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Die Erfindung betrifft einen Insektenschutzvorhang zur Montage an Durchgängen, wie Türen, oder als Raumteiler, bestehend aus mindestens zwei nebeneinander angeordneten flexiblen rechteckförmigen Streifenelementen, die den Durchgang oder einen Raum flächig abschließen gemäß Schutzanspruch 1.
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Insektenschutzvorhänge sind allgemein bekannt. Diese dienen als Schutzvorrichtung für eine Gebäudeöffnungen, wie beispielsweise eine Fenster- oder Türöffnung (Balkon- oder Terrassentüren), und sind in der Regel als Lamellenvorhänge ausgestaltet, die im Wesentlichen aus vertikalen Lamellen bestehen, welche an einer Oberschiene aufgehängt sind. Die Lamellen sollen die Gebäudeöffnung möglichst vollflächig abdecken.
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Nur beispielhaft wird auf die
DE 20 2014 004 485 U1 verwiesen, die einen Insektenvorhang beschreibt, bei dem die vertikalen Lamellen an einer Klemmleiste gehalten sind, welche eine nachfolgend als Hohlprofil bezeichnete Profilleiste mit mindestens einer sich in Profillängsrichtung erstreckenden Profilkammer und mindestens eine federbelastete Abdeckkappe aufweist, um eine einfache Montage an der Gebäudeöffnung zu erleichtern.
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Bei diesen Insektenvorhängen mit vertikalen Lamellen besteht zum einen das Problem, dass aufgrund von Materialalterung und damit einhergehender Materialverformung der Lamellen, z. B. Lamelle ist verdreht, sich im Zwischenbereich von zwei Lamellen ungewollte Durchgänge für Insekten bilden. Zum anderen besteht das Problem, das zum Beispiel eine Materialalterung zu einer Versteifung der Lamellen führt, die dann insbesondere im unteren Lamellenbereich zu einem schlechten Schließen der Öffnung führt.
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Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Insektenschutzvorhang der oben genannten Art in der Weise auszuführen, dass auch bei mäßigem Windeinfluss eine optimale flächige und dauerhafte Verschließung des Insektenvorhangs erreicht wird und der Vorhang bzw. dessen Lamellen selbständig schließen und temporär der Durchgang für Menschen und Haustiere, wie Katzen und Hunde, ermöglicht ist.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass ein Insektenschutzvorhang zur Montage an Durchgängen, wie Türen, oder als Raumteiler zur Verfügung gestellt wird, der aus mindestens zwei nebeneinander angeordneten flexiblen rechteckförmigen Streifenelementen besteht, die den Durchgang oder einen Raum flächig abschließen, wobei eine Oberseite der Streifenelemente mit einer Oberseite des Durchgangs oder einer Raumdecke lösbar verbindbar ausgestaltet ist und in einer linken und rechten Seite und an einer Unterseite des Streifenelements Versteifungselemente angebracht sind, wobei die mindestens zwei Streifenelemente im benachbarten Bereich flächig überlappen und die Versteifungselemente der linken und rechten Seite sich in einer horizontalen Länge derart erstrecken, das eine Torsionsbewegung der Streifenelemente ermöglicht wird.
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Die Versteifungselemente bewirken, dass das Streifenelement eine zweidimensionale rechteckförmige Form dauerhaft beibehält und selbst Materialalterung des Streifenelementmaterials zu keinen ungewollten Wölbungserscheinungen oder Verdrillungen des Streifenelements führt. Je nach Material und Elastizität des Streifenelementes können die Versteifungselemente, z. B. Röhren oder Stäbe aus Metall, Holz oder Kunstsoff mit einem Durchmesser von ca. 0,5 Zentimeter, sich über die gesamte Länge des Streifenelementes erstrecken oder nur über Längenteilbereiche, so dass eine Torsionsbewegung der Streifenelemente ermöglicht wird und ein Mensch oder Haustier den Durchgang möglichst in beide Richtungen passieren kann.
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Wenn zwei Streifenelemente im benachbarten Bereich flächig überlappen wird sichergestellt, dass sich keine Öffnungen auch für kleine Insekten bilden.
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Insgesamt bewirkt insbesondere das untere Versteifungselement bzw. dessen Gewichtskraft aber auch die Gewichtskraft der seitlichen Versteifungselemente, dass die Streifenelemente nach dem Durchgang eines Menschen oder eines Haustier wieder in den „geschlossenen Zustand” zurückpendeln und die Öffnung geschlossen halten.
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Es ist vorteilhaft, wenn der Insektenschutzvorhang aus mehr als zwei Streifenelementen besteht und die Breite der Streifenelemente derart dimensioniert ist, dass eine Torsionsbewegung der Streifenelemente ermöglicht wird. Beispielsweise können bei einer circa 90 Zentimeter breiten Balkontüre drei Streifenelemente mit jeweils circa 30–35 Zentimeter Breite angeordnet sein. Wird der Insektenschutzvorhang als Raumteiler verwendet, sind entsprechend mehr Streifenelemente zu verwenden. Auch bei niedrigen Türen kann es sinnvoll, um eine Torsion der Streifenelemente zu gewährleisten, die Breite des einzelnen Streifenelements zu verringern und entsprechend mehr Streifenelemente für die Türbreite einzusetzen.
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Die Versteifungselemente können, wie eingangs erwähnt, jeweils in einem Saum des Streifenelementes angeordnet sein. Hierbei kann der Saum durch Umschlagen eines Endbereiches eines Streifenelementes und entsprechendes Einnähen des Versteifungselementes erreicht werden. Alternativ dazu kann zur Ausbildung eines Wiederverschließbaren Saumes aber auch eine Klettband am Ende des Streifenelementes angenäht oder angeschweißt werden. Hierdurch können die Versteifungselemente (die beiden seitlichen und das untere Versteifungselement) entfernt werden und das Streifenmaterial bei Bedarf beispielsweise in einer Waschmaschine oder einem Geschirrspüler gereinigt werden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführung der Erfindung sieht vor, den Saum an der Unterseite des Streifenelementes zusätzlich mit Sand oder anderen Partikeln zu füllen. Als Partikel eignen sich zum Beispiel Kunststoffgranulat oder mineralische Partikel. Neben dem positiven Effekt der Gewichterhöhung im unteren Bereich des Streifenelementes, die ein größeres Rückstellmoment beim Verdrehen und Rückpendeln der Streifenelementes darstellt, stellt der Sand und die Partikel eine Art akustische Dämpfung dar. Die Streifenelemente pendeln daher leiser in ihre Ursprungsposition zurück.
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Der Insektenschutzvorhang kann an der Oberseite der Streifenelemente einen Hohlsaum und/oder mehrere Hakenelemente aufweisen. In den Hohlsaum kann beispielsweise eine längenveränderbare Klemmstange geschoben werden mittels derer der Insektenschutzvorhang zwischen eine Türe geklemmt werden kann. Alternativ oder Ergänzend kann an der Oberseite, wie bei einem normalen Vorhang, Hakenelemente angebracht/angenähte sein, die in einer Schiene geführt werden. Die Schiene ist wiederum an der Türoberseite oder bei der Ausführung als Raumteiler an der Decke des Raumes befestigt.
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In einer möglichen Ausführung der Erfindung bestehen die Streifenelemente zumindest teilweise aus durchsichtigem und/oder opakem und/oder undurchsichtigem Kunststoff und/oder Textilwerkstoff.
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Es ist günstig, wenn die Streifenelemente zumindest teilweise aus luftundurchlässigem und/oder luftdurchlässigem Kunststoff und/oder Textilwerkstoff bestehen. Wird die luftundurchlässige Variante des Werkstoffes gewählt, so wird weitestgehend ein Wärmeverlust in einem Raum an die Umgebung vermieden. Bei der luftdurchlässigen Variante, die sich beispielweise für die Sommermonate eignet, wird eben ein Luftausstauch ermöglicht, wobei die Poren oder Lochgröße so gewählt sein sollte, das immer noch kleine Insekten abgehalten werden.
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Die Streifenelemente sollten von der Länge her so bemessen sein dass die Unterseite der Streifenelemente leicht oberhalb dem Türrahmen oder dem Boden des Raumen angeordnet sind, dabei kann das Streifenelemente durchaus leicht berühren und streifen. Dennoch wird hierdurch gesichert, das die Streifenelemente in beide Richtungen den Durchgang frei geben.
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Anhand einer Zeichnung wird nachfolgend ein Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert:
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1 Ausführungsbeispiel eines Insektenschutzvorhanges
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Die 1 zeigt eine mögliche Ausführung des erfindungsgemäßen Insektenschutzvorhanges 1, wie er als temporärer Türverschluss oder Raumteiler eingesetzt werden kann. Der Insektenschutzvorhang 1 aus 1 besteht aus zehn Streifenelementen 2, die jeweils eine Breite B von circa 30 Zentimeter und eine Länge L von circa 200 Zentimeter aufweisen. Die Länge L von circa 200 Zentimeter der Streifenelemente 2 ist so gewählt, dass die Unterseiten der Streifenelemente 2 nicht am Boden 5 des Raumes streifen und somit die Streifenelemente 2 frei in der Zeichenebene pendeln können. Mit seiner Gesamtbreite von circa 300 Zentimeter eignet sich dieser Insektenschutzvorhang 1 hervorragend als Raumteiler.
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Der Insektenschutzvorhang 1 ist in dieser Ausführung an der Oberseite mit einem Hohlsaum 4 versehen, durch den eine Montagestange geschoben werden kann und mittels derer eine Befestigung zwischen den Wänden des Raumes erfolgen kann. Alternativ können an der Oberseite ebenfalls Haken, wie bei üblichen Fenstervorhängen, vorgesehen sein, die in Schienensystemen an der Türoberkante oder an der Decke geführt sind.
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Die Streifenelemente 2 haben im linken und rechten Saum 4, jeweils ein Versteifungselement 3 eingearbeitet, welches das Streifenelement 2 zweidimensional formstabil ausführt und eine Torsion um die Mittenachse des Streifenelementes 2 ermöglicht. Als Versteifungselemente 3 eignen sich beispielsweise Vollstäbe oder Röhrchen aus Aluminium, Kunststoff oder Holz. Die Versteifungselemente 3 haben in der Ausführung in Figur eine Länge von ≤ 200 Zentimeter und einen Durchmesser von circa 0,5 Zentimeter. Sind die Versteifungselemente 3 nicht im gesamten oberen Bereich der Streifenelemente 2 angeordnet kann zusätzlich durch die Materialwahl des Streifenelementes 2 somit der Torsionswiderstand eingestellt werden.
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Die Streifenelemente 2 haben außerdem im unteren Saum 4 ein Versteifungselement 3 eingearbeitet. Zusätzlich befindet sich im unteren Saum 4 Sand oder andere Kleinpartikel als akustischer Dämpfer um Geräusche beim Zusammenfallen der Streifenelemente oder beim Zusammenstoß mit Türrahmenteilen zu dämpfen. Auch, wenn dies derzeit nicht beansprucht ist, kann der Sand auch als Zusatzstoff in den seitlichen Säumen 4 eingebracht werden. Je nach Material der Streifenelemente 2 kann der Saum 4 durch Umschlagen des Endrandes und Vernähen oder Verkleben bzw. Verscheißen mit einem parallelen Randbereich des Streifenelementes 2 erfolgen. Hierdurch werden Versteifungselemente 3 und der Sand dauerhaft im Saum 4 eingeschlossen. Das wiederhohlbare Öffnen bzw. Schließen des Saumes 4 zur Entnahme der Versteifungselemente 3 kann durch einen Klettverschluss oder Reißverschluss gewährleistet werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Insektenschutzvorhang
- 2
- Streifenelement
- 3
- Versteifungselement
- 4
- Saum
- 5
- Türrahmen/Raumboden
- L
- Länge Streifenelement
- B
- Breite Streifenelement
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202014004485 U1 [0003]