das Gegenstück aus einem umgeformten Halbzeug gefertigt, und somit kostengünstig verfügbar.
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In einer Ausführungsform ist das Eingriffselement an einem Träger befestigt oder integral mit diesem ausgebildet, welcher Träger an einer zum Gegenstück weisenden Seite der Schließeinheit fixiert ist. Der Träger kann beispielsweise gleichzeitig den Schließzylinder aufnehmen. Somit lässt sich der erfindungsgemäße Mechanismus leicht in eine Schließeinheit integrieren.
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In einer weiteren Ausführungsform wird das Eingriffselement mit einem Befestigungsmittel, insbesondere einer Schraube, am Träger fixiert, welches Befestigungsmittel ferner zur Befestigung der Schließeinheit am Öffnungselement verwendet wird. Somit können vorhandene Strukturen genutzt und das Eingriffselement vorteilhaft an der Schließeinheit angebracht werden.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 ist eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, wobei die Türe im geöffneten Zustand von innen betrachtet wird.
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2 ist eine Ansicht der in 1 dargestellten Ausführungsform im geschlossenen Zustand.
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3 zeigt eine von innen betrachtete Türe im geöffneten Zustand (Gesamtansicht zu Detail A in 1).
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4 zeigt eine von innen betrachtete Türe im geschlossenen Zustand (Gesamtansicht zu Detail B in 2).
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5 ist eine Detailansicht der Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, wobei die Türe im geöffneten Zustand von außen betrachtet wird.
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6 ist eine 5 entsprechende Ansicht, wobei die Türe im geschlossenen Zustand dargestellt ist.
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7 ist eine 5 entsprechende Ansicht der gesamten Türe (Gesamtansicht zu Detail C in 5).
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8 ist eine 6 entsprechende Ansicht der gesamten Türe (Gesamtansicht zu Detail D in 6).
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Detaillierte Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
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Nachfolgend werden unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sowie Modifikationen hiervon beschrieben. Einzelmerkmale der beschriebenen Varianten können jeweils miteinander kombiniert werden, um neue Ausführungsformen auszubilden.
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Sofern in der nachfolgenden Erläuterung auf eine „vertikale“ oder „horizontale“ Richtung abgestellt wird, so ist damit eine entsprechende Richtung im montierten Zustand des Schließmechanismus gemeint.
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1 zeigt eine Türe 100, die gegenüber einer feststehenden Stütze 200 geöffnet wurde. Stützen der zur Rede stehenden Art werden beispielsweise bei Einhausungen zur Unterteilung von Kellerräumen im Geschosswohnungsbau oder für Lagerplätze verwendet. Die feststehende Stütze 200 kann hierbei ein Zaunelement bzw. -pfosten oder Wandelement, wie dies in der vorliegenden Ausführungsform dargestellt wird, oder Teil des Mauerwerks sein.
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An der Türe 100 ist eine manuell betätigbare Schließeinheit 10 montiert. Die Schließeinheit 10 umfasst eine Platte 10a, die um 90° gebogen ist, um im umgebogenen Bereich eine Schmalseite der Türe 100 abschnittsweise zu bedecken. In dem Bereich der Platte 10a, der die Breitseite der Türe teilweise bedeckt, ist ein Drückereinheit 11 (Türklinke) montiert. Ferner ist ein Schloss 12 vorgesehen, mit dem ein in der Schließeinheit 10 aufgenommener Verriegelungsmechanismus/ Schließzylinder betätigt werden kann.
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Die Schließeinheit 10 umfasst ferner einen Schnapper 13 (Falle), der durch Betätigung der Drückereinheit 11 oder durch Krafteinwirkung am Schnapper 13 selbst von einer vorstehenden Position in Richtung der Platte 10a in die Schließeinheit 10 eingeschoben werden kann. Wird der Drückereinheit 11 in seine Ausgangsposition bewegt oder die am Schnapper 13 aufgebrachte Kraft nicht mehr angelegt, so bewegt sich der Schnapper 13 angetrieben durch eine Feder in seine vorstehende Position zurück.
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Ferner umfasst die Schließeinheit 10 einen Schließriegel 14, der in den Figuren im eingezogenen Zustand dargestellt ist. Durch Betätigung des Schließzylinders über das Schloss 12 kann der Schließriegel 14 in eine vorstehende Position verschoben werden.
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An dem Bereich der Platte 10a, der abschnittsweise die Schmalseite der Türe 100 bedeckt, ist ferner eine Trägerplatte 16 (Stulp) mittels eines ersten Befestigungsmittels 15a sowie einer Schraube 17a angebracht. An der Trägerplatte ist der (nicht dargestellte) Schließzylinder angebracht. Der Schnapper 13 sowie der Schließriegel 14 treten bei der zuvor beschriebenen Bewegung durch die Trägerplatte 16 hervor. Der Profilzylinder wird mittels eines zweiten Befestigungsmittels 15b fixiert.
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An der Trägerplatte 16 ist ferner ein Stift 17 angebracht, durch welchen Stift 17 die Schraube 17a geführt wird, oder alternativ ist der Stift 17 integral mit der Trägerplatte ausgebildet. Der Stift 17 wird dabei mit der Schraube 17a an der Trägerplatte 16 fixiert, welche Schraube 17a ohnehin zur Anbringung der Platte 10a an der Türe 100 vorgesehen ist.
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Der Stift 17 ist in der vorliegenden Ausführungsform pilzförmig ausgebildet. Mit anderen Worten hat der Stift eine rotationssymmetrische Form und weist an der von der Platte 10a weg weisenden Seite einen größeren Durchmesser auf als in dem Bereich, der nahe zur Trägerplatte 16 gelegen ist.
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Der Stift 17 ist dabei relativ nahe zum Schließriegel 14 vorgesehen, um ein gewaltsames Herausführen des Schließriegels aus einer später beschriebenen Schließriegelöffnung 22 zu verhindern.
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An der feststehenden Stütze 200 wird – der Schließeinheit 10 gegenüberliegend – ein Gegenstück 20 befestigt. Das Gegenstück 20 wurde mittels Umformens zu einem winkligen Profil geformt, dessen eine Seite an der feststehenden Stütze 200 befestigt, beispielsweise angeschraubt, wird, und dessen andere Seite senkrecht hiervon absteht.
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Das Gegenstück 20 (Schließblech) umfasst eine Schnapperöffnung 21, die in vertikaler Richtung länglich ausgebildet ist. Ferner umfasst das Gegenstück 20 eine Schließriegelöffnung 22, die in vertikaler Richtung unterhalb der Schnapperöffnung 21 vorgesehen ist und ebenfalls länglich ausgebildet ist.
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In vertikaler Richtung unterhalb der Schließriegelöffnung 22 ist eine Stiftaufnahmeöffnung 23 vorgesehen, die ebenfalls eine Öffnung darstellt. Die Stiftaufnahmeöffnung 23 weist einen Öffnungsbereich auf, in den, wie später näher beschrieben, der Stift 17 seitlich eingeschoben werden kann. Der Aufnahmebereich der Stiftaufnahmeöffnung 23 ist gegenüber dem Innenbereich vergrößert ausgebildet.
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In vertikaler Richtung oberhalb der Schnapperöffnung 21 ist in der vorliegenden Ausführungsform ebenfalls eine weitere Stiftaufnahmeöffnung ausgebildet, die in einer Modifikation der vorliegenden Ausführungsform verwendet werden kann, falls die Schließeinheit 20 in vertikaler Richtung oberhalb des Schnappers 13 ebenfalls einen Stift aufweist. Dieser Stift kann zusätzlich zum Stift 17 oder alternativ hierzu vorgesehen sein. Somit ist das Gegenstück 20 der vorliegenden Ausführungsform in vertikaler Richtung betrachtet annähernd symmetrisch ausgebildet.
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Nachfolgend wird die Funktionsweise des Schließmechanismus gemäß der vorliegenden Ausführungsform erläutert.
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Wenn die Türe 100 von einem geöffneten Zustand (1, 3, 5 und 7) in einen geschlossenen Zustand bewegt wird (2, 4, 6, 8), wird der Schnapper 13 elastisch bewegt, und gelangt in die Schnapperöffnung 21 des Gegenstücks 20. Ferner gelangt beim Schließen der Türe 17 der Stift 17 in die Stiftaufnahmeöffnung 23. Mit anderen Worten wird der Stift 17 beim Schließvorgang der Türe in die Stiftaufnahmeöffnung 23 eingeschoben.
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Zwar besteht die Möglichkeit, durch Betätigung des Schlosses 12 auch den Schließriegel 14 in die Schließriegelöffnung 22 zu bewegen, um auf diese Weise die Türe zu versperren. Bei Gewalteinwirkung ist es jedoch möglich, sowohl den Schnapper 13 als auch den Schließriegel 14 aus den entsprechenden Öffnungen zu drücken, falls der beschriebene Eingriff des Stifts 17 in die Stiftaufnahmeöffnung 23 nicht vorgesehen ist.
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Da der Stift 17 pilzförmig ausgebildet ist, und somit eine Eingriffsrille bereitstellt, ist eine Relativbewegung zwischen Schließeinheit 10 und Gegenstück 20 im geschlossenen Zustand der Türe 100 nicht möglich.
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Insbesondere wird eine Vergrößerung des Spaltmaßes zwischen der Schließeinheit 10 und dem Gegenstück 20 wirksam verhindert, und ferner sichergestellt, dass sowohl der Schnapper 13 als auch der Schließriegel 14 in den entsprechenden Öffnungen 21, 22 verbleiben. Trotz Deformation des Gegenstücks 20, der feststehenden Stütze 200, der Türe 100 oder der Schließeinheit 20, ist es somit nicht möglich, die Türe 100 ohne Betätigung des Schließriegels 14 und nachfolgender Betätigung des Drückers 11 die Türe zu öffnen.
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Nachfolgend werden weitere Modifikationen der zuvor beschriebenen Ausführungsformen beschrieben.
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Auch wenn in der zuvor erläuterten Ausführungsform eine Stiftaufnahmeöffnung 23 beabstandet zu einer Unter- oder Oberkante des Gegenstücks 20 vorgesehen ist, kann auch die Ober- oder Unterkante des Gegenstücks 20 zur Aufnahme eines klauenförmig ausgebildeten Stifts vorgesehen sein. Dabei ist der Stift gemäß dieser Modifikation derart vorgesehen, dass er das Gegenstück 20 abschnittsweise umgreift, um bei Gewalteinwirkung eine Vergrößerung des Spaltmaßes zwischen dem Gegenstück und der Schließeinheit 20 zu verhindern.
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Gemäß einer weiteren Variante ist der Stift 17 (Eingriffselement), der in der zuvor beschriebenen Ausführungsform zylinderförmig/pilzförmig ausgebildet ist, im Querschnitt beispielsweise rechtwinklig ausgestaltet.
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Obwohl in der zuvor beschriebenen Ausführungsform eine mit einem Drücker 11 versehene Schließeinheit beschrieben wurde, kann es sich bei der Schließeinheit auch um eine elektrisch betriebene Schließeinheit handeln.
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Ferner kann gemäß einer weiteren Variante der beschriebene Schließmechanismus nicht nur bei einer Türe zum Einsatz kommen. Auch ein Fenster, eine Öffnungsklappe oder sonstiges Öffnungselement sind dafür geeignet, mit dem beschriebenen Schließmechanismus versehen zu werden. Darüber hinaus kann der Schließmechanismus bei einer zweiflügligen Tür zum Einsatz kommen.