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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Moppbezug. Derartige Moppbezüge sind üblicherweise rechteckig ausgebildet mit zwei Schmal- und zwei Längsseiten, wobei die Längsseiten üblicherweise Längen von 30 cm, 40 cm, 50 cm oder 60 cm aufweisen.
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Insbesondere im Bereich der gewerblichen Reinigung sind große Flächen in kurzer Zeit zu reinigen. Da die Schmutzaufnahmefähigkeit eines Moppbezugs begrenzt ist, ist dieses von der Reinigungskraft regelmäßig gegen ein neues auszutauschen und im Fall der Mehrwegmoppbezüge später zu reinigen. Die Reinigungsfachkraft führt daher in der Regel auf einem Reinigungswagen trockene oder vorbefeuchtete Moppbezüge in offenen oder geschlossenen Vorratsbehältern mit, entnimmt diese von dort mittels eines Mopphalters, vorzugsweise, ohne die Moppbezüge dabei mit der Hand zu berühren. Gleiches gilt für das Abwerfen benutzter Moppbezüge in einen ebenfalls mitgeführten Sammelbehälter, von dem aus sie im Fall der Mehrwegmoppbezüge später einer Reinigung zugeführt werden.
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Da während der für den Austausch benötigten Zeit die Reinigung ruht, kommt es auf schnelle Wechselbarkeit des Moppbezugs an. Dies gilt gleichermaßen für Einweg- und für Mehrwegmoppbezüge.
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Seit langem bekannt sind flächige Mehrwergmoppbezüge mit einer Wischseite und einer Führungsseite, wobei auf der Führungsseite zwei Eingriffstaschen für einen Mopphalter vorgesehen sind. Die Eingriffstaschen bestehen in der Regel aus einer flächigen Stofflage, deren Hauptfläche in etwa parallel zur Fläche des Moppbezuges verläuft und die an einer Seite offen und an den restlichen drei Seiten am Moppbezug angenäht oder allgemeiner festgelegt ist. Diese Taschen weisen mit ihren Öffnungen aufeinander zu und sind am Moppbezug mit größtmöglichem Abstand zueinander angeordnet, um ein optimales Spannen des Moppbezuges auf dem Mopphalter zu erreichen, bei den üblichen rechteckigen Moppbezügen also im Bereich von deren Schmalseiten. Durch das Spannen über die gesamte Länge wird eine optimale, in Einsatzlage parallele Ebene der Wischseite zur zu wischenden Oberfläche erreicht. Die Wischseite der Moppbezüge kann aus unterschiedlichen Materialien gefertigt sein, insbesondere aus Mikrofasern, die zu Schlaufen, einem Flor oder als Gewebe ausgebildet sind und die entweder in des Material der Führungsseite eingearbeitet oder als eigene Materiallage mit dieser Führungsseite vernäht sind. Insbesondere ist die Wischseite eine eigene Materiallage, deren Ränder nach oben umgeschlagen und auf einer Decklage vernäht sind, wobei die Ränder der Taschen mit Deck- und umgeschlagener Wischseitenmateriallage vernäht sind. Die Decklage der Führungsseite ist üblicherweise eine Gewebetuchlage. Der Mopphalter für Mehrwegmoppbezüge weist eine gelenkig an einem Stiel angelenkte Wischerplatte mit zwei klappbaren Wischerflügeln auf, die in abgeklapptem Zustand von oben mit ihren jeweiligen freien Ende in eine Tasche des Mehrwegmoppbezuges eingeführt und dort anschließend verrastet werden, so dass er auf dem Mehwegmopphalter gespannt und einsatzbereit ist.
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Demgegenüber sind Einwegmoppbezüge üblicherweise aus nur einer einzigen, mehr oder weniger dünnen, rechteckigen Materiallage ohne Taschen gebildet. Die zugehörigen Mopphalter weisen eine starre Wischerplatte auf, an deren vom ebenfalls gelenkig angelenkten Stiel abgewandten Seite Klettstreifen, insbesondere in Form eines Hakenbandes, in Nuten angeordnet sind. Mit diesen Klettstreifen werden die Einwegmopptücher aufgenommen und gespannt, diese haben die Funktion eines Flauschbandes. Zum Abnehmen des Moppbezuges muß dieses mit den Händen ergriffen und von dem Hakenband am Einwegmoppbezughalter abgezogen werden.
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Derartige Einwegmoppbezüge werden beispielsweise in kleinen Bereichen/Flächen eingesetzt, in denen der logistische Aufwand für den Einsatz von Mehrwegmoppbezügen zu hoch wäre. Wenn in diesen Bereichen mit gesundheitsgefährdenden Stoffe wie z. B. Zytostatika gearbeitet wird, sorgen sie sogar für ein Plus an Sicherheit. Derartige Reinraum-Einwegmoppbezüge sind aus entsprechend reinraumgeeignetem Spezialgarn gefertigt, insbesondere einer Mikrofaser.
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Ebenfalls bekannt sind Halter für sehr dünne Einwegmoppbezüge, bei denen die normalen Klettstreifen die dünne Materiallage durchdringen und damit den Reinigungsvorgang erschweren oder gar unmöglich machen würden. Derartige Halter weisen daher eine plattenförmige, flächige Klettlage auf, die mit Klettbändern oben auf der Wischerplatte befestigt ist oder die seitlich über die Ränder der Wischerplatte geklipst wird und mit ihrer flächigen Anlage den Einsatz der dünnen Einwegmopbezüge ermöglicht, indem diese nun vollflächig anliegen.
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Eine Reinigungskraft, die sowohl Mehrweg- als auch Einwegmoppbezüge einsetzen und verwenden muß, ist daher gezwungen, mindestens zwei unterschiedliche Moppbezughalter während der Arbeit mitzuführen, was auch mit erhöhtem Material- und Kostenaufwand verbunden ist.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, diesen Nachteil zu vermeiden.
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Diese Aufgabe wird durch einen Moppbezug mit den Merkmalen gelöst, wonach dieser eine Führungsseite und eine Arbeitsseite aufweist, wobei auf der Führungsseite als Taschen ausgebildete Befestigungsmittel angeordnet sind und wobei auf der Arbeitsseite Klettbefestigungen vorgesehen sind.
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Mit großem Vorteil schlägt die Erfindung vor, die von den Mehrwegmoppbezügen in Form, Aufbau und Material her bekannte Führungsseite unverändert zu verwenden, insbesondere also deren Materiallage und anstelle einer daran befestigten Wischseite aus beispielsweise Mikrofasern einfach Klettsbefestigungen vorzusehen, mit denen zwar nicht gewischt werden kann, die aber zur Halterung eines Einwegmoppbezuges geeignet sind. Damit stellt der erfindungsgemäße Moppbezug eine Vermittlung zwischen den für Mehrwegmoppbezüge geeigneten Haltern und den Einwegmoppbezügen her, gleichsam als Adapter, so dass eine Reinigungskraft nur noch einen einzigen Moppbezughalter mitführen muß und mit diesem beide Moppbezugarten verwenden kann. Beim Wechsel von Mehrwegmoppbezügen auf Einwegmoppbezüge zieht die Fachkraft lediglich in von Mehrwegmoppbezügen gewohnter Weise den erfindungsgemäßen Adapterbezug auf und kann danach mit diesem Einwegmoppbezüge am Halter befestigen. Die erfindungsgemäßen Klettbefestigungen sind dabei in erster Linie Hakenbänder oder Pilzkopfbänder, wobei deren Form erfindungsgemäß nicht auf eine Bandform festgelegt ist, sondern auch rund, oval, quadratisch oder in einer anderen Form vorliegen kann.
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Das Material der Führungsseite ist ein bekanntes, festes Gewebematerial, auf dem die Taschen befestigt sind, wobei anstelle von Taschen erfindungsgemäß auch andere Befestigungsmöglichkeiten für die klappbaren Flügel der Wischerplatte eines Mehrwegmoppbezughalters vorgesehen sein können, insbesondere einzelne oder sich überkreuzende Bänder, pilzförmig aufragende Befestigungskörper oder anderes mehr. Jede Art von Befestigungsmöglichkeit ist erfindugnsgemäß, solange sie mit den klappbaren Flügeln eines Mehrwegmopphalters derart zusammenwirken, dass eine sichere Halterung des erfindungsgemäßen Moppbezuges am Mopphalter erreicht ist.
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Derartige Einwegmoppbezüge können mit großem Vorteil genauso wie in Krankenhäusern auch in normalen gewerblichen und auch privaten Räumlichkeiten eingesetzt werden. Der erfindungsgemäße Adapterbezug kann problemlos arbeitstäglich desinfizierend gewaschen und getrocknet werden. Dies ist mit den bekannten Klettmopphalterungen nicht möglich.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Moppbezug aus einem waschbaren, insbesondere sterilisierbaren, Textil gefertigt ist, also mehrfach auch unter Reinraumbedingungen verwendbar ist. vorzugsweise besteht die Materiallage aus einem gewebten Tuch, insbesondere einem wasserdurchlässigen Polyestergewebe, wobei diese Materiallage auf ihrer einen Hauptseite die Taschen tragend und damit die Führungsseite bildend ist und auf ihrer anderen Hauptseite die Klettverbindungen tragend ist und damit die Arbeitsseite bildend ist. Das für den Moppbezug verwendete Textil, insbesondere das wasserdurchlässige Polyestergewebe, stellt ein zusätzliches Aufnahmevolumen für Wischflüssigkeit dar, so dass sich die mit einem aufgezogenen Einwegmoppbezug wischbare Quadratmeterzahl mit Vorteil deutlich erhöht. Dieser Effekt ist erfindungsgemäß noch dadurch steigerbar, dass eine wasserspeichernde Einlage an oder in dem Adaptermoppbezug angeordnet, insbesondere eingenäht ist.
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Weist der erfindungsgemäße Moppbezug zwei oder mehr, vorzugsweise drei Klettbefestigungen auf, so ist bei sparsamen Materialeinsatz und damit günstiger Fertigung dennoch eine hohe, zumindest aber ausreichende, Haltekraft ermöglicht, da so ein ausreichend hoher Flächenanteil der Arbeitsseite mit Haltewirkung per Haken, bzw. Pilzköpfen verwirklicht ist.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Klettbefestigungen Klettstreifen sind, die insbesondere entlang einer Längskante des Moppbezuges oder quer dazu angeordnet sind. Gegenüber anderen Umfangsformen haben Klettstreifen den Vorteil, dass sie bereits als Meterware erhältlich sind und daher einfach zu beziehen sind. Eine Streifenform ist auch deshalb von Vorteil, da nur gerade Nähte hergestellt werden müssen, was die Herstellung der Erfindung vereinfacht und damit kostengünstig macht.
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Sind die Haltetaschen auf der Führungsseite aufgenäht und/oder aus einem anderen Material als demjenigen der Führungsseite gefertigt, so sind einerseits erneut eine einfache und kostengünstige Herstellung ermöglicht als andererseits auch eine an jeden Einsatzzweck passende Ausgestaltung der Befestigungsmittel zu einem Mehrwegmoppbezughalter ermöglicht. Beispielsweise sind taschenartige Befestigungsmittel aus einem gewölbten Kunststoffteil erfindunsgemäß und ebenso wie solche aus einem textilen Material mehrfach wasch- und ggf. auch sterilisierbar.
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Die Erfindung betrifft schließlich auch ein System aus mindestens einem Moppbezug wie zuvor beschrieben und mindestens einem Einwegmoppbezug und einem Mopphalter aufweisend eine Wischerplatte mit zwei klappbaren Flügeln.
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Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben, wobei dieses in zwei Figuren dargestellt ist. Hierbei zeigen
- 1: eine isometrische Ansicht und
- 2: eine Untersicht auf den erfindungsgemäßen Moppbezug.
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1 zeigt eine isometrische Ansicht auf die Führungsseite 2 eines erfindungsgemäßen Moppbezuges 1. Zu erkennen sind zwei einander gegenüberliebende Taschen 4, die jeweils im Endbereich des rechteckigen Moppbezuges 1 angeordnet sind mit die mit ihrer offenen Seite aufeinander zuweisen. Die Materiallage des Moppbezuges ist gebildet durch ein wasserdurchlässiges Polyestergewebe, zu erkennen sind umgeschlagene Ränder sowie im Mittenbereich zwei zueinander parallele Nähte. Die Taschen 4 sind Befestigungsmittel 5, mit denen dieser Moppbezug 1 an einem Mopphalter befestigbar ist, der klappbare Flügel einer Wischerplatte aufweist, also einem Mehrwegmoppbezughalter. Die dargestellte Führungsseite 2 entspricht im wesentlichen den bekannten Führungsseiten bekannter Mehrwegmoppbezüge, insbesondere hinsichtlich Form, Größe, Materialwahl und -stärke sowie Herstellung.
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Anstelle einer Wischseite ist an dem erfindungsgemäßen Moppbezug 1 nun eine Arbeitsseite vorgesehen, die Klettbefestigungen 6 trägt.
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2 zeigt die Untersicht auf den erfindungsgemäßen Moppbezug 1 mit diesen Klettstbefestigungen 6, die hier als drei zueinander parallele und in den beiden End- sowie dem Mittenbereich angeordnete Klettstreifen 7 ausgebildet sind, die mit dem Material der Führungsseite 2 vernäht sind. Die Längskante 8 des Moppbezuges sind durch ein Einfassband vernäht, parallel zu diesen sind zwei weitere Nähte 9 zu sehen, die sich über die Längsrichtung des Moppbezuges erstrecken und das Material gegen eine Verschiebung homogen und flächig fixieren, was eine Materialakkumulation vermeidet. Die Klettstreifen 7 sind Hakenbänder und reichen in dieser Anzahl und Ausrichtung und Randständigkeit aus, um ein Einwegmoppbezug rutschfest gespannt zu halten.
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Eine andere Anordnung der Klettstreifen 7, insbesondere randständig parallel zu den Längskanten 8 ist ebenfalls erfindungsgemäß, genauso, wie eine Erhöhung auf vier, fünf oder mehr Streifen und eine Änderung der geometrischen Form zu Quadraten oder mit verbreiterer Kante auf derjenigen Längskante, die in Wischrichtung gesehen die vordere ist.
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Die Dicke der Klettstreifen 7 beträgt zwischen 2 und 3 mm inklusive Trägerband.
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Zusammenfassend erlaubt die vorliegende Erfindung mit Vorteil die Verwendung bekannter Mopphalter für Mehrwegmoppbezüge mit Einwegsmoppbezügen, indem sie einen Adapterbezug zur Verfügung stellt, der auf seiner Führungsseite wie ein Mehrwegmoppbezug und auf seiner Arbeitsseite wie die Unterseite eines Einwegmoppbezughalters ausgebildet ist. Mit anderen Worten überführt die Erfindung die Unterseite eines Einwegmoppbezughalters auf einen Moppbezug, der auf seiner Ober- oder Führungsseite wie ein Mehrwegmoppbezug ausgestaltet ist und stellt somit mit großem Vorteil einen Adapterbezug zur Verfügung.