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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Moppbezug aufweisend eine Wischseite und eine Führungsseite, wobei der Moppbezug auf seiner Führungsseite zwei einander gegenüberliegende, jeweils an einem Moppende angeordnete Eingriffstaschen für einen Mopphalter aufweist, deren Eingriffsöffnungen aufeinander zuweisend sind und deren restliche Seiten an dem Moppbezug festgelegt sind.
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Derartige Moppbezüge sind seit langem bekannt in werden in großem Umfang in der gewerblichen Reinigung auch und gerade von Reinräumen eingesetzt. Die Wisch- oder Arbeitsseite der Moppbezüge kann aus verschiedenen Materialien gefertigt sein, insbesondere aus Mikrofasern, die zu Schlaufen, einem Flor oder als Gewebe ausgebildet sind. Die Führungsseite dient dazu, die lösbare Verbindung des Moppbezuges zu einem Mopphalter herzustellen. Derartige trockene oder vorbefeuchtete Moppbezüge werden in offenen oder geschlossenen Vorratsbehältern von der Reinigungskraft mitgeführt und aus diesen mittels des Mopphalters entnommen, der hierzu in der Regel Klappflügel aufweist, die abgeklappt in die Eingriffstaschen eingeführt und dort aufgeklappt und arretiert werden, so dass der gegriffene Moppbezug leicht um den Mopphalter gespannt aus dem Vorratsgefäß entnehmbar ist. Die Eingriffstaschen bestehen in der Regel aus einer Stofflage, die an einer Seite offen und an den restlichen drei Seiten am Moppbezug angenäht oder allgemeiner festgelegt ist. Diese Taschen weisen mit ihren Öffnungen aufeinander zu und sind am Moppbezug mit größtmöglichem Abstand zueinander angeordnet, bei den üblichen rechteckigen Moppbezügen also im Bereich von deren Schmalseiten.
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Gerade in der gewerblichen Anwendung müssen derartige Moppbezüge häufig gereinigt und sterilisiert werden, wobei geringe Flottenverhältnisse eingesetzt werden, also mit wenig Waschflotte eine große Warenmenge gereinigt wird. Trotz erfolgreicher Reinigung sammeln sich in den Eingriffstaschen mit der Zeit oftmals Fasern, Faserreste und Flusen, die, obwohl sie die Reinigung der Reinräume ganz überwiegend nicht gefährden, von den Anwendern zu Recht als potentielle Eintragsquelle von Verunreinigungen angesehen werden. Es ist daher bekannt gewesen, die Ecken der Taschen zu öffnen, also die der Eingriffsöffnung gegenüberliegende Seite der Tasche kürzer auszubilden als die Seite mit der Eingriffsöffnung. Es hat sich jedoch gezeigt, dass diese Maßnahme unzureichend ist und vor allem dazu führt, dass die Ecken des Mopphalters nicht mehr ausreichend vom Moppbezug umschlossen sind und so leicht gegen Wände, Fußleisten und Gegenstände stoßen können. Dies kann zu Beschädigungen am Mopphalter oder schlimmer am zu reinigenden Raum und dessen Einrichtung führen.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung einen Moppbezug anzugeben, der eine optimale Reinigung ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass mindestens die der Eingriffsöffnung jeweils gegenüberliegende Seite der Eingriffstasche mindestens eine Öffnung außerhalb ihrer Eckbereiche aufweist. Unter Öffnung versteht die Erfindung dabei eine unterbrochene Naht, eine Ausnehmung im Stoff der Tasche oder allgemein ein Freiraum, der nicht vom Material der Tasche gegen die Umwelt abgeschlossen ist. Unter Eckbereich wird dabei derjenige Bereich der der Eingriffsöffnung gegenüberliegenden Seite verstanden, der die Ecke mit der nächsten Seite der Tasche bildet oder in dessen unmittelbarer Nähe liegt. Positiv formuliert ist dies der Mittenbereich der Tasche, unter dem jeder Bereich der Tasche verstanden wird, der nicht unmittelbar in deren vernähten Eckbereichen liegt, also in der Mitte der Tasche, gleichbeabstandet von allen Taschenränder, außermittig, genauso wie im Bereich einer oder mehrerer Nähte. Durch diese erfindungsgemäße Maßnahme wird der Ein- und Austritt der Waschflotte und damit das Abführen von Verunreinigungen wie Fasern, Faserstücken oder dergleichen mehr deutlich erleichtert, es bilden sich keine oder kaum nicht durchströmte Totvolumina in der Eingriffstasche, insbesondere wird der Waschflotte ermöglicht, einen vom Einströmweg unterschiedlichen Abströmweg zu verwenden, so dass eine deutlich bessere Durchspülung gewährleistet ist.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Öffnung als einfach oder mehrfach unterbrochene Naht ausgebildet ist. Dies stellt die einfachste Möglichkeit zur Schaffung einer weiteren Öffnung neben der Eingriffsöffnung dar. Anstelle einer durchgehenden Naht pro Taschenseite werden einfach ein, zwei oder mehr Abschnitte pro Seite nicht genäht, so dass sich an diesen Stellen Durchtrittsmöglichkeiten für die Waschflotte bilden. Bevorzugt sind diese unterbrochenen Nahten gegenüber der Eingriffsöffnung angeordnet.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Öffnung als Öffnung in der Taschenfläche ausgebildet ist. Um die Durchtrittsmöglichkeit noch weiter zu verbessern, ist erfindungsgemäß alternativ oder additiv zur Öffnung der Naht vorgesehen, in das Material der Tasche eine Öffnung einzuformen. Erfindungsgemäß ist diese Öffnung nahtnah oder nicht nahtnah in der Tasche angeordnet, wobei nahtnahe oder nahtberührende Anordnungen bevorzugt sind. Es können daher erfindungsgemäß auch mehrere Öffnungen pro Tasche auch in unterschiedlicher Ausgestaltung vorgesehen sein.
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Besonders vorteilhaft ist die Weiterbildung der Erfindung, wonach der Rand der einen oder mehreren Öffnungen versiegelt ausgebildet ist. Gegenüber einer einfachen Durchtrennung des Taschenmaterials hat die Versiegelung des Öffnungsrandes den Vorteil, dass das Taschenmaterial nicht ausfasern und somit zu einer eigenen Verschmutzungsquelle werden kann. Die Versiegelung kann dabei erfindungsgemäß sowohl thermisch als auch per Naht oder auf sonstige Weise erfolgen.
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Eine besonders einfache und hervorragend durchströmbare Eingriffstasche ist erfindungsgemäß dadurch ermöglicht, dass sie als zwei oder mehr gekreuzt befestigte Bänder oder als zwei oder mehr zusammen in etwa t-förmig befestigte Bänder ausgebildet ist. Durch diese Ausgestaltung wird nach wie vor eine sichere Halterung des Mopphalters bei gleichzeitig maximaler Öffnung der Taschenfläche für Waschflotte ermöglicht. Insbesondere dann, wenn die kreuzförmig befestigten Bänder jeweils in den Ecken des Moppbezuges endend sind, wird diese hervorragende maximale Öffnung der Taschenfläche kombiniert mit einer sicheren, gewebeumhüllten Mopphalterführung, so dass dessen Ecken nicht mehr wie oben beschrieben in ungeschützten Kontakt mit dem zu reinigenden Raum oder dessen Einrichtungen kommen können.
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Die Erfindung wird nun in einer bevorzugten Ausführungsform beschrieben. Hierbei zeigen
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1: skizzenhaft eine erste Ausführungsform und
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2: skizzenhafte Ausführungsformen mit einer Bänder-Eingriffstasche.
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1 zeigt skizzenhaft einen erfindungsgemäßen Moppbezug 1 mit einer Wischseite 2 und einer Führungsseite 3. Auf der Führungsseite 3 sind an deren Schmalseiten 13 jeweils eine Eingriffstasche 5 mit aufeinander zuweisenden Eingriffsöffnungen 6 vorgesehen. Die Eingriffstaschen 5 weisen dabei einen maximalen Abstand zueinander auf, indem sie jeweils am Moppende 4 angeordnet sind. Die zum Eingriff durch einen nicht dargestellten Mopphalter dienenden Eingriffstaschen 5 sind üblicherweise am Moppbezug 1 angenäht, können dort aber auch auf jede andere Weise befestigt sein, beispielsweise geschweißt. In der unteren Tasche von 1 ist eine erfindungsgemäße Öffnung 7 in der Taschenfläche 10 vorgesehen. Diese Öffnung 7 ist in durchgezogener Linie als eine Öffnung 7 mit Nahtberührung dargestellt. Auf dieser unteren Tasche sind gestrichelt zwei Öffnungen 7 dargestellt, die voneinander beabstandet ebenfalls Nahtberührung aufweisen. Diese sind ebenso erfindungsgemäß. Auf der gegenüberliegenden Tasche sind gestrichelt einige weitere erfindungsgemäße Variationen der Öffnung 7 wiedergegeben, die als taschenmittige, mehrfache nahtnahe und als Ecköffnungen ausgeführt sind. Durch das Vorsehen einer weiteren Öffnung 7 können die aus dem Stand der Technik bekannten Ecköffnungen beibehalten werden, was die Durchspülbarkeit erhöht. Gleichzeitig können sie jedoch in ihrer Fläche deutlich reduziert werden, so dass sie einen Mopphalter deutlich besser umhüllen und damit vor unerwünschten Kontakten schützen können. Ebenfalls dargestellt ist die Ausführung der Öffnung 7 als unvernähte Bereiche 14 der Naht 9, deren Anordnung in der Naht 9 durch Striche angedeutet ist. Der erfindungsgemäße Moppbezug 1 kann eine oder mehrere dieser Öffnungen 7 oder unvernähten Bereiche 14 aufweisen oder Kombinationen hiervon. Bevorzugt sind die Ränder 11 der Öffnungen 7 versiegelt ausgebildet, insbesondere ultraschallverschweißt.
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2 zeigt zwei Ausführungsformen der Eingriffstasche 5 mit Bändern 12. Im ersten Fall handelt es sich um zwei kreuzweise vernähte Bänder 12, die jeweils in einer Ecke des Moppbezuges 1 angenäht sind und dann diagonal zur gegenüberliegenden Seite des Moppbezuges 1 verlaufen. Wie bereits beschrieben, wird hierdurch eine besonders große Durchtrittsöffnung 7 für die Waschflotte erreicht, unter vorteilhafter Beibehaltung der Stoffüberdeckung der Mopphalterecken. Die Breite dieser Bänder 12 ist willkürlich dargestellt, sie könnten auch wesentlich breiter oder schmaler ausgebildet sind, wobei in der letzten Richtung auf eine ausreichende Festigkeit und Führung zu achten ist. In der zweiten dargestellten Ausführungsform bilden drei durchgezogen dargestellte Bänder 12 in etwa ein Π, welches erfindungsgemäß als T bezeichnet wird. Die Längsseiten des T sind dabei vorzugsweise im Randbereich des Moppbezuges 1 angeordnet, wobei diese entweder mit dessen Randbereich vernäht oder aber auch oder nur mit dem Querband des T vernäht sind. Gestrichelt ist ein in etwa mittig angeordnetes viertes Band 12 dargestellt, welches zur Verbesserung der Führungseigenschaften dieser Eingriffstasche 5 für einen Mopphalter beiträgt. Auch hier kann die Breite der Bänder 12 größer oder kleiner als dargestellt sein, solange ausreichende Festigkeit und Durchlässigkeit für Waschflotte gewährleistet sind. Selbstverständlich werden beide Ausführungsformen nicht gleichzeitig in ein und demselben Moppbezug angewandt.
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Schließlich wäre es auch erfindungsgemäß, diese Taschen auch auf der Wischseite vorzusehen, um so einen doppelt nutzbaren Moppbezug zu erhalten. In diesem Fall ist das Taschenmaterial an den Nutzungszweck anzupassen, insbesondere auch ähnlich oder identisch zum eigentlichen Wischbezugsmaterial zu wählen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Moppbezug
- 2
- Wischseite
- 3
- Führungsseite
- 4
- Moppende
- 5
- Eingriffstaschen
- 6
- Eingriffsöffnungen
- 7
- Öffnung
- 8
- Eckbereich
- 9
- Naht
- 10
- Taschenfläche
- 11
- Rand
- 12
- Band
- 13
- Schmalseite
- 14
- unvernähter Bereich